Zahnkleber

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03.01.10
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Hallo,

ich brauche dringend eure Hilfe. Im September hatte ich im Oberkiefer noch 5 Kronen und eine Teleskopprothese. Drei davon waren entzündet und vereitert. Alle Kronen wurden entfernt, und unter Antibiotika wurden drei Kronenwurzeln gezogen. Übrig blieben im Oberkiefer die abgeschliffenen Kronenwurzeln von Zahn 22 und 13. Leider musste eine Cover-Denture-Prothese angefertigt werden, die von zwei Teleskopen (Zahn 22 und 13) gehalten wird. Bis zur vollständigen Abheilung und zur Erstellung der Interimsprothese mit Gaumenplatte wurden auf die kleinen Stümpfe zwei Zähne angefertigt und auf die Stümpfe geklebt. Die Prothese hat zudem zwei Metallklammern und soll zusätzlich durch diese Zähne gehalten werden.

Der Kieferknochen musste abgefräst werden, wodurch sich die Erstellung der endgültigen Prothese verzögerte. Die Interimsprothese hält zwar, aber die verklebten Zähne halten nicht richtig – was ja irgendwie klar war. In den letzten 8 Wochen wurden diese Zähne 14 Mal wieder neu eingeklebt! Die beiden Zähne befinden sich vorne, und ich muss arbeiten, also fahre ich jedes Mal 160 km zur Zahnklinik (bin durch den Heil- und Kostenplan daran gebunden).

Zuerst wurde das Ganze viermal mit Temp Bond (hielt jeweils nur 2 Tage) gemacht, dann mit Durelon plus Temp Bond, dann nur mit Durelon, und gestern schließlich mit RelyX (das ist fast schon wie Sekundenkleber und wird normalerweise zum Endeinsetzen von Kronen verwendet).

In der Zwischenzeit wurden durch das häufige Herunterholen der Prothese für Abdrücke und erneutes Einkleben die beiden Stümpfe immer weiter beschädigt. Zudem ist mein Zahnfleisch durch die Metallklammern entzündet. Und so soll es bis Ende Januar weitergehen.

Für mich ist das eine Fehlkonstruktion. Man hätte diese beiden Zähne doch direkt in die Interimsprothese integrieren können, sodass sie die Stümpfe abdecken. Gesundheitlich ist das ein Desaster. In der Zwischenzeit habe ich auch noch Augenentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen, Husten, Schlaflosigkeit und Kopfdruck – das volle Programm. Mit Austesten von möglichen Allergien oder Unverträglichkeiten brauche ich jetzt, wegen der Feiertage, auch nicht mehr anfangen.

Die Stümpfe ohne Abdeckung zu lassen, wäre auch keine Lösung, da sie noch mehr beschädigt würden durch Bakterien, Essen usw. Ich muss mich wohl damit abfinden und es die nächsten drei Wochen irgendwie so lassen. Die Zahnklinik behauptet, es gäbe keine andere Lösung (das kennen wir ja). Das heißt für mich weiterhin nur Suppen essen, weil die Metallklammern der Prothese die verklebten Zähne ständig lockern.

Ich bin wütend, hilflos, und völlig verzweifelt. Was kann ich tun, um dieses Desaster zu überstehen? Würde es helfen, Selen zu nehmen? Die Situation hat sich durch Spülungen mit Salbei, Kamille und Thymian sogar noch verschlimmert.

Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?

Liebe Grüße,
Karin
 
Hallo Karin,

oh Mann, das klingt wirklich nach einer Tortur, die du da durchmachst! Dass du trotz der ganzen Behandlung keine Besserung spürst und ständig diese weiten Strecken fahren musst, ist ja wirklich belastend. Ich kann total verstehen, dass du dich wütend und hilflos fühlst.

