Themenstarter
- Beitritt
- 27.03.08
- Beiträge
- 37
In dem anderen Thema, war es nur eine kurze Zusammenfassung, wenn überhaupt. Hier möcht ich nun meine komplette Geschichte niederschreiben. Wird wohl sehr lang werden. Werd mich bemühen genügend Absätze zu machen, damit es sich leichter lesen lässt. Dann fang ich mal an...
Meine Erinnerungen fangen ungefähr mit meinem vierten Lebensjahr an. Ich lag wiedermal im Bett als Papa nach Hause kam. Er kam immer spät nach Hause. Er musste viel arbeiten. Ich hab mich sehr gefreut dass ich noch wach war. Ich wollte runter zu Papa laufen als ich hörte das Mama und Papa sich wieder einmal stritten. Also blieb ich auf der Treppe sitzen. Ich wollte nicht lauschen, ich wollte nur warten bis die beiden fertig waren, denn einen Streit zu hören war nichts Ungewöhnliches für mich.
Ich hatte Papa schon tagelang nicht gesehen. Nur morgens ganz kurz bevor er zur Arbeit ging. Abends schlief ich schon als Papa wiederkam. An diesem Abend war es auch schon dunkel als Papa den Schlüssel im Schloss umdrehte. Ich wartete und wartete, mein Po tat mir schon von der harten Treppe weh, aber sie stritten und stritten. Mir fuhr ein komisches Gefühl durch den Bauch, denn ich hörte Kathrins, Marcels und meinen Namen. Sie stritten über uns! Ich hörte wie sie über Rechnungen und darüber stritten wie viele Kosten wir verursachen, dass wir zu viele Joghurts essen.... (wie banal!) Auf einmal ging Papa zur Tür mit den Worten: Ich halte es nicht mehr aus! Er machte die Tür auf und ging, dieses Bild werde ich niemals in meinem Leben vergessen. Ich verstand nicht was das zu bedeuten hatte, doch trotzdem krochen mir die Tränen in die Augen. An diesem Abend war alles anders. Ich wusste irgendwie dass Papa nicht wiederkommen würde. Papa ging Abends öfter wieder weg, heute weiß ich das er in die Kneipe ging. Es ist besser wenn ich wieder ins Bett gehe, dachte ich mir. Ich konnte nicht schlafen, lag wach. Ich hörte Mama seufzen, sie weinte auch. Ich wollte ihr nicht auch noch Sorgen machen. Ich probierte leise zu weinen und dass klappte auch. Am nächsten morgen haben wir alle zusammen gefrühstückt, dass hatten wir schon lange nicht mehr getan (jeder machte sich selbst was zu essen wenn er Hunger hatte. Manchmal kochte Mama auch, auch dann haben wir nicht zusammen gegessen. Dann nahm sich jeder was er wollte, aß im Zimmer oder Wohnzimmer vor dem Ferneseher, der 24 Stunden am Tag lief), nur Papa war nicht da. Mama erklärte uns dass Papa erstmal nicht mehr wiederkommen würde. Als ich fragte warum, sagte Mama ich sollte doch Papa fragen. Von da an begann meine Kariere als Vermittlerin zwischen Mama und Papa.
Ich wartete jeden Tag darauf dass Papa uns besuchen kommen würde, doch er kam nicht. So oft sagte Mama uns dass Papa uns am Wochenende abholen würde, doch jedes Mal klingelte nur das Telefon. Immer hieß es: Tut mir leid Kinder ich muss arbeiten. Immer hatte er irgendwas zu tun und kam nicht. Auch jetzt noch stritt sich Mama mit Papa wegen uns, aber nur am Telefone, weil Papa UNS nicht abholt. Für eine kurze Zeit lang rückte Papa in den Hintergrund. Mama hatte einen neuen Freund, Kevin. Er spielte mit uns, so was taten Papa und Mama nie. Er wirbelte uns durch die Lüfte, kitzelte uns aus.... Wenn Kevin da war vergaß ich alles. Er war so nett und wir hatten so viel Spaß. Ich hatte mir so sehr gewünscht dass er unser neuer Papa ist. Aber nach ein paar Wochen kam auch er nicht wieder. Alles blieb beim Alten. Papa bekamen wir nur zu unseren Geburtstagen und zu Weihnachten zu Gesicht. Selbst an diesen Tagen kam meist ein Anruf dass er später und nur kurz vorbeikommen würde. Selbst wenn er da war spielte oder knuddelte er nicht mit uns. Kaum war er da, war er auch schon weg. So war er eben.
