Themenstarter
- Beitritt
- 10.04.17
- Beiträge
- 13
Liebe Forumsmitglieder
schon oft habe ich hier still mitgelesen ... Nun habe ich endlich den Weg hierher gefunden, in der großen Hoffnung, hier einige Anregungen zu bekommen.
Meine Krankengeschichte begann am im April 2016. Ich saß am Laptop und arbeitete, als ich plötzlich von einer Sekunde auf die andere vollkommen bewusstseinstrüb wurde (die Psychiater nennen es derealisiert). Alles sah auf einmal aus wie im Traum. Außerdem war ich schrecklich erschöpft und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Nach ca. 1 Woche in diesem Zustand kamen weitere Symptome hinzu: Schwankschwindel wie auf einem Schiff, vor allem in Ruhe, Schwankbewegungen im Hirn selbst, Übelkeit bis hin zum Würgen, Lichtempfindlichkeit, Nackensteifigkeit, Kopfdruck (als wäre meine Hirnhaut zu klein für mein Hirn), Kopfschmerzen. Die Ärzte-Odyssee nahm ihren Lauf:
- Stuhluntersuchung (war noch vor Auftreten meiner Symptome in Auftrag gegeben worden, da ich immer mal wieder Verdauungsprobleme hatte): Clostridien species positiv, Darmsanierung versucht
- HNO-Arzt Nr. 1: ohne Befund
- Augenarzt: ohne Befund
- Osteopath 1: Nacken ist bretthart, weiß aber nicht, was los ist
- Allgemeinmediziner: Herzultraschall, Ultraschall der Halsschlagadern - ohne Befund
- Infektiologe (wurde konsultiert, als ich zwischendurch subfebrile Temperatur hatte ohne Erkältungssymptome): zahlreiche Blut-
und Stuhluntersuchungen, Leukozyten an der Obergrenze, ansonsten ohne Befund, vermutet leichte virale Hirnhautentzündung (O-Ton: geht von selbst wieder weg)
- erst drei (!) Monate nach Beginn meiner Symptome stationärer Aufenthalt Krankenhaus 1 (Neurologie): alle Untersuchungen unauffällig bis auf die kalorische Prüfung; Diagnose: bilaterale Vestibulopathie; man geht von einer Infektion aus, Lumbalpunktion ist jedoch unauffällig -> 1 Monat hochdosiertes Cortison, keine Besserung
- Nachtest HNO-Arzt Nr. 2: Verdacht auf Einstellsakkaden rechts, ansonsten ohne Befund, überweist mich aufgrund des starken Leidensdrucks wieder ins Krankenhaus
- Krankenhaus 2 (Neurologie): MRT unauffällig, Verdacht auf Einstellsakkaden rechts, bestätigt sich in der Schwindelprüfung nicht -> Diagnose: somatoformer Schwindel infolge einer peripher vestibulären Störung -> Einnahme des Antidepressivums Mirtazapin ohne jegliche Besserung
- Neurologe: vermutet funktionelle Störung, Behandlungsversuch mit Neuraltherapie ohne jegliche Besserung
- Osteopath 2: findet, dass meine Dura Mater sich so steif und hart anfühlt wie nach einer schweren Infektion, weiß aber auch keinen Rat
- 2. Lumbalpunktion Neurologie 3: keine akuten Entzündungszeichen, Nachweis von Antikörpern gegen Varicella Zoster und Herpes Simplex im Liquor (es hat also eine ZNS-Infektion stattgefunden), Infektion sei jedoch abgelaufen, daher erfolgt keine Behandlung mit Virustatika; Einnahme des Antidepressivums Amitriptylin ohne jegliche Besserung
- HNO-Arzt Nr. 3: erneut über 40 % (!) Richtungsüberwiegen in der kalorischen Prüfung; diagnostiziert Vestibularisparoxysmie anhand meiner MRT-Bilder und verschreibt Carbamazepin (Diagnose erscheint leider wenig glaubwürdig, da ich einen sehr gewissenhaften Neurochirurgen im Bekanntenkreis habe, der die Gefäßschlaufe nicht erkennt, ich keine Schwindelattacken habe sondern Dauerschwindel und der HNO fast jeden Patienten mit einer Vestibularisparoxysmie diagnostiziert - habe ich leider erst später erfahren)
- Neurologe: Detaillierte Blutuntersuchungen, alle ohne Befund, nur die ANA (autonukleare Antikörper) sind grenzwertig
- MRT der HWS: leichter Bandscheibenvorfall C5/6, Osteochondrose, starke Skoliose --> Neurologe erklärt mir, dass sie sich hochziehe bis in die Kopfgelenke und empfiehlt manuelle Therapie, ich belese mich selbst über die Kopfgelenke und gehe ins:
- Funktions-MRT: Verkippung des Dens axis in neutraler Kopfstellung um 10 Grad, Dens hat bei Kopfdrehung Rückenmarkskontakt, Mikroinstabilität der atlantoaxialen Gelenke
- interdisziplinäres CMD-Zentrum: Orthopäde bestätigt sofort den Befund des Funktions-MRTs --> Kopfgelenkblockade, Skoliose, Hypermobilität; außerdem wird eine ausgeprägte CMD diagnostiziert; Behandlung steht aus ...
