Chiropractic / Chiropractoren

Kate

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Hallo zusammen :)

Weiß jemand von Euch näheres über oder hat sogar Erfahrung mit Chiropractic bzw. Chiropractoren? Achtung: Ich meine nicht die (in Deutschland) üblichen Chiropraktiker oder Chirotherapeuten, wo es krackst und knackst und man teils regelrecht durch die Gegend geschleudert wird und Kopf und Kragen riskiert... (ich meine zumindest, dass sich meine HWS-Kopf-Situation erheblich verschlechtert hat nach so einer Einrenk-Aktion 1998, und hörte auch schon von Schlaganfallrisiko, wenn im Bereich der HWS "eingerenkt" wird).

Ich beziehe mich auf eine Ausbildung, die bisher wohl nur im Ausland (z.B. England, Schweiz) angeboten wird.

Ich habe einen konkreten Anlass für meine Frage: Ich habe so einen bei mir um die Ecke (600 m Entfernung, da komme ich sozusagen noch auf allen Vieren hin), er hat einen guten Ruf hier und meine "KISS-Nichte" (9 Jahre alt) ist neulich dort gewesen. Meine Schwester hatte insoweit einen guten Eindruck, als er sehr behutsam vorgegangen ist (so dass sie nicht mal sicher war, ob er überhaupt etwas gemacht hat) und wohl im Rahmen der Untersuchung sofort einen Überblick über Symptome und Verschiebungen gewonnen hat. Und meine Nichte berichtete einige Tage später erfreut, dass sie nun nach dem Waschen ihrer ultralangen Haare diese über dem Kopf ausbürsten können, ohne dass das weh tut :) Über weitere Auswirkungen weiß ich noch nichts, habe meine Schwester noch nicht wieder gesprochen, aber es ist ja auch erst ca. 2 Wochen her.

Der besagte Mensch hat auch noch Fähigkeiten in "Sacro-Occipital-Technik" und ist Heilpraktiker. Private Kassen erstatten seine Leistungen teilweise, die gesetzliche wohl nur in absoluten Ausnahmefällen.

Es grüßt
Kate
 
hallo Kate
ich verstehe deine frage nicht, das heisst ich sehe sie nicht recht.
suchst du konkret nach ausbildungsmöglichkeiten.
gruss, zebrafell
 
Hallo Kate

Hast du es denn schonmal mit einem richtig guten Allround Osteopathen probiert ? Diese Griffe und deine genannte Technik Sacro-Occipital-Technik, bieten auch manch gute ausgebildete Osteopathen an.
Siehe auch die Griffe aus dem eingestellten Video.


Liebe Grüsse NellyK
 
In den USA gibt es den Doctor of Chirpractic Degree", der eine eigene Ausbildung hat.

The typical applicant at a chiropractic college has already acquired nearly four years of pre-medical undergraduate college education, including courses in biology, inorganic and organic chemistry, physics, psychology and related lab work. Once accepted into an accredited chiropractic college, the requirements become even more demanding — four to five academic years of professional study are the standard. Because of the hands-on nature of chiropractic, and the intricate adjusting techniques, a significant portion of time is spent in clinical training.

Der typische Bewerber für ein Chiropractical College hat im allgemeinen bereits 4 Jahre vormedizinischer Studien hinter sich in einem "Undergraduate College" mit Fächern wie Biologie, anorganische und oraganische Chemie, Physik, Psychologie und Labor-Kenntnissen. Wenn der Bewerber dann an einem der offiziellen Chiropraktischen Colleges angenommen wird, wird es noch schwieriger: 4-5 akademische Studienjahre sind die Regel. Weil es sich ja um eine manuelle Behandlung handelt und die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten "tricky" sind, ist ein großer Teil der Ausbildung in der Praxis.

The American Chiropractic Association (ACA)- representing doctors of chiropractic ************ - a treatment method for disorders of the neuromusculoskeletal system, back pain, neck pain, joint pain, sciatica and headaches.

