Obamas Change oder "Der Wolf im Schafspelz" ?

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Hallo Beat,

Obama kann natürlich keine Wunder wirken und er wird jede Hilfe brauchen, die ihm gegeben werden kann. Nein, er kann auch keine Menschen ändern! Keine Ideologie und keine Religion vermochte das je – geschweige denn ein Politiker.
Aber die Anzahl der Menschen, die einfach froh sind, das sie George W nicht mehr sehen und nicht mehr hören müssen, bietet schon allein die Chance für einen tatsächlichen Neuanfang.
Keiner hielt es für möglich, dass Amerika ein so hässliches Foltergesicht haben könnte. Bush, Cheney und Rumsfeld haben uns die Banalität vorgeführt, dass auch Amerikaner ziemlich „ugly“ sein können. Wir hoffen sehr, dass es ein Ausrutscher in der amerikanischen Geschichte war.

Viele Grüße, Horaz
 
Ausserdem können gewisse vordergründig für seine Anhänger gute Entscheide, langfristig sehr negativ sein. Als Beispiel sei auf die "nie wieder Krieg" Bewegung nach dem 1. Weltkrieg verweisen. Dies hinderte die europäischen Allierten den machtgierigen und menschenverachtenden Aussagen und Taten der damaligen Nazis/Hitler frühzeitig militärisch massiv entgegen zu treten, schliesslich wollte man damals keinen Krieg. Diese Fehlentscheide hatten mittelfristig gerade das Gegenteil, nämlich den schrecklichsten Krieg aller Kriege zur Folge. Die Länder und die Bedrohungen sind heute anders, Analogien sind aber wenn man tiefer geht nicht zu übersehen! Aber was sagte der bekannte Geschichtsproffessor? Das einzige was man aus der geschichte lernen kann ist, dass der Mensch aus der Geschichte nichts gelernt hat. Die Gefahr ist gross, dass dies gerade in dieser zeit wieder passiert.

Hallo Beat

Hitler hat man ja, auch international gesehen, ganz bewusst „machen lassen“.
Dafür gab es sicher viele Gründe.

Auch damals war die Wirtschaft ja in einer Absatz-Krise, die auch nicht durch die Finanzkrise behoben werden konnte ;)
In den Jahren des Aufbaus nach dem ersten Weltkrieg haben sich wohl zwei Sorten Menschen herausgebildet. Die einen waren der Meinung, dass man durchaus einen Krieg gewinnen kann, wenn man nur hart genug kämpft. Zudem waren sie durch den Krieg „gestählt“ d.h. abgebrüht. --- Die anderen wollten keinen Krieg mehr.
Durchgesetzt haben sich die Ersteren. Wahrscheinlich haben „die Aufbaujahre“ nach 1918 sogar erst zu diesem Effekt geführt. Man spürte „die eigentliche Kraft“ die einem Menschen innewohnt. (Genauso wie es nach dem Krieg komischer Weise immer eine „Kinder-Explosion“ gibt!)
Und wie das so ist, wenn jemand zuviel Kraft verspürt, wird diese sich dann auch entladen. Wo und wie ist erstmal egal bzw. nicht vorhersehbar. Es bedarf demzufolge einen überzeugenden Führer, der den Kraft-Ausbruch lenkt.
Und da kam Hitler genau richtig. (Wobei er ja eigentlich / ursprünglich ein Redner der bayrischen Regierung war, und damit ein „Agent“)
In Russland bestand dasselbe „Problem“. Auch hier hatte der Krieg wohl dazu geführt, dass die Leute an die Machbarkeit glaubten . Auch hier war nach dem Krieg eine starke Kraft entfesselt, die man „dem Kommunismus“ zuschrieb.
In Wirklichkeit war „der Kommunismus“ nur ganz zufällig gerade Thema. Die Politik Stalins hatte ja überhaupt nix mit Kommunismus zu tun.

Und letztlich war es ja nicht viel anders, was in der SU und in der Weimarer Republik (sowie teils im restlichen Europa) ablief.
Stalin sowie Hitler waren keine Diplomaten. Er waren Leute, die die Zeit nach oben gespült hatte. Sie kamen aus dem einfachen Volk (waren öfters „ganz unten“) , und verstanden daher die Belange und das Denken des Volkes bestens.
Sie verstanden also das Funktionieren auf unterster Ebene ... was sie persönlich (!) unbesiegbar machte.

Worauf ich aber hinaus will:
Wenn wir die jetzige Zeit, mit der Zeit nach dem Krieg gleichsetzen, könnte es jetzt in USAmerika durchaus kraftvoll vorwärtsgehen.

