B 12 getropft - jetzt unsicher, ob ich im Mangel war

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21.02.18
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Hallo zusammen,

ich habe verschiedene Symptome (seit Einnahme Beta-Blocker im Januar krampfartige Wadenschmerzen, besonders nach Treppesteigen, trotz Absetzen nach 6 Wochen / seit 4 Wochen ab und zu Kribbeln und leicht taube Füße oder Hände). Orthopädisch und neurologisch wurde alles doppelt abgeklärt: kein Befund.

B12 Mangel war dann das Thema und hier hab ich wohl einen Fehler gemacht: Ich habe den Blutwert nicht testen lassen, da mein Serum B12 IMMER relativ oben in der Norm war und ich aber nun gelesen habe, dass das keine Aussagekraft hat. Ich wollte nun gleich tropfen ohne weiter zu prüfen, da die Schmerzen teils auch unerträglich waren. Habe nun 7 Tage lang 2000 Einheiten getropft, hauptsächlich Adenosylcobalamin (bei Methylcob. hab ich von einem "Gespenst" gelesen, das hier Amalgam - hab 1 Füllung - mit B12 zu Methyl-Quecksilber wird und Schaden anrichtet, uff).

Nach oder während der 7 Tage wurde das Kribbeln gefühlt stärker! Das hat mich sehr verunsichert. Wieder zum Neurologen, der bestimmte B12 im Serum, als HOLO-TC und als MMS. Tja, da kam mein Fehler zum Vorschein: Natürlich waren nun alle Werte top. Holo-TC 192! MMS auch im guten Bereich. B12 Serum bei 800.

Interessanterweise hat meine Hausärztin 4 Tage später noch mal B12 abgenommen (nur im Serum) und da war das Serum plötzlich sogar bei 1400. Ohne dass ich was getropft hätte. Müsste dann ja eher weniger werden. Ich bin außerdem Vegetarierin. Von Fischzufuhr etc. kann es also nicht kommen. Ich blick nicht mehr durch.

Meine eigentliche Frage ist aber: Wie könnte ich JETZT noch nachweisen, dass ich ursprünglich einen B12-Mangel hatte? Hintergrund: Ich trau mich nicht noch weiter substituieren - weil ja gefühlt das Kribbeln und die Taubheit zugenommen hatte. Kann aber natürlich auch von was anderem gekommen sein. Jetzt hätte ich eben deshalb gerne Klarheit, ob ich wirklich einen B12 Mangel habe/hatte ... denn wenn ich weiter einnehmen soll, um diese Symptome zu besiegen, dann würde ich das SOFORT tun. :)

Kann mir jemand helfen? Danke im Voraus.

Herzliche Grüße

Grafenfrau
 
Hallo Grafenfrau,

ich frage mich, ob Du evtl. über die Betablocker oder aus anderen Gründen eine Histaminintoleranz (HIT) entwickelt hast?
Betablocker sind bei einer HIT nicht gut verträglich:
... Alprenolol - Betablocker: DAO-Blocker
https://www.histaminintoleranz.ch/de/therapie_medikamente.html#unvertraeglich

Hast Du schon in der Richtung gedacht?

Ist abgeklärt, ob Du evtl. Diabetes entwickelt hast?
... Neuere Studien zeigen, dass auch Arzneimittel gegen Bluthochdruck die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes beeinflussen können. ...
https://www.deutsche-apotheker-zeit...iger-diabetes-durch-betablocker-und-diuretika

Ein Mittel, an das man bei Krämpfen sofort denkt: Magnesium. Wie sieht es da mit Deiner Versorgung aus?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Oregano,

danke, dass du dich meldest.

Ja, Diabetes wurde abgeklärt, das kann es laut Glukosewert nicht sein, bin hier ziemlich in der Mitte der Norm (obwohl ich sehr gern süß esse, zugegeben). Eine leichte Histaminintoleranz habe ich tatsächlich. DAO 7,0. Ich versuche auch, die gefährlichen Lebensmittel einzuschränken. Bislang hat sich das aber nur im Magen-Darm-Bereich (und etwas Haut) gezeigt, wenn ich mal gesündigt habe.

Magnesium hab ich so viel eingenommen, bis ich Durchfall hatte. Jetzt nehme ich aber Magnesiumglycinat, das geht nicht auf den Darm. Ich komme jetzt am Tag auf 500 mg Magnesium, auf 2 Schichten verteilt.

