"Datenschutz ist ein Menschenrecht" (!?)

Wuhu,
auch in Österreich gibt es immer wieder "neue Anstrengungen" - wobei es wohl gar keine "neuen" sein werden...

Rückkehr der Vorratsdatenspeicherung 2015 - 01.01.2015 - fm4.ORF.at
EU-Kommission, Ministerrat und das konservative Lager im EU-Parlament bringen die vom EuGH annullierte Vorratsdatenspeicherung 2015 wieder aufs Tapet.
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Höchstgericht gegen Justizministerium
Der VfGh, der dieses Verfahren im Zuge einer Feststellungsklage zur Klärung an den EuGh übermittelt hatte, kam nach der EuGH-Entscheidung allerdings zu völlig anderen Schlüssen als das österreichische Justizministerium. Die entsprechenden Passagen des Telekomgesetzes und die damit verbundenen Paragraphen in andereren Gesetzen seien umgehend und ersatzlos zu streichen.

Das VfGH-Urteil wurden binnen zweіer Wochen umgesetzt. Der EuGH wiederum hatte die Richtlinie nicht nur außer Kraft gesetzt, sondern sogar rückwirkend für ungültig erklärt. Das war und ist ein absolutes Novum, denn auch Kennern der juristischen Materie ist kein weiterer Fall in der Geschichte der Rechtssprechung auf EU-Ebene bekannt, in dem eine Richtlinie rückwirkend für ungültig erklärt wurde.
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Ausnahmen unmöglich
Anhand des Zeitrahmens lässt sich sagen, dass dieser auffällige Gleichklang in den Aussagen aus dem EU-Ministerrat, von Politikern aus dem konservativen Lager und nun aus der EU-Kommission seit Mai 2014 zu beobachten ist. Inhaltlich gleicht jedes dieser Statements dem anderen wie ein Regierungsbulletin aus Nordkorea dem nächsten.

Einen nicht ganz vollständigen Überblick über die Situation in den einzelnen EU-Staaten bietet diese Zusammenstellung der Open Rights Group.
Warum die Befürworter der Vorratsdatenspeicherung die Speicherung selbst sozusagen nicht einmal ignorieren, ist einfach zu erklären. Der gesamte Ansatz steht und fällt nämlich mit der vorbeugenden Erfassung aller Daten, Ausnahmen sind schon aus technisch-organisatorischen Gründen ein Ding der Unmöglichkeit. Würde man etwa Träger von Berufsgeheimnissen wie Ärzte, Anwälte, Notare, Priester und Journalisten vom Speichervorgang ausnehmen, müssten sämtliche Telefonnummern, E-Mail- und IP-Adressen dieser Berufsgruppen in einer Datenbank erfasst und mit den aktuell erhobenen Datensätzen abgeglichen werden.
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Das nämlich ist die Crux der Vorratsdatenspeicherung. Ihr grundlegend totalitärer Ansatz ist mit den Normen einer bürgerlich-demokratischen Gesellschaft inkompatibel, während derselbe Ansatz hervorragend zu totalitären Staaten wie Russland oder China passt.
Ähnlich totalitär gebiert sich fast gänzlich die nationale (zB Deutschland) und supranationale (EU) "Volksvertretung" bezüglich angestrebter "Freihandelsabkommen", welche ua auch den Datenschutz (noch mehr) aushebeln, um gewissen Interessensverbänden (Konzernen) noch mehr Daten liefern zu können - https://www.symptome.ch/threads/cet...er-form-verhindern.114758/page-3#post-1063385
 
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sich gegen die eCard wehren ist nicht so einfach (zB in Deutschland) wie man meint, siehe zB: Elektronische Gesundheitskarte

Hallo Alibiorangerl,

stimmt. Die Speicherung von "Krankheitsdaten" ist angeblich freiwillig. Bei meinem neuen Personalausweis habe ich mir noch bei der Behörde auslesen lassen, was da drauf steht - es waren nur die persönlichen Daten wie auf dem Ausweis. Desgleichen kann man beim Arzt machen lassen. Steht mehr drauf als die persönlichen Indentifizierungsdaten, kann man das löschen lassen. Außerdem können wir den Praxen schriftlich ein Verbot erteilen, andere Daten darauf zu speichern. Und dessen Befolgung dann bei einem anderen Arzt überprüfen lassen.

