Mit dem Spurenelement
Zink verbindet der Pferdehalter
glänzendes Fell, gute Hufe und ein gesundes Immunsystem. Mit Recht, denn Zink ist ein Schlüsselelement, das in viele Stoffwechselprozesse des Körpers eingreift.
Aber nicht nur für die Fruchtbarkeit, sondern auch für das anschließende Wachstum ist Zink wesentlich. So können Lebewesen mit einem vorliegenden Zinkmangel nicht in ihre genetisch vorbestimmte Größe wachsen und bleiben ab einem gewissen Alter (Menschen 21 Jahre, Pferde 7 Jahre) für immer klein. Zink ist vonnöten für die Ausbildung der Wachstumshormone, das Längenwachstum des Knochens und für die allgemeine Zellneubildung. Dazu zählt auch die Neubildung von Haar- und Haut- und Hornzellen, da Zink die Bildung von Keratin, der Eiweißverbindung, aus der Haar und Hufhorn bestehen, befördert.
Zink ist beteiligt an der Produktion von
Immunabwehrzellen, die im Blut und der Lymphe krankmachende Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze in Schach halten. Als ein bedeutender Faktor für die Kräftigung der körperlichen Immunabwehr ist es u.a. für die Bildung der T-Lymphozyten in der Thymusdrüse verantwortlich.
Aber auch der
Aufbau und die Regeneration der Schleimhäute ist von Zink abhängig. Dazu zählen neben der Lungen- und Darm- auch die Gebärmutterschleimhaut. Ein Mangel an Zink kann sich in einer
Sehschwäche äußern. Selbst die
Verstoffwechselung von Vitamin A, dem „Sehvitamin“ ist zinkabhängig, so dass die alleinige Zufuhr von ß-Carotin für besseres Sehen oder die Fruchtbarkeit nur begrenzten Sinn macht. Schreckhafte, „geistersehende“ Pferde sollten also weniger gestraft, sondern erst mal besser gefüttert werden, möglicherweise ändert sich dadurch nicht nur die Sehkraft sondern auch das Nervenkostüm, denn ein
Zinkmangel macht hippelig, unkonzentriert und nervös. Er führt beim Menschen bis in die Schizophrenie.
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Ganz besonders gilt dies, wenn die Futterqualität nicht optimal ist und hohe Anflutungen an körperfremden Substanzen (Medikamente, Giftstoffe, Aromastoffe etc.) Leber und Darm belasten.
Hier leistet das Spurenelement Zink im Rahmen von verschiedenen Entgiftungsprozessen gerade beim Pferd große Arbeit. [HPU?!]
Stress ist ein wahrer Zink-Killer. Körpereigenes Cortison wird ausgeschüttet, das als natürlicher Gegenspieler zu Zink betrachtet wird. Zink geht weiterhin über den Schweiß, über Blut und über Wundwasser verloren (Operationen, Geburten, starker Mückenbefall).
Klassische Zinkmangelsymptome sind Haut- und Haarprobleme, beginnend mit mattem Haarkleid (bei Rappen oft in Form von Schuppenbildung zu erkennen), Schweifjucken, bis hin zum Sommerekzem. Typisch für den Zinkmangel ist vor allem der Juckreiz. Im Bereich des Horns treten Huffäule und Hufwachstumsstörungen auf.
Der Zinkmangel äußert sich ebenso in Form von Infektanfälligkeit, Abmagerung und Appetitlosigkeit, sowie schlechter Wundheilung. Sich wiederholende Erkältungskrankheiten und Mauke können ebenfalls auf ein Zinkdefizit hinweisen. Dazu gehören ebenso Viruserkrankungen (z.B. auch Herpes, Warzenbildung). Auch die Unfruchtbarkeit bei Hengsten (zu geringe Samenqualität und -dichte) kann u.a. mit einem Zinkmangel in Verbindung gebracht werden.
Eine beachtliche Zinkzufuhr ist nötig in der Zeit der Trächtigkeit und Laktation. Dabei nimmt sich das ungeborene Fohlen Zink aus den Zinkreserven der Stute. Zu hohe Zinkgaben im Vergleich zu Mangan und Kupfer im letzten Trächtigkeitsdrittel lassen die Fohlen oft zu groß wachsen.
Daher ist die Zinkfütterung vorwiegend in der frühen Trächtigkeit zu beachten, die Verhältnismäßigkeit unter den Spurenelementen muss beachtet werden. Wird die Stute in der Laktation mit hohen Zinkdosen gefüttert, wird Zink im Gegensatz zu Mangan, Kupfer oder Eisen dem Fohlen durch die Milch sofort weitergegeben. Durch Hautverletzungen, Geschwüre und Operationen werden große Mengen an Zink durch das Blut und Blutserum (z.B. Wundwasser) ausgeschwemmt.
Je hochwertiger die Zinkverbindung ist, desto schneller kann auch mit einer kleineren Dosierung ein Mangel ausgeglichen werden. Ein weiterer Vorteil qualitätvoller
Zink- Aminosäure-Chelate ist, dass so Verdrängungsreaktionen, insbesondere die Verschiebung des Zink/Mangan-Verhältnisses in Grenzen gehalten werden können. Im Gegensatz dazu kann es durch die Zufütterung hoher und einseitiger Zinkmengen zu einer Störung des Mineralstoffgleichgewichts kommen, die sich nachteilig auf z.B. den Kupfer- oder Manganhaushalt auswirkt. Die Gabe von Zinkpräparaten kann durchgängig erfolgen, wenn die Grundmineralisierung gesichert ist. Eine kurmäßige Zinkzufütterung von 4 bis 8 Wochen ist unproblematisch und erfolgt im Allgemeinen im Fellwechsel, nach Operationen, Blutverlusten und zur Verbesserung der Wundheilung.