Und das B12? Kann ich den Mangel "nachträglich" noch feststellen? Dann wäre das ja immer noch gut, hier weiterzutropfen. Aber vermutlich ist das die falsche Baustelle.

Calcium nehme ich halt immer noch über Milchprodukte (Frischkäse, Naturjoghurt - bislang vertragen) auf. Evtl. liegt hier irgendwo ein Problem.
Aber die Blicke der Neurologen und der Orthopäden zu ertragen "Sie sind eigentlich gesund, googeln sie mal weniger, das wird schon wieder" etc. ... das ist hart. Wenn man solche Schmerzen hat.

Allerdings hab ich schon noch andere Probleme. Ein Melanom (schwarz) wurde vor 2 Jahren (rechtzeitig) gefunden, seitdem bin ich regelmäßig beim Hautarzt, der auch immer mal Vorstufen findet.

Irgendwas stimmt mit meinem Körper nicht. Und die Frage ist, ob nicht alles irgendwie zusammengehört? Aber warum ging es so plötzlich nach den Betablockern los? Ich hab sie ja nach 6 Wochen abgesetzt, aber die krampfartigen Schmerzen in den Waden sind bis heute geblieben. Da muss es doch einen Grund dafür geben. Sind die giftigen Stoffe vom Blocker noch in mir, während es bei anderen leichter funktioniert, die loszuwerden?

Aber das ist nicht das Thema, sorry für mein Ausschweifen. Mir geht es natürlich auch darum, dies Beinschmerzen und Taubheitsgefühle loszubekommen. Und war ja der Hauptverdacht B12 Mangel. Und den hab ich nie prüfen lassen können, da ich ja gleich getropft habe. Das ist jetzt richtig dumm.

Danke für alle weitere Hilfe.

Herzliche Grüße

Grafenfrau
 
Hallo Grafenfrau,
Beinschmerzen und Taubheitsgefühle
Warst Du mit diesen Schmerzen + Krämpfen + TAubheitsgefühlen schon bei einem Neurologen?
Es könnte sich ja bei Dir um eine Art Polyneuropathie handeln, für die es unzählige Ursachen gibt:
...Welche Ursachen gibt es für den Polyneuropathie?

Es gibt über 300 bekannte Ursachen von Polyneuropathie. Ca. 35 % der Polyneuropathien sind in Deutschland auf den Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) zurückzuführen und etwa 20 % auf Alkoholkonsum. Die Ursache von etwa 1/4 aller Polyneuropathien bleibt auch nach ausführlicher Abklärung ungeklärt.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die häufigsten Ursachen von Polyneuropathie. Sie ist nicht vollständig.
...
Polyneuropathie im Rahmen anderer Erkrankungen:

Diabetes mellitus
Schilddrüsenüberfunktion
Schilddrüsenunterfunktion
Schilddrüsenentzündungen
Nierenversagen
Gewisse Lebererkrankungen
Gewisse Krebserkrankungen
Bluteiweißerkrankungen
nach lebensbedrohlicher Erkrankungen mit Intensivbehandlung
HIV/AIDS
Porphyrie
Amyloidose
Polyneuropathie bei entzündlichen Erkrankungen

Borreliose (Zeckenbisserkrankung)
Gefäßentzündungen (Vasculitis)
HIV/AIDS
als Autoimmunerkrankung nach stattgehabter Entzündung
Polyneuropathie bei Vitaminmangel

Vitaminmangel von B1, B2, B6, B12, E
Polyneuropathie bei Schwermetallvergiftung

Blei, Arsen, Thallium, Quecksilber, Gold
Polyneuropathie als Nebenwirkung von Medikamenten

gewisse Chemotherapeutika
Interferone
Virustherapeutika bei HIV
Almitrin
Amiodaron
Bortezomib
Cisplatin
Dapson
Disulfiram
Isoniazid
Linezolid
Lithium
Metronidazol
Nitrofurantoin
Nitrate
Oxaliplatin
Paclitazel
Pyridoxin
Statine (Fettsenker)
Thalidomid

Genetisch bedingte Polyneuropathien
Es sind mehrere genetisch bedingte Polyneuropathien bekannt. Nicht immer sind betroffene Familienmitglieder zu beobachten.
https://www.neuro-consil.de/polyneuropathie/

Grüsse,
Oregano
 
Hallo liebe Oregano,

ja, bei zwei Neurologen, den Verdacht hatte ich ja auch. Ich hab alle Untersuchungen gewollt und über mich ergehen lassen. Nervenleitgeschwindigkeit, EMG, Reflexe, Stiche in die Muskeln ... alles. Mir wurde sehr deutlich gesagt, dass ich kein neurologischer Patient bin. Zwei Mal die Aussage, definitiv keine Polyneuropathie.

