Hyperkaliämie (griech. hyper- - über, viel; -ämie - im Blut) (auch Kaliumüberschuss) bezeichnet eine mitunter lebensgefährliche Elektrolytstörung bei der die Konzentration von Kalium im Blut erhöht ist. Von einer Hyperkaliämie wird ungefähr ab mehr als 5,0 mmol/l (bei Kindern 5,4) im Blutserum gesprochen. Ein gegenteiliger Mangel an Kalium wird als Hypokaliämie bezeichnet.
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Diagnose
Ein einzelner erhöhter Wert sollte immer kontrolliert werden, da durch Hämolyse bei unsachgemäßer Blutabnahme zu hohe Kaliumwerte gemessen werden.
Fehlerquellen bei falsch erhöhten Werten (Pseudohyperkaliämie) können sein:
ei der Blutprobe ist zu lange gestaut bzw. zu lange mit der Hand gepumpt worden. Dadurch ist es zur Hämolyse gekommen.[1]
Schnelle Aspiration durch zu kleinlumige Kanüle
Das Blut wurde vor der Zentrifugation zu lange stehen gelassen und hat sich bereits zu stark zersetzt.
Kaliumfreisetzung in der Blutprobe bei exzessiver Thrombozytose oder Leukozytose (z.B. bei CML)
Bei einer Hyperkaliämie fallen im EKG eine spitze hohe T-Welle, der Verlust der P-Welle und eine Verbreiterung des gesamten QRS-Komplexes (insbesondere Rechtsschenkelblock) auf. Die EKG-Veränderungen weisen aber eine nur geringe Sensitivität und Spezifität auf. EKG-Kontrollen ersetzen daher bei der Überwachung einer kaliumsenkenden Therapie nicht regelmäßige Kalium-Kontrollen.[2]
Ursachen
Zu erhöhten Kaliumspiegeln kommt es, wenn über die Niere nicht genug Kalium ausgeschieden werden kann. Das geschieht bei akutem Nierenversagen, chronischer Niereninsuffizienz und Nebennierenrinden-Insuffizienz (Morbus Addison). Weiterhin können verschiedene Medikamente den Blutkaliumspiegel erhöhen. Dazu gehören ACE-Hemmer und Sartane, Aldosteronantagonisten, Triamteren, Zytostatika, kalte Erythrozytenkonzentrate und hormonelle Kontrazeptiva mit dem Gestagen Drospirenon (Yasmin/Petibelle), denn Drospirenon ähnelt strukturell Spironolacton.
Der Serumkaliumspiegel wird akut durch pH-Wert-Änderungen beeinflusst. Eine Änderung des pH-Werts um 0,1 führt zu einer gegensinnigen Änderung des Kaliumspiegels von etwa 0,4 mmol/l. Sinkt der pH-Wert, kommt es zur Azidose (metabolisch, respiratorisch). Dadurch kommt es zur Verteilungshyperkaliämie, der Verlagerung von intrazellulärem Kalium in den Extrazellularraum.