ME/CFS ist KEINE psychiatrische Erkrankung
- Rate psychiatrischer Erkrankungen bei CFS ähnlich hoch wie bei anderen
chronischen organischen Erkrankungen
- Rate an Persönlichkeitsstörungen ist bei ME/CFS nicht erhöht
- Genetik bei Depression und bei ME/CFS verschieden
- Physiologische Werte bei ME/CFS und Depression unterschiedlich
- Schweregrad der Erkrankung abhängig von der Krankheitsentwicklung,
nicht von psychologischen Faktoren
Gleichwohl werden bestimmte Anomalien durchweg für alle Erkrankten berichtet:
- Dysfunktionen des autonomen Nervensystems, gemessen an objektiv messbaren Schwankungen der Herzfrequenz
- herabgesetzte Funktion der natürlichen Killerzellen bei ME/CFS
- Studien zu Zytokinprofilen ließen allgemein auf eine Th1-Th2-Verschiebung in Richtung der Th2-Zellen schließen.
- Erhöhten Werte von 37 kDa RNase-L bei Patienten mit ME/CFS, die man bei gesunden Kontrollpersonen oder Menschen mit einer Depression nicht findet.
bei Patienten mit ME/CFS korrelieren die 37 kDa Rnase L-Werte mit der körperlichen Belastungsfähigkeit.
- Die kognitiven Funktionen sowie quantitative EEGs zeigen allesamt Anomalien auf.
- Studien zu verschiedenen Hormonen belegen eine Minderdurchblutung auf der Ebene des Hypothalamus.
- Die Genetik bei Depression und bei ME/CFS sind verschieden...
- Die physiologischen Werte bei ME/CFS und Depressionen sind unterschiedlich
Schweregrad der Erkrankung abhängig von der Krankheitsentwicklung, nicht von psychologischen Faktoren
…..Weiter heißt es
..Die Rate psychiatrischer Erkrankungen bei CFS ist ähnlich hoch wie bei anderen chronischen organischen Erkrankungen.... bei Patienten mit ME/CFS mit etwa 30%-40% vergleichbar mit den Prozentzahlen, die man auch bei anderen chronischen, zur Behinderung führenden organischen Erkrankungen, wie etwa der rheumatoiden Arthritis, findet....Studien, die über höhere Prävalenzraten psychiatrischer Störungen berichten, lag entweder ein verzerrtes Patientenkollektiv zugrunde oder man hatte ungeeignete
Instrumentarien bei der Stichprobenerhebung verwendet......Obwohl die überwiegende Mehrheit der Forschungsergebnisse das Gegenteil belegt, veröffentlicht eine Gruppe britischer Psychiater weiterhin Artikel, in denen behauptet wird, ME/CFS werde von einer falschen Selbstwahrnehmung und Vermeidungsverhalten verursacht und verstärkt... Man sollte beachten, dass keines dieser Papiere, weder das von Barsky noch die von anderen Autoren mit vergleichbaren Ansichten, evidenzbasiert sind. Es handelt sich hier um die persönliche Meinung der jeweiligen Autoren....
….Wie die im folgenden aufgeführten Daten zeigen, sind psychiatrische Störungen bei ME/CFS in der überwiegenden Anzahl der Fälle eine Sekundärreaktion auf den Verlust von Gesundheit und bisheriger Lebensweise, der sozialen Rolle und finanzieller
Sicherheit sowie des sozialen Stigmas, eine schwere und behindernde, aber wenig verstandene Erkrankung zu haben....
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann u.U. hilfreich sein, wenn der Patient unrealistische Ängste hat. Der Einsatz von CBT mit dem Ziel, den Patienten davon zu überzeugen, dass er/sie keine organische Erkrankung habe, ist respektlos und unangebracht....
Schlussfolgerungen
ME/CFS ist eine organische Multisystemerkrankung, die potentiell zu starker körperlicher Behinderung führt.
Auch wenn es keinen diagnostischen Test gibt, der einem Goldstandard entsprechen würde, belegt die medizinische Fachliteratur eindeutig, dass ME/CFS nicht das Gleiche wie eine Depression oder irgendeine andere psychiatrische Erkrankung ist. Es ist
wichtig, zu unterscheiden, ob ein Patient an ME/CFS leidet, an einer psychiatrischen Erkrankung oder an beidem...
Selbstredend sind sämtliche Behauptungen mit Quellenangaben hinterlegt.
Hier ist das ganze 30 Seiten Dokument:
https://sacfs.asn.au/download/psychiater_leitlinien.pdf