Soja hui Soja pfui

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23.11.12
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Liebe Leut,
wer kennt sich aus mit den Vorzügen und Tücken der Sojapflanze? Sojamilch hat sich ja nun allmählich als schädlich herumgesprochen. Mit fermentierten Sojaprodukten hingegen sehe das ganz anders aus.
Wer weiß Genaueres darüber, in welchen Formen
Soja gut ist :D
und in welchen böse :mad:
?

(Ganz allgemein, speziell für Frauen, insbesondere in der Krebs-Kost, ...)
 
ich hatte eine fiese Gynäkomastie:schock: vom Soja die erst Monate nach Weglassen zurückgegangen ist. Nie wieder das Zeug.

Bin auf Proteine aus Erbsen, Hanf, Weizen etc. umgestiegen.
 
Ja, das hörte ich auch.
(Und es gibt ja auch welches zumindest mit dem Text "nicht genverändert")
Und auch in der Naturheilszene werden Sojamittel, Isoflavone, wasweißichnoch gerne verschrieben...
So:
What's bad :mad:
Whats good :D
?



(Und welche sind überhaupt fermentiert und welche nicht? ;0)
 
Hallo Freedee,

Phyto-Östrogene?

Meinst Du , Du brauchst sie ? was ich so hier und woanders gelesen habe, leiden viele an Progesteronmangel. Und haben , tatsächlich oder im Verhältnis zum Progesteron, zu viele Östrogene....

LG K.
 
Nein, ich meine nicht, dass ich sie brauche. Ich versuche nur rauszukriegen, warum die einen Soja-Produkte empfehlen und die anderen vor ihnen warnen. (Und zwar geht diesmal die Linie interessanterweise nicht zwischen Schulmedizin und Alternativheikunde, sondern innerhalb naturheilkundlicher Szenen, soweit ich das bislang erkennen kann.)
Und die Phyto-Östrogene könnten evt. ein Schlüssel zu dieser Frage sein. (Z.B. ob sie als Östrogene wirken, und damit also z.B. Brust- und Prostatakrebs begünstigen, oder ob sie als schwächere pflanzliche Variante Rezeptorstellen blockieren und damit also schützend wirken. Es gibt Stellen, wo man von Soja als Aromatasehemmer liest.)
Und, was sind Isoflavone eigentlich überhaupt?
Eins scheint soweit klar zu sein: Es ist schon eine merkwürdige Pflanze. (So Las ich z.B., dass sie ursprünglich nur zur Bodenverbesserung genutzt wurde, und die Früchte keine Bedeutung hatten. Merkwürdig, oder?)
 
Ein lesenwerter Artikel, wobei ich mit dem "So nein" anfangen würde:

Presseaussendung ADA Gesundheitsstudie

Ganz generell: es wird ja immer mehr die Meinung vertreten, daß man die Nahrungsmittel essen sollte, die in der eigenen Gegend wachsen und die jahreszeitlich wachsen.
Warum also dann die Soja-Bohne, die bei uns ja gar nicht zu Hause ist und dazu noch stark be- und verarbeitet werden muß, bis sie dann z.B. als Tofu auf den Tisch kommt?


Grüsse,
Oregano
 
Hallo Freedee,

ich halte gar nichts von Soja u.a. aus dem Grund, den Oregano genannt hat: Bis vor ein paar Jahren (20-30?) hat es ihn in unserem Land nicht gegeben.

Er kommt aus Asien, wir sind aber keine Asiaten. Zudem wird Soja in Japan überwiegend als Sojasauce und Miso verzehrt (beide fermentiert und daher auch für uns gesund, außerdem nimmt man davon ja nur kleine Mengen), mal ein paar echte Sojabohnen als Vorspeise.

Aber Japaner trinken keine Sojamilch und essen auch unseren festen Tofu nicht (beides keine Lebensmitteln, sondern Industrieprodukte und nicht wirklich gesund), kennen nur Seidentofu, aber auch nur als eine Speise von vielen, bei ihnen ist Eiweiß eben Fisch und so sollte das auch sein.

Meiner Meinung nach ist Soja bei uns alleinig eine Erfindung der Industrie, um Geld zu verdienen.

Hier stehen alle negativen Wirkungen:
Soja, eine Gefahr für die Menschheit?