Von der Beschreibung der Arbeit dieser Doctors of Chiropractic her hört sich das wirklich wie gute Osteopathie an, wie sie hier Osteopathen anbieten, die mit einem Diplom abschließen.
In dem Zusammenhang muss man auch Dr. Upledger nennen mit seinem Institut für Cranio Sacral Therapy, die auch in diese Richtung geht.
www.iahe.com/html/therapies/cst.jsp

Quackwatch findet die Cranio-Sacral-Therapie dubios:
Why Craniosacral Therapy Is Silly

Gruss,
Uta
 
Guten Morgen,

und dankeschön für Eure Antworten :)

Ich kann noch ergänzen, dass ich vor einiger Zeit einen Vortrag dieses Chiropractors gehört habe und einen ganz guten Eindruck hatte. Er nimmt übrigens um die 50 Euro pro Sitzung und setzt bei Erwachsenen ca. 6 - 12 Termine an. (Bei Kids ist es kürzer und kostet weniger.) Das halte ich grundsätzlich noch für gemäßigt - letztlich hängt es natürlich davon ab, was das jeweils bringt.

zebrafell schrieb:
ich verstehe deine frage nicht, das heisst ich sehe sie nicht recht.
suchst du konkret nach ausbildungsmöglichkeiten.
Ich dachte, das wäre klar nach meinen Postings hier im Forum, dass ich (auf lange Sicht, denn im Moment muss ich mich erstmal um anderes kümmern, u.a. fehlt mir auch noch eine saubere Diagnostik) nach Behandlungsmöglichkeiten suche - und zwar am besten vor Ort, da alles andere kaum realisierbar ist. Ausbildung: Schön wär's... :D Da es sehr viele Physiotherapie-Richtungen gibt, besprechen wir hier in der Rubrik immer mal einzelne - zumal die Forumsmitglieder wie es aussieht sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.

Nelly, mit Osteopathie habe ich insoweit Erfahrungen, dass mein jetziger Physiotherapeut (den ich schon sehr lange kenne und dessen Behandlungen mir auch gut tun), osteopathische Elemente in seiner Behandlung drin hat ohne dass er sich offiziell Osteopath nennen darf (dafür muss man glaube ich HP sein). Cranio-Sacral macht er in seinen Stundensitzungen bei mir immer ein bisschen mit. Allerdings wird da - wie auch bei anderen besonderen Richtungen - von der KK genau nichts übernommen, so dass ich das nur sporadisch machen kann.

Ich habe hier noch eine Seite gefunden, wo wohl auch auf die Unterschiede der Ausbildung in verschiedenen Ländern eingegangen wird: D C G - Deutsche Chiropraktoren Gesellschaft: Home Die Seite muss ich aber erstmal selbst durchlesen. Sieht so aus, als ob man furchtbar aufpassen muss, weil diese Berufsbezeichnung überhaupt nicht eindeutig ist. Und "Utas" Video anschauen...

Es grüßt
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach dem Ansehen von Utas Video muss ich sagen, dass ich das eher nicht mit mir machen lassen würde :eek: Vor allem dieses Reißen an der HWS. Und ordentlich gekracht hat es bei der Patientin ja auch öfter mal...

Also kuck ich mal weiter...

Es grüßt
Kate
 
Hallo Kate,

ohne dass er sich offiziell Osteopath nennen darf (dafür muss man glaube ich HP sein).

Nein, Osteopathen können im Prinzip auch einfach so in einer Privatpraxis ihre Behandlung anbieten. Dazu müssen sie nicht Heilpraktiker sein. Aber als Heilpraktiker können sie mit den Privatkassen abrechnen und eben evtl. auch mehr tun als "nur" osteopathisch behandeln.

Es dürfte bei den Chiropractics genauso sein wie bei vielen manuellen Therapien: jeder macht es auf seine Art; nur die Grundprinzipien sind gleich.

