Zinkmangel trotz Vollblutwert ok?

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16.02.22
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Hallo ihr Lieben,
durch meine Stelle Histaminintoleranz konnte ich einige Zeit kaum etwas essen. Inzwischen kann ich wieder vieles, vor allem viel Gemüse, verschiedene Reissorten, Obst, Quark, Geflügel und Kartoffeln zu mir nehmen. Ebenso viele Öle.
In der Zeit des wenig essens hatte ich ein Kombipräparat mit 15mg Zink. Ich habe das nun schon eine Weile halbiert, da viel Zink ja in der Nahrung steckt. Mein letzter Zink-Vollblutwert war im optimalen Bereich.

Nun wollte ich es absetzen, schon der 2. Versuch. Nach 2 - 3 Tagen bekomme ich Geschmacksveränderung (Wasser schmeckt plötzlich anders), sehr trockene Haut, trockene Augen und kaum noch Speichel, was von Tag zu Tag schlimmer wird. Unverträglichkeit werden auch schlimmer. Nehme ich es wieder, hört der Spuk in 2 Tagen auf.

Kann es sein, dass ein Zinkmangel trotz normaler Blutwerte besteht?

Ich habe errechnet, dass ich über die Nahrung ca. 6mg Zink am Tag zu mir nehme. Wie viel kann ich ohne schlechtes Gewissen zu haben noch hinzufügen per Kapsel? Aktuell nehme ich 5mg und habe das Gefühl so gerade eben damit hinzukommen.

Angeblich soll ich auch eine HPU haben. Da ich aber vor dem Test nichts absetzen konnte ohne in die Knie zu gehen, wurde das nie ausgetestet.

Danke euch im Voraus,
LG
Inga
 
Wenn es ein Kombipräparat ist, könnte der Effekt doch auch an einem anderen Inhaltsstoff liegen?
 
;)) Jaa, das ist kombiniert mit Mangan 1mg und Kupfer 500 Mikrogramm. Und nun stehe ich auf dem Schlauch.
 
Ja, das finde ich auch. Das Kombipräparat hat als Grundlage Buchweizenkeime. Und ich soll ja angeblich die HPU haben... Hinzukommt, dass ich hochsensibel bin und auf kleinste Mengen reagiere.
 
Ich habe auch den Eindruck, das ich gerade so eben mich mit dem Zink am Rande der notwendigen Dosierung befinde. Dann esse ich auch sehr viel Reis, welcher ja Phytate enthält und Zink blocken soll. Ich drehe mich da ein wenig im Kreis.
 
Also ich würde an deiner Stelle hier nach Gefühl gehen. Wenn du dich mit dem Präparat besser fühlst als ohne, dann nimm es. Die Dosierung ist so moderat, daß ich mir da keine Sorgen wegen einer Überdosierung machen würde.

Wenn du es wegen dem Mangan reduzieren willst, dann kauf dir noch ein Zink und Kupfer ohne Mangan und nimm das abwechselnd, bis das Präparat mit Mangan leer ist.

Je nach Ernährung ist es schon möglich, daß du einen Kupfermangel hast und darauf reagierst, aber so deutlich? Und meines Wissens sind das auch keine Kupfermangelsymptome, aber mein Wissen ist da sehr begrenzt, weil ich mich mit Kupfer noch nie beschäftigt habe.
 
Ich tippe da auch eher aufZinkmangel trotz normaler Blutwerte/Zink. Die sind aber schon 6 Monate her...
 