Soja macht Schilddrüsenprobleme (dazu gibt es übrigens auch eine Doktorabeit), hat eine östrogene Wirkung (siehe Beitrag von zui11), sollte auf keinen Fall Kindern gegeben werden, stört die Eiweißaufnahme (wie originell), hemmt wichtige Enzyme, stört die Mineralienaufnahme usw.

Zudem finde ich: Es schmeckt ganz grausig als Tofu und Milch und "Würstchen". Und unser Geschmackssinn sagt uns sehr viel, also was gut für uns ist und was nicht.

Unser Organismus braucht Tausende von Jahren bis er sich an eine Ernährungsform angepaßt hat. Wir sollten uns so weit es geht, von dem ernähren, was es hier in unseren Breitengraden gibt. So wie es alle Völker früher mal gemacht haben bevor es Konserven, Mehl und weißen Zucker gab. Die waren mit ihrer ursprünglichen Ernährung nämlich überwiegend gesund.

Auch Rindviecher und andere Nutztiere mit Soja zu füttern, ist krankheitsfördernd und völlig unnatürlich.

VG
julisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Julisa,

ich habe die gleichen Bedenken gegen Soja.
Vielen Dank für Deine Zusammenstelllung und den Link.

Ich kann mich noch gut erinnern, daß meineTochter ihrem Sohn eine "hypoallergene" Säuglingsnahrung geben wollte, weil sie meinte ihre Milch reicht nicht. Diese Säuglingsnahrung schmeckte und roch jedoch so scheußlich, daß wir uns alles daran setzten und nichts unversucht ließen, daß sie ihren Sohn stillen kann. Diese Säuglingsnahrung war auch auf Sojabasis und ich bin nach allem was ich heute weiß froh daß wir sie ihm nicht auf Dauer gaben.

Liebe Grüße

Kiraz
 
Leuchtet mir alles ein, ich hab sowieso nur noch Miso im Haus.
(Ich möchte früher Räuchertofu, aber das ist im Grunde ne Konserve :0(
Nur eine Frage noch: Warum um alles in der Welt verschreiben dann sogenannte Komplementärmediziner Sojaextrakte bei Brustkrebs?
 
Hier noch ein interessantes Interview zum Thema :

...Prof. Gerhard: Können Sie bitte noch näher darauf eingehen, was Frauen mit erhöhtem Risiko für eine Brustkrebserkrankung oder sogar als Brustkrebs Betroffene tun können?

Dr. Rauch-Petz
: Die vor 2 Jahren veröffentlichten Ergebnisse einer europäischen Ernährungserhebung (Ward et al.2008) ließen den Verdacht aufkommen, dass ein geringer Verzehr von Soja-Isoflavonen zu einem Anstieg des Risikos für Brustkrebs führt; je mehr von dem Isoflavon Equol im Urin gemessen werden konnte, umso höher war das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Dies hat in der Presse zu vielfachen Warnhinweisen vor Sojaprodukten/Isoflavonen geführt, denen viele Frauen aus Angst gefolgt sind und seither gänzlich darauf verzichten. Auch Frauenärzte haben sich diesen Warnungen angeschlossen. Was jedoch nicht erklärt werden konnte, war die Tatsache, dass in Europa kaum Sojaprodukte/Isoflavone verzehrt werden und selbst diese sehr niedrigen Mengen das Risiko steigen lassen sollen. Dieser Widerspruch forderte eine Klärung. So gelang es denn den gleichen Wissenschaftlern (Ward et al.2010) durch eine Optimierung der Datenbanken nach einer Neuauswertung zu zeigen, dass kein Risiko durch kleine Mengen an Sojaprodukten/Isoflavonen auf die Brust vorhanden ist, was zu Beginn des neuen Jahres veröffentlicht wurde.