Natürlich muß man auch damit rechnen, daß weitere verschlüsselte Daten gespeichert sind, die eine Behörde nicht, aber ein Geheimdienst sehr wohl auslesen kann.

Um das Auslesen auf der Straße zu verhindern stecken meine Karten, Ausweise längst in einer Cryptalloyhülle.

Die Ausweise Paß, PA sind auch gültig, wenn der Chip nicht funktioniert, gleiches dürfte für die eCard gelten. In diese Richtung findet man im Netz interessante Hinweise, wie hier seite - Page: 98 of 105 ;). Diese Anleitung reicht für einen Nachbau nicht aus - doch es gibt auch vollständige, wer suchet, der findet.

Gruß,
Clematis
 
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in Deutschland wurde der erste Anlauf zur bereits 2010 vom Bundesverfassungsgericht - die drei Jahre zuvor eingeführte - "Vorratsdatenspeicherung (zur 'Terrorismusbekämpfung')" gekippt.
Große Koalition: Private Daten werden wieder gespeichert - Vorratsdatenspeicherung kommt - Politik - 15. April 2015 - Süddeutsche.de

Hallo Alibiorangerl,

was kümmern die Politiker die Entscheidungen der Gerichtshöfe? Ihre Projekte führen sie trotzdem durch. Die angeblichen Beschränkungen sind ebenfalls unglaubwürdig. Daten, die sie erst einmal haben, lassen sie nicht mehr aus den Klauen! Und was tatsächlich abgegriffen wird, ist kaum überprüfbar, da dabei letztlich alles "top secret" ist.

Also mit Volldampf Richtung Orwells 1984, wenn auch mit einer kleinen Verzögerung... :mad:

Bei diesen Dingen habe ich mich vom unverbesserlichen Optimisten in einen Pessimisten verwandelt, gegen meinen Willen, versteht sich. ;)

Gruß,
Clematis
 
Wuhu,
hm,
... was kümmern die Politiker die Entscheidungen der Gerichtshöfe? ...
hab diesbezüglich grade gelesen: Vorratsdaten: Rot stellt sich gegen Schwarz (orf.at)
Vorratsdaten: Stöger stellt sich gegen Mikl-Leitner

Das SPÖ-geführte Infrastrukturministerium lehnt die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung strikt ab. Angesichts der Regierungseinigung in Deutschland hatte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) gehofft, eine Nachfolgeregelung auch in Österreich zu diskutieren. „Es gibt hier ein klares Urteil des Verfassungsgerichtshofs“, hieß es dazu heute aus dem Büro von Minister Alois Stöger.
Die frühere Regelung zur Vorratsdatenspeicherung hatten der Verfassungsgerichtshof wie auch der Europäische Gerichtshof gekippt. Sie hatte Unternehmer verpflichtet, Telekommunikationsdaten aller Telefon-, Handy- und Internetnutzer sechs Monate lang zu speichern. Die Ermittlungsbehörden konnten darauf bei Verdacht eines vorsätzlich begangenen Delikts mit Strafdrohung von mehr als einem Jahr Haft zugreifen.

Höchstrichterurteil für Stöger endgültig
Die deutsche Regierung schlug gestern eine Speicherung von Kommunikationsdaten in „äußerst engen Grenzen“ vor. Die Pläne sehen vor, dass die Speicherfrist für Telefon- und Internetdaten auf zehn Wochen beschränkt ist, wie Justizminister Heiko Maas in Berlin sagte. Mikl-Leitner sah darin ein „deutliches Signal“ auch für Österreich und kündigte an, beim kommenden Ministerrat über den deutschen Entwurf zu berichten.
Das Infrastrukturministerium, das von der Vorratsdatenspeicherung in Zusammenhang mit dem Telekommunikationsgesetz berührt wäre, bremste nun Mikl-Leitners Vorstoß. Man sei von der deutschen Einigung in keiner Weise berührt, hieß es auf Anfrage der APA. Zudem gebe es in Österreich auch keinen Bedarf nach einer Wiedereinführung der umstrittenen Maßnahme. Zudem gebe es ein höchstgerichtliches Urteil.

