Die Augenwippe

James

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Als linksseitig Unterschenkelamputierter und rechts nach Ruptur eines Aneurysma der Beinschlagader im Bauchraum (das Bein wird über einen Schlauch vom rechten Arm aus versorgt) laufe ich max 4000 Schritte am Tag und sitze sehr viel. Dem zu Folge sind Rückenschmerzen recht häufig, wie bei den meisten Menschen, die eine sitzende Tätigkeit ausüben.
Die Verspannungen entstehen dadurch, weil die fehlende Bewegung einfach ausgedrückt die "Wasserwage", die im Kleinhirn sitzt und den Körper austariert nicht mehr genau stimmt. Diese Region sorgt dafür, dass beide Körperseiten gleichmäßig belastet werden und steuern tatsächlich auch noch unsere Augen. Das ist auch der tiefere Grund, das unser Gleichgewichtsempfinden bei geschlossenen Augen viel schlechter funktioniert.
Die Rückenschmerzen entstehen bei dieser Schieflage, weil wir ständig ausgleichen müssen und so eine Seite viel stärker beanspruchen als die andere.
Um dies zu korregieren sollte man die hier beschriebene Augenwippe einsetzen. Diese Übung erlöst in vielen Fällen den Patienten von den lästigen Rückenverspannungen, ist ganz einfach und in nur 1 Minute zu machen.
Man nimmt in eine Hand einen Gegenstand, der kontrastreich zum Hintergrund ist. So z.B. einen Bleistift oder Kugelschreiber. Um nicht den Kopf zu bewegen sondern wirklich nur die Augen tippe ich mit einem Finger der anderen Hand an die Kinnspitze und lasse ihn dort. Das dient zur Kontrolle. Dann bewege ich das Objekt etwa 10 X auf Armlänge nach vorn und ziehe dann es langsam bis kurz vor der Nase bis ich schiele. Anschließend bewege ich das Objekt 10 X vertikal, 10 X horizontal und wenn ich möchte auch noch X-förmig. Damit "eiche" ich sozusagen die Libelle der Wasserwage und in den meisten Fällen sind die Verspannungen sofort Geschichte. Eine kaputte Bandscheibe oder angebrochenen Wirbel heilt man damit natürlich nicht. Aber selbst in diesen Fällen kann man eine Erleichterung vermerken. Probiert das mal aus, es ist kein Hokus-Pokus auch wenn es erst mal so aussieht.
 
Ich glaube kaum, dass so was gut ist für die Augen. Schon beim Lesen tun mir die Augen weh. Würde diese "Übung" niemals machen. (Bin allerdings auch mit den Augen vorbelastet)
 
Im Gegenteil, diese Übungen sind sehr gut für die Augen, denn sie stärken auch die Augenmuskulatur. So kann man nicht nur Verspannungen loswerden, sondern auch Alterweitsichtigkeit überwinden. Die Augenübungen nach Prof. Zhdanov funktionieren nämlich praktisch genauso, nur ohne den Stift. :cool:

Ich mache bei Verspannungen gerne eine kurze Runde Kraftgymnastik und habe mir extra dafür ein paar Übungen überlegt, die man gut im Bürostuhl machen kann.
 
Das ist sicher ok für Dich, ich mache auch Krafttraining mit Hanteln, aber meine Augen lass ich in Ruhe. Ich bin froh, dass ich auf dem betroffenen Auge wieder sehen kann (hatte vor ein paar Jahren einen Augeninfarkt und bin daher vorbelastet.) Ich trinke regelmäßig meinen Möhrensaft für meine Augen, aber mit solchen Übungen lass ich meine Augen schön in Ruhe, denn das würde für MEINE Augen total nach hinten losgehen, und nur schon beim Lesen von solcherlei Übungen krieg ich Augenschmerzen......
 
Ich möchte das von Eichhörnchen geschriebene nicht infrage stellen (es wäre dann allerdings auch eine Kontraindikation für EMDR, von der ich noch nie gehört habe).

Meinen trockenen Augen tut es im Gegensatz dazu gut (vermutlich, weil es die Bildung von Tränenflüssigkeit fördert) - gerade wenn diese lange geradeaus auf den Bildschirm gestarrt haben. Über den Rücken kann ich noch nichts sagen, aber der war eben auch nicht sehr verspannt.
 
