Schlafraub durch Lärm!

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31.03.18
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Ich leide unter CFS (vermutlich ME/CFS) und benötige dringend meine 8 Stunden Schlaf, um halbwegs über den Tag zu kommen! (Grundversorgung, to do...) Ich habe eigentlich keine Schlafstörungen, ich kann zum Glück 8 Std. durchschlafen, wenn mich weder Lärm noch akute Probleme/Sorgen daran hindern. Nun ist es aber so, dass vor einem knappen Jahr eine offenbar kranke und sehr bösartige alte Frau über mir eingezogen ist, die mich permanent mit Lärm tyrannisiert, d.h. sie rummst tagsüber, aber auch nachts (!) auf den Fußboden und wirft absichtlich sehr laute Dinge auf den Boden! (klingt manchmal wie 10 Bretter!!) Außerdem leidet sie unter einer Zwangsstörung und rennt frühmorgens und den ganzen Vormittag hin und her und lärmt und scheppert dort herum! Ich werde also seit fast einem Jahr beinahe jede Nacht geweckt und liege dann mit anfänglich hohem Puls lange wach, das kann bis zu 2 oder sogar 2,5 Stunden anhalten! Auch vormittags zu schlafen geht aus eben genannten Gründen nur sehr schlecht. Ich habe bereits mehrfach auf freundliche Weise das Gespräch mit ihr gesucht, aber sie leugnet alles und lügt quasi, wenn sie den Mund aufmacht! 😡

Nun meine Frage: Ich schlafe mit Ohrstöpseln mit 38 dB SNR (Geräuschunterdrückung), das höchste, was ich finden konnte. Es gibt wohl leider keine Ohrstöpsel, die sämtliche Geräusche blockieren, da diese sowohl über die Luftleitung als auch über die sogenannte Knochenleitung (Schädelknochen) an das Trommelfell weitergeleitet werden. Oder gibt’s da vllt doch irgendwas, hat jemand einen Tipp? (vllt gibt es eine Form der Hypnose, die mich für 8 Std. taub macht? 😊 solche Gedanken entspringen nur meiner tiefen Verzweiflung!)

Ich bin ziemlich verzweifelt, denn alle meine Symptome haben sich natürlich verstärkt (extreme Schwäche, Brainfog, Tinnitus etc.), ich bekomme so gut wie nichts mehr gebacken und auch meine Depressionen haben durch den Schlafentzug (oder wenn ich nachmittags nochmal schlafen muss, das vertrage ich überhaupt nicht!) zugenommen. Zudem habe ich seit 3,5 Wochen einen grippalen Infekt (hatte auch höheres Fieber), der einfach nicht verschwindet, immer wieder Rückfälle, was allein auf den Schlafentzug und den körperlichen und psychischen Dauerstress zurückzuführen ist! Auch habe ich in den letzten 2-3 Monaten 6 kg abgenommen, was mir Sorgen bereitet. (komme ja nun zu keinem Arzt mehr wegen Blutbild, Sono!)

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen... 🙏🏻

Herzliche Grüße
Anna
 
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Hallo Anna,

spontan dachte ich: da hilft nur Umziehen! Wenn das möglich wäre, wäre das sicher gut für Dich !

Zum Thema „Ohrstöpsel“ kann ich nur googeln:
...
probieren Sie doch einmal Schlafohrstöpsel, sodass Sie mehr Ruhe bekommen. Ohrstöpsel zum Schlafen gibt es in verschiedenen Sorten, nämlich Schaumohrstöpsel, Ohrstöpsel mit einem Filter oder nach Maß gefertigte Ohrstöpsel. Die Wirkung und der Gebrauch können sehr unterschiedlich sein. In unserem Wiki können Sie darüber weitere Informationen finden. ..

Viel Glück,
Oregano
 
Hallo @Chenoa / Anna,

willkommen im Forum.

... spontan dachte ich: da hilft nur Umziehen! Wenn das möglich wäre, wäre das sicher gut für Dich !
Das sehe ich - als langjährige Mieterin in einem Mehrfamilienhaus und mit Blick auf den Wohnungsmarkt - anders. Eigentümer sind in einer anderen Situation (und wer nie Mieter war, kennt Vieles garnicht so). Die Nachbar-Situation ändert sich ja mit jedem Auszug und Neueinzug, insbesondere der angrenzenden Nachbarn, wieder. Und ein Umzug ist keine Bagatelle, bringt Stress, Kosten und zumeist eine mindestens vorübergehend höhere Miete (hier wohl 10% über dem Mietspiegel erlaubt).