Auch NEOS kritisiert ÖVP
Auch NEOS kritisierte den Vorstoß der Innenministerin. Dieser sei „nicht nur äußert beunruhigend, sondern muss entschieden zurückgewiesen werden“, so Menschenrechtssprecher Nikolaus Scherak in einer Aussendung. „Es ist unverständlich, wieso die ÖVP strikt an dieser Idee festhält und einfach nicht akzeptieren will, dass die Rechte der Bürgerinnen und Bürger und Gerichtsentscheide ernst zu nehmen sind.“
Publiziert am16.04.2015
So läuft der kleine Bruder (SPÖ) nicht unbedingt bzw immer dem großen (SPD) nach...
 
hm, hab diesbezüglich grade gelesen: Vorratsdaten: Rot stellt sich gegen Schwarz (orf.at)
So läuft der kleine Bruder (SPÖ) nicht unbedingt bzw immer dem großen (SPD) nach...

Hi Alibiorangerl,

schick der SPÖ und deren Vertretern ein :kiss:, damit sie standhaft bleiben! Und ich drücke Euch die Daumen!

Die Rechtslage in Österreich ist m.W. eine andere als in Deutschland. Ihr seid nach dem Krieg wieder Herr im eigenen Haus geworden, die Deutschen nicht.

Ich vermute stark, daß der neue Vorstoß zur Datenspeicherung von den Amerikanern und der NSA ausging - mittels Geheimdiplomatie. Den EU-Gerichtshof haben sie noch nie anerkannt. Und wenn Obama/NSA pfeift, muß Angela Merkel dazu tanzen, ob sie will oder nicht. Nur so sind die Drohneneinsätze bzw. deren Steuerung durch das amerikanische Militär von deutschem Boden aus erklärbar. Das Besatzungsrecht von 1945 gilt immer noch und wird es wohl so lange bis D einen Friedensvertrag abschließt und eine Verfassung bekommt, die aber nur juristisch sauber ist, wenn die gesamte Bevölkerung darüber abstimmen kann.

Wenn D die USA/NSA mit Daten beliefern soll, was der BND und Verfassungsschutz längst machen, dann müssen sie die Datenspeicherung durchsetzen. Erst nur ein bißchen Daten, dann stekum und hinten herum immer mehr. Die Sammelei findet schon auf vielen Ebenen statt, die weniger bemerkt oder diskutiert werden. Die Vorratsdatenspeicherung ist derzeit in D nur die Spitze des Eisbergs.

Und die "Bösen" werden nicht locker lassen, bis sie bekommen haben, was sie wollen. Der Ausdruck gefällt mir und ich habe ihn von Gerold abgekupfert :cool:

Um des Gleichgewichts willen: in Frankreich werden Internetdaten längst für 2 Jahre gespeichert, wann das begann ist mir nicht bekannt - also auch e-Mail, Internettelefonate. Hier können die Bürger aber vor Gericht ziehen und bekommen sehr oft Recht. Die Richter hier sind nicht so obrigkeitshörig wie in D. So manches Thema, das in F vor Gericht kommt und überraschend unparteiisch entschieden wird, wird in D gar nicht erst zugelassen. Dafür ist hier die Polizei bei Demos viel aggressiver. Mal fällt ein Vergleich zugunsten des Einen, mal des Anderen aus.