Bleibt noch die Frage nach dem B12 Mangel, ob ich ihn nachträglich noch feststellen könnte. Denn es sind ja dennoch Symptome, die sich in Nerven und Muskeln zeigen.

Herzliche Grüße

Grafenfrau
 
Hallo Grafenfrau,

wie Du einen B12-Mangel nachträglich feststellen kannst, weiß ich nicht.


Wegen den Krämpfen würde ich aber eher nochmal Magnesium ins Auge fassen. Wenn Du einen Mangel an Co-Faktoren des Magnesiumstoffwechsels hast, kannst Du noch so viel nehmen und bleibst dennoch im Mangel. Das kenn ich bei mir von B6. Ist das bei mir im Mangel habe ich Magnesiummangel. Magnesiumserumwerte unter 0,9 mmol/l sind dabei aus meiner Sicht problematisch.
Kribbeln und Taubheitsgefühle kenne ich vom B6-Mangel.


Gruss
Hans
 
Hallo Grafenfrau,

wahrscheinlich hast Dir den Betablocker - welches Medikament war es? - nicht vertragen, und Du hast eine sogenannte toxische Polyneuropathie bekommen. Es dauert etwas Zeit, und braucht Geduld, bis die Gifte wieder ausgeschieden sind.

Eine Entgiftung mit Medizinischer Kohle oder Heilerde könnte hier vielleicht helfen.

Wie Hans F schon angedeutet hat, sind bei Vitaminen und Mineralstoffen für die Verwertung Co-Faktoren notwendig. Bei Vitamin B12 - Mangel sollten auch andere B-Vitamine und Folsäure eingenommen werden.
Ich würde, neben einer vitamin- und vineralstoffreichen Ernährung zu einem guten Vitamin-B Komplex raten.

Für die schmerzenden Waden könntest Du einmal Magnesium-Transdermal ausprobieren.

Ich wünsche Dir eine gute Besserung.

Viele Grüße
Sonnenblume56
 
Hallo Grafenfrau,

möglicherweise könntest Du auch einen länger bestehenden B1 Mangel haben:

Hier die entsprechenden Mangelsymptome:

Zu den klinischen Symptomen eines Thiaminmangels zählen

  • Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel – Erhöhung des Pyruvat- und Laktatspiegels im Blut als Folge der herabgesetzten Pyruvatdecarboxylierung, (sekundäre) Azidose, verminderte Thiaminausscheidung im Urin (normal >66 µg/24 Stunden, marginal 27-65, schwerer Mangel <27) [13]
  • Bei der akuten Form des ausgeprägten Thiaminmangels kommt es klinisch zur metabolischen Azidose (Störungen im Säure-Basen-Haushalt aufgrund der Zunahme der organische Säuren, wodurch der pH-Wert des Blutes unter 7,36 sinkt) – unter Umständen in Verbindung mit Herzversagen [2]
  • Periphere Neuropathien – Erkrankung des peripheren Nervensystems, neurologische Störungen, Störungen in der neuromuskulären Informationsübertragung – insbesondere in den Extremitäten mit dem höchsten Aktivitätsgrad [5, 14, 15, 17, 19, 20]
  • Muskelatrophie – Muskelschwund, fortschreitender Verlust der Muskelmasse sowie -kraft und eingeschränkte beziehungsweise aufgehobene Muskelfunktion – einhergehend mit Muskelschwäche, Muskelschmerzen und -krämpfen (Wadenkrämpfe), unwillkürlichen Muskelzuckungen und einer erhöhten Anfälligkeit [5, 14, 15, 17, 19, 20]
  • Tachycardie – Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzfrequenz, anhaltende Pulsbeschleunigung auf über 100 regelmäßige Schläge pro Minute, ohne dass ein vermehrter Bedarf an Herzpumpkraft besteht [5, 14, 15, 19, 20]
  • Veränderungen im Elektrokardiogramm [17]
  • Einschränkung der Leistungsfähigkeit [5]
  • Gedächtnisverlust [5, 14, 15, 17, 19, 20]
  • Psychische Labilität in Form von Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Depressionen und Angstzuständen [17]
  • Apathie – Teilnahmslosigkeit, mangelnde Erregbarkeit sowie Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen [14, 15, 19, 20]
  • Schlafstörungen [14, 15, 19, 20]
  • Appetitlosigkeit [17]
  • Anorexia nervosa [14, 15, 17, 19, 20]
  • Gastrointestinale Störungen – Nausea (Übelkeit, Brechreiz) [14, 15, 17, 19, 20]
  • Herabsetzung der Magensaftsekretion [17]