Als Papa noch da war haben wir in einem Haus gewohnt. Mama sagte das das Haus nun für uns zu groß ist und wir umziehen müssen. Wir sind an ein ganz anderes Ende der Stadt gezogen. Alles war komplett neu, neue Nachbarn, neuer Kindergarten, Mama wurde anders, alles war anders. Ich hatte sehr Probleme damit zu den neuen Nachbarskindern Anschluss zu finden. Das machte die ganze Sache noch schwerere für mich. Naja, von da an hatte Mama einen Job nach dem anderen, immer hat sie gekündigt. Sie hat dafür einen Grund gesucht und gefunden. Dem entsprechend waren unsere Lebensumstände nicht gerade die besten. Zu der Zeit fingen auch die Konflikte zwischen meiner Zwillingsschwester und mir an. K. hatte Neurodermitis. Sie war immer das arme Häschen. Sie bekam alles was sie wollte, Liebe, Geschenke…,sie brauchte nie was zu machen. Und ich, egal was war, ich war Schuld. K. bekam immer mehr Probleme mit ihrem Gewicht, sie zog sich zurück und hatte kaum Freunde. Ihre Wut hat sie immer an mir ausgelassen. Mal zog sie mir eine Decke über den Kopf und setzte sich auf mich, bis ich umkippte, mal schleuderte sie mich nur durch die Gegend. Sie war viel kräftiger und stärker als ich. Ich hatte Klaustrophobie und bekam Panik. Ich habe mit ihr gespielt und ihre Spiele wurden immer brutaler. Wenn ich nicht mitspielte, spielte sie es trotzdem. Ich versuchte zu lachen, mich nicht weinend zu ergeben, aber am Ende weinte ich immer. Ich bekam Angst vor meiner Schwester, das merkte sie auch und nutzte es aus.
" Wegen dir musste ich kündigen! Immer machst du mir Kummer, dich kann man nicht alleine lassen. Außerdem machst du mich so nervös dass ich bei der Arbeit alles falsch mache! Siehst du, du machst mich so kirre dass ich wegen dir eine unruhige Hand habe. Nun ist auch noch das Glas runter gefallen, alles wegen dir! Du bist ein böses Kind!" Ich wusste nicht was ich getan hatte. Ich bin in die Grundschule gegangen, hatte Lob und gute Noten im Gepäck, aber ich machte irgendwie alles falsch. Ich wollte ihr die Noten zeigen, aber sie schickte mich auf K. und mein Zimmer. Super jetzt darf ich auch noch K.´s blöde Spielchen spielen. Sie nahm mir alle Dinge weg mit denen ich spielen wollte. Selbst die Musik machte sie ständig aus. Ich legte mich ins Bett und weinte, ganz leise, so wie immer. Wie immer war ich allein. Ich wusste nie wie Mama gerade war, wer sie war, also wie sollte ich Trost bei ihr finden? Ich hab gehofft keiner würde es mitkriegen, aber wie sollte es auch anders sein? Meine Schwester ärgerte mich weiter und sah dass ich weinte. Sie petzte es direkt Mama. Mama kam zu mir. Sie tröstete mich und fragte was los sei. Gott sei Dank, Mama war wieder nett. Ich sagte ich wüsste nicht was los sei. Wenn ich gesagt hätte das ich nicht wüsste warum sie mich immer für alles beschuldigte und warum K. mich immer ärgern durfte, wäre Mama wieder zu der geworden die mich vorhin angeschrieen hatte. So ging es dann Tag für Tag. Ich wusste nie welche Mama ich morgens zu erwarten hatte.
Ich wurde älter und die Rolle des schwarzen Schafes war immer noch die meine. Mittler Weile hatte ich sogar eine bedeutendere Rolle. Ich musste von Papa immer das Geld für Mama abholen. Wenn ich dann schon mal bei Papa war, musste ich ihm auch noch was von Mama ausrichten. Daraufhin schrie mich Papa an und ich sollte Mama was ausrichten wenn ich ihr das Geld gebe, daraufhin schrie mich Mama an. Mama und Papa stritten wieder, aber diesmal anders, über mich, über meinen Mund. Sie stritten so oft über mich, dass sie auch wütend auf mich waren und deswegen konnten sie mich nicht so lieb haben wie K. Klang logisch, und ich wollte Mama und Papa doch helfen. Ich hoffte dass es irgendwann besser werden würde, dass sich der ganze unbegründete Ärger auf mich sich irgendwann lohnen würde, aber das war nur eine Traumvorstellung.
Letztendlich war ich ungefähr 10 oder 11, da wurde es mit Mama ganz schlimm. Vor manchen "Freunden" von ihr weinte sie, weil es mir doch soooo schlecht ging und sie nicht wüsste was sie tun sollte. Vor anderen wiederum hielt sie ihre Hand über meinen Kopf und prahlte mit meinen guten Noten und meiner Selbstständigkeit. Wieder vor anderen spielte sie die Perfekte, alles läuft super ohne Mann im Haus und die Kinder wären vorbildlich. Doch vor den Eltern meiner Freunde tat sie immer so als sei ich ein schlechter Umgang. Ich würde klauen, ich wäre aggressiv und würde immer weiter abrutschen. Dann spielte sie wieder die Hilflose und rat den Eltern meiner Freunde ihre Kinder lieber nicht mehr mit mir spielen zu lassen, so schwer es ihr auch fallen würde so über ihre eigene Tochter zu reden. Naja, letztendlich war alles katastrophal. Der Haushalt zum Beispiel, in der Spüle schimmelte es immer, der Müll stank durch die ganze Wohnung, mein Bruder lebte nur in seinem Zimmer vor dem Computer, meine Schwester schlug mich und meine Mutter spielte ein komisches psycho- Spielchen. Ich hoffte immer dass sie einen neuen Job bekam. Doch jeden Job den sie hatte war leider nur halbtags. Alles blieb beim Gleichen, sie kündigte und ich war Schuld. Und wenn ich nicht Schuld war heulte sie sich bei mir aus. Noch eine neue Rolle. Ein psychischer Mülleimer.