E-Mails werden noch viel länger gespeichert: als ich meinen neuen Computer die Mails abrufen ließ - auf dem Server von free.fr hatte ich alle etwa eine Woche vorher gründlich gelöscht -, hatte ich in den verschiedenen Postfächern insgesamt fast 6.000 Mails. Thunderbird stürzte ab und ich hatte Probleme die wieder zu löschen. Das geschah vor etwa einem Monat 3/2015, und die Mails? Die Ältesten waren von 2004!!! Wie gesagt auf dem Server komplett gelöscht, auf meiner Festplatte gespeichert sind vielleicht 100. Wo kamen die her? Das war mit Windows 7, hat dessen Spion free.fr angezapft? Ich weiß es nicht.

Liebe Grüße,
Clematis
 
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Wuhu,
wir sollten das
... Die [deutsche] Rechtslage...
nicht unbedingt hier im Forum breittreten, dass wohl nicht alles ganz genau so sein wird wie offiziell verlautbart/angenommen, hört und sieht man ja des öfteren, zB hier oder auch hier...

Wie auch immer sich die (Rechts-) Lage zwischen Deutschland und Österreich unterscheiden mag, so wird auch hier von Ö bzw zumindest von Ö Boden aus (ebenfalls) sehr umfangreich für US-Geheimdienste "spioniert"...
Spionage in Wien: 7000 Agenten in der "Schattenstadt" - 01.08.2014 - profil.at

Die NSA-Station im 22. Wiener Gemeindebezirk - 22.09.2014 - fm4.orf.at

Das unterirdische Datencenter der Königswarte - 29.07.2014 - fm4.orf.at

Österreich EU-Schlusslicht bei Datenschutzpraxis - 26.06.2014 - fm4.orf.at

Enthüllungsjournalist Greenwald: "Österreich ist ständiger und diskreter Partner der NSA" - 26.05.2014 - derstandard.at

...
 
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wir sollten das nicht unbedingt hier im Forum breittreten, dass wohl nicht alles ganz genau so sein wird wie offiziell verlautbart/angenommen, hört und sieht man ja des öfteren, zB hier oder auch hier...

Hallo Alibiorangerl,

Sorry und OK!
Da hast Du ja mal wieder hochinteressante Links ausgegraben... ;)
Das Buch von Glenn Greenwald "No place to hide" werde ich mir gleich bestellen...
Der Mann ist inzwischen von so vielen Institutionen für seinen investigativen Journalismus ausgezeichnet worden, daß man sie kaum alle aufzählen kann. https://glenngreenwald.net/

Da wird auch ein kostenloses Betriebssystem Tails erwähnt, das über Tor ins Netz geht, mit dem man sich vor Datenklau und Datenspeicherung schützen kann, vielleicht hilft uns armen, ausspionierten Würstchen das ja weiter. Doch auch Tails hat öfter mal Sicherheitslücken... :rolleyes:

Mein Erlebnis mit den e-Mails hat mich erschüttert und erneut viele Fragen aufgewirbelt. :mad:

Liebe Grüße,
Clematis
 
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Wuhu,
nun, manche meinen sogar, dass die meisten Distributionen von Linux - also jene die für die meisten User "benutzerfreundlich" verwendet werden - ebenfalls das eine oder andere "Hintertürchen" haben können; Jedenfalls benutzen aber immer noch Behörden und Firmen in Hochsicherheitsbereichen für ihre Server Linux bzw ein Unix-System; Dieses https://tails.boum.org/about/index.de.html ist ja letztlich auch nur ein solches... :cool:

Das mit Deinen Emails könnte man sich auch so erklären, dass Du sie zwar für Dich sichtbar im Online-Konto gelöscht hast, aber sie dennoch noch eine Zeit lang "schlafen gelegt" werden, da manche User nach größeren Lösch-Aktionen dann doch etwas wichtiges vermissen und bei den Providern anfragen zum Wiederherstellen; Dein lokales Mail-Programm hat dann aber wieder alle "schlafenden" Mails vom Server geholt, da das Programm ja nicht wusste, was vorher im Online-Konto gemacht wurde; Wie gesagt, könnte sein, denn falls Deine Mails tatsächlich so interessant für gewisse "Dienste" wären, dann wären sie (nicht nur, aber) auch auf ganz anderen Servern kopiert bzw gespeichert ;)
 
