Also. Was soll ich sagen. Du schreibst hier so vieles.
Erstmal bekommt dein Vater seit 2 Jahren Diuretika. Die können je nach Mittel selbst eine Leberzirrhose auslösen. Beispiel:
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Erschwerend kommt dann noch dazu, dass er zu wenig trinkt, was das Ganze befördert. Diese Austrocknung sorgt auch dafür, dass das Hirn austrocknet. Was bei alten Menschen häufig zu einem Zustand der Verwirrung führt, weshalb in einem Pflegeheim ganz besonders auf tägliche ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet wird.
Er muss wenigstens ca. 1 Liter Flüssigkeit am Tag trinken.
Dann sind deine Eltern alt, aber nicht entmündigt. Offensichtlich medizinisch auch nicht besonders gut betreut, sonst hätte der Arzt darauf hingewiesen, auf was zu achten ist und würde auch Hausbesuche machen.
Zum Einen fühlen sie sich verzweifelt und alleine gelassen und wollen deine Hilfe. Zum Anderen möchten sie aber trotzdem wie Erwachsene behandelt werden und ernst genommen werden. Das kann zuweilen eine Gratwanderung sein.
Um es ganz deutlich zu sagen- Dein Vater wird voraussichtlich in den nächsten Jahren sterben. Du hast jetzt die Chance für deinen Vater/deine Eltern dazusein und vielleicht auch noch Dinge zu klären, die Du bald nicht mehr klären kannst.
Du kannst mit ihnen feste Zeiten vereinbaren, an denen Du für sie dazusein willst/kannst. Du musst dich nicht terrorisieren lassen. Aber es sollte dir klar sein, dass die Situation mit 74 durchaus ernst ist.
Das ist nun mal des Lebens Lauf. Sehe es als eine Chance deinen Eltern etwas von der Zeit zurückzugeben, die sie für dich als Kind aufgebracht haben.
Es wäre gut, wenn deine Mutter eine Pflegestufe bei der Krankenkasse beantragen würde, falls dein Vater vieles nicht mehr alleine kann. Denn es ist so, dass wenn er alles noch alleine kann, wird er keine bekommen.
Falls er das nicht mehr kann, wäre es gut die Eltern vorher zu briefen. Denn viele alte Menschen sind einfach zu stolz Hilfe anzunehmen. Mein Vater hat der Frau zur Einstufung z.B. ganz stolz erzählt, dass er für ihren Besuch alleine gebadet hat. Was er sonst nie machen konnte. Dann gab es natürlich keine Pflegestufe und kein Pflegegeld und keinen Sozialdienst, den man von Pflegegeld hätte beauftragen können.
Aber vielleicht wollen deine Eltern das auch einfach nicht, weil sie es unerträglich finden, dass fremde Leute in ihrer Wohnung ein und aus gehen und sie bevormunden. Dann muss man warten, bis sie soweit sind Hilfe anzunehmen, denn es ist ihre Entscheidung.
Man kann einen Sozialdienst natürlich auch ohne Pflegestufe beauftragen und selbst bezahlen. Aber genau so gut können deine Eltern den erst gar nicht in die Wohnung lassen oder rauswerfen, wenn sie den nicht wollen.
Dann wäre es gut, wenn wenigstens der Hausarzt jedes 2.Wochenende vorbei käme. Dann sollte er eigentlich auch frühzeitig den Zustand deines Vaters erkennen können.
Vielleicht wäre auch Essen auf Rädern noch eine Option, falls deine Mutter das Kochen nicht mehr auf die Reihe bekommt. Am Besten wäre es aber, wenn sie sehr viel Gemüse und Obst essen würden.
Es macht dich mMn. kaputt, weil Du die Situation falsch beurteilst. Versuche sie einmal aus der Sicht deiner Eltern zu sehen.

Es ist halt oft kein Spaß alt zu werden.

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