Kann es sein, dass ein Zinkmangel trotz normaler Blutwerte besteht?
Hallo Inga,
bei Menschen mit HPU kann ein B6-Mangel trotz normaler oder erhöhter Blutwerte auftreten. Insofern würde es mich nicht gänzlich überraschen, wenn ähnliche Phänomene gelegentlich auch bei anderen Nährstoffen aufträten.
Ich habe errechnet, dass ich über die Nahrung ca. 6mg Zink am Tag zu mir nehme. Wie viel kann ich ohne schlechtes Gewissen zu haben noch hinzufügen per Kapsel?
Gemäß Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA liegt die sichere Höchstmenge (bei täglicher, lebenslanger Zufuhr) bei Erwachsenen bei 25 mg Zink pro Tag ( UL - Tolerable Upper Intake Level)
Quelle: http://www.vitalstoff-lexikon.de/
https://www.efsa.europa.eu
Aktuell nehme ich 5mg und habe das Gefühl so gerade eben damit hinzukommen.
Wenn Du die 5 mg verdoppelst oder verdreifachst, kämst Du auf eine tgl. Gesamtzufuhr von 16, bzw. von 21 mg Zink.
Damit würdest Du zwar deutlich über den allgemeinen D-A-CH-Zufuhrempfehlungen (8-10mg/Tag) liegen, Dich aber immer noch merklich unter dem UL-Höchstwert der EFSA bewegen (25 mg/Tag).
Angesichts der Beschwerden, die sich durch die erhöhte Zinkzufuhr wieder legen, hätte ich mit der Zufuhr kein Problem, auch nicht wenn sich der Blutwert schon im optimalen Bereich befindet. Wie hoch war der Blutwert damals?

Gruß
Hans
 
Hallo liebe Mutti,

Kann es sein, dass ein Zinkmangel trotz normaler Blutwerte besteht?

Ja, absolut, da der Zinkwert im Vollblut nicht aussagekräftig ist, da dort Zinkserum und Zink in der Zelle zusammengezogen werden.
Ist z.B. der Zinkwert im Serum hoch, kommt aber trotzdem nicht in der Zelle an, besteht immer noch ein Mangel.
Aussagekräftiger ist der Zinkwert in der Erythrozyte.
Dieser wird normalerweise von einem guten Arzt bei HPU dort gemessen.

;)) Jaa, das ist kombiniert mit Mangan 1mg und Kupfer 500 Mikrogramm. Und nun stehe ich auf dem Schlauch.

Zudem sind Kupfer und Zink Gegenspieler.
Deswegen gibt es kein Kupfer in den HPU Präparaten v. Dr. Kamsteeg, da die Patienten zudem in festgestellten Fällen Kupfer einlagern und dort einen Überschuss haben; welcher zusätzlich noch für einen Zinkmangel sorgt. Deswegen wäre - um Zink aufzubessern - zunächst einmal ein Präparat ohne Kupfer besser, wenn auch hier niedrig dosiert.

15 mg Zink finde ich ansich in Ordnung.
Dr. Kamsteeg gibt, soweit ich weiß, auch nicht mehr, da bei HPU-Positiven Menschen bei Nahrungsergänzungs Mitteln dann höhere Dosierungen mehr Nebenwirkungen verursachen als dass es nützt und dann vielfach abbrechen.
Man darf dann leider etwas mehr Zeit zur Besserung einplanen.


Liebe Grüße
Kayen
 
Halllo,
Das geht mir eigentlich genauso wenn ich mal etwas weniger Zink nehme das ich dann schon entsprechende Symptome bekomme. Ich halte nicht unbedingt viel von messen wenn mann ein entsprechendes Vitamin oder Mineralstoff nimmt und es verschwinden Symptome dann ist ja schon der Beweis erbracht das ein entsprechender Mangel war. Wieviel mann braucht kann mann ja eigentlich nur durch probieren feststellen.
Ich denke 7,5 mg sind zu wenig für dich und ich würde es eher noch in einer höheren dosierung als die 15 mg versuchen. Wie schjon geschrieben 25 mg kann mann ohne probleme nehmen. Es kommt ja auch drauf an in welcher verbindung das zinkpräberat ist bei manchen nimmt mann ja nur effektiv 10 % auf bei anderen 50 oder 70 %.

L.g. Detlev
 
Vorweg möchte ich euch allen danken für eure Hilfe und die vielen super Antworten hier. Ihr seid echt klasse!

@Malvegil
Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe mir jetzt Zink bestellt und werde bis dahin das Kombipräparat weiternehmen. Deine Antworten haben mir sehr geholfen!

@Hans F
Hallo Hans,
danke dir für deine Erklärung, die ebenfalls viel Licht ins Dunkle bringt. Ich denke, ich werde es erst mit 10mg Zink versuchen und dann vielleicht noch steigern. Mal schauen wie es mir damit geht.