... ebenfalls das eine oder andere "Hintertürchen" haben können; Jedenfalls benutzen aber immer noch Behörden und Firmen in Hochsicherheitsbereichen für ihre Server Linux bzw ein Unix-System; Dieses https://tails.boum.org/about/index.de.html ist ja letztlich auch nur ein solches... :cool:

Hallo Alibiorangerl,

und da auch Linux/Unix bei der NSA gut bekannt sind, in den USA entwickelt wird, ist mit Hintertüren natürlich zu rechnen.
Das mit Deinen Emails könnte man sich auch so erklären, dass Du sie zwar für Dich sichtbar im Online-Konto gelöscht hast, aber sie dennoch noch eine Zeit lang "schlafen gelegt" werden,
Das geschieht beim ersten Schritt des Löschens, sie sind im free-Mailprogramm auf deren Server nur durchgestrichen. Um sie ganz los zu werden, muß man alles ein zweites Mail mit dem Befehl "Purge deleted", also "Gelöschtes ausmerzen" löschen. Dann tauchen sie dort nicht mehr auf. Danach meldet free: keine Daten für dieses Mailkonto vorhanden. Ganz offensichtlich gelogen! :mad:

Wie gesagt, könnte sein, denn falls Deine Mails tatsächlich so interessant für gewisse "Dienste" wären, dann wären sie (nicht nur, aber) auch auf ganz anderen Servern kopiert bzw gespeichert ;)
Solche Mails gab es ca. 3-5 an ausländische Institutionen. Na ja, ich war ja auch in Brokdorf, Heiligendamm, Köln u.a. Demos. Da wurde heftig fotografiert... :mad: und denen habe ich das :p) gezeigt! Kann schon sein, daß die mich auf dem Kieker haben :) ! Datenmißbrauch hin oder her, ich lasse mir von den Typen nicht den Mund verbieten. :bang:

Liebe Grüße, :bier:
Clematis

PS: Noch zu Glenn Greenwalds Buch "No place to hide". Am 30.4.2015 erscheint eine neue überarbeitete Fassung, noch nur in Englisch. Die deutsche Fassung ist von 2014, vielleicht folgt die neue Fassung auch bald.
 
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Wuhu,
folgendes passt hier nicht zu 100 %, aber da es eine sinnvolle Erfindung ist wage ich es ;)

Sichere Schutzhüllen für Kreditkarten - noe.ORF.at
Sichere Schutzhüllen für Kreditkarten

Bargeldloses Bezahlen wird immer beliebter. Ein Wissenschafter aus Niederösterreich hat nun eine Schutzhülle für Kredit- und Scheckkarten entwickelt, die verhindert, dass von der Karte persönliche Daten illegal abgelesen werden können.

Im Chip der Bankomatkarte sind alle Kontoinformationen gespeichert. Diese Daten können einfacher gestohlen werden als man glaubt. Selbst wenn sich die Bankomatkarte in der Geldbörse oder in der Tasche befindet, können Datendiebe mit Lesegeräten oder speziellen Handyfunktionen Zugriff bekommen - es reicht schon aus, das Mobiltelefon an die Außenseite der Tasche zu halten.

Der Konsument hat den Zugriff in der Hand
In Seibersdorf (Bezirk Baden) wurde nun eine Plastikhülle entwickelt, um diese Informationen vor Unbefugten zu schützen. ...
Gefreut hat mich ja der auch noch auftauchende Satz "Wissenschaftler meinen, dass die Menschen auf Datenschutz immer mehr Wert legen werden." :eek:)
 
Hallo,

Ähnliche und billigere Schutzhüllen für Pass, Personalausweis und Karten gibt es schon recht lange, auch Portemonnaies, die mit dieser Schutzfolie gefüttert sind. Ich verwende sie bereits seit einigen Jahren und habe zwei zusätzliche Paßhüllen so zugeschnitten, daß sie in mein Kartenetui und eine Geldbörse eingelegt, den Inhalt komplett schützen. Die Classic Passhülle wurde seither viel teurer, um das Dreifache! Beruhigend zu wissen, daß Datenklau dann nicht möglich ist.
Siehe dazu hier:
CRYPTALLOY® | RFID Document Safe | RFID Schutzhüllen
Während die Schutzhüllen günstig zu haben sind, sieht es bei Geldbörsen schlecht aus - sehr teuer, daher mein "Eigenfabrikat" ;).