Das waren nur die schulmedizinischen Stationen ... Versucht habe ich außerdem Akupunktur, Homöoopathie und transkranielle Magnetstimulation.
Mit der Zeit ist mein Leiden nicht besser geworden, sondern schlimmer. Es sind sogar noch neue Symptome dazu gekommen. Ich habe beispielsweise mittlerweile oft Missempfindungen im gesamten Kopfbereich, als hätte ich eine Sonnenbrille auf meinem Kopf vergessen - aber da ist nichts. Meine rechte Kopfhälfte, insbesondere mein rechtes Auge fühlt sich seltsam schwer an. Meine Augen brennen, sind müde und blicken nicht in die gleiche Richtung, wenn ich nach oben schaue. Ich habe oft einen tiefen, brummenden Tinnitus rechtsseitig und bin stark geräuschempfindlich (manche Geräusche lösen im Hirn wie kleine, elektrische Stromschläge aus). Zudem habe ich Kieferknacken und wechselnde Zahnschmerzen und zeitweise morgens nach dem Aufstehen blau-rote, geschwollene Fingerknöchel (auch hier ist wieder die rechte Seite betroffen). An Schlafen ist bei all diesen Symptomen kaum noch zu denken. Allerdings hatte ich auch vorher schon einen sensiblen Schlaf. Ich habe deswegen bis Anfang 2016 Off-Label das Antidepressivum Trimpramin in niedriger Dosierung eingenommen. Ich war NIE depressiv - bis dieser ganze Mist losging. Mittlerweile bin ich so am Ende, dass ich einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik in Betracht ziehe, obwohl ich definitiv das Gefühl habe, dass meine Depression reaktiv und nicht Ursache meiner Beschwerden ist.
Meine Fragen: Welche Untersuchungen stehen eurer Meinung nach noch aus? Wie würdet ihr die CMD behandeln lassen (welche Schienen etc.) und wie die Kopfgelenksblockade? Ich habe manuelle Therapie verschrieben bekommen, bin aber nicht sicher, ob konsequente Osteopathie nicht besser wäre? Was fällt euch sonst noch zu meiner Geschichte ein, was ich vielleicht nicht bedacht habe? Ach ja - ich habe einen kleinen Hund, mit dem ich sehr eng zusammenlebe (Zoonosen?) und war kurz vor Beginn meiner Symptome einige Monate auf einer kanarischen Insel.
Ich danke euch sehr für das Lesen meines langen Beitrags.
Herzlich
dizzygirl
schon oft habe ich hier still mitgelesen ... Nun habe ich endlich den Weg hierher gefunden, in der großen Hoffnung, hier einige Anregungen zu bekommen.
Meine Krankengeschichte begann am im April 2016. Ich saß am Laptop und arbeitete, als ich plötzlich von einer Sekunde auf die andere vollkommen bewusstseinstrüb wurde (die Psychiater nennen es derealisiert). Alles sah auf einmal aus wie im Traum. Außerdem war ich schrecklich erschöpft und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Nach ca. 1 Woche in diesem Zustand kamen weitere Symptome hinzu: Schwankschwindel wie auf einem Schiff, vor allem in Ruhe, Schwankbewegungen im Hirn selbst, Übelkeit bis hin zum Würgen, Lichtempfindlichkeit, Nackensteifigkeit, Kopfdruck (als wäre meine Hirnhaut zu klein für mein Hirn), Kopfschmerzen. Die Ärzte-Odyssee nahm ihren Lauf:
- Stuhluntersuchung (war noch vor Auftreten meiner Symptome in Auftrag gegeben worden, da ich immer mal wieder Verdauungsprobleme hatte): Clostridien species positiv, Darmsanierung versucht
- HNO-Arzt Nr. 1: ohne Befund
- Augenarzt: ohne Befund
- Osteopath 1: Nacken ist bretthart, weiß aber nicht, was los ist
- Allgemeinmediziner: Herzultraschall, Ultraschall der Halsschlagadern - ohne Befund
- Infektiologe (wurde konsultiert, als ich zwischendurch subfebrile Temperatur hatte ohne Erkältungssymptome): zahlreiche Blut-
und Stuhluntersuchungen, Leukozyten an der Obergrenze, ansonsten ohne Befund, vermutet leichte virale Hirnhautentzündung (O-Ton: geht von selbst wieder weg)
- erst drei (!) Monate nach Beginn meiner Symptome stationärer Aufenthalt Krankenhaus 1 (Neurologie): alle Untersuchungen unauffällig bis auf die kalorische Prüfung; Diagnose: bilaterale Vestibulopathie; man geht von einer Infektion aus, Lumbalpunktion ist jedoch unauffällig -> 1 Monat hochdosiertes Cortison, keine Besserung
- Nachtest HNO-Arzt Nr. 2: Verdacht auf Einstellsakkaden rechts, ansonsten ohne Befund, überweist mich aufgrund des starken Leidensdrucks wieder ins Krankenhaus
