Anfrage betreffs psychosomatischer Klinik

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hallo,

ich wollte mal anfragen, ob hier jemand einmal stationär in einer psychosomatischen (nicht psychiatrischen!) klinik gewesen ist, und ob es ihm geholfen hat, inwiefern und wieweit, ob er davon gesund geworden ist, oder ob es ihm gar nix gebracht hat. wie lange er dort bleiben musste, um gesund zu werden, was er so gelernt hat und blabla.
ich möchte einfach alles wissen.
auch, ob er nahrungsmittelunverträglichkeiten gehabt hat und ob darauf eingegagen wurde, oder weil man es ja nicht im blut sieht, das nicht beachtet wurde, ob er diese unverträglichkeiten durch gespräche weg bekam, oder ob sie ja eigentlich gar nicht da gewesen wären vom körperlichen her, ob er allergien oder schmerzen hatte und/oder was sonst auch immer.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Anfrage betreffs psychosomatische Klinik

Hallo Shelley,
dazu fällt mir folgendes ein:
- Ich würde die beabsichtigte Klinik selbst befragen,wie sie Deine Fragen beantwortet. Denn auch psychosom. Kliniken haben ihre Spezialgebiete, z.B. Magersucht.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden im allgemeinen beachtet, wenn die Ökotrophologen und die Küche sich verständigen können. Oft scheint es so zu sein, daß zwar theoretisch klar ist, wie die Ernährung aussehen
sollte, daß aber die KÜche das trotzdem nicht macht. Das kann richtige Kämpfe geben, bei denen unklar ist, wer gewinnt.
- Nahrungsmittel-Allergien und Intoleranzen werden vielleicht besser, wenn man sich in so einer Klinik wohlfühlt und damit ziemlich stressfrei ist. Ich glaube eher nicht, daß sie durch "Gespräche" weggehen. Es kommt aber
auch darauf an, welcher Art diese "Gespräche" sein sollen. Denn die unterscheiden sich ja nicht von Gesprächen in einer Psychotherapie extern.
- Wenn eine schulmedizinische Diagnose vorliegt, daß Allergien und Intoleranzen da sind, dann sind die auch da. Eine andere Frage ist dann die Ursache. Wenn die Ursache für Allergien und Intoleranzen z.B. in einer oder mehreren
Vergiftungen liegt, dann wird meiner Meinung nach eine Gesprächstherapie herzlich wenig nützen. Geht es eher darum, ,daß das Eßverhalten total durcheinander ist (Beispiel Bulimie) und der Mensch sich dadurch schadet, dann sind die Chancen besser, daß das Essverhalten sich ändern kann.
- Auch eine psychosom. Klinik hat ihre Grenzen, auch finanziell. Deshalb werden die sich auf eine Diagnose berufen und konzentrieren, die Du schon mitbringst. Geht es um Allergien, ist eine psychosom. Klinik meiner Meinung
nach der richtige Platz. Es sei denn, es geht darum, daß Du ein paar Wochen in einer angenehmen Atmosphäre von zu Hause weg verbringen sollst. Bei "Atmosphäre" muss man sich aber darüber im klaren sein, daß man dort
mehr kranke als gesunde Menschen treffen wird, daß Therapeuten in Kliniken
auch nur Menschen sind und z.Teil finanzielle Aspekte eine große Rolle spielen.
- Neulich hast Du glaube ich geschrieben, daß Du Cola trinkst und auch sonst Deine Intoleranzen oder Allergien doch
nicht beachtest, obwohl Du sie kennst. Die Diagnostik wird in so einer Klinik kaum gemacht werden, falls Du nur annimmst,
daß Du diese Intoleranzen und Allergien hast. Und darauf achten, sie zu be-achten, musst Du auch selbst. Das kann
Dir niemand abnehmen.
Es ist z.B. bekannt, daß in der näheren Umgebung einer Klinik mit Schwerpunkt Eßstörungen im Chiemgau die Gaststätten
und Cafés florieren, weil die PatientInnen zwar in der Klinik brav so essen, wie es auf dem Therapieplan steht, sich aber
dann teilweise den Bauch außerhalb der Klinik vollschlagen. Eine psychosomatische Klinik ist kein Gefängnis und auch
kein Kindergarten. Wenn jemand dort hingeht in der Hoffnung "die werden das Kind schon schaukeln", hat er wenig
Chancen, daß ihm gehofen wird.