Jeden Tag konnte Mama wieder anders sein und ich wusste nicht wie ich ihr gegenüber treten sollte damit ich nicht wieder Ärger kriegte. Sollte ich selbstbewusst sein, mich schämen oder mich verkriechen. Egal was ich tat es war irgendwie immer falsch.
Von einen Tag auf den anderen veränderte sich Mama. Auch Papa, er holte uns relativ regelmäßig alle zwei Wochen ab. Er unternahm sogar was mit uns.
Alles musste perfekt sein. Sie knuddelte abends sogar mit mir. Zwar durfte nur K. nachts bei ihr schlafen, aber ich bekam Beachtung. Für eine kurze Zeit ging es mir gut und ich war fröhlich. Doch dann stellte Mama uns ihren neuen Freund vor. Der war irgendwie komisch. Meine Geschwister und ich wurden immer unwichtiger. Zweimal in der Woche war Mama über Nacht weg, bei Lothar. Jedes zweite Wochenende war Lothar bei uns, sonst war Mama auch am Wochenende, dann wenn wir bei Papa waren, bei Lothar. Immer musste Lothar dabei sein. Fast nie waren wir mit Mama alleine. Ich mochte Lothar auch nicht. Er spielte zwar mit uns, aber das war nicht lustig. Er kitzelte uns manchmal so lange aus, bis wir weinten. Wenn er uns hochhob, hob er uns immer zwischen den Beinen hoch, das wollte ich nicht und das tat weh.
Lothar hatte selbst keine Kinder und war Einzelkind gewesen. Er brauchte die volle Aufmerksamkeit von Mama, anders war er es nicht gewohnt. Ich hatte Angst das Mama uns weggeben würde. Es kam auch der Tag wo Lothar Mama vor die Wahl stellte: Die Kinder oder ich. Mama gab uns nicht weg, aber sie gab uns die Schuld daran dass es mit Lothar zu Ende war, besonders mir. Wieder heulte sie sich bei mir aus. Ich bekam so eine Wut auf Lothar, dass ich die Vorstellung hatte mit einem Messer zu ihm zu fahren und ihm die Schmerzen zuzufügen die er Mama zugefügt hatte. Ich hatte das Messer in der Hand und dachte darüber nach, doch statt ihn zu verletzten, verletzte ich mich. Ich fragte mich warum alles so ist wie es ist.
Hier ein Tagebucheintrag von dem Jahr 1999, glaube ich: Es gibt viele Fragen ohne Antworten, warum ist alles so wie es ist? Das Wie und Warum stellt sich in alles Situationen des Lebens. Doch auf diese Fragen wird wohl nie irgendjemand eine Antwort kriegen. Der Gedanke nur ein Spielzeug Gottes zu sein lässt mich über den Wert eines oder meines Lebens grübeln. Was sind wir überhaupt? Mein Kopf ist voller Fragen und lässt mich nicht mehr klar denken. Allein um zu wissen wie es nach dem Tod ist, würde ich mich umbringen, damit einige wichtigen Frage in meinem Leben geklärt sind: Ob es Gott gibt, das Paradies, ob man wiedergeboren wird, zum Teufel geht oder einfach nur widerlich verrottet. Leider ist das Leben nun mal so wie es ist, grausam, hart und man kann leider nichts dagegen tun.In meiner Family gibt es nur Stress und unter meinen Freunden auch. Irgendwie hat das Leben für mich keinen Sinn mehr. Was für ein scheiß Spiel namens Leben! Irgendwie ist das Leben nur ne Verarschung (da war ich 12).
Ich gab mir selbst die Schuld für alles, so wie Mama mich auch immer beschuldigte. Ich hasste mich dafür und lies es mich spüren. Es war vorerst das Erste und Letzte mal das ich das tat, obwohl es mir danach besser ging. Ich wollte Mama keine Sorgen machen.
