Seniorenresidenzen in Thailand

konfus

Happy in Thailand?

Alt, schwach und allein? Essen auf Rädern? Ein Dienst, der Pflege im Minutentakt abrechnet? Eingepfercht in ein winziges Zimmer im Pflegeheim? Hilf- und machtlos einem System ausgeliefert, in dem das Geld mehr zählt als der Mensch? Will ich das? Sieht so meine Zukunft (in Deutschland) aus?
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Diesen Artikel mit dieser Überschrift entdeckte ich erst in einem Thailand Online Magazin und dann bei Feierabend.de, eine Seniorenplattform, da kann man ihn komplett lesen. Die Autorin verbrachte 2 Moante in einem Seniorendorf in Chiang Mai in Thailand. Hoffe, dass viele ältere Menschen die diesen Schritt in Betracht ziehen, darin lesen, er ist sehr informativ. Ich stelle den Link dazu nicht ein, weil ich mir nicht sicher bin ob es rechtlich in Ordnung ist und ich möchte nicht wieder Ärger bekommen.

Ich selbst war vor ein paar Jahren 3 Monate zum Probewohnen in einer gerade aufgebauten Seniorenresidenz in Thailand im Isaan, den Bericht den ich damals darüber geschrieben haben, habe ich löschen lassen, da mir der Betreiber Ärger gemacht hat, deshalb werde ich keine Namen der Einrichtungen nennen, wer was näheres erfahren will, bitte über PN. Dieses Seniorendorf von dem die Autorin schreibt, gab es damals noch nicht, war gerade im entstehen, es entstehen immer mehr Residenzen in Thailand, manche sehr luxuriös, wie das Lotos in Hua Hin die dann entsprechend teuer sind, für einen normalen Rentner oft nicht bezahlbar.

Aber im großen und ganzen decken sich unsere negativen Erfahrungen im Bericht, es werden Häuser auf ein Grundstück gebaut, das oft einer Thaifrau gehört, der andere Teil ist meistens ein Schweizer, denn Ausländer können dort nicht tätig werden, die werden mehr oder weniger gut möbiliert, vielleicht gehört noch ein Swimmingpool dazu, die werben fast alle nur mit einer traumhaften Umgebung und der Vorsorgung bei Pflegebedürftigkeit, das war es aber auch. Die Grundstücke sind oft abgelegen und man hat nur die Möglichkeit mit einem teueren Taxi oder Tuck Tuck, wenn vorhanden, in die City zu kommen. Ich hatte die gar nicht, die nächste Großstadt war 160 km entfernt, in den Dörfern kann man nur das notwendigste kaufen. Die alten Menschen werden im großen und ganzen sich selbst überlassen, ob mit Vollzeitverpflegung wie ich sie hatte, oder Selbstversorgung wie im anderen Fall,es wird lediglich eine Pflegekraft in Ausicht gestellt, wobei die Thais ein liebenswertes Volk sind und die Pflegerinen oder Schwestern kümmern sich sehr liebevoll um ihre Patienten, es ist zwar billiger wie in Deutschland, nur in Deutschland bekommt man in diesem Fall die Pflegestufen ob zu Hause oder in einer Einrichtung. Es wurde weder bei mir, noch in dem Seniorendorf irgendein Beschäftigungsprogramm angeboten noch sonstwas gemeinsames. Man ist allein mit sich und seiner Einsamkeit, was bekanntermaßen die Demenz fördert und die Intrigen untereinander. Ich war noch sie so einsam wie dort, lesen, Internet, spazierengehen und radfahren waren meine einzigen Möglichkeiten, Gespräche mit anderen mangels vorhandener Gästen nur bedingt möglich, Sport kann man nur sehr früh am morgen und in den frühen Abendstunden treiben.

Wer auswandern will, muss auch folgendes bedenken:

Wer in einer gesetzlichen Krankenkasse ist (Deutschland), der muss sich in Thailand privat versichern lassen und das ist nicht nur teuer, es werden Vorerkrankungen ausgeschlossen, so sind viele der Rentner in Thailand gar nicht versichert oder eben nur teilweise mit hohen Beiträgen

Die Visabedingungen sind nicht einfach, für ein Jahresvisum müssen 65000 Bhat (ca. 1700) Euro nachweisslich an Einkommen da sein, oder eine bestimmt Summe auf einem Konto deponiert sein. Die thailändischen Honorarkonsulate geben darüber Auskunft und stellen das Visum aus. Dann muss man alle 3 Monate in Thailand in der Immigrationsstelle das Visum verlängern lassen, einmal im Jahr die Rentenbescheinigung beglaubigen lassen, in meinem Fall wäre das Bangkok gewesen, eine 2 Tagesfahrt, ansonsten je nach Stadt. Es gibt auch eine noch umständlichere Regelung, warum weiss ich nicht, jedes Jahr in Deutschland das Visum neu beantragen und zur Verlängerung alle 3 Monate in ein Nachbarland, Vietnam, Laos oder Kambodscha reisen, wer kann das schon im Alter auf Dauer.