Lieben Gruß
 
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Hallo Horaz

Gemäss den Informationen die wir in den Massenmedien haben, hast Du recht. Aber dabei geht vergessen, dass wir nur einen teil wissen. ZB welche zeitung hat gebracht, dass Bush die entwicklungshilfe verfünffacht hat? Hätte er das Gegenteil gemacht, wüssten es in Europa alle.
Also auch hier gilt wie in der Medizin: Wir lesen nicht alles und das was wir lesen ist nicht ales wahr.
 
Hallo Mister X

Hitler hat man ja, auch international gesehen, ganz bewusst „machen lassen“.
Dafür gab es sicher viele Gründe.

Natürlich, aber der Hauptgrund war vereinfacht gesagt, "nie wieder Krieg", oder"das alles rechtfertigt keinen Krieg", das Resultat dieses tuns war schrecklich für Abermillionen.

In den Jahren des Aufbaus nach dem ersten Weltkrieg haben sich wohl zwei Sorten Menschen herausgebildet. Die einen waren der Meinung, dass man durchaus einen Krieg gewinnen kann, wenn man nur hart genug kämpft. Zudem waren sie durch den Krieg „gestählt“ d.h. abgebrüht. --- Die anderen wollten keinen Krieg mehr.
Durchgesetzt haben sich die Ersteren.

Nein in Europa ohne D hat sich letzteres durchgesetzt, bis es nicht mehr ging und man einen Flächenbrand statt ein Strohfeuer löschen musste. In D kam ersteres zum Zuge, weil man den Leuten ein falsches Weltbild schmackhaft machen konnte.

Wenn wir die jetzige Zeit, mit der Zeit nach dem Krieg gleichsetzen, könnte es jetzt in USAmerika durchaus kraftvoll vorwärtsgehen
Nur sind wir heute nicht in der zeit nach dem Krieg, da widerum falsche Weltbilder (statt Philosophien sind es halt Religionen) aufwind haben, die immer mehr Gewalt auslösen und kein Ende in sicht ist. Einige diesbezügliche Führer haben dies auch bekräftigt.
 
Respekt Beat, wenn du Exklusivinformationen außerhalb der Medienlandschaft hast. Ich versichere dir aber, dass auch ich mich außerhalb von Bild und Blick informiere.
Besonders viel "Entwicklungshilfe" von Bush floß wohl in den Irak :D
Im übrigen bist du nicht allein. 25% der Amerikaner haben eine gute Meinung von Bush :)

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz

Eigentlich sind es ja nicht Exklusivinformationen, sie werden einfach nicht gebracht, wie zB Todesfälle nach Impfungen nicht in normalen Medien gebracht werden.
An die kommst Du und ich sehr schwierig, ausser Du beschäftigst Dich sehr damit, der vergleich mit Impfungen trifft auch hier zu.

Es waren übrigens echte Entwicklungshilfe.

Ausgewogenen Berichterstattung hat übrigens nichts mit "gute Meinung von jemand haben" zu tun, sondernm mit Fairnais.
Konkret gefällt mir vieles nicht an Bush, nur das muss ich hier nicht erwähnen, da es ja in Europa allgemein bekannt und breitgeschlagen wird.
 
Naja, Fakt ist, die USA haben nun einen Demokraten als Präsidenten, der von vielen Bürgern, den Medien und dem Kongress unterstützt wird.
Auch das Ausland findet ihn toll. Er ist nun tatsächlich der mächtigste Mann der Welt, zumindest nach außen hin.

Die Frage ist, was er draus macht und ob der Change so ausfällt, wie ihn amerikanische Slumbewohner, Bürgerrechtler, deutsche Gewerkschaftler, deutsche Spitzenpolitiker und alle anderen erwarten.

So wie es sich momentan darstellt, muss Obama 9 von 10 Interessensgruppen befriedigen - eine win-win-win-win....-Situation quasi. Ob er das schafft ?
Schaffen will ? Den Spielraum dazu hat ?

Mal sehen. Ein wenig mehr Nüchternheit anstatt der Messias-Projektion hätte ich mir schon gewünscht...
 
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Hier die internationalen Reaktionen auf Oh-bama:

BBC NEWS | Americas | US Elections 2008 | In quotes: US election reaction

Interessant ist Folgendes aus dem Sudan:

"We don't expect any change through our previous experience with the Democrats. When it comes to foreign policy there is no difference between the Republicans and the Democrats."
;)

Was mir ein wenig Angst macht, ist die Tatsache, dass alle irgendwas von "new" reden. Wenn Politiker das tun, ist das Neue ja nicht immer zwingend gut für´s Volk...
 
