2 oder 3 Mahlzeiten am Tag oder 5 bis 6? Was ist bekömmlicher?

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Die Diskussion, ob zu empfehlen ist, täglich nur 2-3 "große" Mahlzeiten zu essen oder lieber 5-6 "kleine" besteht weiter.

Für Diabetiker wird inzwischen empfohlen, möglichst nur 3 Mahlzeiten zu essen, auch keine Zwischenmahlzeiten. Als Begründung wird angegeben, daß die Bauchspeicheldrüse sich dann zwischen den Mahlzeiten erholen kann und der Blutzuckerspiegel nicht ständig an- und absteigt. Das Problem beim Diabetiker ist ja, daß seine Blutzuckerregulierung nicht richtig funktioniert und deshalb bei entsprechendem Essen und Trinken die Blutzuckerwerte teilweise sehr hoch werden können, was nicht gut tut.

Beim Gesunden funktionieren die Regulierungsmechanismen des Blutzucker gut, was bedeutet, daß der Blutzucker sowieso gut reguliert wird und keine Spitzen und Tiefen entstehen. Insofern ist im Grunde nicht einzusehen, was der Vorteil von mehreren "kleinen" Mahlzeiten sein soll.
Wobei sowieso erst einmal klar sein sollte, was "klein" und "groß" in diesem Zusammenhang bedeutet. So wäre z.B. eine Praline "klein" und trotzdem nicht unbedingt vorteilhaft in punkto Blutzucker, während ein SChüsselchen mit Erdbeeren "groß" wirkt, aber dennoch gut tun kann.

Die Tendenz, auch Fastenzeiten einzulegen, in denen sich die Verdauung + Verarbeitung der Nahrung erholen kann, steigt. Insofern ist dieses Thema wichtig - finde ich.

Hier wird dieses Thema aufgegriffen:

Diät Lüge #3: “Viele kleine Mahlzeiten halten den Blutzucker stabil� - Fitness-Experts.de (FE)

Grüsse,
Oregano
 
Also, ich könnte verdauungstechnisch die Nahrungsmenge, die ich auf 4-5 Mahlzeiten aufteile nicht auf 1-2 Mahlzeiten aufteilen.
Als Kind konnte ich schon keine riesigen Mengen auf einmal essen.
Vielleicht brauchen Leute, die nur 1-2x am Tag essen, auch weniger Nahrung, oder haben im Verhältnis zum übrigen Körper einen größeren Verdauungstrakt, der alles besser auswertet.
:idee:
 
Die Diskussion, ob zu empfehlen ist, täglich nur 2-3 "große" Mahlzeiten zu essen oder lieber 5-6 "kleine" besteht weiter.
Für Diabetiker wird inzwischen empfohlen, möglichst nur 3 Mahlzeiten zu essen, auch keine Zwischenmahlzeiten. Als Begründung wird angegeben, daß die Bauchspeicheldrüse sich dann zwischen den Mahlzeiten erholen kann und der Blutzuckerspiegel nicht ständig an- und absteigt.
Hallo Oregano,

das Argument klingt logisch... ;)

Gestern las ich den Abschnitt Therapien in dem Buch, das Du verlinkt hast "Meine Moleküle, Deine Moleküle". Da wird u.a. beschrieben wie stark sich ein Mensch, ein Organismus vom anderen unterscheiden kann und weshalb das so ist.

Daraus würde ich schließen, daß jeder Gesunde, aber auch jeder Diabetiker, selbst ausprobieren sollte, welche Ernährungshäufigkeit ihm am besten bekommt. Mit welcher Form fühlt er sich am wohlsten? Das wäre dann die für ihn Richtige.

So wie jeder anders auf ein Medikamente reagieren kann, so ist es auch mit der Enährung. Richtlinien treffen daher immer nur auf einen Teil von uns zu, dem anderen Teil bringen sie vielleicht nichts oder könnten sogar schaden.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Clematis,

danke für Deinen Beitrag. - Ich sehe das ähnlich wie Du :wave:. Mir geht es mit diesem Thema vor allem darum, daß man eben nicht jedem empfehlen kann, viele kleine Mahlzeiten oder 2-3 große am Tag zu sich zu nehmen. Das sollte Jeder für sich heraus finden.

Da auch Diabetiker - je nachdem, ob sie insulinpflichtig sind oder nicht, herausfinden sollten und müssen, wie sie mit dem INsulin umgehen, wäre es auch für sie wichtig zu wissen, wie sie essen möchten.
Es gibt - vor allem bei Männern - ja die sogenannte "Insulinwampe", die aus dem Teufelskreis: Insulin spritzen, in den Unterzucker geraten, schnell essen, Insulin spritzen ..... resultiert. Da wäre eine feste Essenseinteilung sicher sinnvoll und bekömmlich. Nur ist ein Körper eben keine gleichlaufende Maschine, so daß das oft sehr schwierig ist.