Ca. 3 Monate meines zwölften Lebensjahres verliefen wie immer, dann kam ich auf eine weiterführende Schule. Ich war von Anfang an der Klassenrasch. Mich haben sie aufgezogen wegen meiner Nase und ich hatte nie die Figur die den anderen in den Kram passte. Raphael wurde sein Laserpointer abgenommen und ich stahl ihn aus der Tasche der Lehrerin um dazuzugehören. Natürlich ist es aufgeflogen und alle haben mit dem Finger auf mich gezeigt. Ich war immer die die den anderen hinterher lief und dazu gehören wollte, doch ich schaffte es nie. Die die sich mit mir abgaben taten es nur um Geld und Zigaretten von mir zu bekommen, die Sachen für die ich so hart arbeiten ging. Erst wollte ich es nicht wahrhaben das sie mich ausnutzten, doch irgendwann musste ich es einsehen. Immer wenn ich mich nachmittags mit ihnen treffen wollte hatten sie natürlich schon was vor. Ich war das schwarze Schaf, egal wo, damit musste ich mich abfinden. Eine Person gab sich auch nachmittags mit mir ab, B. Wegen ihr bekam ich riesigen Stress. Wir wollten in die Stadt. Sie ging zu einem Fahrrad und sagte es sei ihrs gewesen. Letztendlich hatte sie es geklaut und es ist aufgeflogen. Ich bekam einen Anschiss von meiner Mutter. Ich unterbrach sie, ich wollte ihr sagen, dass ich es nicht geklaut hatte und nur dabei war und jetzt eine Zeugenaussage machen musste. Doch bevor ich auch nur das erste Wort ausgesprochen hatte scheuerte Mama mir eine. Das war das Erste und Letzte mal das sie mich geschlagen hatte. Sonst schrie sie mich nur mit blutunterlaufenen Augen an, sodass ich Angst bekam. Geschlagen hatte sie mich nie, so sehr ich es mir auch wünschte, dann hätte ich sie wenigstens hassen können. Seitdem war ich fast den ganzen Tag von zu Hause weg, nur auf der Flucht. Wenn ich abends da war, war ich Schuld an den Geschehnissen die an dem Tag passiert sind. Hier und da war ich dann auch noch spät abends der psychische Mülleimer. Mal weil ihr mal wieder einer ihrer Freunde die Freundschaft gekündigt hat, da sie ihre Spielchen durchschaut haben, mal einfach so.
Bei mir hatte sich einiges verändert. Ich hatte das Rauchen angefangen, weil ich dachte erst dann richtig zur Clique zu gehören in der ich seit kurzem war. Ich war das Kücken und noch nicht Strafmündig, dass wurde zum Problem. Ich fing an zig Schachteln Zigaretten für mich und für die Clique zu klauen. Sie habe mich nicht dazu gezwungen, ich wollte wenigstens dort mehr Ansehen. Ich hatte auch ständig einen Freund. Heute weiß ich das ich wohl das gesucht habe was ich zu Hause nie bekam, Liebe und Zuneigung. Ich habe mir selber eingeredet mich zu verlieben. Das war natürlich völliger Schwachsinn. Mit einem Tag änderte sich auch das. Ich hatte einen Freund der 17 war. Alles war so schön. Dann waren wir einen Monat zusammen, er sagte dass das was Besonderes sei und er mir einen besonderen Ort zeigen würde. Am Aa-See waren Hügel wo Bäume drauf waren, dahinter waren Kilometerweit nur Felder. Auf einem dieser Felder breitete Kevin eine Decke aus. Es schienen Stunden zu vergehen als wir uns in den Armen lagen und nur in den Himmel schauten. Doch dann fing er an Dinge zu tun die ich nicht wollte. Ich sagte ihm erst ruhig dass ich das noch nicht will und dass das wehtun würde. Doch er schien wie besessen und hörte nicht auf. Ich drohte ihm damit dass ich schreien würde, er sagte nur dass ich es tun sollte. Ich schrie, doch niemand hörte es. Wieder einmal blieb mein Weinen und meine Schreie stumm. Irgendwann war er fertig. Er ging und ließ mich auf seiner Decke liegen. Es war als hätte meine Seele meinen Körper verlassen. Ich wollte laufen, doch meine Beine bewegten sich nicht, ich wollte schreien, doch kein Ton verließ mehr meine Lippen. Ich weiß nicht mehr wie lange ich dort lag bis ich die Kontrolle über mich wieder hatte, es wurde schon dunkel.
Als ich nach Hause kam bekam ich erstmal einen riesigen Anschiss, weil ich zu spät war. Mir ging es so wie immer, da ich mir selber die Schuld daran gab.
Ich ging nicht mehr zurück zu dieser Clique. Bald schon hatte ich neue Leute gefunden. Ich war nicht so in mich gekehrt oder so ein Stubenhocker wie mein Bruder. Mir war es egal wo ich war, nur nicht zu Hause. Die neuen Leute waren im Jugendheim Leo. Ich ging jeden Tag dort hin.
Tagebucheintrag im Jahre 2000:
Warum lebe ich noch? Es gibt fasst nichts lebenswertes mehr für mich. Meine Mutter macht nur Zoff, mein Vater ist nie für mich da, meine angeblichen Freunde lästern hinter meinem Rücken und ich hab kein Bock mehr! Nur Lee-Chai findet noch was an mir. Er ist mein einziger Halt. Ich würde am liebsten nur rumliegen, garnichts tun. Am besten wäre noch ich würde umziehen und ein neues Leben anfangen, doch ich bin erst 13! KEIN BOCK MEHR!
