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Dabei liegt das Problem höchstwahrscheinlich gar nicht an den
Impfungen, sondern an einem statistischen Effekt, erklärt der Wissenschaftsjournalist
Lars Fischer im Magazin "Spektrum".
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Der Wissenschaftsjournalist rechnet vor: Würde die Impfung die
Sterblichkeit bei Menschen, die 85 Jahre alt sind, um hypothetische 95 Prozent senken, haben diese mit den genannten Zahlen immer noch ein rund 50-fach höheres Risiko, an Covid-19 zu sterben als ein 25-Jähriger, der noch keinen Schutz erhalten hat. Dazu kommt wie gesagt, dass alte Menschen und Vorerkrankte schlechter durch die Impfung geschützt sind, als man es basierend auf den Studiendaten, die Durchschnittswerte erfassen, erwarten würde.
Je mehr Menschen also beide Spritzen erhalten haben, desto höher wird auch der Anteil derjenigen, die trotz vollständiger Impfung an Corona sterben. Das mag auf den ersten Blick paradox klingen, ist aber eigentlich nur logisch. Fischer erklärt: Die Risikogruppe ist weitgehend geimpft, ein Restrisiko sich zu infizieren bleibt, ein Teil stirbt trotz Impfung. Demgegenüber stehen viele noch Ungeimpfte, die aber relativ jung sind und ein deutlich geringeres Sterberisiko haben. Unter den Infizierten macht diese Gruppe den größten Teil aus — wegen der niedrigen Sterblichkeit wirken sie sich aber dennoch wenig auf die Todeszahlen aus. ...