Gruss,
Uta
 
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Anfrage betreffs psychosomatische Klinik

liebe uta,

vielen dank für deine lange und ausführliche antwort!
warst du schon einmal in so einer klinik? hat es dir geholfen?
könnte es sein, dass in einer solchen klinik durch gespräche kup, histaminintoleranz, lactose. und glutenunverträglichkeit, schleudertrauma und alles diese sachen verschwinden?
wie ist das mit medikation? werden sie die therapie des arztes vom patienten weiter führen oder nicht? falls ja; würde es dann überhaupt was bringen? falls nein: kann das nicht dumm ausgehen?
wie lange muss man in so einer klinik bleiben, um zu sehen, dass es was bringt, bzw. eben doch nicht?
kann einem die versicherung in so eine klinik zwingen, wenn sie hilfsmittel nicht bezahlen will?

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Anfrage betreffs psychosomatische Klinik

Hallo Shelley,
ich war mal in einer psychosomatischen Klinik in Deutschland. Meine Erfahrung in Bezug auf Ernährung dort war ziemlich schlecht, obwohl die sich viel Mühe gegeben haben. Aber so eine Großküche ist eben keine individuelle Küche, und bei so vielen zu beachtenden Sachen wie KPU, HI, Lactose-I. und Gluten-I. sind die meiner Meinung in einer Klinik so gut wie immer überfordert.
Solche Kliniken müssen ja auch wirtschaftlich arbeiten, und das heißt, daß sie nicht lauter hervorragende Fachkräfte einstellen können. Ich erinnere mich gut an das Aufnahmegespräch dort: der Arzt war frischgebacken, noch nicht einmal in irgendeiner Weise psycholgisch geschult, und manche Begriffe mußte ich ihm erstmal erklären... Man sollte sich also nicht zu große Hoffnungen machen, daß man jetzt auf DEN Fachmann dort stößt, der alles auf einmal kennt und auch noch positiv beeinflussen helfen kann. Die Psychologen in der KLinik hatten dafür keine Ahnung von schulmedizinischen Themen wie z.B. Ernährung.

Ich habe es hier schon öfters geschrieben: wenn diese Krankheitsbilder tatsächlich vorhanden sind, dann werden sie sich nicht verflüchtigen, weil man in einer psychosomatischen Klinik 2x in der Woche ein Einzelgespräch mit einem Therapeuten hat - Placeboeffekt hin oder her. Andere mögen das anders sehen, und ich bin gespannt auf Meinungen.

Eine Suchtklinik wird bei einem Medikamentensüchtigen schauen, daß er von seiner Sucht weggkommt.
Wenn aber ein Kranker sein Morphium mitbringt in einer bestimmten Dosierung, dann kann höchstens versucht werden, das Morphium zu reduzieren, evtl. andere Schmerzmittel auszuprobieren usw. - Und ich glaube noch nicht mal, daß in einer psychosomatischen Klinik so gearbeitet wird. Ich denke eher, daß das Aufgabe einer normalen Klinik wäre mit Erfahrung auf diesem Gebiet.
Es gibt Leute, die 2-3 Monate in so einer psychosomatischen Klinik bleiben (in D.). Die meisten bleiben trotzdem nur 3-4 Wochen, was eine sehr kurze Zeit ist, um so grundlegende Probleme anzugehen, wie Du sie beschreibst, Shelley.

Viele Versicherungen versuchen, Patienten mit sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern auf einmal auf die Psycho-Schiene abzuschieben. Das geht ja so gut wie allen Schwermetallvergifteten so. Steht im Abschluß-Bericht drin, daß der PatientIn tatsächlich psychosomatisch behandelt werden sollte, sieht es für medizinische Behandlungen und Hilfsmittel dann wahrscheinlich noch schlechter aus. Aber so genau weiß ich das nicht. Das müßte doch eine Patientenschutz-Organisation besser wissen?

Ich schätze, die KLinik wird als Argument für eine Einweisung in eine psychosomatische Klinik bringen, daß die Patientin diesen Weg der Gesundung noch nicht ausprobiert hat und das deshalb sein muss, bevor teure Hilfsmittel bezahlt werden.
Meiner Meinung nach wäre es Sache eines engagierten Arztes, hier klar zu machen, daß diese Hilfsmittel auf jeden Fall gebraucht werden - Psychosomatik hin oder her.