So das reicht erstmal... Danke an alle die sich durch den langen Text kämpfen konnten und das lesen.:wave:
BurningSoul
Meine Erinnerungen fangen ungefähr mit meinem vierten Lebensjahr an. Ich lag wiedermal im Bett als Papa nach Hause kam. Er kam immer spät nach Hause. Er musste viel arbeiten. Ich hab mich sehr gefreut dass ich noch wach war. Ich wollte runter zu Papa laufen als ich hörte das Mama und Papa sich wieder einmal stritten. Also blieb ich auf der Treppe sitzen. Ich wollte nicht lauschen, ich wollte nur warten bis die beiden fertig waren, denn einen Streit zu hören war nichts Ungewöhnliches für mich.
Ich hatte Papa schon tagelang nicht gesehen. Nur morgens ganz kurz bevor er zur Arbeit ging. Abends schlief ich schon als Papa wiederkam. An diesem Abend war es auch schon dunkel als Papa den Schlüssel im Schloss umdrehte. Ich wartete und wartete, mein Po tat mir schon von der harten Treppe weh, aber sie stritten und stritten. Mir fuhr ein komisches Gefühl durch den Bauch, denn ich hörte Kathrins, Marcels und meinen Namen. Sie stritten über uns! Ich hörte wie sie über Rechnungen und darüber stritten wie viele Kosten wir verursachen, dass wir zu viele Joghurts essen.... (wie banal!) Auf einmal ging Papa zur Tür mit den Worten: Ich halte es nicht mehr aus! Er machte die Tür auf und ging, dieses Bild werde ich niemals in meinem Leben vergessen. Ich verstand nicht was das zu bedeuten hatte, doch trotzdem krochen mir die Tränen in die Augen. An diesem Abend war alles anders. Ich wusste irgendwie dass Papa nicht wiederkommen würde. Papa ging Abends öfter wieder weg, heute weiß ich das er in die Kneipe ging. Es ist besser wenn ich wieder ins Bett gehe, dachte ich mir. Ich konnte nicht schlafen, lag wach. Ich hörte Mama seufzen, sie weinte auch. Ich wollte ihr nicht auch noch Sorgen machen. Ich probierte leise zu weinen und dass klappte auch. Am nächsten morgen haben wir alle zusammen gefrühstückt, dass hatten wir schon lange nicht mehr getan (jeder machte sich selbst was zu essen wenn er Hunger hatte. Manchmal kochte Mama auch, auch dann haben wir nicht zusammen gegessen. Dann nahm sich jeder was er wollte, aß im Zimmer oder Wohnzimmer vor dem Ferneseher, der 24 Stunden am Tag lief), nur Papa war nicht da. Mama erklärte uns dass Papa erstmal nicht mehr wiederkommen würde. Als ich fragte warum, sagte Mama ich sollte doch Papa fragen. Von da an begann meine Kariere als Vermittlerin zwischen Mama und Papa.
Ich wartete jeden Tag darauf dass Papa uns besuchen kommen würde, doch er kam nicht. So oft sagte Mama uns dass Papa uns am Wochenende abholen würde, doch jedes Mal klingelte nur das Telefon. Immer hieß es: Tut mir leid Kinder ich muss arbeiten. Immer hatte er irgendwas zu tun und kam nicht. Auch jetzt noch stritt sich Mama mit Papa wegen uns, aber nur am Telefone, weil Papa UNS nicht abholt. Für eine kurze Zeit lang rückte Papa in den Hintergrund. Mama hatte einen neuen Freund, Kevin. Er spielte mit uns, so was taten Papa und Mama nie. Er wirbelte uns durch die Lüfte, kitzelte uns aus.... Wenn Kevin da war vergaß ich alles. Er war so nett und wir hatten so viel Spaß. Ich hatte mir so sehr gewünscht dass er unser neuer Papa ist. Aber nach ein paar Wochen kam auch er nicht wieder. Alles blieb beim Alten. Papa bekamen wir nur zu unseren Geburtstagen und zu Weihnachten zu Gesicht. Selbst an diesen Tagen kam meist ein Anruf dass er später und nur kurz vorbeikommen würde. Selbst wenn er da war spielte oder knuddelte er nicht mit uns. Kaum war er da, war er auch schon weg. So war er eben.