Dann ist auch zu bedenken, dass der schwache Euro zu einem sehr schlechten Kurs für die Menschen aus dem Euroraum führt, es hat bei diesen Leuten teilweise zu einem Einkommensverlust von 25% geführt. Und auch in Thailand steigen die Preise, Miete, Energie und Lebensmittel.
Für mich ist ein Aufenthalt dort nur mit einem Einkommen von 65000 Bhat einigermaßen sicher, auch die Pflege, alles andere ist großes Risiko.

Abschließend möchte ich sagen, wer das alles berücksichtigt und sich gut erkundigt, der kann trotzdem fündig werden, es ist ein tolles Land mit liebenswerten Menschen, es gab auch schon positive Berichte von Rentnern z. B vom Lotos in Hua Hin. Es ist vor allen Dingen für Ehepaare eine Möglichkeit, viele der Single Frauen von denen ich hörte oder kennengelernt habe, sind wieder ausgezogen und haben sich ein Haus oder Apartement gemietet, meistens mitten in der City. Man sollte einige Zeit dort in der gewählten Residenz zur Probe wohnen, vor allen Dingen wenn man aus Europa kommt, was wir beide gemacht haben, ich bleibe aus gesundheitlichen Gründen da, die Autorin des anderenArtikels sieht ihr Alter und Leben in Deutschland-

Ich selber bin weder mehr tropentauglich noch reisefähig, Thailand wird mir trotz aller negativen Erfahrungen, die sich aber nur auf die Residenz bezieht, immer als tolles Lande in Erinnerung bleiben.

Gruß
Konfus
 
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Hallo konfus,
im Fernsehen gab es vor Jahren mal einen Film darüber. Die Landschaft fand ich sehr schön und die Menschen sind wirklich liebenswert. Wer Geld für ein kleines Haus hat, kann dort sehr schön leben, aber in den abgelegenen Residenzen - die wie Pilze aus dem Boden schießen - gab es schlechte Erfahrungen.
Jedenfalls wurde in dem Film über all diese Probleme berichtet, die Du hier angesprochen hast.

LG Rawotina
 
Hallo Rawotina,

das tun ja viele die dort ausziehen und wer Glück hat und einigermaßen gesund bleibt, der kann ein schönes Leben haben. Aber die Frage die wir uns gestellt haben, die Autorin des Artikels und ich auch, wir haben kommuniziert, was ist wenn man nicht mehr kann? Es gibt vieles was dann zum Problem wird, das Visum verlängern lassen, viele fahren statt teuerem Taxi Moped, wie überall in Asien, aber ob ich das für immer kann?? Wer hilft mir wenn ich morgens nicht mehr aufstehen kann?Für vieles kann man sich Hilfe organisieren, aber für alles??

Gruß
Konfus
 
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Hallo Kunfus,

mit zunehmendem Alter mache ich mir auch oft Gedanken darüber. Im Fernsehen berichtete eine Frau, dass sie ihren Vater in ein Pflegeheim nach Polen gebracht hat, weil sie die hohen Heimkosten hier in Deutschland nicht aufbringen konnte und mit der häuslichen Pflege überfordert war. Das Heim machte einen ordentlichen Eindruck und die Schwestern sorgten liebevoll für ihre Patienten. Der Vater hat sich dort wohlgefühlt, obwohl er nur selten Besuch aus Deutschland bekam. Vielleicht wäre das auch eine Lösung.

LG Rawotina
 
Hallo Rawotina,

das Probewohnen in der Seniorenresidenz in Thailand hatte ja auch bei mir den Grund, dass ich mir Gedanken über das Alter ect. mache, aber nicht nur, in Thailand hätte ich auch so gerne gelebt.

Aber über die Residenzen im benachbaren Euroland wird auch meistens gutes berichtet, hat auf alle Fälle den Vorteil, dass man die Pflegstufen dort hin bekommt, will es jetzt nicht beschwören, glaube aber, dass ich es gelesen habe. Auch in Tschechien im Grenzbereich zu Bayern gibt es welche, darüber wird auch gutes über die Pflege berichtet , Ungarn, direkt am Plattensee gibt es eine, die bieten über den Winter spottbillig Probewohen an, ich wollte es mal machen, aber mit meiner Esserei ist es schwierig, muss mich selbst bekochen.

Es ist alles eine Frage des Geldes, hier und auch in Thailand, wer genug Geld hat, der kann sich dort eine Luxus Anlage leisten und bei den Thaipflegerinnen ist man gut aufgehoben, habe ja gesehen wie liebevoll die mit ihrer Patientin umgegangen sind und bei uns ist es ja genauso, wenn das Geld vorhanden ist, der muss sich auch hier keine Sorgen machen.

In der Residenz in der ich war, wird jetzt ganz auf Pflege umgestellt, die anderen sind ihnen davon gelaufen, die 24 Std. Pfleg kostet ca. 2000 Euro , ist nicht viel, weil wohnen und Verpflegung inkl. dem Glas Wein inbegriffen ist. Aber das was ich halt oben berichtet habe, auch die Demenzkranken brauchen etwas Beschäftigung und die gibt es dort nicht, gelegentliche Ausflüge mit dem Auto und das gemeinsame Essen. Die Pflegerinnen machen Morgengymnastik mit den Patienten, gehen spazieren, ist halt jeden Tag gleich, um den See oder mal durchs Dorf und ich denke, das fördert eher den Krankheitsverlauf.

Lg
Konfus
 
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