Die Folie am Stück wird leider nicht verkauft. Grund: Diebe könnten Taschen damit auslegen und in Geschäften fröhlich klauen, die Diebstahlsicherungen an Produkten wären nutzlos.

Gruß,
Clematis
 
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Wuhu,
da meint man, man hätte nur noch ein großes Thema (neben den anderen unsäglichen wie Terror-Krieg) a la https://www.symptome.ch/threads/ceta-ttip-tisa-stoppen-d.119782/page-10#post-1131595 in den letzten Wochen um die Augen und Ohren gehauen bekommen, aber was sich sonst noch so tut, das findet man nicht so schnell um sich darüber zu informieren...

Grüner Kampf gegen den deutschen Geheimdienst - Pilz in Offensive - Österreich - krone.at
youtube.com/watch?v=p87jk762QPc
[VIDEO siehe oberhalb]
Pilz in Offensive

28.10.2016, 12:56
Grüner Kampf gegen den deutschen Geheimdienst
Österreichs Grüne wollen mithelfen, die neuen gesetzlichen Vorgaben für den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) zu Fall zu bringen. Das jüngst vom Deutschen Bundestag gebilligte Gesetz sei ein Freibrief zum Ausspionieren anderer EU-Staaten und zur Datenweitergabe an den US-Geheimdienst NSA, so Grünen-Sicherheitssprecher Peter Pilz am Freitag.

Mit dem Gesetz könnten nun ganze Telekommunikationsnetze erfasst werden, der sogenannte Full Take, also der Zugriff auf sämtliche Daten, werde festgeschrieben. Davon sei auch Österreich unmittelbar betroffen, denn die Regelung zur Durchforstung mittels Suchbegriffen beziehe sich auf EU-Einrichtungen, öffentliche Einrichtungen ihrer Mitgliedsstaaten und auch auf Unionsbürger. Verkehrsdaten würden sogar ohne Beschränkung abgesaugt. Hauptangriffsziel von BND und NSA ist aus Pilz' Sicht Frankreich.

Verstoß gegen Diskriminierungsverbot
Dass nur Deutsche gemäß dem Gesetz Schutz genießen, ist laut Ansicht der Grünen ein Verstoß gegen das EU-rechtliche Diskriminierungsverbot. Pilz will daher gemeinsam mit Abgeordneten anderer Länder eine Beschwerde der deutschen Grünen bei ihrem Bundesverfassungsgericht unterstützen.
Von Österreichs Bundesregierung verlangte er die Aufforderung an die EU-Kommission für ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland. Fruchte das nicht, müsse Österreich selbst Klage beim Europäischen Gerichtshof erheben.

Die deutsche Bundesregierung wiederum müsse die Österreich betreffenden Selektoren (also Suchbegriffe) offenlegen, verlangte der grüne Abgeordnete. Außerdem sei zu beantworten, welche österreichischen Regierungsmitglieder, Institutionen und NGOs in der 2002 vom BND gestarteten Operation "Eikonal" angegriffen und abgehört worden seien.

Lesen Sie auch:


28.10.2016, 12:56
AG/red
In anderen Medien:

Pilz übt scharfe Kritik am deutschen BND-Gesetz - Netzpolitik - derStandard.at - Web

Pilz will gegen neue BND-Befugnisse vorgehen - news.ORF.at

Wie heisst es so schön, bei solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr... :mad:
 

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  • Pilz übt scharfe Kritik am deutschen BND-Gesetz - Netzpolitik - derStandard.pdf
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  • Pilz will gegen neue BND-Befugnisse vorgehen - news.ORF.at.pdf
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da meint man, man hätte nur noch ein großes Thema ... in den letzten Wochen um die Augen und Ohren gehauen bekommen, aber was sich sonst noch so tut, das findet man nicht so schnell um sich darüber zu informieren... Wie heisst es so schön, bei solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr... :mad:
Hallo Alibiorangerl,

gelinde ausgedrückt ist das eine riesige Ferkelei...