Falls Du Mieterin bist (vielleicht bei Eigentumswohnungen teilweise auf Miteigentümergemeinschaften nach WEG übertragbar; meist gibt's da ja auch eine Hausverwaltung), wäre der beste Weg aus meiner Sicht so: 1. Ein Protokoll schreiben über Art und Dauer des Lärms und die Gesprächsversuche. 2. Andere Nachbarn fragen, wie sie mit der Geräuschkulisse dieser Nachbarin zurecht kommen. Falls sie ebenfalls Probleme haben, gemeinsam mit der Problem-Nachbarin sprechen. 3. Wenn auch diese Versuche vergeblich sind, an den Vermieter bzw. dessen Hausverwaltung wenden, dabei die Protokolle (wenn nötig) vorlegen. 4. Wenn die nichts tun, gäb's noch den Mieterverein, der aber bei Neumitgliedern für "laufende Fälle" wohl nicht tätig wird, oder evtl. Schlichtungsstellen. - Ich stand schon mit 2 Nachbarinnen gemeinsam vor der Tür eines jungen Nachbarn (der schrie, trampelte, polterte, dass es sich teils anhörte, als wenn der Boden einbricht; einige Male weinend durch den Hausflur rannte; bei Besuchen der Freundin waren wir teils nicht sicher, ob er sie quält), als es nicht fruchtete haben wir uns gemeinsam an die Hausverwaltung gewandt - da war allerdings schon klar, dass er bald auszieht. In einem weiteren Fall wurde nächtlicher Lärm durch die Hausverwaltung unterbunden.

Wenn die Lärmbelästigung nicht nur aus einzelnen punktuellen Spitzen besteht (die einen natürlich leider auch aus dem Schlaf reißen können), sondern auch mal v.a. nachts länger durchgehend stattfindet, wäre auch 110 wählen eine Möglichkeit. Macht man (ich jedenfalls) nicht gern, aber manchmal ist es angebracht. Oder, falls Du wirklich den Eindruck hast, dass die Person "randaliert" (es klingt ja ein bisschen so), 112. Macht man noch weniger gern, hilft auch nicht zwingend. Hier gab's im Nebenhaus einen Fall, er dement, sie überfordert und zuweilen mit Wutausbrüchen, wobei neben Geschrei Gegenstände aus dem Fenster oder vom Balkon flogen; beide ü80, aber schon lange dort Mieter bei einer privaten Vermieterin, die sie nicht raussetzen wollte... irgendwann gab's zumindest einen Pflegedienst, der sich zu kümmern versuchte, später kam er ins Heim und sie wurde wohl von Angehörigen mitgenommen.

Mit Ohrstöpseln habe ich die klare Erfahrung, dass sich die Ausgabe (bei mir waren es 115 Euro) für vom Akustiker maßgeschneiderten Gehörschutz lohnt. Er funktioniert besser, beeinträchtigt weniger die Mikroflora des Ohrs und führt nicht zum regelmäßigen "Zuschmalzen" und damit Stammkundschaft bei der Ohrreinigung. Auch hat sich das recht schnell amortisiert, denn die Einweg-Dinger, auch wenn vielleicht 4-5 mal genutzt, sind nicht billig (auch wenn die Silikon-Stöpsel von Wellnoise nicht schlecht sind). Die Lärmdämmung in Dezibel zu meinem Gehörschutz habe ich nicht parat; ich finde ihn für mich hinreichend, allerdings geht es bei mir nicht um Gepolter, das sich wie Du ja auch schreibst anders fortpflanzt und kaum abschirmbar ist (sondern um z.B. Treppenhaus- und Innenhof-Geräusche). Zu doll dämmen sollte es aber auch nicht, denn man möchte ja den Rauchwarnmelder o.ä. schon noch hören.

Eine Frage wäre noch, ob Du Deinen Schlafplatz in ein evtl. weniger "beschalltes" Zimmer verlegen kannst.

Alles Gute und
 
Das ist sehr belastend, vor allem, wenn man selbst eine Grunderkrankung hat. Hinzu kommt die Unberechenbarkeit der Lärmbelastung.

Wer vermietet die Wohnung und hat die ältere Dame auch Angehörige, die ab und zu mal da sind? Es könnte auch eine beginnende Demenz sein oder vielleicht eine Stoffwechselstörung durch Mängel . . .

Ich habe auch hin und wieder in lärmbelasteten Wohnungen gewohnt. Gut schlafen konnte ich oftmals bei Sturm und wenn die großen Rollläden richtig geklappert haben, so dass ich nichts mehr von dem übrigen Lärm mitbekommen habe. Aber ich glaube nicht, dass man diese spezifischen Geräusche mit Hilfe von Boxen so genau imitieren kann.
Auf Youtube gibt es Sturm- und Regengeräusche mit prasselndem Kaminfeuer . . . Vielleicht wäre es aber einen Versuch wert mal zu schauen, ob die restlichen Geräusche in den Hintergrund treten, wenn der Aufwand nicht allzu groß ist.

Selbsthypnose kann auch etwas bringen. Man lernt dann den Fokus auf etwas anderes zu lenken als auf den Lärm. Eine Bewusstseinsverschiebung. Oftmals gelingt einem das auf natürliche Art und Weise, wenn man nicht in die Situation involviert ist also in einer Umgebung, die zwar lauter ist, aber man kann sich trotzdem entspannen, eventuell sogar einschlafen, wie in einem Zug oder sogar bei Baulärm . . .

Ansonsten kann ich mich Kates Ratschlägen anschließen.
 
Gut schlafen konnte ich oftmals bei Sturm und wenn die großen Rollläden richtig geklappert haben, so dass ich nichts mehr von dem übrigen Lärm mitbekommen habe.
Ähnliche Erfahrung habe ich schon mit einem (hinreichend lauten) Ventilator gemacht ;)
 
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