- Krankenhaus 2 (Neurologie): MRT unauffällig, Verdacht auf Einstellsakkaden rechts, bestätigt sich in der Schwindelprüfung nicht -> Diagnose: somatoformer Schwindel infolge einer peripher vestibulären Störung -> Einnahme des Antidepressivums Mirtazapin ohne jegliche Besserung
- Neurologe: vermutet funktionelle Störung, Behandlungsversuch mit Neuraltherapie ohne jegliche Besserung
- Osteopath 2: findet, dass meine Dura Mater sich so steif und hart anfühlt wie nach einer schweren Infektion, weiß aber auch keinen Rat
- 2. Lumbalpunktion Neurologie 3: keine akuten Entzündungszeichen, Nachweis von Antikörpern gegen Varicella Zoster und Herpes Simplex im Liquor (es hat also eine ZNS-Infektion stattgefunden), Infektion sei jedoch abgelaufen, daher erfolgt keine Behandlung mit Virustatika; Einnahme des Antidepressivums Amitriptylin ohne jegliche Besserung
- HNO-Arzt Nr. 3: erneut über 40 % (!) Richtungsüberwiegen in der kalorischen Prüfung; diagnostiziert Vestibularisparoxysmie anhand meiner MRT-Bilder und verschreibt Carbamazepin (Diagnose erscheint leider wenig glaubwürdig, da ich einen sehr gewissenhaften Neurochirurgen im Bekanntenkreis habe, der die Gefäßschlaufe nicht erkennt, ich keine Schwindelattacken habe sondern Dauerschwindel und der HNO fast jeden Patienten mit einer Vestibularisparoxysmie diagnostiziert - habe ich leider erst später erfahren)
- Neurologe: Detaillierte Blutuntersuchungen, alle ohne Befund, nur die ANA (autonukleare Antikörper) sind grenzwertig
- MRT der HWS: leichter Bandscheibenvorfall C5/6, Osteochondrose, starke Skoliose --> Neurologe erklärt mir, dass sie sich hochziehe bis in die Kopfgelenke und empfiehlt manuelle Therapie, ich belese mich selbst über die Kopfgelenke und gehe ins:
- Funktions-MRT: Verkippung des Dens axis in neutraler Kopfstellung um 10 Grad, Dens hat bei Kopfdrehung Rückenmarkskontakt, Mikroinstabilität der atlantoaxialen Gelenke
- interdisziplinäres CMD-Zentrum: Orthopäde bestätigt sofort den Befund des Funktions-MRTs --> Kopfgelenkblockade, Skoliose, Hypermobilität; außerdem wird eine ausgeprägte CMD diagnostiziert; Behandlung steht aus ...
Das waren nur die schulmedizinischen Stationen ... Versucht habe ich außerdem Akupunktur, Homöoopathie und transkranielle Magnetstimulation.
Mit der Zeit ist mein Leiden nicht besser geworden, sondern schlimmer. Es sind sogar noch neue Symptome dazu gekommen. Ich habe beispielsweise mittlerweile oft Missempfindungen im gesamten Kopfbereich, als hätte ich eine Sonnenbrille auf meinem Kopf vergessen - aber da ist nichts. Meine rechte Kopfhälfte, insbesondere mein rechtes Auge fühlt sich seltsam schwer an. Meine Augen brennen, sind müde und blicken nicht in die gleiche Richtung, wenn ich nach oben schaue. Ich habe oft einen tiefen, brummenden Tinnitus rechtsseitig und bin stark geräuschempfindlich (manche Geräusche lösen im Hirn wie kleine, elektrische Stromschläge aus). Zudem habe ich Kieferknacken und wechselnde Zahnschmerzen und zeitweise morgens nach dem Aufstehen blau-rote, geschwollene Fingerknöchel (auch hier ist wieder die rechte Seite betroffen). An Schlafen ist bei all diesen Symptomen kaum noch zu denken. Allerdings hatte ich auch vorher schon einen sensiblen Schlaf. Ich habe deswegen bis Anfang 2016 Off-Label das Antidepressivum Trimpramin in niedriger Dosierung eingenommen. Ich war NIE depressiv - bis dieser ganze Mist losging. Mittlerweile bin ich so am Ende, dass ich einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik in Betracht ziehe, obwohl ich definitiv das Gefühl habe, dass meine Depression reaktiv und nicht Ursache meiner Beschwerden ist.
Meine Fragen: Welche Untersuchungen stehen eurer Meinung nach noch aus? Wie würdet ihr die CMD behandeln lassen (welche Schienen etc.) und wie die Kopfgelenksblockade? Ich habe manuelle Therapie verschrieben bekommen, bin aber nicht sicher, ob konsequente Osteopathie nicht besser wäre? Was fällt euch sonst noch zu meiner Geschichte ein, was ich vielleicht nicht bedacht habe? Ach ja - ich habe einen kleinen Hund, mit dem ich sehr eng zusammenlebe (Zoonosen?) und war kurz vor Beginn meiner Symptome einige Monate auf einer kanarischen Insel.
Ich danke euch sehr für das Lesen meines langen Beitrags.
Herzlich
dizzygirl