Wundern sollte man sich jedoch nicht, denn das britische Echelon-Geheimdienst-Abhörsystem, ist neben weiteren, schon seit Jahrzehnten in Aktion. Dessen Hauptaugenmerk liegt auf vertraulichen Informationen von Unternehmen und Industrie, z.B. Neuentwicklungen auszuspähen, bevor sie patentiert wurden. Und das GCHQ in GB arbeitet, wie auch der BND, schon seit Jahrzehnten eng mit den US-Geheimdiensten zusammen.
BND-Affäre: Europäische Unternehmen ausgespäht
Neue Liste entdeckt
- 22.05.2015, 09:21
Die Affäre um die Zusammenarbeit des deutschen Bundesnachrichtendienstes und des US-Geheimdienstes National Security Agency zieht immer weitere Kreise: Nach Informationen von "Spiegel Online" wurden nun fast 460.000 neue NSA-Spähziele entdeckt – darunter zahlreiche europäische Unternehmen.
BND-Affäre: Europäische Unternehmen ausgespäht - Neue Liste entdeckt - Digital - krone.at
Ich kann auch nicht so recht glauben, daß Deutsche dabei nicht betroffen sein sollen - wer kann schon wirklich kontrollieren, was die Geheimdienste tatsächlich treiben, schließlich sind auch sie weltweit vernetzt und arbeiten einander zu. Daß dieser Ausschluß aber sogar noch schriftlich festgehalten wurde, ist ein Hammer. Zeigt jedoch wie sicher sie sich bei diesem Vorgehen fühlen und welchen Rückhalt sie von ganz oben erhalten.
Der Vertrag Telekom: download.krone.at/pdf/VertragWZschwarz.pdf

Gruß,
Clematis
 
Wuhu,
bisher waren ja nur bestimmte Geheimdienste wzB die us-amerikanische NSA, britische GCHQ oder deutsche BND genannt, nun kommt auch noch ein sehr gewichtiger hinzu:

Für USA "schlimmer als Snowden": Wikileaks enthüllt CIA-Spionagetools - Überwachung - derStandard.at - Web
Für USA "schlimmer als Snowden": Wikileaks enthüllt CIA-Spionagetools
8. März 2017
Könnte größte Enthüllung seit Snowden-Leaks sein – Daten offenbar aus hochgeheimer CIA-Abteilung

Der US-Geheimdienst CIA soll eine massive Zahl an Cyberwaffen und Spionagesoftware in Betrieb haben, mit denen Ziele im Ausland ausgespäht werden. Das zeigen neue Dokumente, die Wikileaks am Dienstagnachmittag – unter dem Titel "Vault 7" -enthüllt hat. Offenbar arbeitete die CIA parallel zur NSA an Ausspähmethoden über elektronische Geräte. Beispielsweise hackte sie Samsung-Fernseher, um Ziele via Mikrofon und Webcam zu überwachen.

Die CIA nutzte offenbar eine Vielzahl noch nicht aufgedeckter Lücken (sogenannte Zero Day Exploits) bei Windows, iPhones und Android-Geräten. Außerdem soll es dem Geheimdienst möglich gewesen sein, die Verschlüsselung der populären Messenger Signal und Whatsapp zu umgehen, indem Endgeräte direkt angegriffen wurden – was ein normaler Vorgang ist, um Nutzer verschlüsselter Dienste individuell auszuspionieren.

RELEASE: Vault 7 Part 1 "Year Zero": Inside the CIA's global hacking force ... pic.twitter.com/N2lxyHH9jp [ https://t.co/N2lxyHH9jp ]
— WikiLeaks (@wikileaks) March 7, 2017 [ ]
Wikileaks verkündete via Tweet den neuen Leak.


