Lamblien
Warum liegt bei erhöhtem ECP ein Verdacht (primär) auf Endoparasiten vor?
Hallo zusammen,
ich habe wieder eine wichtige sachliche Frage:
Warum soll bei erhöhtem ECP (primär) ein Verdacht auf Endoparasiten vorliegen?
Literaturauswahl mit wesentlichen Zitaten:
Medizinische Laboratorien Dsseldorf
Erhöhte ECP-Werte können auch bei anderen Erkrankungen, die zu einer Aktivierung der Eosinophilen führen, festgestellt werden. Dazu gehören Autoimmunerkrankungen und parasitäre Erkrankungen.
https://www.uniklinik-ulm.de/strukt...ersuchungen-leistungsverzeichnis/efg/ecp.html:
Bei verschiedenartigen Enzündungsprozessen findet man erhöhte Aktivitäten eosinophiler Granulozyten, so besonders bei parasitären, allergischen und rheumatischen Erkrankungen.
https://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2005/2005-28/2005-28-268.PDF (ursprünglich von lisbe verlinkt) :
Trotz alledem [sc.: Erleichterung der allergischen Diagnostik durch Bestimmung des ECP sowie Vereinfachung parasitologischer Diagnostik durch zunehmend zur Verfügung stehende Serum-Untersuchungs-Möglichkeiten] bleibt die Eosinophilie
ein Phänomen, das erst durch die Anamnese,
den Status und die intellektuelle Syntheseleistung
aller Befunde durch den Untersucher
seine Bedeutung erlangt.
(AaO., S. 741, Hervorhebungen von Karolus)
Damit dürfte deutlich geworden sein, dass erhöhtes ECP bzw. auffällige Eosinophilen auf eine Vielzahl von Erkrankungen hinweisen kann. Dabei sind wesentlich Parasitenbefall (laut der Literatur v.a. in der nichtwestlichen Welt) zu nennen, allergische Erkrankungen (hier kannte ich mich vor einigen Jahren ganz gut aus und fand, dass die damals veröffentliche Lehrbuchmeinung extrem hinter der damals aktuellen Forschungslage hinterherhinkte), allerdings auch m.E. noch relativ unerforschte Erkrankungen wie systemische Immunerkrankungen / Autoimmunerkrankungen.
Eine primäre Deutung auch der Eosinophilie auf Parasitenbefall, wie sie lisbe hier vornimmt:
Nein, aus dem Artikel geht hervor, dass eine Eosinophilie zunächst einmal überall in der Welt auf Würmer zurückzuführen sind. Nur nicht in der westlichen Welt. Das reicht doch als Fazit.
(
https://www.symptome.ch/threads/lamblien-giardia.77753/page-39#post-775332; lisbe bezieht sich hier auf den letzten von mir oben zitierten Artikel),
entspricht NICHT Inhalt und Auffassung des von ihr zugrunde gelegten wissenschaftlichen Artikels. Ich finde es wichtig, dass wissenschaftliche Forschung nicht falsch oder einseitig dargestellt oder komplett gegen den Strich gebürstet wird - weil das leider sehr gefährlich sein kann, nämlich dann, wenn z.B. notwendige diagnostische Untersuchungen unterbleiben sollten.
Natürlich kann hier - außerhalb eines institutionellen wissenschaftlichen Denkens und Forschens - jeder aus einem Text herauslesen - oder auch hineinlesen - wie es ihm dünkt. Ein Text findet leider selten Vertreter, die ihn davor schützen.
Auch ich wünsche Dir, lisbe, und Deiner Familie alles Gute und dass Ihr bald Hilfe bekommt und es Euch besser geht!
Viele Grüße
Karolus
P.S. Die beiden obersten Links mit den Zitaten gehen gerade nicht, auch wenn sie richtig verlinkt sind, vielleicht muss man in die Datenbanken noch selbst "ECP" eingeben bzw. auf der HP selbst suchen.