Perfektionismus und Eßstörung....

  • Themenstarter Zeruya
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Guten Morgen, liebe Zeruya, es ist schön zu lesen und ich freue mich für dich mit, dass du dich aus dieser schrecklichen Falle befreien konntest.

Mich interessiert brennend, wie du es so schnell geschafft hast und bitte, könntest du einmal deinen Weg da hinaus beschreiben? Ich habe eine Freundin mit ähnlichen Problemen und sie kommt aus diesen Teufelskreis nicht heraus. Ich stehe ihr immer zur Seite, aber ich bin oft sehr hilflos.
Über deine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Ich wünsche dir eine schöne Vorweihnachtszeit und grüße dich herzlich, Wildaster.:)
 
Liebe Wildaster,

jetzt wars zwar erst ein tag, aber meist ist das ein gutes Zeichen :) eigentlich kann ich erst in 14 tagen jubeln.
ich kann dir mehr drüber schreiben , aber das wäre zu persönlich fürs Internet. aber ich schreibs Dir gern in einer persönlichen Nachricht. Ich schau, dass ich es heute noch schaffe sonst spätestens morgen.

vielen Dank für die Wünsche! das wünsch ich Dir auch!

alles Liebe,
Z

PS. wie bringt man denn diese Zitate unter den postings an? ich habs versucht unter "Signatur", aber das klapp nicht. Ist das eine andere Funkion?
 
Ich danke dir schon einmal und stimme dann in 14 Tagen gern in deinen Jubel mit ein, liebe Zeruya.:kiss:
Auf deine Nachricht freue ich mich schon sehr, aber ich kann mir vorstellen, dass viele mit ähnlichen Problemen hier mitlesen und sooo gern auch aus dieser Falle raus wollen. Und wenn du deinen Weg vorsichtig umschreibst, liebe Zeruya.
Das ist aber deine Entscheidung und ich möchte dich auf keinen Fall bedrängen.

Was die Signatur betrifft,du gehst in das Kontrollzentrum und bei Signaturbearbeitung müsste es klappen.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Liebe Wildaster,

ok, ich versuche zu umschreiben. bzw details auszulassen.
Wobei ich befürchte, dass es nicht weiterhilft, weil wir ja alle so verschieden sind.

Es waren jetzt mehrere Punkte, die es mich haben stoppen lassen.

a)das klingt jetzt vielleicht dramatisch, ist aber glaub ich nicht übertrieben: Angst um mein Leben. Angst wirklich eine ganz schlimme Krankheit auszulösen. Mein körper war durch Schlafentzug eh schon so arg geschwächt, ihn jetzt auch noch mit "junkfood" zu malträtieren, ist wirklich russisches Roulette. Vor allem hab ich ja eine Histaminabbaustörung. Ich bin also HIGH in Histamin nonstop gerade. (das dauert jetzt mind. 4 Tage bis es fällt) mein ganzer Körper kribbelt, als hätte ich mir Drogen eingeschmissen. Ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen würde, es fühlt sich unangenehm an, ABER ich bin mir sehr sicher, dass es für meinen Körper nicht gesund ist, und ich da jetzt täglich an einem anaphylaktischen Schock vorbeigeschlittert bin! (was sich aber wirklich unangenehm "anfühlt" ist, wenn ich mit Leuten rede und Wortfindungsstörungen habe, stottere oder Wörter sagen, die in dem Satz gar nix verloren haben und ich mich quasi "behindert" verhalte, das ist ausgesprochen peinlich.. )

b) ich hab mir mein Alter noch mal vergegenwärtigt und dass ich gerade wertvolle Lebenszeit verschwende nachdem ich eh schon so viele Jahre verloren habe.

und c) was gleich schwer wiegt, ich hab mir mehr und mehr vergegenwärtigt, dass das Projekt, das ich vor Augen habe, wirklich sehr erfolgreich werden könnte -e s sei denn ich mache es - und das hat mich dann motiviert!

ich denke, es ist ganz wichtig, etwas zu haben, was "schöner" ist, als der kurzfristige Genuss einer Droge. Und ich schreibe ganz bewußt Droge,denn da ist kein Unterschied zwischen Essen , Alk. Heroin etc. außer dass das eine eventuell schneller zum Tod führt als das andere.
Wenn man sich nicht mehr im Griff hat und ETWAS stärker wird, als die Wünsche und Träume, die man hat, und man sich damit wirklich alles verbaut, ist es wirklich egal, welche Substanz es ist.

Ich weiß nicht, ob ich damit weiterhelfen konnte.


JA und noch was, das hab ich aus Russel Brands Buch RECOVERY, FREEDOM FROM OUR ADDICTIONS
dass wenn man das Gleiche immer wieder wiederholt, alles beim Alten bleibt und es doch wirklich verdammt viel Motivation sein müsste, neugierig zu sein, was im Leben alles passieren wird, wenn man einen anderen Weg geht, als den, den man schon kennt!

Das war eigentlich die größte Motivation, jetzt wo ich noch mal drüber nachdenke.

ganz liebe Grüße!

Zeruya
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Zeruya,
aus deinen Zeilen spricht eine starke Frau.:)
Ich wünsche dir, dass du trotz der schönen und verführerischen Weihnachtszeit deine Vorhaben nicht aus den Augen verlierst. Du hast recht, unsere Lebenszeit ist so kostbar.
Es ist schön, dass du auch ein neues Projekt vor Augen hast, denn das motiviert doppelt.
Darum motiviere ich dich von Weitem auch, bleib stark....:kraft:

Ich stelle es mir sehr schwer vor, liebe Zeruya diesen Teufelskreis einer Essstörung allein zu durchbrechen, ist es doch in meinen Augen eine ernsthafte Erkrankung. Ich erlebe es an meiner Freundin. Sie steckt schon sehr lange in dieser Phase und ihr Umgang mit dem Essen und die Wahrnehmung zu ihrem Körper sind stark gestört.
Dann kommt noch das Wechselbad ihrer Gefühle von Sorge, Schuld und Ärger hinzu.

