Hallo, einen Gruß an Alle

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Uta hat sich ja schon kritisch mit dem Egoismus - Begriff auseinander gesetzt. Egoismus ist ein negativ besetzter Terminus. Allerdings stelle man sich mal ein rein altruistisches Lebewesen vor: es müsste zugrunde gehen. Ich vermute, dass sich Egoismus (Selbsterhaltung) und Altruismus (Selbstaufgabe) die Waage halten müssen, damit ein Individuum, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze, sowohl physisch, psychisch und emotional, als auch sozial, existieren kann.
Allerdings kann sich ein Säugling noch keinen Altruismus leisten

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Das Streben nach Aufmerksamkeit des Säuglings dient, wie Uta ausgeführt hat, dem Überleben. Und zwar, meiner Meinung nach dem Überleben in allen Bereichen des kleinen Wesens: körperlich, gefühlsmäßig und sozial.
Ein paar Aspekte, die Kim angesprochen hat und die, wie ich finde, unglaublich wichtig sind, möchte ich besonders herausstellen:
Durch die Einstellung "mein Kind ist böse", "(negativ) selbstsüchtig" etc., kann man, wie Kim sagte, eine Projektion vornehmen, die zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, oder genauso schlimm, zu einer ablehnenden Haltung gegenüber den berechtigten Gefühlen und Bedürfnissen des Säuglings, ja sogar der ganzen kleinen Person gegenüber, führen kann.
Ausserdem braucht das Baby gerade die Aufmerksamkeit um überhaupt Lernen zu können, und dies im Positivem Sinne, sich durch eine sichere Umgebung sich natürlich entwickeln zu können zu ein gleichgewichtiger und emotional gesunder Mensch.
Das ist, denke ich, ganz wichtig. Das, was von Erwachsenen manchmal als Langeweile bezeichnet wird, kennt der Säugling so nicht. Er folgt seinem "Trieb" nach Aufmerksamkeit, der neben der Funktion des physischen Erhaltes auch meiner Meinung nach kognitives, emotionales und soziales Lernen zum Ziel hat. Ebensowenig wie es meiner Meinung nach "dysfunktionalen Schmerz" gibt, verhält sich ein Säugling, meiner Meinung nach "dysfunktional" wenn er Aufmerksamkeit begehrt.
Das was als "Langeweile" bezeichnet wird, ist - auch im älteren Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter, meiner Ansicht nach ein Gefühl, hinter dem der Wunsch nach Aufmerksamkeit steckt (und es mögen sich darin mangelnde Anregung oder Einsamkeit verbergen).
Mangelnde Aufmerksamkeit vom ersten Lebensmoment an, kann wie Kim es schon gesagt hat, zu schwerwiegenden Bindungs- und Entwicklungsstörungen führen, die Sozialisation negativ beeinträchtigen und die gesamte Gesundheitsentwicklung massiv gefährden.
Alle Lebewesen, auch Erwachsene, brauchen - so denke ich, bedingungslose Liebe. Nur
Babies können darauf nicht warten, wenn es ihnen gut gehen soll.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende an Alle, von
Leòn