Hallo!
Bis ich knapp sechs Jahre alt war, habe ich mich am liebsten unter dem Tisch verkrochen und irgendwelchen Schmuck und Kleinkram aus Kaugummiautomaten in Schachteln sortiert.
Das konnte ich stundenlang tun, wenn ich fertig war, schüttete ich alles wieder aus und fing wieder von vorne an auf der Suche nach dem perfekten System. ^^
Im späteren Grundschulalter gab es eine Phase, in der ich Seite für Seite das Telefonbuch gelesen habe.
War ganz fasziniert davon, welche Namen es gibt.
In der dritten Klasse fing ich an in der Schule Melodica-Unterricht zu nehmen, aber das gefiel mir nicht sonderlich.
Mit dem nächsten Instrument ging es dann los: Ich begeisterte mich für's Musizieren.
Mit ca. 10 Jahren bekam ich Heimorgelunterricht, ich habe fast täglich stundenlang geübt.
Als ich 14 war, ging es auf der Kirchenorgel weiter, aber das habe ich nicht lange gemacht, das zählt also nicht zu den Dingen, die ich gerne tat.
Bin dann auf Klavier umgestiegen, hatte zwar Unterricht, war aber dennoch mehr autodidaktisch unterwegs, da ich besser nach Gehör als nach Noten spielen konnte, was immernoch so wäre, würde ich noch musizieren.
Wollte Gitarre lernen, durfte aber nicht. Hätte Akkordeon lernen sollen, wollte aber nicht. Ätsch.
Ich hätte gern viel öfter gesungen, aber das gab nur Ärger. Obwohl ich durchaus die Töne traf, aber es hat halt gestört ...
Mit 15 Jahren weg von "Zuhause" gab's erst mal drei Jahre lang Leerlauf.
Danach (mit 17-18) hatte ich im Laufe der nächsten drei Jahren in einem Jugendwohnheim noch irgendwann tatsächlich noch Gitarrenunterricht für ca. ein halbes Jahr, glaube ich.
Irgendwann in dieser Zeit hat mir auch mal jemand ein kleines Akkordeon in die Hand gedrückt, leihweise.
Nach ein paar Minuten hätte ich es am liebsten geheiratet.
In der Schule habe ich mich im Musikraum mal ans Schlagzeug gepflanzt, viel ging nicht, aber das was ging, ging verhältnismäßig gut ab.
Schlagzeug zu lernen hätte mir auch noch gefallen. ^^
Irgendwie war kein Instrument vor mir sicher, ausgenommen die Blasinstrumente. Ich mag es nicht ein Instrument vollzusabbern ...
Mit 18 Jahren habe ich begonnen Geige spielen zu lernen, vier Unterrichtsstunden, danach autodidaktisch weiter für die nächsten 10 Jahre.
Da habe ich, als ich mit 23 endlich in meine erste "eigene" Wohnung ziehen konnte, fast täglich mind. sechs Stunden geübt.
Die einzigen Nachbarn im Haus hat das zum Glück nicht gestört, wir hatten uns abgesprochen zu welcher Uhrzeit ich üben kann, weil sie dann auf Arbeit sind.
(Ich bin erwerbsunfähig, falls sich jemand wundert.)
Selbstgemachte Musik hat meine Jugend und mein junges Erwachsenenalter bestimmt, am liebsten im Alleingang.
Mit 14 und 15 Jahren habe ich auch wie eine Verrückte alles mögliche abgeschrieben. Schreiben machte mir Spaß, trotzdem hatte ich eine Sauklaue.
Auch mit der Schreibmaschine hatte ich meine Freude zu der Zeit: Zehn-Minuten-Abschriften am laufenden Meter produziert.
Auch wenn ich zuvor schon sehr gerne gezeichnet und gemalt hatte:
So richtig ging das erst los, als ich ca. 24 war. Habe nächtelang gezeichnet bis die Finger krachten und drüber hinaus.
Irgendwann hat man richtig kräftige Finger.

Aus irgendeinem mir unbegreiflichen Grund habe ich gern Menschen gezeichnet.
Und Fantasy- und Science-Fiction-Motive, das wiederum verstehe ich schon eher, obwohl da auch Menschen vorkamen.
Als ich knapp 30 war, war dann einigermaßen Schluss mit Lieblingstätigkeiten, bin jetzt 38 Jahre alt.
Nur dass ich immernoch gerne Sachen einsortiere, das ist geblieben.
Ich bin nicht die Allerordentlichste unter den Humanoiden, aber mein Schmuck ist nach Kategorien sortiert. und im Kleiderschrank findet man perfekte Stapel mit Farbverlauf vor.
Schwarz, Braun, Beige und Grau nacheinander einzusortieren, ist aber nicht unbedingt die große Kunst.
Und ich scheine noch eine Vorliebe für's Gemüseschnibbeln entwickelt zu haben.
Finde es jedesmal schade, wenn nix mehr zum Schnibbeln da ist oder wenn nichts mehr ins Gefrierfach passt.
So weit, so gut.
Ich will wieder mit dem Zeichnen anfangen.
Also nächster Lebensabschnitt ab 38 - unbestimmt: Zeichnen.
Gruß von Rabli