Liebe Grüsse,
Uta

Wie schon geschrieben:
 
Anfrage betreffs psychosomatische Klinik

wie schon was geschrieben...?

liebe uta,

sind bei dieser patientenschutzorganisation einfach "nur" anwälte, oder was machen die?

viele liebe grüsse von shelley :wave:

p.s.: ich danke dir natürlich ganz dolle für deinen beitrag!!
 
Anfrage betreffs psychosomatische Klinik

Hallo Shelley,
meinst Du diesen Satz: Ich habe es hier schon öfters geschrieben: wenn diese Krankheitsbilder tatsächlich vorhanden sind, dann werden sie sich nicht verflüchtigen?

Damit meine ich: wenn diese Intoleranzen und Allergien durch schulmedizinische Tests festgestellt worden sind, dann nehme ich zu 95% an, daß sie sich auf die ihnen eigene Weise bemerkbar machen. Die fehlenden 5% zu 100% würde ich eher Stress-Bedingungen zuordnen, die über den psychischen Weg angegangen werden können. Für die 95% wäre es gut, die Ursachen herauszufinden und da etwas tun zu können. Aber das wird in einer psychosomatischen Klinik nicht stattfinden.

Eine Patientenschutzorganisation kann auf jeden Fall aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz Aussagen darüber machen, wie es am erfolgversprechendsten ist, an medizinische Hilfsmittel heranzukommen, wie Du sie brauchst.
In Deutschland wäre so eine Anlaufstelle der VDK: https://www.vdk.de/cgi-bin/cms.cgi?ID=by2&SID=LfuOm5JPh18j3rrwc2mE2pOzUOTvNs

Gruss,
Uta
 
Anfrage betreffs psychosomatische Klinik

Hallo Shelley,
ich war zweimal in der Fachklink Heiligenfeld (Heiligenfeld Kliniken - Home) und war absolut begeistert. Es fängt schon bei der Ernährung an, ganz viel Rohes, Grünes, Biologisch-Angebautes...großes Buffet...du kannst dich vegetarisch oder vegan ernähren, du hast alle Möglichkeiten....einfach genial und lecker, ich hatte das Gefühl, dass mein Körper richtig gereinigt wird duch die dort angebotene Nahrung. Sie haben ein ganzheitliches Konzept, und da ist eben die richtige Versorgung des Körpers auch wichtig.
Ansonsten hat auch Spiritualität seinen Raum, du hast die Möglichkeit zu meditieren, Mantra singen....fand ich auch sehr wichtig.
Und Psychosen, Schizophrenien werden auch in anderen Zusammenhängen gesehen. Ich war zum Beispiel in der Gruppe "Spirituelle Krise" und hab dann den Unterschied erkannt zwischen Mystiker und Psychotiker. Da waren Leute, die ham Zeugs erlebt, total abgefahren, konnten es aber integrieren und sind weder psychotisch geworden noch in der Klapse gelandet. Da meine erste Psychose von Lichterscheinung und Visionen geprägt war, war diese Gruppe für mich total heilsam, weil ich mich das erste mal auch von den Behandlern verstanden fühlte! (und nicht abgestempelt!)
Also wenn du nicht gerade die totale Abneigung gegen Biofood und Spiritualität hast, kann ich die Klink nur absolut empfehlen! Ich würde jederzeit wieder hingehen....jetzt gibt es auch eine wo man mit seinen Kindern sogar hin kann....das bin ich am Überlegen...alle Infos findest du auf der Homepage...du kannst mich aber gern auch nochmal fragen!
Alles Liebe, Kankina
 
Hallo Kankina,

das Konzept dieser Klinik klingt ziemlich gut und ich wusste gar nicht, dass es sowas in Deutschland gibt, da unser Gesundheitssystem ja doch recht stark dem Diktat der Pharmaindustrie unterliegt.

Meine Frage nun an Dich: Haben sich auch Deine körperlichen Beschwerden nachhaltig gebessert oder bist Du einfach nur seelisch gestärkt nach Hause gegangen?

Biofood und Spiritualität sind ja schön und gut, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sich damit schwerwiegende körperliche Beschwerden nach wenigen Wochen in Luft auflösen. Vielen Erkrankungen liegen häufig Vergiftungen, Übersäuerungen oder Mesenchymverschiebungen zugrunde, und da sollte man sehr wohl mit einer körperlichen Therapie ansetzen.