Gruss,
Uta
 
ohne dass er sich offiziell Osteopath nennen darf (dafür muss man glaube ich HP sein).

um sich osteopath nennen zu dürfen ist eine mehrjährige ausbildung nötig (ich glaube 3jahre teilzeit als physio bzw. 5 jahre vollzeitstudium). dann bekommt man den titel D.O.
viele physios besuchen zu dem thema wochenendkurse oder ähnliches und integrieren es in ihr behandlungsschema. aber sie sind danach logischerweise keine D.O.'s
 
Merci für die Aufklärung, Uta und Markus :)

Im eben nochmal - in der Sonne, wozu hat man schließlich ein Notebook ;) - angehörten Kuklinski-Vortrag (radio-gesundheit.at ... hren, was gesund ist.) von 2006 weist er übrigens darauf hin, dass es tatsächlich eine sehr individuelle Sache ist, wem welche Physiotherapie gut tut und dass dies davon abhängt, welche Schäden (Bänder, Facettengelenke,...?) genau da sind. Hier sind wir dann wieder bei der Frage des Wertes einer möglichst aussagekräftigen Diagnostik.

Es grüßt
Kate
 
Hi Kate, Thread ist zwar schon älter aber ich denke immer noch aktuell. Vielleicht solltest du die Sache wahrnehmen, wenn der Typ in der Nähe ist.

Weiß jemand von Euch näheres über oder hat sogar Erfahrung mit Chiropractic bzw. Chiropractoren?

Ich war schon bei mehreren von denen, es hat auch ziemlich gescheppert in der HWS, aber ich denke, es besteht keine Gefahr, dass dort etwas kaputt geht bzw. kaputter, als es eh schon ist. Wie du schon sagtest, haben diese Chiropractoren eine spezielle, lange Ausbildung genossen, im Gegensatz zu Chiropraktikern, die nur eine Wochenendausbildung haben. Ich denke daher rührt auch die Ablehnung gegenüber ersteren. Mir ist keiner bekannt, dem es geschadet hat. Und ganz im Gegensatz zu Atlasprofilax, wo völlig ungelernte mit einem Zauberstab hantieren, hat Chiropraktik Substanz. Meiner Ansicht nach ist es ein Versuch wert und ich würde es allemal der Abzocke-Profilax vorziehen.
 
Hallo Kate, Hallo Tobi,
:wave:

bei den Chiropractoren habe ich zwei Berufsverbände ermitteln können. Der eine wirbt aktiv mit seiner fundierten Ausbildung, der andere wirbt, aber nicht so stark mit seiner Qualifikation. Werde Anfang Oktober mit der Gutmann Methode beginnen. Falls das nicht hilft, werde ich dann zu härteren Maßnahme greifen müssen.
LG
Mekmann
 
Hallo liebe Uta,

ich habe mir eben das sehr interessante Video angesehen. Da waren ja schon hübsche Bilder dabei, aber müsste man nach dem Genickbruch-Kampfgriff an der HWS nicht mindestens einen IIa-Schaden nach der Nomenklatur von Dr. Volle haben?

@ Mekmann: Von "härteren" Maßnahmen würde ich lieber dringendst absehen. Bei mir hat mal ne Orthopädin (jedenfalls vom Titel her) den Kopf von hinten angehoben. Bin auch vor Schmerzen beinahe ohnmächtig geworden. Das sollte nicht mal ein therapeutischer Griff sein, sondern angeblich der Diagnose dienen. Die war dann sinngemäß: Och, eigentlich ist alles okay.
Später hat ein Vertreter derselben "Ausbildungsgüte" über den Kopf die WS gestreckt und gestaucht und ein paar Drehmanöver gemacht. Vermutlich das hat mich dann für einige Monate zumeist ins Bett geworfen. Diagnose: Mit der WS sei alles bestens, ich sei aber wohl überängstlich und spinne vielleicht - etwas salopp in meiner Sprache formuliert ;).

"Härtere" Maßnahmen würde ich also nicht gegen die eigene HWS, sondern gemäß Recht & Gesetz gegen bisher nur mutmaßlich körperverletzende Therapeuten ernsthaft erwägen. Auch dadurch kann vielleicht auf Dauer eine Verbesserung der medizinischen Qualität erreicht werden.

Viele Grüße :wave:
Karolus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Karolus,
aber müsste man nach dem Genickbruch-Kampfgriff an der HWS nicht mindestens einen IIa-Schaden nach der Nomenklatur von Dr. Volle haben?

