Hallo Stern,
vor 10 Jahren Amalgamfüllungen rausgebohrt. Schon mal gut. Aber bedenk: Die organismische Halbwertszeit von Hg im Gehirn ist im Durchschnitt 18 Jahre. (Je nach - z.T. genetisch vorgegebener Entgiftungskapazität kürzer oder länger.) Also bist Du nach 10 Jahren noch lang nicht auf der sicheren Seite. Und wenn Du - wie die meisten - Pech hattest, ist die Entfernung ohne den erforderlichen Dreifachschutz (Kofferdam, Clean-up Sauger, Sauerstoff-Atemmaske) erfolgt, was eine massive Erhöhung der Belastung bedingt. (Einatmen der Dämpfe; Amalgampartikelchen, die in Wangen oder Zahnfleisch geschleudert werden; Verschlucken von Füllungsmaterial.) -- Daß ein OPG "normal" sei: das ist eine Nachricht, die sehr viele Patienten kriegen. Weil nämlich die Mehrzahl der ZA nach ihren Lehrplan niemals Röntgendiagnostik gelernt haben. (Nebenbei: für eine ausreichende Befundung des Kiefers wird meistens ein DVT - Digitales Volumen-Tomogramm - gebraucht, kein OPG. Und weil sie sowieso kaum fähig sind, Kieferentzündungen und -nekrosen auszufräsen. Dazu braucht es kieferchirurgische Kenntnisse - und vielfach werden die entsprechenden Leistungen von GKV nicht vergütet. Leider ist es ein Fehlschluß, daß man nach Entfernung der Füllungen "kein Amalgam mehr habe", wie Du schreibst - man hat's leider noch in vielen Organen gespeichert, so daß Ausleitung schon erwägenswert sein kann. Vielleicht entgeht Dir eine Heilungschance, wenn Du dieses Thema vorzeitig abschließt.
Der Zusammenhang mit EBV und HHV 6 wird oft beobachtet. Leider weiß ich darüber gar nicht gut Bescheid. M.W. erfolgt Therapie indirekt auf dem Weg über Immunmodulation. Das ist eine Wissenschaft für sich. (Nebenbei: Quecksilber hat mehrere ungünstige Auswirkungen auf das Immunsystem.)
Die Mittel, die Du einnimmst (und vermutlich nur unvollständig aufzählst), sind sicher nicht schädlich. Aber ich kann darin keine Strategie erkennen - ob man nun ausgeht von Infektionen, toxischer Belastung, Nitrostress, Mitochondriopathie, Methylierungsstörung, Nahrungsmitteldefizits usw. In der Anfangsphase, in der Du Dich ja anscheinend befindest, würde man - soweit ich das mitkriege - eher etwas unspezifisch Spurenelemente, Vitamine, Vitaminoide, einzelne Aminosäuren, Spurenelemente substituieren.
Und alle elektronischen Strahlenschleudern verbannen. Auch die unentbehrlichen. (Klinghardt, hörte ich, behandelt Patienten nur weiter, wenn sie das getan haben.) Und, sorry: Grünbetonte Rohkost, bio und ohne Fleisch, Milch und Kochsalz.. Das spart einen ganzen Karton voller Nahrungsergänzungsmittel.
Nun brauchst Du natürlich vernünftige Behandler und auch Literatur, um Dich kundig zu machen. Würde ich Dir gerne nennen, darf ich aber nicht; das wäre "Werbung". Aber wenn's Dich interessiert, laß es mich per PN wissen; dort darf ich noch Namen nennen. Hoffe ich.
Ach, die Candida. Beinahe vergessen. Das ist einfach. Die leben von Zucker, Wenn sie keinen Zucker mehr kriegen, verhungern sie buchstäblich. Man kriegt sie los, wenn man keine Zucker mehr ißt. Das fällt manchen extrem schwer, lohnt sich aber sehr, auch in Hinblick auf andere Erkrankungen, Ein gängiges Rezept (eines bekannten Münchner Arztes): Mindestens 2 Wochen keinerlei Kohlenhydrate (auch Wurzelgemüse nur eingeschränkt), dann mindestens 2 Wochen keine Einfach- oder Zweifachkohlenhydrate (Glukose, Saccharose, Fruktose, Laktose, Honig, Sirup, Molasse, Obst incl. Trockenobst), keinen Alkohol, kein Weißmehl. Alle paar Tage Einlauf. Man kann Nystatin dazu nehmen - aber ohne strikten Zuckerverzicht bringt das nach meiner Erfahrung nichts.
Gegen Zuckersucht - darunter leiden, scheint mir, die meisten Candida-Wirte - helfen Bittertees.
Also: Guten Mut und alles Liebe,
Windpferd