Das finde ich wissenschaftlich sehr eng, aber vielleicht auch damit etwas kurz gesehen und gedacht.
Da stellt sich vielleicht die Frage, für wen und für was Wissenschaft Ergebnisse und Erkenntnisse 'produziert'? Können die nur noch von Fachkollegen gesehen, verstanden, interpretiert und vielleicht in's Leben umgesetzt werden? Dann könnte auch kein Politik-Berater diese Ergebnisse verstehen und in einen Rat umsetzen, und kein Politiker für sich, der nicht 20 verschiedene Spezialgebiete tagesaktuell studiert, könnte sich zu irgendeinem Thema einigermaßen kompetent äußern.
Also andererseits, warum sollte ein Psychologie-Professor nicht in der Lage sein, die Ergebnisse einer anderen Wissenschaft, eines anderen Wissenschaftlers, zu verstehen, zu interpretieren, umzusetzen?
Wissenschaft sollte ja sogar für gebildete, interessierte Menschen irgendwie noch verfolgbar sein. Vielleicht durch Wissenschafts-Journalisten oder andere aufbereitet. Natürlich enthält das ein Risiko der falschen Beschreibung und Interpretation. Aber wenn ansonsten wirklich nur noch Spezialisten in kleinsten Fachgebieten verstehen könnten, was da geforscht wird, dann verliert Wissen und Erkenntnis doch sehr schnell den Sinn, weil keiner mehr das Spezialfachgebiet des anderen versteht, und weil kein Mensch mehr die Zusammenhänge mit dem gesamten Leben, mit dem gesamten Menschen und mit der Gesundheit insgesamt versteht.
Und demnach auch keiner mehr was sagen könnte über irgendein wissenschaftliches Ergebnis und was es mit dem Menschen, dem Leben und der Gesundheit zu tun hat.
Aber täglich tun das ganz viele in ganz vielen Bereichen.
Auch nicht erst seit 1 Jahr.