Du meinst den bei 6:20 ? ;) Gebe zu, es sieht ziemlich brutal aus, aber ich denke, dieser Handgriff ist ungefährlich. Ich würde vermuten, wenn er zu Bänderschäden führte, würde es den garnicht geben. Weil tausende oder gar millionen Leute danach dann Beschwerden haben müssten. Bei mir wurde der auch schon ein paar mal gemacht.
Wie gesagt kenne ich niemanden, dem ein Besuch beim Chiropractor bisher geschadet hat, wenn es hier jemanden gibt, der soll sich bitte melden. Will hier auch garnicht irgendwas empfehlen was u.U. schädlich ist, aber man sollte es umgekehrt auch nicht gleich verteufeln, weils so "brutal" ist. Manche Blockaden bekommt man nun mal nicht mit "low-force" Techniken weg.

Der Orthopäde, der dich eingerenkt hat, hatte offenbar keine Ahnung was er da tut, aber man darf sowas nicht auf Chiropraktoren übertragen, das ist was völlig anderes.
 
Hi Tobi,

6:20 kann hinkommen.
Na, bei mir war es noch nicht mal ein Einrenkgriff, trotzdem mit sehr durchschlagendem Erfolg.

LG Karolus
 
Hallo Zusammen,

Nun, ich würde nicht zustimmen dass so ein "Griff" und "harte" methoden immer risikofrei sind. Ich ist es nicht so dass da bei noch nie etwas schief ging. Es ist zwar ein ganz kleiner prozentsatz, aber wenn es da schiefgeht, geht es dann auch wirklich richtig schief.
Das gefährlichste was da schiefgehen kann hat zu tun mit den vertebralen Arterien (z.B. ein Riss, oder ein Blutpropfen der ins Kleinhirn kommt - Todesfälle sind bekannt.) Tut mir leid Tobi, das Risiko ist im "normalfall" (wenn vorher keine Verletzungen stattfanden) zwar klein, aber es ist also nicht risikofrei.

So bin ich der meinung dass bei eine vorliegende Instabilität, oder nach Verletzungen/Unfälle,man diese harte Methoden absolut meiden soll. In manchen fällen wird daher auch davon abgeraten, weil es doch zu Verschlimmerungen kommen kann, und das in der Praxis leider manchmal auch der Fall ist.

Herzliche Grüsse
Kim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tut mir leid Tobi, das Risiko ist im "normalfall" (wenn vorher keine Verletzungen stattfanden) zwar klein, aber es ist also nicht risikofrei.

Habe ich auch nie behauptet, Kim, bzw. mich falsch ausgedrückt. Ohne Risiko ist nichts, siehe z.B. Rudi und seine letzte Arlen Behandlung oder die negativen Atlasprofilax Berichte hier in letzter Zeit.
Das mit der Verletzung der a.Vertebralis, das stammt meinen Infos nach noch von sehr alten Handgriffen, die aber garnicht mehr angewendet werden.

Will aber garkeinen überreden das zu machen, mir sind halt nur noch keine negativen Berichte zu Ohren gekommen, deshalb habe ich ja auch nachgefragt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Tobi,

Yep. Ich denke vieles hängt auch ab von den Qualitäten des Behandlers. Das mit den Arterien, kann soweit mir bekannt immer mar vorkommen, sei es selten. Die Amerikanische Chiroprakter haben dazu glaube ich eine Richtlinie entwickelt, (anfang des Jahres habe ich mal ausführlich recherchiert rundum diese Behandlungsmethoden) wobei die genau wissen worauf sich achten sollen, und bei welche möglicherweise auftretende Symptome/Andeutungen direkt einen Krankenwagen gerufen werden soll. Wie das hier ist weiss ich nicht, vielleicht wohl ähnlich.

Wie gesagt, ich denke wenn man keine Unfälle o.Ä. hinter sich hat, und keine grosse Pathologieen/Istabilitäten vorliegen dass diese Methode sehr hilfreich und relativ Risikofrei sein könnte.

Tja, mir persönlich waren das "Gruselbilder" in dem Video, aber das hat wohl damit zu Tun das das bei mir nicht so Tolle auswirkungen hat ;) sowas.

Herzliche Grüsse
Kim
 
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