Hallo Lukas,
da treffen wir beiden uns ja mal wieder bei unserem Lieblingsthema. :wave:
Ín meinen sämtlichen Büchern über die Säure-Basen-Problematik (und ich habe ein ganzes Regal davon!) steht das Fleisch immer mit an oberster Stelle bei den am am meisten übersäuernden Lebensmitteln. Getreide kommt hingegen immer erst ziemlich weit hinten. Dabei sind natürlich nicht irgendwelche gesüssten "Ceralien" von Kelloggs oder so gemeint, sondern schon vollwertiges Getreide (Vollkorngetreide), wie z.B. auch Dinkel, Hirse, Amaranth und Quinoa. V.a. diese sind wertvolle Getreidesorten, die wenig Säure bilden und viele Mineralien und andere wichtige Inhaltsstoffe enthalten. Dr. Bruker empfiehlt bspw. auch bei seinen Diäten eine Getreidemahlzeit pro Tag. Die bekannte Bircher-Benner-Diät basiert auch auf einer getreidereichen Ernährung und hat schon manch einem Schwerkranken das Leben gerettet.
Woher nimmst also bitte die Behauptung das Getreide nicht gesund sei? Wie kannst Du das belegen?
Viele Grüße
Sabine
Hallo Sabine
also erst einmal behaupte ich nicht, dass Getreide ungesund ist (wenn ich auch nicht das Gegenteil behaupten würde), sondern ich sage, dass Getreide eine sehr stark (über)säuernde Wirkung besitzt.
Mindestens so stark wie gekochtes Fleisch. Zudem fällt hier stark ins Gewicht, dass vom Getreide obendrein auch noch wesentlich mehr verzehrt wird als von Fleisch, und dass sich dieser Getreidekonsum bei gänzlich fehlendem Fleischverzehr sogar noch einmal immens steigert. Man denke an Brötchen und Toast zum Frühstück, Müsli als kleines zweites Frühstück, einen Getreideriegel als Zwischenmahlzeit, Nudeln und Reis zu Mittag, Kuchen am Nachmittag, Brot und Knäcke am Abend... wie das ja bei sehr vielen Leuten (hierzulande) üblich ist.
Die übersäuernde Wirkung von Getreide muss ich dabei nicht belegen, diese ist zur Genüge erforscht. Ebenso die Zusammenhänge zwischen einer kohlenhydratreichen Ernährung und der vielen, vielen Krankheiten, die daraus resultieren
können.
Das mit dem "vollwertigen Getreide" ist ein zweischneidiges Schwert... einerseits sind im Vollkorn zwar Ballaststoffe und ein paar Vitamine und Mineralstoffe mehr enthalten, dafür säuert es aber gleich um ein Vielfaches mehr und ist schwerer verdaulich...
Amaranth und Quinoa sind zwar die gesünderen Alternativen, das wundert aber nicht, wenn man weiß, dass diese gar keine Getreide sondern Gräser sind.
Wer nun aber glaubt, sich im Verzicht auf Fleisch und im Verzicht auf das säuernde Getreide ohne Maß und Ziel an den Gräsern Amaranth und Quinoa vergreifen zu können, um seinen lebenswichtigen Eiweißbedarf zu decken, der könnte unangenehme Erfahrungen machen, da zum Beispiel im Amaranth enthaltene Gerbstoffe die Aufnahme und Verdauung des Proteins hemmen, ebenso die Aufnahme von Vitaminen, Mineralsoffen und Spurenelementen.
Gegen ein Amaranthmüsli oder einen Quinoaauflauf oder auch ein Schälchen ungesüßte Cornflakes dann und wann sagt keiner etwas.
Grüße
Lukas