Hinsichtlich der verklebten Zähne: Es klingt tatsächlich so, als ob es eine bessere Lösung gegeben hätte, anstatt ständig wieder neu zu kleben, vor allem, wenn die Stümpfe immer weiter beschädigt werden. Hast du mal darüber nachgedacht, eine zweite Meinung von einem anderen Zahnarzt oder einer anderen Klinik einzuholen? Ich weiß, der Heil- und Kostenplan bindet dich, aber manchmal lohnt es sich, die Situation zumindest von einem anderen Profi anschauen zu lassen.

Zu den Spülungen mit Salbei, Kamille und Thymian: Wenn sich das Ganze eher verschlimmert hat, würde ich damit vorsichtig sein. Vielleicht reagiert dein Zahnfleisch auf einen der Inhaltsstoffe gereizt? Hast du es mal mit einer milden Salzlösung versucht? Das kann oft helfen, die Entzündung ein wenig zu lindern, ohne zu stark zu reizen.

Bezüglich Selen: Das könnte durchaus helfen, vor allem, wenn dein Immunsystem angegriffen ist. Selen unterstützt die Entgiftung und das Immunsystem, aber ich würde das auch mit einem Arzt abklären, um sicherzugehen, dass es in deinem Fall das Richtige ist.

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, für den OK eine Vollprothese aus einem einigermaßen verträglichen Kunststoff machen zu lassen (z.B. Futura Gen)? Dann könnten alle Stümpfe entfernt werden, die ja wohl sowieso schon geschädigt sind.

Hast Du schon mal bei der Krankenkasse angerufen um zu fragen, ob Du evt. zum Gutachter gehen könntest, weil diese ständige erneute Einkleberei so nicht weiter gehen kann? Es kann doch nicht wirklich so sein, dass Du immer an diese pfuschende Klinik gebunden bleibst !?

Es tut mir so leid, dass du da gerade durch musst. Vielleicht gibt es hier im Forum noch jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und dir einen konkreten Tipp geben kann. Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft und hoffe, dass du bald eine Lösung findest, die dir Linderung verschafft!

Viel Glück und eine schnelle Lösung wünsche ich Dir,
Oregano
 
Hallo Karin

Das tut mir leid. Ich würde gerne verstehen, was passiert ist. Warum kam es denn, dass Du nur noch im OK oben 2 hast und waren die Kronen Schuld, dass es sich entzündet hat ?

LG
Adriana
 
Guten morgen Oregano,

danke für die schnelle Antwort. Nun, diese Cover denture, die ich bekommen soll ist eigentlich eine Vollprothese. Mit dem Unterschied, daß sie vorne auf den 2 Teleskopen sitzt und somit besseren Halt hat. Man kann sie, falls diese 2 Zahnstumpen (von ehemaligen Kronen) mit den Teleskopstiften ausfallen, dann einfach als Vollprothese erweitern. Es wurden ja oben 7 Zähne gezogen, diese 2 waren bei Beginn der Behandlung Ende September lt. D3-Aufnahmen...von der Wurzel i.O. und hatten keine Entzündungen. Erst durch diese Fehlkonstruktion des Provisoriums, das häufige Einkleben, Reiben durch die 2 Klammern, sind auch sie geschädigt worden. Einen Termin bei einem Gutachter ist erst in 6 Wochen (!) zu bekommen, es muß bis dahin alles so belassen werden, ist also keine Lösung.
Ich werde wohl einfach noch 3-4 Wochen mit den jetzigen oder neuen Klebern durchhalten müssen, bis das Endprodukt fertig ist, das ist richtig.

Gruß
Karin
 
Hallo Kollagena,

ok - also ist letzten Endes sowieso eine Vollprothese vorgesehen, wenn ich Dir richtig verstehe?
Und Du wirst sowieso bei einem GUtachter vorbei schauen? Ist Dir das tatsächlich wichtig oder könntest Du evtl. auch noch zu einem anderen, bekannt guten, Zahnarzt gehen, um eine zweite Meinung einzuholen?