Ich schlage auch beim Essen oft über die Stränge, weil ich mich belohnen möchte, ich traurig bin usw. Also benutze ich das Essen, so wie du, wie eine Droge, aber Gott sei Dank bin ich noch nicht ernsthaft an einer Essstörung erkrankt.
Mir ist bewusst, dass der Übergang von einem auffälligen zu einem krankhaften Essverhalten oft schleichend ist.

Du schaffst es ....:bang:

Liebe Grüße von Wildaster
 
Liebe Wildaster,

vielen Dank für Deine Wünsche!

Es zu durchbrechen ist nicht einfach, aber da ich es 14 Jahre durchbrechen konnte, sind die Chancen doch recht hoch dass es wieder funktioniert.
Gott sei Dank ist sowas wie Weihnachtszeit nicht so gefährlich da die Eßstörung bei mir da anders abläuft, also die Mechanismen bzw Auslöser.
Bei mir sinds auch ganz andere Gründe. Das was Du über Deine Freundin schreibst, ist das "normale", also dass die Wahrnehmung zum Körper gestört ist, das war bei mir nie so. Bei mir war es immer eine innere Leere füllen, egal wie reich das Leben im Aussen war. Bzw eine Flucht vorm Leben.
Mit meinem Körper hatte es nie zu tun.

Zu viel zu essen, was Du über Dich beschreibst, da haben mir Freund mal gesagt (die Heilpraktiker sind) , wenn wir zu viel Süß essen (das kann man sicher auch übertragen auf "zu viel") , fehlt es an Süße im Leben.

Ich wünsch Dir alles Gute und nochmal vielen Dank für Deine lieben, bestärkenden Worte!

Und VIEL SÜSSE im Leben!

Zeruya
 
Liebe Zeruya,


Therapien schon zwei hinter mir. Hat nix gebracht. (Meist bin ich mehr eine Bereicherung für den Therapeuten, als er für mich. Das ist zwar schön und schmeichelt mir natürlich wenn man mir das sagt, bringt mich aber überhaupt nicht weiter)

nein, es bringt dich null weiter, im Gegenteil. Beide Therapeuten waren imA die falschen, weil sie deinen inneren Anteil befriedigt haben, der ein liebes und tolles Kind sein will. Sie konnten deine Verdrängung nicht aufbrechen und haben das sicherlich nicht mal bemerkt.


das Eltern Thema hab ich ziemlich gut im Griff, seitdem ich ihnen Liebe geben kann, und sie so akzeptieren wie sie sind, hat sich vieles verändert.

Da widersprechen sich aber einige Aussagen gewaltig. Vor allem, die ich nicht mehr gefunden habe, entweder, weil ich zu müde bin oder weil du sie gelöscht hast.
Sie akzeptieren wie sie sind, ist etwas anderes als zu akzeptieren, was sie tun. Die Vergangenheit kann man nicht ändern, die Gegenwart schon.


keinen Kontakt zu meinen Eltern. das ist also nicht die Lösung. Die muss woanders liegen.

Wieso gibt es da für dich nur schwarz oder weiß? Nicht auf sich rumtrampeln zu lassen, heißt doch nicht zwangsläufig, den Kontakt abzubrechen.

Ich hab das hier alles geschrieben, weil ich gerade ein Suchtverhalten durchbrechen möchte. um alles andere kümmere ich mich schon selbst sehr gut.
Das kann man aber nicht so trennen. Die Ursache der Sucht muss gefunden und gelöst werden.

das muss ich jetzt aber doch festhalten, zu sagen Suchterkrankungen wären schlicht Faulheit, das ist weniger hart, sondern wirklich sehr , sehr dumm.
Tut mir leid, dass ich das so hart ausdrücken muss.

Du urteilst immer ganz schön schnell ab, wenn etwas nicht deinem Weltbild entspricht. Das spricht imA auch nicht gerade für eine komplexe Denkweise.

Dabei ist es nicht so abwegig. Man sagt ja auch "das Rauchen abgewöhnen". Man muss es sich also auch mal angewöhnt haben.

Suchtverhalten ist auch immer eine Selbstregulation. D.h. man will in dem Moment etwas anderes nicht fühlen. Wenn man da durch geht und bereit ist, alles zu fühlen und die Ursache der Sucht aufgearbeitet ist, kann das Suchtverhalten dauerhaft verschwinden.
Aber wenn bei dir jetzt wieder alles in Ordnung ist, umso besser natürlich.
Alles Liebe
Piratin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Piratin,

naja alles in Ordnung , kann man es nicht bezeichnen, denn die 14 Jahre, in denen die eßstörung weg war, war sie ja nur unterdrückt, aber nicht gelöst, bzw die Ursache nicht gelöst.
ich würde gerne zu vielem etwas schreiben , aber es ist leider nicht möglich. deshalb war es dumm von mir , über dieses Thema einen thread zu eröffnen, es ist einfach zu privat, kein Problem darüber in einer PN zu schreiben,aber im Forum und dann für jeden im Netz durch Zufall findbar, ist mir einfach zu riskant.
Du hast da sicher mit einigen Recht.

ganz liebe Grüße,
Z.
 
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