Stuhl kommt im Enddarm an aber kommt nicht raus

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Hallo zusammen,

ja, ich habe manchmal auch Probleme mit Darmträgheit/Verstopfung. Ich bin auch der "nervöse" Typ, d.h. Stress wirkt stark.

ABER: Seit einiger Zeit kann ich nur noch (sehr) selten ohne Hilftsmittel in Form von Einläufen oder Glycerin Zäpfchen auf das Klo gehen.

Das ist im Moment so ziemlich mein größtes Leiden. Der Kot sammelt sich unten im Enddarm aber kommt nicht raus; manchmal habe ich sogar kurz das Gefühl jetzt könnte ich, z.B. wenn ich mitten in der Nacht aufwache oder im Park liege aber sobald ich dann in die Nähe eines Klos komme - keine Chance. Manchmal hilft es zu lesen, zu entspannen, mich abzulenken... wobei das wegen der leichten Hämorrhoiden auch nicht optimal ist, lange lesend auf dem Klo zu sitzen.

D.h. ohne Glycerin Zäpfchen kann ich praktisch nicht leben; ich muss den Stuhlgang mehrmals täglich manuell auslösen, in dem ich mir was in Hintern stopfe. Es kommt dann auch immer was, in 9 von 10 Fällen, was ja zeigt, dass es keine generelle Verstopfung ist sondern einfach unten nicht rauskommt. Häufig wache ich auf, nicht weil ich genug geschlafen habe, sondern weil ichs auf Klo muss. Bin dann auf dem Klo, geht es aber meist nicht.

Irgendwie habe ich die Vermutung, dass ich meinen Schließmuskel zu massiv "anspanne"? ... immer in der Anspannung bin... aber weiß auch nicht wie man den neurologisch neu trainieren könnte. Hat jemand Ideen an wen man sich wenden könnte? Oder was sonst Sache sein könnte - vlt. denkt ihr ja an was ganz andres, als meine Vermutung?

LG
 
Dies habe ich früher auch gekannt und als sehr unangenehm empfunden. Für mich bestand die Lösung des Problems darin, daß ich alle paar Tage eine gründliche Darmreinigung durch die Einnahme von Rizinusöl durchgeführt habe:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe Rizinusöl da und auch getestet, aber bisher noch keinen Effekt dadurch gesehen. Ich habe bis zu 1,5 Esslöffel genommen und es ist nix passiert. Das müsste doch reichen, oder nimmt man mehr? Sonst muss ich vlt. mal ein anderes testen, vlt. ist das was ich da habe nicht in Ordnung.
 
Hallo andree,

ist denn schon versucht worden, die Ursache für Deine Probleme zu finden?.

...
„Outlet-Obstruction“ oder „Obstruktives Defäkationssyndrom“, zu Deutsch Stuhlentleerungsstörung. Auch hier sind neben organischen Ursachen häufig auch soziologische und psychische Faktoren eine wichtige Rolle.

Mischformen sind nicht selten.

Vor der weiteren proktologischen Diagnostik müssen verschiedene Ursachen abgefragt werden. Dazu zählen auch folgende sekundäre Ursachen:

- Endokrinologische Ursachen (Diabetes mellitus, Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse), Hyperparathyreoismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse))

- Metabolische Störungen (Kalium-Kalzium- u. Magnesium-Stoffwechsel, Niereninsuffizienz)

- Neurologische Störungen (Amyloidose, Sklerodermie, M. Parkinson, Rückmarks schädigung, Multiple Sklerose, Depression)

- Medikamentennebenwirkungen (Opiate, Antidepressiva, Parkinsonmittel, Psychopharmaka, Diurethika, Ibuprofen, Eisen)

Eine weitere wichtige Differentialdiagnose ist das sogenannte Reizdarmsyndrom, bei dem die Verstopfung im Vordergrund stehen kann. Hier ist eine Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und ggf. einem Gastroenterologen sinnvoll.

Selbstverständlich muss auch eine organische Ursache der Verstopfung (z.B. Darmenge durch Entzündungen oder Tumoren) zuvor durch eine Darmuntersuchung, z.B. eine Darmspiegelung ausgeschlossen werden. ...