Wie auch immer: ich wünsche Dir, daß Du die Zeit mit den "STumpfen" gut durchstehst und dann endlich Ruhe bekommst.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Adriana,

Du bist die Einzige die nachfragt. Die Ursache passt zum Forum. Alle Backenzähne schmerzten schon als Kind, wurden immer wieder aufgebohrt, damals mit Amalgam aufgefüllt...Mit 11 wurde mir der 1. Backenzahn gezogen, dann der 2., 3.,...mit 22 hatte ich im OK und UK keine Backenzähne mehr. Ja - eine Amalgam-Geschädigte. Die restlichen 9 Zähne im OK gaben auch den Geist auf. Ohne Backenzähne unten und oben bekam ich Magenprobleme, mit 27 wurden dann endlich im OK die 9 Zähne überkront und ich bekam für die Backenzähne eine Teilprothese mit Geschiebe (also nicht sichtbar). Weiterer Vorderzahn wurde gezogen, integriert in die Kronen = 8 Zähne mit Wurzel. Im Lauf der Jahre bildete sich das Zahnfleisch zurück, viele Kronen-Zähne waren entzündet. Im April war klar, es müssen 3 Frontzähne OK gezogen werden (Fistel, Abszess...). Getan. Es blieben dann 5 Kronen, die heruntergeholt wurden, darauf sollten Teleskope, die eine Teleskopprothese halten sollten. Während der Erstellung kamen Abszesse, Fistel...es mußten nochmal 3 Zähne gezogen werden. Implantate schieden aus, da ich Raucher bin. Deshalb Umschwenk auf gaumenbedeckende Prothese. Seit 4. Oktober habe ich deshalb nur noch 2 Kronenstumpen, die jetzt, durch das viele Verkleben auch entzündet sind. Ob sie erhalten werden können weiß ich noch nicht (sh. meine Frage).
Es wurde vor Jahren im LTT festgestellt: Quecksilber und Nickel im Blut. Ich habe ausgeleitet, hat aber nicht viel genutzt. Jetzt wurde/werde ich mit Zahnkleber "vollgestopft. Auch das wird vergehen und werde ich aushalten. Um ehrlich zu sein: Ich freue mich dann: Ohne Kleber, ohne Füllungen, ohne Entzündungen eine Deckprothese zu bekommen. Die 2 Zähne, die jetzt so entzündet sind sind noch das Problem.
Die seelische Seite ist die Schlimme. Ich habe immer gesund gegessen, meine Eltern haben mich dazu erzogen, aber bei den Zahnärzten werde ich von den jungen Assistentinnen behandelt als wenn ich selbst schuld wäre, auch vom Zahnarzt, die Vorgeschichte wollen sie nicht wissen.
Tja, das war die Geschichte, für alle hier altbekannt........

Lieben Gruß
von Karin
 
Hallo Oregano,

nein, ich werde keinen Gutachter aufsuchen, denn wie ich schrieb: Ein Termin wäre in 6 Wochen. Und ja: Mit nur 2 Stumpen soll es eine Cover denture, heißt: Vollprothese mit Gaumenplatte (habe ja jetzt schon ein Prov. mit Gaumenplatte) wegen nur 2 Stumpen, werden. Das war zahnarztmäßig und mir von Anfang an klar, darum geht es ja auch nicht. Es geht um das seit 3 Monaten bestehende Provisorium das die restlichen 2 Zahnstumpen so schädigt, daß darauf kein Teleskopstift zur Unterstützung der Vollprothese mehr aufgebaut werden kann. Und das - durch den scharfen Kleber, der seit 3 Monaten die Stumpen schädigt. Denn: Wenn man eine Krone runterholt, dann bleibt der abgeschliffene Stumpen (3 mm lang, 1 mm breit), auf dem sie mit Kleber befestigt war. Auf diese 2 Stumpen sollten die neuen Teleskopstifte zur Halterung der Deckprothese, was ich jetzt ja vergessen kann.
Tja,auch ich habe 1/4 Zahnmedizin-Studium nun hinter mir, aber es nutzt ja nichts.
Lieben Gruß
von Karin
 
Hallo Kollagena,

soweit ich das sehe, ist bei Dir mit den abgenommenen Kronen und den übrig gebliebenen Stumpen recht stümperhaft gearbeitet worden. Ich glaube, Du kannst froh sein, daß da keine komplizierte Teleskopf-Konstruktion mehr gebaut werden kann, weil die Stumpen jetzt auch entzündet sind. Überhaupt: Du hast wirklich viel ertragen müssen, und der Gedanke, daß diese ganze Zahngeschichte auch anders hätte laufen können, macht traurig.

