Hi xx3,
klare Antwort von mir: Nein.
Nitrostress ist real und kann mit den richtigen Strategien sehr gut bekämpft werden.
Man darf es nur nicht isoliert betrachten: Histaminose, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, HWS-Instabilitäten etc. müssen berücksichtigt werden. Man muss sein eigener Nitrostressmanager werden, sonst wird das nichts (nur meine persönliche Meinung aus Erfahrung).
Mein Nitrostressproblem wurde vor nicht mal einem Jahr erkannt, bestand aber schon lange. Mein Stresspegel war zuerst lange durchgängig hoch und ich "kam gar nicht mehr runter". Danach fiel ich in eine lang anhaltende Energie- und Antriebslosigkeit. Erholung brachte keine Erholung, Schlaf keine neue Energie, ich war einfach nur noch platt und energielos. Mikronährstoffe halfen ein bisschen, teils recht rasch aber nicht dauerhaft und nicht gegen den hohen Stresslevel (ich meine Stressgefühl - mein "Stress" von außen ist gleich geblieben, aber ich fühle mich nicht mehr gestresst).
Ich habe einen sehr hohen S-100 Wert gehabt (und entsprechende Beschwerden) und konnte bereits allein mit Methylcobalaminspritzen und einem serotoninfördernden Kombipräparat meine Energielosigkeit und Nitrostresssymptome wie starke innere Unruhe ("Bauchzittern") und ein hartnäckiges Lipom loswerden. Davor kippte ich mir täglich 2 Vitasprint rein, das half auch schon, ist aber zu teuer.
Dass Mikronährstoffe nichts bringen, mag verschiedene Ursachen haben. Zuviel vom Falschen, zuwenig vom Richtigen, fehlende unterstützende Maßnahmen, das Weiterbestehen von Nitrostressauslösern...? Mikronährstoffe allein richten es nicht. Ich hatte sogar kontraproduktive wie Zink, das mir nicht gut tat. Mein Arzt beschränkte später alles auf vorerst B12 und eine Mischung gegen den Serotoninmangel. Coenzym Q10 kann ich bis heute nicht nehmen, weil es mich hippelig macht.
Spürbare Besserung brachte mir außer B12 (als Methylcobalamin)
- ein Dinkelkissen statt elastischem Kopfkissen und seitliche Schlafposition mit optimaler Bettung von Kopf und Hals in dem formbaren Dinkelkissen (ich mache mir eine Mulde für den Kopf und fülle die Lücke zwischen Kopf und Hals mit Dinkel aus, so dass Kopf und Hals stabil liegen).
Sowie ich im Hotel mit normalem Kissen schlafen muss, habe ich morgens wieder geschwollene Augen und fühle mich nicht gut.
- Sehr gut gedämpfte Schuhe, die ich immer trage, wenn ich viel stehend und gehend unterwegs bin, auch beim Arbeiten führen zu weniger Beschwerden (bewegungsabhängige Allergiesymptome und Irritationen sind stark reduziert).
- Vermeidung histaminreicher Nahrung
- Berücksichtigung meiner Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Weitgehender Verzicht auf leere Kohlehydrate (Zucker, Weißmehl) und Beschränkung von Kohlehydraten wie Kartoffeln, Reis, Brot auf einen sehr geringen Anteil (solange ich das berücksichtige bleiben Ermüdungserscheinungen weg, hilft mehr als ich gedacht hatte)
- Erhöhung des Nahrungsanteils an Fetten und regelmäßige Einnahme von nativem Kokosöl (Bringt viel mehr Energie)
- Viel Bewegung (moderat), egal ob Arbeit oder flotte Spaziergänge, damit geht es mir immer viel besser als an den Tagen im Büro, trotz HWS-Instabilität.
- Spätabends das Spätstück, fettig und mit nur wenig Brot
Man sieht deutlich den Einfluss von erhöhtem Nitrostress auf die Beschwerdenlage seit ich ein Antibiotikum nehmen muss, das den Nitrostress verstärkt. Trotz B12 kamen plötzlich Nitrostressbeschwerden auf, so dass ich die Dosis jetzt verdoppeln musste.
:kraft:Ich würde für mich die Behauptung aufstellen, dass mir die Nitrostresstherapie als Gesamtkonzept schon in kurzer Zeit sehr gut geholfen hat. Ich habe zwischenzeitlich sogar schon die zweite Borrelioseinfektion seit Beginn meiner Nitrostressbehandlung ziemlich gut überstanden (und die damit verbundene Torpedierung der Mitochondrien durch AB Doxycyclin).
LG Lealee