In dem Konvolut finden sich auch Programme, mit denen aktuelle Server- und Desktopbetriebssysteme sowie Router gehackt werden können. Zusätzlich finden sich Trojaner, Viren und andere Malware in dem Leak. Ein Ordner trägt den vielsagenden Namen "NSA Tools". Für IT-Admins brechen damit wohl stressige Zeiten an, da die CIA-Programme nun weltweit im Umlauf sind und von Nutzern mit etwas Erfahrung genutzt werden können.

Hacker in Deutschland
Die Dokumente enthüllen außerdem, dass Hacker der CIA im US-Konsulat in Frankfurt aktiv sind. Sie arbeiten laut "Spiegel" [ http :// www. spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/wikileaks-enthuellung-vault-7-cia-soll-auch-von-deutschland-aus-spionieren-a-1137580.html ] "undercover" im dortigen Gebäude. Die Enthüllungen, die noch nicht im Detail verifiziert werden konnten, dürften zu den größten der vergangenen Jahre zählen. Laut Wikileaks wollte die Quelle mit der Informationsweitergabe eine Diskussion über Datenschutz und Cyberspionage entfachen.

"Die Leute auf beiden Seiten des Flusses rasen vor Wut"
Welchen Schaden die Enthüllungen für die amerikanischen Abhörprogramme bedeuten, ist unklar. Ein langjähriger externer Geheimdienstmitarbeiter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, bei der CIA mit Sitz in Virginia und beim Nachrichtendienst NSA in Maryland herrsche Empörung über die neuen Lecks. "Die Leute auf beiden Seiten des Flusses rasen vor Wut", sagte er. Der Fall sei nicht mit den Enthüllungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden vergleichbar: "Dies wurde über eine lange Zeit gesammelt und an WikiLeaks übergeben."

Aktive und ehemalige CIA-Mitarbeiter nannten die Enthüllungen "schlimmer als Snowden", was den Schaden für Geheimdienste betrifft. Jonna Mendez, die früher in der Cyberspionage der CIA aktiv war, spricht gegenüber Buzzfeed von einem "enormen Potenzial dafür, dass Gegner die Informationen gegen uns und unsere Verbündeten verwenden."

Snowden selbst sprach auf Twitter davon, dass die Dokumente "authentisch" wirkten. Für ihn ist die wichtigste Erkenntnis aus dem geleakten Material, dass US-Dienste Softwarelücken in US-Produkten geheim halten, was die IT-Sicherheit der eigenen Bürger herabsetze.

The CIA reports show the USG developing vulnerabilities in US products, then intentionally keeping the holes open. Reckless beyond words.
— Edward Snowden (@Snowden) March 7, 2017 [ ]


Geschwärzte Dokumente
Wikileaks gibt an, die 8.761 Dokumente vor der Freigabe ins Netz geprüft zu haben. Namen von CIA-Mitarbeitern und E-Mail-Adressen wurden unkenntlich gemacht. Die Enthüllungsplattform hatte in den vergangenen Monaten wegen der Verbreitung von privaten Informationen für heftige Kritik gesorgt. Nun rätseln US-Behörden, woher die Daten stammen. Wikileaks selbst gibt an, dass die Informationen in US-Geheimdienstkreisen kursiert seien. Experten halten aber auch die Möglichkeit, dass die CIA selbst gehackt wurde, für real. "Wenn man die CIA hacken kann, kann man jeden hacken", sagte etwa der US-Abgeordnete John McCain. (fsc, sum, 8.3.2017)

Update (8.3., 8:15) Statements von Snowden, McCain und ehemaligen CIA-Mitarbeitern eingefügt.

Link Wikileaks [ https://wikileaks.org/ciav7p1/index.html ]

Nachlese 50 Terabyte Daten gestohlen: Anklage gegen Ex-NSA-Mitarbeiter [ http :// derstandard.at/2000052351683/50-Terabyte-Daten-gestohlen-Anklage-gegen-Ex-NSA-Mitarbeiter ]
 
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