Als Papa noch da war haben wir in einem Haus gewohnt. Mama sagte das das Haus nun für uns zu groß ist und wir umziehen müssen. Wir sind an ein ganz anderes Ende der Stadt gezogen. Alles war komplett neu, neue Nachbarn, neuer Kindergarten, Mama wurde anders, alles war anders. Ich hatte sehr Probleme damit zu den neuen Nachbarskindern Anschluss zu finden. Das machte die ganze Sache noch schwerere für mich. Naja, von da an hatte Mama einen Job nach dem anderen, immer hat sie gekündigt. Sie hat dafür einen Grund gesucht und gefunden. Dem entsprechend waren unsere Lebensumstände nicht gerade die besten. Zu der Zeit fingen auch die Konflikte zwischen meiner Zwillingsschwester und mir an. K. hatte Neurodermitis. Sie war immer das arme Häschen. Sie bekam alles was sie wollte, Liebe, Geschenke…,sie brauchte nie was zu machen. Und ich, egal was war, ich war Schuld. K. bekam immer mehr Probleme mit ihrem Gewicht, sie zog sich zurück und hatte kaum Freunde. Ihre Wut hat sie immer an mir ausgelassen. Mal zog sie mir eine Decke über den Kopf und setzte sich auf mich, bis ich umkippte, mal schleuderte sie mich nur durch die Gegend. Sie war viel kräftiger und stärker als ich. Ich hatte Klaustrophobie und bekam Panik. Ich habe mit ihr gespielt und ihre Spiele wurden immer brutaler. Wenn ich nicht mitspielte, spielte sie es trotzdem. Ich versuchte zu lachen, mich nicht weinend zu ergeben, aber am Ende weinte ich immer. Ich bekam Angst vor meiner Schwester, das merkte sie auch und nutzte es aus.
" Wegen dir musste ich kündigen! Immer machst du mir Kummer, dich kann man nicht alleine lassen. Außerdem machst du mich so nervös dass ich bei der Arbeit alles falsch mache! Siehst du, du machst mich so kirre dass ich wegen dir eine unruhige Hand habe. Nun ist auch noch das Glas runter gefallen, alles wegen dir! Du bist ein böses Kind!" Ich wusste nicht was ich getan hatte. Ich bin in die Grundschule gegangen, hatte Lob und gute Noten im Gepäck, aber ich machte irgendwie alles falsch. Ich wollte ihr die Noten zeigen, aber sie schickte mich auf K. und mein Zimmer. Super jetzt darf ich auch noch K.´s blöde Spielchen spielen. Sie nahm mir alle Dinge weg mit denen ich spielen wollte. Selbst die Musik machte sie ständig aus. Ich legte mich ins Bett und weinte, ganz leise, so wie immer. Wie immer war ich allein. Ich wusste nie wie Mama gerade war, wer sie war, also wie sollte ich Trost bei ihr finden? Ich hab gehofft keiner würde es mitkriegen, aber wie sollte es auch anders sein? Meine Schwester ärgerte mich weiter und sah dass ich weinte. Sie petzte es direkt Mama. Mama kam zu mir. Sie tröstete mich und fragte was los sei. Gott sei Dank, Mama war wieder nett. Ich sagte ich wüsste nicht was los sei. Wenn ich gesagt hätte das ich nicht wüsste warum sie mich immer für alles beschuldigte und warum K. mich immer ärgern durfte, wäre Mama wieder zu der geworden die mich vorhin angeschrieen hatte. So ging es dann Tag für Tag. Ich wusste nie welche Mama ich morgens zu erwarten hatte.
Ich wurde älter und die Rolle des schwarzen Schafes war immer noch die meine. Mittler Weile hatte ich sogar eine bedeutendere Rolle. Ich musste von Papa immer das Geld für Mama abholen. Wenn ich dann schon mal bei Papa war, musste ich ihm auch noch was von Mama ausrichten. Daraufhin schrie mich Papa an und ich sollte Mama was ausrichten wenn ich ihr das Geld gebe, daraufhin schrie mich Mama an. Mama und Papa stritten wieder, aber diesmal anders, über mich, über meinen Mund. Sie stritten so oft über mich, dass sie auch wütend auf mich waren und deswegen konnten sie mich nicht so lieb haben wie K. Klang logisch, und ich wollte Mama und Papa doch helfen. Ich hoffte dass es irgendwann besser werden würde, dass sich der ganze unbegründete Ärger auf mich sich irgendwann lohnen würde, aber das war nur eine Traumvorstellung.
Letztendlich war ich ungefähr 10 oder 11, da wurde es mit Mama ganz schlimm. Vor manchen "Freunden" von ihr weinte sie, weil es mir doch soooo schlecht ging und sie nicht wüsste was sie tun sollte. Vor anderen wiederum hielt sie ihre Hand über meinen Kopf und prahlte mit meinen guten Noten und meiner Selbstständigkeit. Wieder vor anderen spielte sie die Perfekte, alles läuft super ohne Mann im Haus und die Kinder wären vorbildlich. Doch vor den Eltern meiner Freunde tat sie immer so als sei ich ein schlechter Umgang. Ich würde klauen, ich wäre aggressiv und würde immer weiter abrutschen. Dann spielte sie wieder die Hilflose und rat den Eltern meiner Freunde ihre Kinder lieber nicht mehr mit mir spielen zu lassen, so schwer es ihr auch fallen würde so über ihre eigene Tochter zu reden. Naja, letztendlich war alles katastrophal. Der Haushalt zum Beispiel, in der Spüle schimmelte es immer, der Müll stank durch die ganze Wohnung, mein Bruder lebte nur in seinem Zimmer vor dem Computer, meine Schwester schlug mich und meine Mutter spielte ein komisches psycho- Spielchen. Ich hoffte immer dass sie einen neuen Job bekam. Doch jeden Job den sie hatte war leider nur halbtags. Alles blieb beim Gleichen, sie kündigte und ich war Schuld. Und wenn ich nicht Schuld war heulte sie sich bei mir aus. Noch eine neue Rolle. Ein psychischer Mülleimer.