Der letzte Wert vor ein paar Monaten war

86 µg/dl 52-108Zink im Serum

Ich habe danach aber von 10mg Zink, 2mg Mangan und 500 Mikrogram Kupfer auf die Hälfte reduziert und nun das Gefühl es ist viel zu wenig, obwohl ich in der Zeit wegen der HIT viel mehr Gemüse essen kann.

@Kayen
Liebe Kayen,
ich habe leider keinen guten HPU Arzt und mein Heilpraktiker sagt immer "Wer viel misst, misst Mist". Deswegen gehe ich selbst alle halbe Jahr in ein Labor hier in Hamburg und lasse einige Werte kontrollieren. Sehr gut zu wissen ist aber nun worauf es ankommt, Dank deiner Hilfe. Das werde ich überprüfen lassen, um zu sehen wo ich stehe. Auch dein Hinweis zum Kupfer ist sehr wichtig, ebenso der Bezug zu Dr. Kamsteeg. Ich fange mit 10mg Zink an und wenn es länger dauert dann ist das eben so. Meine HIT benötigt auch Zeit, der Körper braucht Zeit zum heilen, die ich ihm sehr gerne gebe.

@koralle68
Hallo Detlev,
das ist ja ein Ding, dass es dir ebenso geht. Ich dachte schon als Hypochonder meinen weiteren Lebensweg zu beschreiten. Aber, letztendlich können wir ja froh sein, dass unser Körper uns genau anzeigt was er braucht und was nicht. Bist du ebenfalls hochsensibel?
Mit dem messen der Werte ist es echt nicht einfach. Eine Zeit lang bin ich da immer hinterhergelaufen, aber letztendlich ist es ja nur eine Momentaufnahme. Inzwischen bin ich bei halbjährlicher Kontrolle, weil ich auch mal Selen überdosiert hatte ohne es genauer zu beobachten. Das baut sich aber gerade wieder ab und geht in die richtige Richtung. Letztendlich darf man sich aber auch nicht verrückt machen.
Welche Zinkverbindung ist die beste? Ich würde mir Zinkbisglycinat wegen der Verträglichkeit kaufen. Auch diese Verbindung mit Magnesium vertrage ich am besten. Welche Verfügbarkeit hat diese, kannst du mir da noch weiterhelfen?
 
Hallo Detlev,
das ist ja ein Ding, dass es dir ebenso geht. Ich dachte schon als Hypochonder meinen weiteren Lebensweg zu beschreiten. Aber, letztendlich können wir ja froh sein, dass unser Körper uns genau anzeigt was er braucht und was nicht. Bist du ebenfalls hochsensibel?
Mit dem messen der Werte ist es echt nicht einfach. Eine Zeit lang bin ich da immer hinterhergelaufen, aber letztendlich ist es ja nur eine Momentaufnahme. Inzwischen bin ich bei halbjährlicher Kontrolle, weil ich auch mal Selen überdosiert hatte ohne es genauer zu beobachten. Das baut sich aber gerade wieder ab und geht in die richtige Richtung. Letztendlich darf man sich aber auch nicht verrückt machen.
Welche Zinkverbindung ist die beste? Ich würde mir Zinkbisglycinat wegen der Verträglichkeit kaufen. Auch diese Verbindung mit Magnesium vertrage ich am besten. Welche Verfügbarkeit hat diese, kannst du mir da noch weiterhelfen?
Bisglycinat ist schon ne gute verbindung mit hoher verfügbarkeit, Bei den kombipräberat mit magnesium weiß ich nicht müßte aber auf der verpackung stehen.
 
Der letzte Wert vor ein paar Monaten war

86 µg/dl 52-108Zink im Serum
Das ist jetzt aber kein Vollblut-Blutwert...
Vollblutwerte sind aussagekräftiger als Serumwerte.

Davon abgesehen befindet sich dieser Serumwert zu 61% im Normbereich
Rechnung: (86-52)/(108-52)

Der Wert ist im mittleren Normdrittel (das bei 66,6%, bzw. 89 µg/dl Zink endet). Das bedeutet in etwa, dass dieser Wert ungefähr dem entspricht, wie er sich bei den meisten (gesunden) Menschen einer Referenzpopulation finden lässt.
Daraus kann man meiner Meinung nach aber nicht ableiten, dass damit auch alle Körperfunktionen eines (gesunden) Menschen optimal ablaufen.

