Borreliose - Kind 6 Jahre

Intakte Spirochäten wurden in drei von fünf behandelten und vier von fünf unbehandelten Patienten basierend auf Xenodiagnose-Ergebnissen 12 Monate nach dem Zeckenstich gefunden.
Es hat doch gar kein Zeckenstich stattgefunden.
Die Affen bekamen eine unbestimmte Anzahl infizierter Zecken zu fressen.
Die orale Aufnahme ist aber etwas ganz anderes als der Stich. So gibt es z.B. Erkrankungen bei Tieren durch Zecken, die nur über die orale Aufnahme durch Verschlucken/Verdauen oder Zerbeissen ausgelöst werden und daher beim Menschen nicht vorkommen.
Es geht bei dieser Studie nicht um Zeckenstiche. Die Affen sollten bei dieser Studie nur unbedingt infiziert werden, damit man nach längerer Infektion die Wirkung von AB testen kann. Deshalb die orale Aufnahme, um die Tiere sicherer zu infizieren.

Dass es diesen Weg der Infektion beim Menschen praktisch nicht gibt und nach oraler Aufnahme möglicherweise eine ganz andere Art von Infektion bei Tieren ausgelöst wird, als die durch Zeckenstiche übertragene, spielt keine Rolle. Man wollte etwas beweisen, was in meinen Augen so nicht zu beweisen ist.
Für mich ist und bleibt diese Studie vollkommen unseriös.


Infektionen, die im Anfangsstadium nicht behandelt wurden, sind schwer in den Griff zu bekommen. Je länger die Erreger im Körper persistieren, umso schwieriger wird es.
Das ist ja ganz allgemein keine Neuigkeit.
 
Hallo Marina,

wie geht es Euch und Deinem Sohn inzwischen?

Únsere deutschen Leitlinien haben mit dieser AB-Therapie doch gar nichts zu tun. Diese Leitlinien sind nicht der Nabel der Welt. Die Therapie ist in Italien erfolgt.
Zudem ist AB nicht gleich AB.
Azithromycin soll sehr stark sein und wird daher normalerweise nicht länger als 5 Tage gegeben.

Ich habe in Beitrag 41 eine Studie aus dem europ. Ausland zu diesem AB gepostet, nach der bei Kindern mit solitärem Erythema Migrans 5 Tage Azithromycin ebenso wirksam war wie 14 Tage Amoxicillin.

Das Kind ist also antibiotisch behandelt und nach der geposteten Studie auch ausreichend bzw. genauso wirksam wie mit 14 Tagen Amoxi.
"Auf Verdacht" heißt, dass es in meinen Augen keinen Beweis gibt, dass eine weitere antibiotische Behandlung notwendig wäre. Dazu gibt es zu viele andere Umstände, die ich bereits in Beitrag 41 gepostet habe, die ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn ein Kind in die Schule kommt ist es zudem vielen Kindern und damit vielen Krankheitserregern ausgesetzt.
Insbesondere die veränderte Lebenssituation und Nachwirkungen der Nebenwirkungen von Azithromycin, zu denen auch gesteigerte Aggressivität, Kopfschmerzen, Schwindel, Angst, Arthralgie (Gelenkschmerzen mit Gliedersteifigkeit) und vieles mehr gehören. Denn dieses Makrolid ist ein Hammer, der Chlamidyen eben mal so schon nach einem Tag den Garaus gemacht hat.
Ich kann ndp hier nur zustimmen, Azithromycin ist ein antibiotischer Super-Killer und wird teilweise sogar nur 3 Tage gegeben; da der Wirkstoff noch "sehr" lange im Gewebe nachzuweisen ist, was andere AB`s nicht tun. Jedenfalls nicht sooo stark.

Deswegen ist da nach kurzer Zeit ein Stopp zu setzen.
Kann man auch in den Leitlinien so nachlesen; bei Kindern 4 Tage und 5 Tage wurden gegeben.

Genau; 1 Tab Az. 500 und Chlamydien sind sogar an einem Tag eliminiert, da kann man sich hinreichend vorstellen, dass alles getan wurde.
Wohlgemerkt es handelt sich um einen 6 jährigen Jungen.

Das merkwürdige Verhalten des Jungens könnten allerdings Nebenwirkungen gewesen sein, wie von ndp beschrieben.


Wenn man jetzt "auf Verdacht" nochmal Amoxi drauf setzt, vielleicht noch viel zu hoch dosiert (3g anstatt der 2g, wie die Ärztin verschrieben hat), obwohl Azithromycin schon seinen Job gemacht hatte, und obwohl das Kind noch Probleme mit dieser letzten AB-Einnahme/Nebenwirkungen hat, dann könnte es auch gut sein, dass das Kind noch viel kränker wird.
Sehe ich auch so.


Wäre wirklich schön hier nochmals einen Abschlussbericht zu lesen:)

Liebe Grüße von Kayen
 
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