Ich bin seit vier Jahren naturheilkundlich KÖRPERLICH in Behandlung und viele Beschwerden sind verschwunden - ein Zeichen, dass sie eindeutig körperlicher Natur waren und nicht psychosomatischer. Von der Schulmedizin wird man halt gerne in die Psychoschiene geschoben, wenn nichts Konkretes zu finden ist, daher denke ich, dass viele Patienten in Anstalten oder Therapien mit psychosomatischem Ansatz oft fehl am Platze sind und dabei wertvolle Zeit verschwenden.

Vielleicht könntest Du noch ein bisschen mehr zu Deinen Aufenthalten in dieser Klinik schreiben. Ich finde das ziemlich spannend, habe nur gerade ein wenig Verständnisprobleme.

Viele Grüße

Snorri
 
Einen Gruß an alle :),

ich möchte an dieser Stelle auch gerne auf das anthroposophische Gemeinschaftskrankenhaus Witten - Herdecke, hinweisen!Startseite

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Snorri,
also die Klinik hat zwei Abteilungen, eine für die rein psychosomatischen und einen für die psychiatrischen Fällen, da wird weniger aufdeckend in der Gruppentherapie gearbeitet, weil das immer die Gefahr eines Rückfalls birgt. ich war natürlich in letzterer, weil ich ja ein "Vollzeitpsycho"...hihi...bin, naja lange Psychiatrie-Karriere, mit 32 schon EU-berentet...von dem her hatte ich ja keine körperlichen Symptome, kann dir dazu also nicht konkret Auskunft geben.
Aber es ist so, dass auch viel Körperarbeit gemacht wird, die einzelnen Therapien die man in Absprache mit seinem Bezugstherapeuten auswählt, sind vielfältig und teilweise sehr aussergewöhnlich. Besonder begeistert fand ich zum Beispiel die Theapie "Heilkraft der Stimm" - da ist man mit 20 oder mehr Leuten in einem Raum und singt ein deutsches "Mantra" (Lauschendes Singen) und macht passend zum "Song" auch körperliche Bewegungen. Konkretes Beispiel.

DER BAUM
So wie ein Baum (mit nach schräng oben ausgebreiteten Armen hin und her schwingen)
einzel und frei
so wie ein Wald (andere einhaken, in Arm nehmen)
brüderlich sei
Hoch in den Himmel (Wieder einzeln, Arme ganz noch oben Strecken)
frei zur Sonne hin
Tief in der Erde (Arme ganz nach unten hängen lassen, Wurzeln andeuten)
fest verwurzelt stehen

und dann fängts wieder von vorne an....wenn du willst und mir per PN deine email-Adresse schickst kann ich dir den Song mal zuschicken....das du ne Vorstellung von der Melodie hast.
Auf jeden Fall mach das mal mit n Haufen Leute 20-30 Minuten lang, ist sowas von genial, da öffnet sich das Herz und alles fließt!!!

Ich hab die CD und sing das manchmal für mich allein....grins

Ich war zweimal dort, das erste Mal, schwerst depressiv und suizidal....da hat mich aber gerade "Heilkraft der Stimme" total erreicht.....da hatte ich sogar 12 Wochen von der Kasse genehmigt bekommen... aber leider hat es mir nicht wirklich geholfen, aber dennoch irgendwie stabilisiert....ein Jahr später war ich 6 Wochen, da war ich soweit fit, und wollte einfach einiges aufarbeiten.... und da war es absolut hilfreich & klasse!
Was Entgiftung uns sowas angeht, da war ich leider damals nicht auf dem Wissenstand wie heute, und hab mich nicht informiert. Ich weiß aber dass die auch homöopathische Mittel, Bachblüten und so verabreichen, falls gewünscht.
Frag doch einfach mal direkt in der Klinik nach, die sind sehr freundlich und offen. Man kann auch einen Tag hin gehen und bei so ner Verabschiedung dabei sein und direkt mit einem Therapeuten reden, bekommt die Klinik gezeigt etc. Ich glaub das ist immer Dienstags so um 14 Uhr. man muss sich aber dafür anmelden vorher.

... ach und Leon!
in Herdecke war ich auch mal einen Monat in der psychiatrischen Abteilung, die Kunsttherapie war klasse, aber ansonsten war ich super enttäuscht, denn ich sollte auf ein noch viel stärkeres Langzeitpsychopharmaka eingestellt werden, da bin ich gegangen...aber vielleicht wäre das für Snorri was, denn da ham sie ja auch viele Abteilungen für körperliche Erkrankungen...

Alles Liebe, Kankina
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kankina,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Jetzt kann ich mir auf jeden Fall ein besseres Bild von dieser Klinik machen.