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Hi oli,

daß keine durchgreifende Änderung der US-Außenpolitik zu erwarten ist, lassen auch diese Äußerungen erahnen:

US-Verteidigungsminister Robert Gates und Amerikas oberster Geheimdienstchef, Michael McConnell, haben jetzt zusammen mit dem Chef der Heimatschutzbehörde, Michael Chertoff, erklärt, dass auch der neu gewählte US-Präsident, der am 20. Januar 2009 sein Amt antritt, gemäß der in den letzten acht Jahren angewandten Militärstrategie der »allumfassenden Dominanz« (Full Spectrum Dominance) regieren wird.

...

Die US-Militärstrategie »Full Spectrum Dominance« ist seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Ende der Sowjetunion 1990 systematisch weiterentwickelt worden. Diese Strategie ist ein integraler und dauerhafter Bestandteil der US-Politik, egal ob der Präsident ein Republikaner oder ein Demokrat ist, egal ob er Bush senior, Bill Clinton oder Bush junior heißt, oder ob es der am Dienstag neu gewählte Präsident ist.

Mehr Informationen zu kommenden »Schocks« und über die Warnungen von Powell und Biden - Kopp Verlag

Gruß von bartel
 
Hallo Bartel

Wenn diese Strategie vor dem Aufkommen von Nazideutschland bestanden hätte, hätten Millionen weniger sterben müssen
 
In D kam ersteres zum Zuge, weil man den Leuten ein falsches Weltbild schmackhaft machen konnte.

naja, „die Leute“ hatten m.E. dasselbe Weltbild wie heute!
>>> Unten "die Schmarotzer" müssen weg - Oben "die Reichen" (Schmarotzer) müssen weg... :wave:
Wenn es "der Mitte" schlecht(er) geht, dann reagiert sie immer wieder so!

Stalin versprach dann "Reichtum für Jeden", Hitler den Deutschen "die ganze Welt".
Wollte die (sich benachteiligt fühlende) Mitte nicht genau dieses unrealistische Zeugs hören?

Wenn wir die jetzige Zeit, mit der Zeit nach dem Krieg gleichsetzen, könnte es jetzt in USAmerika durchaus kraftvoll vorwärtsgehen
Nur sind wir heute nicht in der zeit nach dem Krieg, da widerum falsche Weltbilder (statt Philosophien sind es halt Religionen) aufwind haben, die immer mehr Gewalt auslösen und kein Ende in sicht ist. Einige diesbezügliche Führer haben dies auch bekräftigt.

Naja, zumindest hat Obama das Gefühl gegeben, dass es so ist.
Und dieser Effekt ist ja u.U. (erst mal) entscheident!
In der Realität hört der Krieg natürlich nie auf. Nur die Mittel werden anders. Und es gibt eben verschiedene Phasen. So wie beim Mond und beim Wetter.
Auch hier weiß jeder Realist, dass der Sonnenschein nicht ewig anhalten wird, und auch auch gar nicht ewig anhalten kann. :eek:)

Lieben Gruß
 
Wenn diese Strategie vor dem Aufkommen von Nazideutschland bestanden hätte, hätten Millionen weniger sterben müssen

Wenn ein Obama Deutschland regiert hätte, ebenfalls. :)

Es kommt auf die geistige Grösse an, die ich bei Obama sehen kann, soweit das via TV möglich ist. Bei den Republikanern habe ich in 8 Jahren nur geistige Enge gesehen, so wie bei den meisten Konservativen weltweit. :schock: :eek:
 
Hi Kathy,

ich würde es mir ja wirklich auch so sehr wünschen, wie wohl die meisten, dass Obama "der Retter" ist, u.v.a. sein kann, d.h. die entscheidende Frage ist wohl vielmehr auch die, ob er, abgesehen von seiner Person, überhaupt die Möglichkeit dazu hat:

Ich verweise nochmal auf Bartel´s Link und da u.a. auf folgende Stelle:

Wie ich in meinem Buch Apokalypse jetzt! im Einzelnen darlege, ist der Militärapparat der USA heute die letzte noch verbliebene und verfügbare Waffe zur Absicherung des globalen Supermächtestatus. Die US-Militärstrategie »Full Spectrum Dominance« ist seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Ende der Sowjetunion 1990 systematisch weiterentwickelt worden. Diese Strategie ist ein integraler und dauerhafter Bestandteil der US-Politik, egal ob der Präsident ein Republikaner oder ein Demokrat ist, egal ob er Bush senior, Bill Clinton oder Bush junior heißt, oder ob es der am Dienstag neu gewählte Präsident ist. Diese Strategie ist ein Faktor, der das ungeheuer gefährliche Potenzial einer nuklearen Katastrophe aufgrund einer Fehlkalkulation in sich birgt.
Quelle: Mehr Informationen zu kommenden »Schocks« und über die Warnungen von Powell und Biden - Kopp Verlag

Oder meinst Du dieser Engdahl gehört etwa auch zu dieser "Angstmacher-Liga" auf die Du neulich hingewiesen hast ? :idee:
Ich denke eigentlich vielmehr, dass er die Sachlage einfach ganz nüchtern analysiert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kann ich Beispiele bekommen?