@earlgrey

Wenn man sehr viel Nahrung braucht (oder es so gewöhnt ist?), ist natürlich eine Verteilung auf 2-3 Mahlzeiten schwierig.

Grüsse,
Oregano
 
Als Kind konnte ich schon keine riesigen Mengen auf einmal essen.
Hallo Earl Grey,

ich weiß jetzt nicht, ob schon mal erforscht wurde, ob es anatomisch bedingt angeborene, besonders kleine Mägen gibt. "Riesige" Mengen ist ein dehnbarer Begriff. Im Allgemeinen ist der leere Magen so groß wie die Faust und eine Kinderfaust ist natürlich sehr viel kleiner als die des Erwachsenen.
jolinchen.de/ich-sag-dir-was/koerper/innere-organe/seiten/8.html

Der Magen ist aber sehr dehnbar und anpassungsfähig: normal faßt er 1,1 bis 1,6 Liter, bei Fettleibigen, die konstant große Portionen essen, kann er sogar 2,5 Liter fassen.
Der Magen - Onmeda.de
Reduziert man konstant die Menge, kann der Magen auch wieder schrumpfen, das Völlegefühl setzt früher ein:
Kolumne Stimmt's?: Wird der Magen größer, wenn man viel isst, sodass man dann immer mehr isst? | ZEIT ONLINE

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Thema besteht weiter ;) , und es geht immer auch um Essen im Zusammenhang mit einer Gewichtsabnahme:
... (2020)
Neue Erkenntnisse
Um mehr Klarheit zu schaffen hat ein Team deutscher Wissenschaftler eine Meta-Analyse durchgeführt, bei der 22 randomisierte, kontrollierte Studien aus mehreren Datenbanken gesammelt und gemeinsam analysiert wurden. Dabei wurden die Resultate der Häufigkeit der Mahlzeiten und deren Auswirkungen auf die Energiezufuhr, das Körpergewicht, die Fettmasse und den Taillenumfang gemessen.

Laut der Studie verringert die Einnahme von nur zwei Mahlzeiten in den meisten Fällen kurzfristig sowohl das Körpergewicht als auch den Taillenumfang. In Bezug auf die Energiezufuhr und der Fettmasse wurden keine signifikanten Ergebnisse gefunden. Diese Ergebnisse hatten eine lediglich moderate statistische Evidenzkraft.

Häufige, kleine Mahlzeiten als Mythos?
Dennoch leistet diese Studie einen wichtigen Beitrag zur Debatte: Zahlreiche Gesundheitskampagnen verschiedener Regierung und Organisationen legen nahe, dass zahlreiche kleine Mahlzeiten für eine Gewichtsabnahme optimal sind. Diese Meta-Analyse zeigt, dass es dafür keinesfalls eine valide Datenlage gibt und deutet sogar an, dass das Gegenteil der Fall sein könnte.

Das Forschungsteam warnt, dass die Ergebnisse der Analyse nur so zuverlässig sind wie die Studien, die darin enthalten sind. Um ein klares Bild einer optimalen Ernährungsstrategie zu erhalten, müssen noch viele weitere Studien durchgeführt werden. Wer abnehmen will, sollte sich wohl derzeit an Tipps mit robusterer Datenlage orientieren. Was die Studie aber doch klar zeigt, ist, dass sich die Annahme, dass zahlreiche Mahlzeiten zum Gewichtsverlust förderlich sind sich wohlmöglich als Mythos entpuppen wird.
...

Für Diabetiker scheinen 3 Mahlzeiten günstiger zu sein als z.B. 5 Mahlzeiten am Tag.
...
Der Organismus liebt also eine gewisse Regelmässigkeit, ganz gleich, wie Sie diese gestalten – und kann am besten dann abnehmen, wenn Sie immer zur selben Zeit essen bzw. nicht essen und immer dieselbe Zahl an Mahlzeiten einhalten.

Zusammenfassung: Viele kleine Mahlzeiten oder wenige grosse
...
Wichtiger als die Zahl der Mahlzeiten ist für den Stoffwechsel und die Gesundheit
  • die Gesamtkalorienzahl der Mahlzeiten an einem Tag
  • die sportliche Aktivität
  • geregelte Essenszeiten
  • und natürlich die Qualität der Mahlzeiten, also die Art der Lebensmittel
  • sowie sämtliche Tipps, die Sie hier finden: Die 25 Regeln der gesunden Ernährung
Insgesamt zeigte sich jedoch, dass seltenere grosse Mahlzeiten pro Tag (2 bis 3) sinnvoller und gesünder für den Stoffwechsel, für das Gewicht, den Blutzuckerspiegel, die Blutfettwerte und sogar für die Nervengesundheit sind, als ein ständiges Snacken
...

Letzten Endes wird jeder für sich selbst heraus finden müssen, was für ihn auf Dauer die optimale Lösung ist...

Grüsse,
Oregano
 
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