Jeden Tag konnte Mama wieder anders sein und ich wusste nicht wie ich ihr gegenüber treten sollte damit ich nicht wieder Ärger kriegte. Sollte ich selbstbewusst sein, mich schämen oder mich verkriechen. Egal was ich tat es war irgendwie immer falsch.
Von einen Tag auf den anderen veränderte sich Mama. Auch Papa, er holte uns relativ regelmäßig alle zwei Wochen ab. Er unternahm sogar was mit uns.
Alles musste perfekt sein. Sie knuddelte abends sogar mit mir. Zwar durfte nur K. nachts bei ihr schlafen, aber ich bekam Beachtung. Für eine kurze Zeit ging es mir gut und ich war fröhlich. Doch dann stellte Mama uns ihren neuen Freund vor. Der war irgendwie komisch. Meine Geschwister und ich wurden immer unwichtiger. Zweimal in der Woche war Mama über Nacht weg, bei Lothar. Jedes zweite Wochenende war Lothar bei uns, sonst war Mama auch am Wochenende, dann wenn wir bei Papa waren, bei Lothar. Immer musste Lothar dabei sein. Fast nie waren wir mit Mama alleine. Ich mochte Lothar auch nicht. Er spielte zwar mit uns, aber das war nicht lustig. Er kitzelte uns manchmal so lange aus, bis wir weinten. Wenn er uns hochhob, hob er uns immer zwischen den Beinen hoch, das wollte ich nicht und das tat weh.
Lothar hatte selbst keine Kinder und war Einzelkind gewesen. Er brauchte die volle Aufmerksamkeit von Mama, anders war er es nicht gewohnt. Ich hatte Angst das Mama uns weggeben würde. Es kam auch der Tag wo Lothar Mama vor die Wahl stellte: Die Kinder oder ich. Mama gab uns nicht weg, aber sie gab uns die Schuld daran dass es mit Lothar zu Ende war, besonders mir. Wieder heulte sie sich bei mir aus. Ich bekam so eine Wut auf Lothar, dass ich die Vorstellung hatte mit einem Messer zu ihm zu fahren und ihm die Schmerzen zuzufügen die er Mama zugefügt hatte. Ich hatte das Messer in der Hand und dachte darüber nach, doch statt ihn zu verletzten, verletzte ich mich. Ich fragte mich warum alles so ist wie es ist.
Hier ein Tagebucheintrag von dem Jahr 1999, glaube ich: Es gibt viele Fragen ohne Antworten, warum ist alles so wie es ist? Das Wie und Warum stellt sich in alles Situationen des Lebens. Doch auf diese Fragen wird wohl nie irgendjemand eine Antwort kriegen. Der Gedanke nur ein Spielzeug Gottes zu sein lässt mich über den Wert eines oder meines Lebens grübeln. Was sind wir überhaupt? Mein Kopf ist voller Fragen und lässt mich nicht mehr klar denken. Allein um zu wissen wie es nach dem Tod ist, würde ich mich umbringen, damit einige wichtigen Frage in meinem Leben geklärt sind: Ob es Gott gibt, das Paradies, ob man wiedergeboren wird, zum Teufel geht oder einfach nur widerlich verrottet. Leider ist das Leben nun mal so wie es ist, grausam, hart und man kann leider nichts dagegen tun.In meiner Family gibt es nur Stress und unter meinen Freunden auch. Irgendwie hat das Leben für mich keinen Sinn mehr. Was für ein scheiß Spiel namens Leben! Irgendwie ist das Leben nur ne Verarschung (da war ich 12).
Ich gab mir selbst die Schuld für alles, so wie Mama mich auch immer beschuldigte. Ich hasste mich dafür und lies es mich spüren. Es war vorerst das Erste und Letzte mal das ich das tat, obwohl es mir danach besser ging. Ich wollte Mama keine Sorgen machen.
