Über 1 1/2 Jahre kommt der Vaginalpilz immer wieder ->Verzweiflung
Hallo,
ich hatte mit 20 genau die gleichen Probleme, habe die Pille genommen und das Problem mit dem Pilzen ging los ... damals gab es leider noch kein Internet und es war schwierig an Alternativ Infos zu kommen.
Jedenfalls hat mir nur geholfen, die Pille abzusetzen (dafür bin ich jetzt im Nachhinein sehr dankbar, da sich damals ein Schalter umgelegt hat und ich viel bewußter mit mir und meinem Körper umgegangen bin).
Bei mir wurde dann auch eine massive Candida Belastung im Darm festgestellt vom Hausarzt, der "zufällig" sehr naturheilkundlich orientiert war. Übrigens meinte dieser Arzt damals, dass Scheidenpilze häufig so unangenehm werden während der Pilleneinnahme, weil die Pille auf Pilzkulturen gezüchtet würde und dadurch das Milieu auchdementsprechend Pilzfreundlich ist zusätzlich zu der hormonellen Wirkung.
Ich hatte damals übrigens Apfelessig in Wasser früh trinken müssen, damit sich die Dinger von der Darmwand lösen, seien sonst nicht nachweisbar im Stuhl.
1. Schritt war: Pille absetzen
2. Schritt war: Ernährung umstellen, nix Süßes mehr (ohne diese Regel wird man den Pilz nicht los, auch wenn es echt schwer fällt), viel Gemüse (immer mind. die Hälfte des Tellers), wenig stärkehaltige Kohlenhydrate, Eiweiß und gutes Fett
3. Schritt war: Nystatin als Tabletten über mehrere Wochen
Nach 3 Monaten ging es mir prächtig, der Pilz war harmlos geworden und ich habe die Ernährung insgesamt 3 Jahre so konsequent durchgezogen.
Hier ist ein interessanter Link dazu, in dem genau das steht, wovon ich auch überzeugt bin:
"Ein Pilz wirkt nur pathogen, wenn das Milieu stimmt", erläutert Professor Siegfried Nolting, Präsident der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft.
oekotest.de
Und für das Milieu ist die Basis und das A und O die Ernährung!!! Auch, wenn man das in dem Alter überhaupt nicht hören will.

Also, ich weiß wie hart das früher war, aber die Symptomfreiheit war um ein Mehrfaches toller und daher war es mir das wert.
Der Pilz läßt sich ohne eine Änderung der Lebensweise nicht verringern. Und da sind wir eben wieder bei dem Thema: Selbstverantwortung. Eine Tablette alleine reicht nicht, wir müssen auch etwas tun. Ein Symptom zeigt immer, dass etwas geändert werden muss.
Und wegen der Verhütung ... das hat auch ganz viel mit dem Kopf zu tun, also die Einstellung ... ob man Alternativen wie Kondome mag oder nicht.
Ich habe damals - vielleicht ungewöhnlich - entschieden, dass kein Partner mehr in mir kommen darf (das verringert einfach schon mal ganz massiv die Trefferquote).

Und habe jahrelang mit Diaphragma verhütet und Kondomen (die paar Spermien waren kein Thema, also habe mich immer sicher damit gefühlt). Diese Einstellung ist übrigens bis heute geblieben und meine Partner hatten alle kein Thema damit. Mein jetziger genießt es sogar. Seit 7 Jahren verhüte ich mit Temperatur messen und Schleimkontrolle. Heute bin ich übrigens 41 und nie versehentlich schwanger geworden. Abgesehen davon hatte ich auch weniger GV und wir haben uns oft auch andere Weise vergnügt. Das hat ganz viel verändert.
Ich sehe das heute so, dass mich mein Körper damals "gezwungen" hat, hinzuschauen und etwas zu verändern.
Vielleicht läßt Du das einfach mal sacken ... auch, wenn innerlich der Widerstand da ist (den ich auch hatte - wie keine Süßigkeiten mehr? Das geht gar nicht ... usw.).
Viel Erfolg,
LG
julisa