Hallo Mara,
ich hatte in meinem Leben 4 Darmspiegelungen, allerdings alle wegen Beschwerden.
Zwei davon wurden abgebrochen. Die erste vor vielen Jahren (ich war noch u30) wurde irrwitzigerweise ohne Betäubung und im "Vierfüßlerstand" probiert und das bei u.a. heftigen Schmerzen als Indikation für die Untersuchung. Ich wurde von 2 Arzthelferinnen umklammert und habe gebrüllt und um mich geschlagen. Nach dem Abbruch folgte ohne Diskussion direkt Darm-Röntgen mit Kontrastmittel, das mir neben der Strahlenbelastung auch Schmerzen (durch den Druck des reingepumpten Kontastmittels) bis fast zum Kollaps brachte. Eine leicht traumatische Erfahrung.
Diese "Vorgehensweise" (könnte noch weiter ins Detail gehen, ich wurde m.E. abgefertigt wie Vieh) ist aber längst obsolet. Heute kann man
Propofol per Infusion bekommen und kriegt nichts mit. Allerdings reagiert manch einer empfindlich darauf und man ist kurzfristig "dement" danach (darf nicht am Straßenverkehr teilnehmen, muss sich abholen lassen).
Vor dem 2. Abbruch vor einigen Jahren hat man mich in dem Versuch, es doch noch hinzubekommen, so "vollgedröhnt", dass ich mich sogar ca. 3 Tage "kognitiv behindert" fühlte. Hatte auch tagelang leichte Schmerzen, so dass ich mir schon etwas Gedanken machte. Hier wurde wegen "Darmschlingen" nach 50 cm abgebrochen. Da aber wegen u.a. monatelanger Durchfälle und schließlich etwas Blut im Stuhl gespiegelt wurde und die 50 cm diverse Entzündungszeichen zeigten, wurde entweder CT oder erneuter Versuch nach einiger Zeit angeraten. Ich wollte kein CT und habe mir "einen Wolf" rechechiert wegen der Darmschlingen-Problematik.
Leider lässt sich das nach meiner Info nicht vorher per Ultraschall checken, ob da Schlingen sind. Ich fand schließlich spezielle Geräte, die besser mit Schlingen umgehen können und überhaupt schonender sind - auch bezüglich Röntgenstrahlen-Belastung, die es wohl(?) auch bei der Koloskopie gibt. "Scope Guide" heißt das und hier in der Stadt gibt's das in einem KH und einer Praxis. Dort hatte ich 3 Monate später völlig problemlos die nächste Kolo, die vom Befund her ok war (Durchfälle waren aber auch abgeklungen, ich hatte Schonkost und einiges an antientzündlicher Behandlung durchgeführt). Es brauchte auch weniger Propofol.
Ich würde nur noch solche Geräte wählen für die Kolo oder aber nach HH ins Israelitische KH gehen (ist nicht ganz um die Ecke, könnte ich aber organisieren). Deren Gastroenterologie hat einen ausgezeichneten Ruf.
Mit der letzten Kolo habe ich schon 1 x Früherkennung mit erledigt, 1 x würde ich es wohl noch machen (vielleicht so mit Mitte 60) auch ohne besondere Beschwerden, es hat eben den Vorteil, dass Polypen o.ä. gleich entfernt werden können. Von den "Stuhlbriefchen" halte ich wenig, da schon äußere Verletzungen/Hämorrhoiden zu Fehlalarm führen können. Dann schon eher andere Laboruntersuchungen (Calprotectin... ich meine, es gibt noch weitere).
Ich kenne direkt im Umfeld 2 Frauen, die nach einer Kolo im KH gelandet sind. Die eine hatte Kreislaufprobleme, andauernde Schmerzen und schließlich noch Fieber... und sollte dann sofort ins KH. Dort Tropf mit AB für ca. 2 Tage, hohe Entzündungswerte, aber keine klare Aussage, was kaputt war (konnte man in der Sono nicht sehen). Bei der anderen hing nach einigen Tagen "rum-geeier" (sie wurde nicht ernst genommen mit Schmerzen) das Leben wegen einer Perforation letztlich am seidenen Faden (ihre eigene Aussage).
Dies allerdings ist ja richtig harter Tobak:
Dahingegen ist die Hospitalisierungsrate (Krankenhauseinweisungen) innerhalb eines Monats nach Darmspiegelungen signifikant erhöht. Demnach ist es statistisch wahrscheinlicher, durch Folgeblutungen oder Infektionen oder weitere unspezifische Schwächungen durch eine Vorsorgedarmspiegelung und die dazugehörigen Biopsien zeitnah krankenhausbedürftig zu erkranken und dort entweder daran, nosokomial oder iatrogen (dritthäufigste Sterbeursache in den USA?) zu sterben, anstatt zeitverzögert Jahre später einem Darmkrebs zu erliegen.
Habe ich so noch nicht gehört. Werde gelegentlich nach den Studien suchen.
Zu bedenken ist übrigens auch das Abführzeugs. Ich jedenfalls bin mit dem wohl "beliebten"
Citrafleet nicht gut zurecht gekommen. Viel zu viel Flüssigkeit zu trinken (4 L), irgendwann wird mir schlecht davon, zudem musste ich die ganze Nacht über ca. alle halbe Stunde Wasserlassen - eine ganz tolle Nacht

, noch dazu heißt das ja, dass ein großer Teil des Wassers mich über die Niere verlassen hat statt den Darm zu putzen. - Bei der nächsten habe ich das moniert und
Ezyclen bekommen, das zu "osmotischer Diarrhoe" führt (wohl mit Vorsicht zu genießen für Menschen mit gewissen Vorerkrankungen) und viel weniger Wassertrinken erfordert. Das funktionierte ok und der Darm war sogar sauberer. Ob so etwas nun "gut" (nach Citro" wie das Citrafleet) schmeckt oder nicht, ist mir auch ziemlich egal.