Ca. 3 Monate meines zwölften Lebensjahres verliefen wie immer, dann kam ich auf eine weiterführende Schule. Ich war von Anfang an der Klassenrasch. Mich haben sie aufgezogen wegen meiner Nase und ich hatte nie die Figur die den anderen in den Kram passte. Raphael wurde sein Laserpointer abgenommen und ich stahl ihn aus der Tasche der Lehrerin um dazuzugehören. Natürlich ist es aufgeflogen und alle haben mit dem Finger auf mich gezeigt. Ich war immer die die den anderen hinterher lief und dazu gehören wollte, doch ich schaffte es nie. Die die sich mit mir abgaben taten es nur um Geld und Zigaretten von mir zu bekommen, die Sachen für die ich so hart arbeiten ging. Erst wollte ich es nicht wahrhaben das sie mich ausnutzten, doch irgendwann musste ich es einsehen. Immer wenn ich mich nachmittags mit ihnen treffen wollte hatten sie natürlich schon was vor. Ich war das schwarze Schaf, egal wo, damit musste ich mich abfinden. Eine Person gab sich auch nachmittags mit mir ab, B. Wegen ihr bekam ich riesigen Stress. Wir wollten in die Stadt. Sie ging zu einem Fahrrad und sagte es sei ihrs gewesen. Letztendlich hatte sie es geklaut und es ist aufgeflogen. Ich bekam einen Anschiss von meiner Mutter. Ich unterbrach sie, ich wollte ihr sagen, dass ich es nicht geklaut hatte und nur dabei war und jetzt eine Zeugenaussage machen musste. Doch bevor ich auch nur das erste Wort ausgesprochen hatte scheuerte Mama mir eine. Das war das Erste und Letzte mal das sie mich geschlagen hatte. Sonst schrie sie mich nur mit blutunterlaufenen Augen an, sodass ich Angst bekam. Geschlagen hatte sie mich nie, so sehr ich es mir auch wünschte, dann hätte ich sie wenigstens hassen können. Seitdem war ich fast den ganzen Tag von zu Hause weg, nur auf der Flucht. Wenn ich abends da war, war ich Schuld an den Geschehnissen die an dem Tag passiert sind. Hier und da war ich dann auch noch spät abends der psychische Mülleimer. Mal weil ihr mal wieder einer ihrer Freunde die Freundschaft gekündigt hat, da sie ihre Spielchen durchschaut haben, mal einfach so.
Bei mir hatte sich einiges verändert. Ich hatte das Rauchen angefangen, weil ich dachte erst dann richtig zur Clique zu gehören in der ich seit kurzem war. Ich war das Kücken und noch nicht Strafmündig, dass wurde zum Problem. Ich fing an zig Schachteln Zigaretten für mich und für die Clique zu klauen. Sie habe mich nicht dazu gezwungen, ich wollte wenigstens dort mehr Ansehen. Ich hatte auch ständig einen Freund. Heute weiß ich das ich wohl das gesucht habe was ich zu Hause nie bekam, Liebe und Zuneigung. Ich habe mir selber eingeredet mich zu verlieben. Das war natürlich völliger Schwachsinn. Mit einem Tag änderte sich auch das. Ich hatte einen Freund der 17 war. Alles war so schön. Dann waren wir einen Monat zusammen, er sagte dass das was Besonderes sei und er mir einen besonderen Ort zeigen würde. Am Aa-See waren Hügel wo Bäume drauf waren, dahinter waren Kilometerweit nur Felder. Auf einem dieser Felder breitete Kevin eine Decke aus. Es schienen Stunden zu vergehen als wir uns in den Armen lagen und nur in den Himmel schauten. Doch dann fing er an Dinge zu tun die ich nicht wollte. Ich sagte ihm erst ruhig dass ich das noch nicht will und dass das wehtun würde. Doch er schien wie besessen und hörte nicht auf. Ich drohte ihm damit dass ich schreien würde, er sagte nur dass ich es tun sollte. Ich schrie, doch niemand hörte es. Wieder einmal blieb mein Weinen und meine Schreie stumm. Irgendwann war er fertig. Er ging und ließ mich auf seiner Decke liegen. Es war als hätte meine Seele meinen Körper verlassen. Ich wollte laufen, doch meine Beine bewegten sich nicht, ich wollte schreien, doch kein Ton verließ mehr meine Lippen. Ich weiß nicht mehr wie lange ich dort lag bis ich die Kontrolle über mich wieder hatte, es wurde schon dunkel.
Als ich nach Hause kam bekam ich erstmal einen riesigen Anschiss, weil ich zu spät war. Mir ging es so wie immer, da ich mir selber die Schuld daran gab.
Ich ging nicht mehr zurück zu dieser Clique. Bald schon hatte ich neue Leute gefunden. Ich war nicht so in mich gekehrt oder so ein Stubenhocker wie mein Bruder. Mir war es egal wo ich war, nur nicht zu Hause. Die neuen Leute waren im Jugendheim Leo. Ich ging jeden Tag dort hin.
Tagebucheintrag im Jahre 2000:
Warum lebe ich noch? Es gibt fasst nichts lebenswertes mehr für mich. Meine Mutter macht nur Zoff, mein Vater ist nie für mich da, meine angeblichen Freunde lästern hinter meinem Rücken und ich hab kein Bock mehr! Nur Lee-Chai findet noch was an mir. Er ist mein einziger Halt. Ich würde am liebsten nur rumliegen, garnichts tun. Am besten wäre noch ich würde umziehen und ein neues Leben anfangen, doch ich bin erst 13! KEIN BOCK MEHR!
So das reicht erstmal... Danke an alle die sich durch den langen Text kämpfen konnten und das lesen.:wave:
BurningSoul