Lieben Gruß

Nein, Beispiele für Bauchgefühl-plus gibt es nicht. Ich habe mich schon als Kind auf mein Bauchgefühl verlassen, wenn es um den Charakter eines Menschen ging.

Fehler gab es nur in der Zeit, als ich meinen Intellekt benutzt habe, um mein Bauchgefühl-plus zu unterdrücken. :schlag:

:hexe: Kathy
 
Wie ich in meinem Buch Apokalypse jetzt! im Einzelnen darlege, ist der Militärapparat der USA heute die letzte noch verbliebene und verfügbare Waffe zur Absicherung des globalen Supermächtestatus. Die US-Militärstrategie »Full Spectrum Dominance« ist seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Ende der Sowjetunion 1990 systematisch weiterentwickelt worden. Diese Strategie ist ein integraler und dauerhafter Bestandteil der US-Politik, egal ob der Präsident ein Republikaner oder ein Demokrat ist, egal ob er Bush senior, Bill Clinton oder Bush junior heißt, oder ob es der am Dienstag neu gewählte Präsident ist. Diese Strategie ist ein Faktor, der das ungeheuer gefährliche Potenzial einer nuklearen Katastrophe aufgrund einer Fehlkalkulation in sich birgt.
Quelle: Mehr Informationen zu kommenden »Schocks« und über die Warnungen von Powell und Biden - Kopp Verlag

Oder meinst Du dieser Engdahl gehört etwa auch zu dieser "Angstmacher-Liga" auf die Du neulich hingewiesen hast ? :idee:
Ich denke eigentlich vielmehr, dass er die Sachlage einfach ganz nüchtern analysiert.

Bei einer so mächtigen Waffe kann man gar nichts ausschliessen.

Ein Küchenmesser kann potentiell auch zu einer Mordwaffe werden, je nachdem, wer es in den Händen hält.

Mir ist es lieber, wenn diese Waffe in Obamas Händen ist; und ich hoffe, dass er genügend Stärke und Macht besitzt, eigene Entscheidungen zu fällen. Er wird sich hoffentlich auch viele "reife Menschen" zu Mitarbeitern machen können. Es wird wohl nicht leicht werden. :mad: Meine Hoffnung ist bisher ungedämpft. :fans:

Gruss
Kathy
 
Hallo Zusammen

Das Zitat ist richtig, ausser das Obama natürlich die Strategie ändern kann. Er ist nicht daran gebunden, das ist falsch.
Die US-Militärstrategie »Full Spectrum Dominance« ist ja auch nicht schlecht, wie es Kathy im Küchenmesservergleich gut dargelegt hat.

ich würde es mir ja wirklich auch so sehr wünschen, wie wohl die meisten, dass Obama "der Retter" ist, u.v.a. sein kann, d.h. die entscheidende Frage ist wohl vielmehr auch die, ob er, abgesehen von seiner Person, überhaupt die Möglichkeit dazu hat:
Diese Frage beinhaltet schon das Scheitern und das weiss glaube ich Obama auch. Er hat es zwar nicht so direkt wie Kennedy damals gesagt, "fragt nicht, was Amerika für Euch tun kann, sondern fragt, was ihr für Amerika tuin könnt", aber er hat es in der Richtung angetönt.

u.v.a. sein kann, d.h. die entscheidende Frage ist wohl vielmehr auch die, ob er, abgesehen von seiner Person, überhaupt die Möglichkeit dazu hat
Die hat er politisch absolut (Mehrheiten in beiden Häusern) praktisch aber nicht. Aber die Schwierigkeiten liegen anderswo, nämlich bei jedem einzelnen, wie Kennedy es angetönt hat.
Konkret, ist das Volk bereit, das notwendige Opfer sei es mit Engagament, Einschränkungen, finanzieller Artz oder was auch immer zu bringen???
 
Nein, Beispiele für Bauchgefühl-plus gibt es nicht. Ich habe mich schon als Kind auf mein Bauchgefühl verlassen, wenn es um den Charakter eines Menschen ging.

Es gibt ja sogar Leute, die am TV heulen wenn ihr Held stirbt ... :rolleyes: :cool: :D

Lieben Gruß

PS: Ich gaub der junge Mann hat Dich ganz schön eingewickelt :p)
 
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