Grüsse,
Oregano
 
Ich habe Rizinusöl da und auch getestet, aber bisher noch keinen Effekt dadurch gesehen. Ich habe bis zu 1,5 Esslöffel genommen und es ist nix passiert. Das müsste doch reichen, oder nimmt man mehr? Sonst muss ich vlt. mal ein anderes testen, vlt. ist das was ich da habe nicht in Ordnung.
Mit bis zu 1,5 Eßlöffel Rizinusöl tut sich nicht viel. Die russische Volksmedizin empfiehlt pro kg Körpergewicht 1 ml Rizinusöl; z. B. 50 kg --> 50 ml. Für mich genügen 30 ml Rizinusöl, die ich in den Mund nehme und nach 30 min Einspeicheln schlucke, wodurch der für viele unangenehme Geschmack verschwindet.
 
Mit bis zu 1,5 Eßlöffel Rizinusöl tut sich nicht viel. Die russische Volksmedizin empfiehlt pro kg Körpergewicht 1 ml Rizinusöl; z. B. 50 kg --> 50 ml. Für mich genügen 30 ml Rizinusöl, die ich in den Mund nehme und nach 30 min Einspeicheln schlucke, wodurch der für viele unangenehme Geschmack verschwindet.
Alle Achtung Gerold, dass du das tun kannst ohne Würgereiz.
 
Insgesamt ist das ein schwieriges Thema. Auch weil sich bei einem Bekannter, nachdem er vor Jahren einen schweren Sturz hatte, ein Prolaps entwickelt hat und tatsächlich unter bestimmten Umständen der Darm ein Stück nach aussen wandern und solche Probleme verursachen kann. So dass das Problem eigentlich auch die Frage aufwirft, ob es ein systemisches Problem geben kann, das nicht erkannt wurde. Dann kann man Beckenbodenübungen versuchen, um die Muskeln zu stärken.

Auch verschiedene Medikamente machen den Darm träge.

Hier ein recht umfassender Artikel:

Ansonsten würde ich versuchen im ersten Schritt die Nahrung zu ändern, mehr Ballaststoffe, vielleicht Flohsamenschalen. Zusätzlich Tees mit Pfefferminz, Kümmel, Ingwer.
Und wenn Stress das Problem ist, mit Hilfe von Youtube noch Entspannungsübungen machen.
 
Alle Achtung Gerold, dass du das tun kannst ohne Würgereiz.
Sofern man Rizinusöl einspeichelt, gibt es keinen Würgereiz, nachdem man von dessen Geschmack während des Einspeichelns nichts wahrzunehmen vermag. Und wenn man dann nach 30 min das eingespeichelte Rizinusöl schluckt, ist aus diesem nach meiner Wahrnehmung ein geschmacksneutraler Sirup geworden, der zudem beim Durchgang durch den Magen die Magenschleimhaut nicht reizt.
 
Hallo Andree,

eine Bekannte von mir hatte das gleiche Problem. Sie machte dann morgens und abends im Bett 6 x 6 Einheiten Pobacken und Schließmuskel 3 Sekunden anspannen/zusammenpressen und loslassen im Wechsel. (Was auch gut bei Hämorrhoiden wirkt).

Dazu aß sie viel Hanfprotein, nach einem Monat war das Problem Vergangenheit 🙂
 

oft hat es mehrere ursachen, die man beseitigen muß um wirklich eine heilung zu erreichen und nicht nur eine symptomunterdrückung mit mitteln, die teils erhebliche nebenwirkungen haben (wie z.b. rizinusöl, das sogar ganz üble nebenwirkungen haben kann).

1) zum einen ist oft die ernährung nicht wirklich gut und passend und dadurch ist der stuhl im enddarm nicht mehr weich genug, sondern eher knubbelig und bleibt selbst bei nur gering vergrößerten haemorrhoiden hängen.
man sollte aber nicht irgendetwas isoliertes essen, sondern die ernährung insgesamt gesund (bio, frisch und schonend selbst zubereitet) und angepaßt (also ohne uv sachen, wobei man mit einem ernährungstagebuch rausfinden kann, was uv ist) gestalten, weil man sonst auf dauer auch noch alle möglichen anderen beschwerden bekommt.

oder

2) er ist etwas klebrig und bleibt deswegen hängen (liegt meist auch an der ernährung) oder

3) man ist nicht entspannt genug, u.a. evtl. auch weil man befürchtet, daß es wieder nicht geht oder

4) man geht nicht sofort zur toilette wenn der körper es will, sondern wartet eine weile und währenddessen entzieht der körper dem stuhl etwas wasser (ist eigentlich auch eine der aufgaben vom dickdarm) und er wird zu fest und bleibt deswegen hängen.

wenn schon vergrößerte haemorrhoiden da sind, ist es auch ein zeichen, daß schon länger irgendwas nicht ok ist und anderes geregelt werden sollte bevor noch mehr und evtl. auch ernstere beschwerden dazukommen.


lg
sunny
 
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