Die Frage, die sich dem kritischen Leser grundsätzlich stellt, ist, wie kommt es bei den Europäerinnen, die keine oder kaum Sojaprodukte/Isoflavone verzehren, zu einer relevanten Aufnahme von Isoflavonen in den Körper, in diesem Fall Equol? Die Antwort wurde von anderen Wissenschaftlern gefunden: Mit Rotklee oder Soja ernährte Rinder sind exzellente Equolbildner, so dass sich Equol nicht nur in der Milch sondern auch im Fleisch wiederfindet. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Verzehr von rotem Fleisch im Verdacht steht, das Brustkrebsrisiko bei Frauen vor den Wechseljahren zu steigern (Taylor et al. 2009). Wer also trotz Vermeidung von Sojaprodukten/Isoflavonen Equol mit dem Urin ausscheidet, hat deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit entsprechende Mengen an Milch oder Milchprodukten (Käse, Joghurt usw.) oder auch Rindfleisch verzehrt und ggfs. über diese Ernähungszusammenstellung das Risiko für Brustkrebs erhöht. Frauen, die viel rotes Fleisch und Milchprodukte verzehren, haben zudem signifikant höhere Estrogen-Werte im Blut (17-Beta-Estradiol) als Frauen, die wenig davon verzehren (Brinkman et al.2009). Auch stehen spezifische Inhaltsstoffe des roten Fleisches (Häm) in Verdacht, das Krebsrisiko zu steigern (Tappel 2007). Für die Soja-Isoflavonaufnahme in kleinen Mengen muss noch eine alternative Quelle unter die Lupe genommen werden: Fertiglebensmittel mit hohem Verarbeitungsgrad (fast food), bei deren Herstellung oft sojahaltige Hilfsstoffe eingesetzt werden.
...
Sojaprodukte: in Wechseljahren gut, bei Brustkrebs schlecht, was stimmt? Interview mit Frau Dr. Rauch-Petz | Netzwerk Frauengesundheit - Ratgeber für Frauenheilkunde

Vor allem der Aspekt, daß wir Soja offensichtlich auch mit manchen Fleischsorten essen und Soja oft als Hilfsstoff eingesetzt wird, sollte nicht vergessen werden.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Freedee,

ja, am Endes des Artikels wird das ja auch begründet. Ob man das nun so akzeptiert für sich selbst, ist noch einmal eine andere Frage:
...
Prof. Gerhard: Können Sie bitte für unsere Leser noch einmal den Umfang des Nutzens von Sojaprodukten zusammenfassen?

Dr. Rauch-Petz: Das tue ich gerne:

· Vegetarische Ernährung (fleischlose Tage) ergänzt mit Sojaprodukten/Isoflavonen ist besser als fleischreiche Ernährung ergänzt mit Sojaprodukten/Isoflavonen.
· Sojahaltige Lebensmittel zu verzehren ist besser als praktisch kalorienfreie Extrakte in Kapselform.
· Ab der Pubertät Soja in die Ernährung einzubauen ist besser, als erst in den Wechseljahren damit zu beginnen.
· Bei hormonabhängigem Brustkrebs ist es besser, sich sojareich zu ernähren als sojaarm (bei Brustkrebs, der nicht von Hormonen abhängig ist, lässt sich zum Nutzen von Soja noch keine ausreichend abgesicherte Aussage machen).

Das heißt, auch Fleischesser, die nur Isoflavonhaltige Kapseln schlucken, können noch einen Nutzen haben, der aber vermutlich deutlich geringer ist, als bei optimierter Ernährungsweise. Es bleibt jedem selbst überlassen.
...

Grüsse,
Oregano
 
Versteh ich immer noch nicht. Warum soll es bei hormonrezeptorpositivem Brustkrebs gut sein, sich sojareich zu ernähren?
 
Da bin ich überfragt, Freedee

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also für mich ist diese ganze Asiaten-haben-weniger-Krebs-wegen-Soja Debatte einfach falsch. Denn Japaner essen insgesamt viel gesünder als wir, zumindest, die die sich noch an ihre Tradition erinnern und nicht auf Fastfood umgestiegen sind.

Das heißt, viel frischer Fisch, frisches Gemüse, Algen, Hühnersuppen. Kaum Süßes, wenig Stärkereiches. Und dazu dann Miso und Sojasauce. Wie kann man da den Brustkrebs festmachen am Sojakonsum? Das verstehe ich nicht. Könnte man genauso die Algen nehmen oder den Fisch.

Die japanische Küche ist abwechslungsreich und super frisch und gesund. Also einfach insgesamt viel gesünder als deutsches Essen. Bei uns wird viel zu wenig Wert auf Frische und Qualität gelegt.

Und von dem her was ich inzwischen weiß über Soja würde ich es erst recht meiden, wenn Krebs ein Thema ist.

VG
julisa
 
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