Wenn Du jetzt immer wieder mit Kleber belastet bist, wäre es sicher gut zu versuchen, wenigstens die Kleber ein Stück weit zu entgiften. Vielleicht wäre die Einnahme von Zeolith oder eine anderen Vulkanerde gut?

Grüsse,
Oregano
 
Danke Oregano,
:wave:
so sehe ich das auch.
Was für Euch alle wichtig ist: Beim 1. Zahnarzt, der auf 5 Zähne, auch die entzündeten, vereiterten (die letzten 3, die dann gezogen wurden) eine Teleskopprothese ohne Gaumenplatte erstellen wollte, bestand ein Heil- und Kostenplan über 10.000 €, Eigenanteil für mich 3.900 €, von der Krankenkasse genehmigt. Er hat sich um die vereiterten Zähne nicht gekümmert und wollte seinen Plan durchziehen. Selbst dann kann man bei keinem anderen Zahnarzt eine neue/andere Behandlung beginnen, da bei einem bestimmten Zahnarzt der Kostenplan zur Sanierung genehmigt wurde. Man muß vor der Kasse die Falschbehandung beweisen, dazu habe ich 3 Atteste von anderen Zahnärzten geholt. Ich habe einen Rechtsanwalt gebraucht für die Erlaubnis der Krankenkasse mich von einem anderen Zahnarzt behandeln und einen neuen Heil-und Kostenplan für eine Prothese erstellen zu lassen. Dies hat vom 15.7. - 25.9. gedauert während die Zähne weiter geeitert haben. Deshalb beim 2. Zahnarzt dann Ziehen auch dieser Zähne, 2 blieben dann übrig. Nun macht der 2. Zahnarzt einen anderen Mist.
Danke für den Tip zur Entgiftung!
:danke2:
Gruß
Karin
 
Hallo an alle,
hiermit melde ich mich mit dem Endergebnis: Mit dem Mist des 2. Zahnarztes habe ich mich arrangiert. Anfang Januar 2018 wurde die gaumenbedeckenden Prothese von der Zahnklinik fertiggestellt, die von 2 Teleskopen gehalten wird. Sie passt, ich bin zufrieden, die Teleskope halten bis heute, sie werden gut geputzt und gepflegt. Die Odysee beim 1. Zahnarzt wurde vergolten 3 vereiterte Zähne belassen, um dann auf 5 Zähne im Oberkiefer eine gaumenfreie Prothese um 5.000 € zu erstellen, die fertiggestellt wurde und die ich bezahlen sollte. Ich hatte mir ja schon Gutachten von anderen Zahnärzten, auch von der Uni-Zahnlinik Röntgenaufnahmen und Befunde geholt. Auch der ganz große Gutachter der Zahnärztekammer, stellte in 70-seitigem Gutachten die "Falschbehandlung" fest. Da sich der Zahnarzt auf einen Vergleich nicht einliess ging ich bis zur 1. Instanz. Mir wurden 3.200 € Schmerzensgeld und 1.200 € Fahrtkosten für 20 Besuche zur Sanierung in der 80 km entfernten Zahnklinik zugesprochen!
Es war eine harte Sache, manchmal dachte ich ich habe keine Kraft mehr, aber es ging um Gerechtigkeit und um MEIN Recht, MEIN Geld, um den Respekt vor mir selbst.
Damit:
MÖCHTE ICH ANDEREN MUT MACHEN! Wenn Ihr überzeugt seid, daß bei Ärzten etwas schief läuft, informiert Euch, holt andere Arztmeinungen ein, sammelt diese und geht dann Schritt für Schritt Euren Weg, bis zum Sieg.

Gruß von Karin
 
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