Ich bräuchte eher etwas für den körperlichen Grundaufbau - Grundregulation, Milieusanierung, Vergangenheitsbewältigung etc. - und leichte körperliche Betätigung. So ein Mantragesang ist bestimmt eine tolle Sache, aber ich bin mir sicher, dass ich da keine fünf Minuten aushalten würde. Ich war neulich bei einer Meditation, die an und für sich nicht schlecht war, aber als sich dann alle umarmten und sich ganz lieb hatten, da hätte ich mich am liebsten weggebeamt. Zu viel Körperlickheit und zu viel Liebe ist einfach nichts für mich. :rolleyes: Ich bin mehr so die Sorte "ich mag Dich gerne, aber komm mir bitte nicht zu nahe".

Ich werde wohl weiterhin einzelne Therapien und einzelne Therapeuten vor Ort miteinander kombinieren. Nachdem die Behandlung von langjährigen chronischen Erkrankungen seeeeeehhhhhhr lange dauert, ist es vielleicht gar keine so schlechte Methode, alles irgendwie langfristig in den Alltag zu integrieren, anstatt sich für ein paar Wochen abzuseilen. Hinterher muss man ja eh wieder in den alten Sumpf zurück und da wäre mir die Gefahr eines Rückfalls dann doch zu groß.

Liebe Grüße

Snorri
 
Hallo Snorri!

Ja, da hast du Recht, das ist der große Nachteil - gerade auch an Heiligenfeld, man ist emotional in einem Wattebausch - und dann kommt anschließende der Realitätsschock mit der Kälte in der Welt. Böse Zungen nennen Heiligenfeld auch "Kuschelklinik".
Wegen deinem Näheproblem würd dir wahrscheinlich einiges auf den Geist dort gehen, aber vielleicht wäre es aber interessant, der Ursache hierfür mal auf dem Grund zu gehen....ohne jetzt gleich psychologisieren zu wollen. Was bist du denn für ein Sternzeichen, wenn ich fragen darf?
Wie denn auch sei, wünsche dir viel Glück und Erfolg bei der Behandlung weiterhin, hört sich ganz gut an dein Plan...eine interessante website hätte ich noch zu bieten, falls du sie noch nicht kennst.
www.wissenschaft-unzensiert.de
Da findet sich viel Interessantes, Wahres, aber auch Kurioses zu allen Krankheits- u. Gesundheitsthemen.

Alles Liebe, Kankina
 
hallo snorri!
mir ist die klinik nicht bekannt ,und dein körperlicher zustand noch weniger.

in jeder gruppe entsteht automatisch eine rangordnung.
wenn man als körperlich stark gehinderte ,weniger kräftige ,in einer munter auf gruppenerlebnisse machenden klinik ist ,bekommt man bald den druck der stärkeren zu spüren.
meist sind diese kliniken und die programme so ,dass man kaum nach draussen kommt,und sich auch nicht ausserhalb wieder jeden tag mal erfangen kann.
sich in einer therapie ganz mit dem herzen zu öffnen kann ja sehr schön sein,aber viele verkraften es schlecht,erzeugte nähe liefern zu müssen vor ganz fremden menschen,und dann doch so allein wie man wirklich ist ,herumzulaufen.

es ist auch ein lesezeichen in deiner biografie,manche ärzte untersuchen einen nie mehr wieder ordentlich ,wenn man jemals in einer psychiatrischen einheit war,und psychosomatische abteilungen sind nichts anderes.

meine anwort an jemanden der mich fragte wäre daher,eine psychosomatische klinik dann aufzusuchen wenn sie das kleinere mögliche übel ist,und einen vor dem verbleib in einer stärker strukturierten psychiatrischen klinik bewahren kann.aber auch ,wenn zuhause ein so grosser druck ist ,dass ortsveränderung
helfen könnte.
sonst würde ich die lebensbedingungen ,wo möglich ,zum vorteil verändern ,und daheim therapien anstreben.
das ist meine persönliche meinung.
lg
miau
 
Hallo Kankina,

... ach und Leon!
in Herdecke war ich auch mal einen Monat in der psychiatrischen Abteilung, die Kunsttherapie war klasse, aber ansonsten war ich super enttäuscht, denn ich sollte auf ein noch viel stärkeres Langzeitpsychopharmaka eingestellt werden, da bin ich gegangen...aber vielleicht wäre das für Snorri was, denn da ham sie ja auch viele Abteilungen für körperliche Erkrankungen...