Hallo Kate,
nein, bei mir ist das eine ganz andere Situation. Ich hatte und habe keine trockenen Augen, ich war durch einen Augeninfarkt auf einem Auge erblindet. Einen Rückfall habe ich erlitten, als ich unbedachter Weise zu lang mit beiden Augen in meinem Tablet einen Film geschaut habe.
Seit dem schaue ich in KEINEN Bildschirm mehr ohne Augenklappe, und das trotz Blaulichtfilter. Und zwar NIE MEHR. Egal ob Fernsehen DVD Oder Tablet oder PC.IMMER MIT Augenklappe. Lesen kann ich inzwischen auch wieder mit dem betroffenen Auge, aber nur so, dass ich das Buch hin und her schiebe statt mit dem Auge zu wandern. Ich kann mein Auge schon bewegen, aber beim Lesen ist das einfach zu anstrengend. Ich bin sehr froh,dass das so überhaupt geht. Solche Übungen würden mein Auge total überfordern und wieder in einem Rückfall münden. Mit Möhrensaft (getrunken) und Augentrost-Spülungen kann ich mein Auge stärken und kräftigen. Aber von solcherlei Übungen halte ich mich fern.
Ein trockenes Auge ist sicherlich etwas anderes als ein Augeninfarkt mit kurzzeitiger Erblindung, die sich Gott sei Dank wieder zurückgebildet hat.
 
Jeder muss selber entscheiden was gut für ihn ist oder nicht. Was er sich zutraut oder was ihm zuviel Angst macht.

Soweit ich weiß, ist ein Augeninfarkt eine Gefäßgeschichte und hat nichts mit den Augenmuskeln zu tun aber vll kann ein angesprochener Muskel genau so ein Gefäß wieder einengen.

Aus solchen Gründen nehme ich vorbeugend einmal die Woche ne 50er oder 100er Aspirin.

Es gibt Augenübungen incl. Zunge, die sprechen zB das
Kopfgelenk und Kiefergelenk an. Z.B. Augen nach oben rechts schauen gleichzeitig Zunge raus strecken nach links unten und umgekehrt. Auch das mit dem Stift zur Nase und schielen habe ich bei mir in einem Buch auch gesehen.
 
Es gibt Augenübungen incl. Zunge, die sprechen zB das Kopfgelenk ... an.

Siehe z.B.

 
@Kate

Ich habe die Übungen aus dem Buch „Nackenaktivprogramm“ Müller/Kreutzfeldt/Becker.

Für mich eines der besten Bücher.
 
Ich habe auch Erfahrungen mit einer interessanten Variante gemacht.

Da ich öfters auch mit dem Nacken/Rücken Probleme habe, probierte ich diese:

Augen geradeaus auf eine Punkt fixieren und den Kopf auf einer Linie hin- und herbewegen, aber die Augen bleiben auf dem Punkt. Das war anfangs schmerzhaft, aber nach einiger Zeit üben, war ich den Schmerz dauerhaft los.

Ich habe das in die tägl. Routine eingebaut und seither keine Nacken Probleme mehr gehabt. Halte es auch für eine der effektivsten Übungen.
 
Ich bin zur Zeit mit Covid im Krankenhaus, bis gestern auf der Intensivstation, nun zum Glück wieder ein einigermaßen autonom. Durch die begrenzte Sicht in der trostlosen Zelle merke ich, dass meine Augen nachgelassen haben. Ich werde gleich nachher ausprobieren, ob die Augenwippe etwas bringt. Ich betreibe ja normalerweise die Zhadanow-Methode, die aber hier nicht so gut geht. Auch hatte ich andere Probleme. Jetzt geht es mir wieder ganz gut, dank CDL. Wichtig ist mir die Einstellung auf fern und nah, wenn auch richtig anstrengend. Man bekommt so etwas wie Augenmuskelkater. Das ist wohl weniger gut für die Entspannung wie durch Augenwippe, wenn ich es richtig verstanden habe. Jedenfalls kommt der Hinweis zur rechten Zeit. Und Zeit habe ich hier zur Genüge.
 
Man bekommt so etwas wie Augenmuskelkater.

Wie jedes Muskeltraining sollte man auch das Augentraining langsam angehen und vorsichtig einschleichen. So kann man Probleme wie Muskelkater oder Kopfschmerzen vermeiden. Wichtig ist auch die Regelmäßigkeit, denn Muskeln werden schon nach einer Woche Untätigkeit wieder abgebaut.

Die Zhdanov-Übungen habe ich von Beginn an um eine Nah-Fern-Übung ergänzt: Auf den Zeigefinger starren und diesen 6x von ca 30 cm Entfernung bis auf ca 10 cm vor die Nase führen und wieder zurück. Anschließend den Zeigefinger vor der Nase lassen und 6x dran vorbei einen entfernten Punkt fixieren und danach wieder den Zeigefinger.
 
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