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https://www.pnc-aktuell.de/prophylaxe/story/biofilm-in-aller-mund__3482.html...
Die Aggregation von Biofilmen an der Zahnoberfläche führt zunächst zu einer Rötung der freien und zum Teil der befestigten Gingiva. Diese geht häufig mit einer Schwellung einher, in deren Folge sich eine gingivale Tasche ausbildet. Mikroskopisch ist dieser Zustand der Gingivitis zuzurechnen, da noch kein Attachmentabbau stattfindet und dieser Prozess bei entsprechender Biofilmentfernung vollständig reversibel ist .
Nach 2–4 Tagen kommt es in der Gingiva zur Gefäßdilatation und Granulozytendiapedese. Man spricht von einer initialen Läsion. Diese geht nach 4–7 Tagen in die sogenannte frühe Läsion über. Hierbei kommt es zu einer ersten Destruktion von Kollagenfasern. Wird der Biofilm nicht entfernt, kann sich nach 2–3 Wochen hieraus die etablierte Läsion entwickeln. Dabei werden vermehrt antikörperproduzierende Plasmazellen im Sulkus nachgewiesen und das Saumepithel proliferiert nach apikal. In der Folge findet eine stärkere Destruktion von Kollagenfasern statt. Die dann im Verlauf entstehende fortgeschrittene Läsion tritt nur vereinzelt auf. Sie ist gekennzeichnet von alveolären Knochenverlusten und parodontalen Taschen (Abb. 6). Dieses Pathogenesemodell entwickelten bereits 1997 Page et al.
Therapieansätze zur Biofilmbeseitigung
In der Therapie von biofilmassoziierten oralen Erkrankungen sind Prävention und kausale Therapie zu unterscheiden. Es wurde gezeigt, dass die Etablierung von Biofilmen in der Mundhöhle unumgänglich ist. Das bedeutet für den Praktiker und das Prophylaxeteam, dass neben einer suffizienten Reinigung und Politur der Zahnoberfläche ein Problembewusstsein beim Patienten geschaffen werden muss. Eine ausführliche Aufklärung bietet hierfür die Grundlage und vermeidet durch suffiziente häusliche Mundhygiene in Verbindung mit professionellem Biofilmmanagement das Entstehen der Pathologie.
In der Praxis sieht man jedoch regelmäßig die klassischen kariologischen und parodontalen Erkrankungen. Läuft es in der Kariestherapie grob gesagt auf die Entfernung und den Ersatz geschädigter Hartgewebe hinaus, so ist die parodontale Therapie häufig umfangreicher und zeitaufwendiger ...
Also: die Mund-, Zahn- und Prothesenpflege ist und bleibt die Stelle, an der der Mensch selbst etwas tun kann. Und: es ist wichtig, bei der Zahnreinigung jemanden zu finden, der sich da auskennt und gleichzeitig behutsam und ausreichend vorgeht.
Grüsse,
Oregano
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