Alles Liebe, Kankina

ich danke Dir für die Information!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Uta,
also empfohlen wurde mir die Klinik von einer Krankenschwester in der Psychiatrie. Sie ist sehr spirituell und versucht - ohne dass die Ärzte es mitbekommen - den Patienten Alternativen aufzuzeigen, ich bin auch privat inzwischen sehr gut mir ihr befreundet.

Das erste Mal, habe ich den Reha-Antrag direkt von der Psychiatrie (mit Hilfe der dortigen Sozialarbeiter) ausgestellt und wurde sogar aus der geschlossenen Station heraus in Heiligenfeld aufgenommen....das zweite mal habe ich es über meine Nervenärztin gemacht....und letztes Jahr wollte ich mit meinem Lebenspartner und unserer gemeinsamen Tochter nach Heiligenfeld in Waldmünchen, dort ist es im Gegensatz zu der Klinik in Bad Kissingen, sogar schneller und einfacher per Überweisung hinzukommen, da die mehr akut Plätze als Rehabetten haben - außerdem kann man seine Kinder mit hin nehmen....da haben wir allen Papierkram direkt über den Hausarzt abgwickelt (Krankenhauseinweisung) - hätte auch geklappt, doch leider ist was dazwischen gekommen und wir sind nicht hin...
Für mich waren beide Aufenthalte sehr positiv, aber es ist nicht für jeden das Richtige. Würde aber gern noch mal einen Anlauf machen und einfach zur weiteren Stationierung und Aufarbeitung zs. mit meiner kleinen Familie hingehen.... mal sehen...

Alles Liebe, Kankina
 
Das ist gerade bei meiner gerade aktuellen Erfahrung eine spannende Fragestellung.

Vor vier Wochen habe ich von meiner Psychiaterin eine Einweisung bekommen für die Kinik. Ich habe in der Klinik angefragt, ob es möglich ist auf meine Neahrungsmittelallergie Rücksicht zu nehmen, bzw. auf meine besonderen Ernährungsgewohnheiten einzugehen (wenigstens ein kleines Bisschen).

Es hat vier Wochen gedauert und dann kam ein Brief zurück, dass sie mir das nicht ermöglichen können und ich mich mal in einer Privatklinik umhören solle.
Den letzten Satz empfinde ich als sehr zynisch. Aber vielleicht sehe ich das auch zu eng. Ich frage mich allerdings, was braucht vier Wochen lang? Sie konnten das sofort wissen, oder?

Das bedeutet für mich praktisch: "fang an normal zu essen oder du wirst nicht therapiert". Interessante Einstellung für eine Einrichtung des Gesundheitssystems und sie zeigt mir, wie weit wir schon sind.
 
Hallo mona,

es gibt Kliniken (ich weiß das allerdings eher von einer Orthopädischen Reha), die hervorragend auf die spezielle Ernährung eingehen können. Andere wiederum schaffen das überhaupt nicht.
Das hängt immer von den Ökotrophologen in der Klinik ab und von der Zusammenarbeit der Ökotr. mit der Küche. Am besten wäre es, Du würdest direkt mit einer Ökotrophologin in der KLinik sprechen.
Wenn die Klinik die Küche "outgesourced" hat, dann ist es problematisch, weil in der Küche praktisch nur noch warmgemacht wird, was fertig von außen geliefert wird. Wenn die Küche selbst kocht, ist es eigentlich kein großes Problem, auf Einzelfragen einzugehen, wenn der gute Wille da ist.

Gruss,
Uta
 
..da öffnet sich das Herz und alles fließt!!!


schön, wie du deine Erfahrungen dort beschreibst, Kankina! :)

da wird richtig gut anschaulich, daß natürlich auch die körperlichen Abläufe
zum Guten und zur Genesung hin mitbeeinflußt werden, wenn man etwas
für die Psyche (und die Seele) tut und zwar aktiv.

LG
Gina
 
Hallo Uta,

ja, ich denke auch, dass es solche KLiniken gibt. Vielleicht sollte man das mal zusammentragen in einer Art "Klinikführer". Es wäre viel Arbeit, aber man könnte einen Fragebogen entwickeln und den versenden. Irgendwie so.

Was mich eher auch enttäuscht hat ist die lapidare Antwort, die zudem auch noch gewürzt war mit "dann suchen Sie sich doch eine Privatklinik". Dahinter steckt ja auch schon ein großes Unwissen und das ist für eine Klinik nicht gerade ein Aushängeschild.
 
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