https://www.vitalstoff-lexikon.de/Vitamin-B-Komplex/Thiamin-Vitamin-B1-/Mangelsymptome.html


Liebe Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank euch!
B12, B6 und Folsäure sowie Magnesium (auch als Sprühflasche auf Haut) hatte ich ja regelmäßig genommen. Hat alles nichts gebracht oder gefühlt sogar verstärkt.

Aber das mit dem B1 ist sehr interessant. Das werde ich nun nochmals verfolgen.

Eine Faszienverklebung scheint auch noch eine mögliche Ursache zu sein. Da suche ich ebenfalls weiter.

Herzliche Grüße

Grafenfrau
 
Vielen Dank euch!
B12, B6 und Folsäure sowie Magnesium (auch als Sprühflasche auf Haut) hatte ich ja regelmäßig genommen. Hat alles nichts gebracht oder gefühlt sogar verstärkt.
Es gibt Stoffwechselstörungen bei denen zusätzliches B6 nicht hilft, um einen B6-Mangel auszugleichen, weil das B6, nachdem es ins Blut gelangt ist, nicht richtig weiter verstoffwechselt wird.

Das bei mir beim B6 so.

Es gibt hochwertige B-Vitamin-Formen, die dann oft (aber nicht immer) helfen (z.B. Benfotiam (B1), P5P (B6), Methylcobalamin (B12).
Den Durchbruch erreichte ich als ich Vitamin C in Retardform einnahm. Ich vermute, da es die Leberentgiftung beschleunigt. Die Leber ist für viele Vitamine, wie auch das B6, die Stoffwechselzentrale. Wenn die nicht funktioniert wird es problematisch für den (Vitamin-)Stoffwechsel.
Siehe https://www.symptome.ch/threads/vitamin-c-fuer-die-ap-und-die-leberentgiftung.137820/

Mit Vitamin C in Retardform funktionierte die B6-Verstoffwechselung wieder so gut, dass das Gewebe Magnesium wieder ausreichend resorbieren konnte.
Das neurologisch bedingte Kribbeln verschwand ebenfalls.

Magnesiumöl (als 50%ige Magnesiumchloridlösung) brachte bei mir nur etwas, wenn ich es mehre Stunden (ca 5-12) auf der Haut beließ ohne das Wasser verdunsten zu lassen. Dazu habe ich die Hautstelle, auf der es aufgetragen wurde (hauptsächlich Arme, Beine, Hände, Füße) mit Frischhaltefolie eingewickelt. Die Haut "schmorte" dann quasi über einige Stunden im "Magnesiumchloridsaft". Macht man das nicht, ist das Wasser aus dem "Magnesiumöl" nach wenigen Minuten verdunstet oder eingezogen, wobei das Magesiumchlorid dann überweigend als feine Salzkruste auf der Haut verbleibt.

Gruß
Hans
 
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Hallo Grafenfrau!

Bleibt noch die Frage nach dem B12 Mangel, ob ich ihn nachträglich noch feststellen könnte.

Erstmal sind 7 Tage lang 2000 mcg Adenosylcobalamin so gut wie nichts. Unwahrscheinlich, dass sich die Symptome dadurch verstärkt haben. Dafür muss es ne andere Ursache geben.

Der Wert ist nach der Einnahme verfälscht. Ich weiss nicht genau wie lange, man nach der letzten Einnahme warten muss aber da die eingenommene Dosis gering war, denke ich sollten 3 - 4 Wochen reichen.

Wichtig ist es, das Holotranscobalamin zu bestimmen, das aktive B12 und nicht das Gesamt B12, was bei dir gemessen wurde. Das Holotranscobalamin musst du jedoch selbst zahlen. Kostet etwas über 30 Euro.


Neben Magnesium, benötigst du auch Vitamin D und Vitamin K2 Mk7.

Grüsse
derstreeck
 
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