Anwendungsgebiete:
Die Eigenschaft von Honig, Bakterien – ähnlich einem Antibiotikum – abzutöten, gleichzeitig aber durch nicht geklärte Effekte die Bildung von Resistenzen zu verhindern, lässt Forscher und Mediziner hoffen, ein Mittel gegen multiresistente Bakterienstämmen, die in Krankenhäusern durch Antibiotikagebrauch entstehen, gefunden zu haben.
Der Allgemeinmediziner Richard Drexel aus Hamburg hat sich vor einigen Jahren extra einige Bienenstöcke angeschafft, um seinen Patienten mit einem speziellen Mittel helfen zu können: mit Bienenluft direkt aus dem Stock! Die Luft im Bienenstock hat eine Temperatur von knapp 37 Grad und bildet mit Pollen, Propolis Harzen, Honig, Wachs und anderen natürlichen Substanzen ein einzigartiges Dampfgemisch.
Die heildende Kraft der Bienenluft
Die Luft in einem Bienenstock ist um die 37 Grad warm.
Die Imkerliteratur spricht seit einhundert Jahren von seiner heilenden Kraft. Der Patient sitzt direkt neben dem Stock und inhaliert diese Luft über eine spezielle Atemmaske. "Im Laufe der Therapien der letzten Jahre haben sich bestimmte Diagnosen herauskristallisiert, wozu chronisch obstruktive Erkrankungen, die Bronchitis, das Asthma, die akute Bronchitis gehören. Allergische Erkrankungen gehören dazu – die sprechen sehr gut auf diese Therapie an – und dann hat sich ergeben, dass auch Depressionen darunter besser werden", beschreibt Richard Drexel seine Erfahrungen.
Vielversprechende Erfolge mit der Therapie
Anna Schlüter aus Bremen wollte mit der Therapie ihre chronische Bronchitis heilen, an der sie seit sechs Jahren litt. Nach nur sechs Inhalationen in drei Wochen waren ihre Beschwerden beinahe verschwunden: "Die Bronchien haben sich gleich geöffnet, die Lunge hat Luft gekriegt, ich konnte wieder richtig gehen, ich konnte wieder richtig atmen. Es war wunderbar." Warum die Bienenstockluft hilft, ist wissenschaftlich noch nicht erforscht. Da es bisher keine wissenschaftlichen Studien über die Wirkung der Bienenstockluft gibt, arbeitet Drexel an einem Patienten-Fragebogen mit. Dieser soll nun erstmals zeigen, wem die Bienenstockluft wirklich hilft. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend: "Wir haben jetzt zum ersten Mal Auswertungen aus Süddeutschland und Auswertungen aus meiner eigenen Praxis. Und man kann jetzt schon sehen, dass wir einen Wirkungsgrad zwischen 50 und 80 Prozent Besserung haben."
Richard Drexel will nun noch einen weiteren Fragebogen für Ärzte entwickeln, um die bisherigen Heilungserfolge objektiver erfassen zu können. Die Bienen halten derweil ihre Winterruhe. Erst ab Mai können die Patienten wieder die heilsame Bienenstockluft einatmen.