Zur Versinbildlichung stelle man sich dafür einen Läufer vor, der im Vergleich zu allen anderen durchschnittlich schnell läuft. Ist sein Laufergebnis, sein Training, seine Physiologie damit optimal ausgereizt? Sehr wahrscheinlich nicht.

Aus meiner Sicht ist dieser Wert weit von einer Erhöhung entfernt, die Anlass zur Sorge gibt. Angesichts des Umstands, dass das Zink so gut hilft, würde ich mich eher darum sorgen, wie ich den Wert zumindest in den oberen Normbereich bekomme.

Gruß
Hans
 
@koralle68
Guten Morgen Detlev,
danke dir sehr, dann werde ich mich an der Zinkverbindung weiter orientieren.


@Hans F
Guten Morgen Hans,
das ist sehr interessant deine Aussage. Dachte ich bisher immer, dass alle Werte möglichst im grünen Mittelbereich liegen sollten. Aber deine Erklärung erschließt sich mir und ich werde versuchen diese umzusetzen.

Ich suche gleich nochmal die Werte von Anfang Februar heraus, die waren im Vollblut. Danach habe ich aber alles reduziert.

Liebe Grüße euch,
Inga
 
@Hans F
Zink im Vollblut
6.99 mg/l 4.61-7.34 Zink (Vollblut)

Kupfer im Vollblut
1.07 mg/l 0.75-1.17 Kupfer (Vollblut)

Mangan im Vollblut
10.3 µg/l 7.2-14.8Mangan (Vollblut)


MIKRONÄHRSTOFFE IM VOLLBLUT, hämatokritkorreliert

Kupfer
1.10 mg/l 0.75-1.17Cu (HCT-korr.) LH

Mangan
39.5 mg/l 31.7-44.0 (HCT-korr.) LH

Zink
7.17 mg/l 4.61-7.34Zn (HCT-korr.) LH

Viele Grüße,
Inga
 
MIKRONÄHRSTOFFE IM VOLLBLUT, hämatokritkorreliert
Diese Vollblutwerte wurden jetzt bei oder nach Einnahme des 15 mg-Zink-Kombipräparats gemessen, richtig? Da sehe ich von den Werten nichts, was gegen eine weitere Einnahme spricht. Zink ist da im oberen Normdrittel ("Optimalbereich"), Kupfer ist wegen der Zinkeinnahme nicht erniedrigt, Mangan weder erniedrigt, noch überhöht.

Mangan liegt zwar "nur" im mittleren Normdrittel, aber da würde ich es mittel- und langfristig auch lassen, außer Du spürst merklich, dass eine darüberhinausgehende Gabe etwas bringt, denn Mangan ist hinsichtlich Überdosierung von den drei Nährstoffen vermutlich der kritischste.
Die für Menschen ab 50 Jahren sichere, tägliche Gesamtmanganzufuhr wird bei 8,7 mg angegeben.[...]In einer Studie an älteren Menschen ab 50 Jahren kam es bereits bei Mengen von 3,6 bis 4,6 mg Mangan aus Trinkwasser pro Tag zusätzlich zur herkömmlichen Ernährung zu unerwünschten Nebenwirkungen
Quelle

Gruß
Hans
 
Lieber Hans,
danke dir für deine schnelle Antwort.
Ja, Mangan will ich auch weglassen, da ich inzwischen genug über die Nahrung wieder aufnehmen kann. Ich habe mir jetzt das Zinkbisglycinat bei Sunday Natural bestellt und werde nur das in Zukunft nehmen
Wie betrachtest du die weitere Einnahme von Kupfer?
Liebe Grüße,
Inga
 
@Hans F
Deine Kenntnisse finde ich faszinierend, Hans. Leider habe ich wenig Ahnung von allem. Daher würde ich dich noch gern etwas fragen:
Es wurde bei mir im Serum ein Überschuss an B12 festgestellt.

Vitamin B12 Aktiv + S
208.2 pmol/l 37.5-188.0

Muss ich das beachten? Ist jetzt 3 Monate her und ich habe es reduziert. Mir ging es aber danach einige Zeit etwas schlechter.
Oder ist die Bewertung im Serum uninteressant?

Liebe Grüße,
Inga
 
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