Hallo James,

klar spielen finanzielle Hilfen eine Rolle!!! Ohne diese geht nichtmal ein vorrübergehende Vollzeitpflege!! Werde versuchen heute noch mit dem sozialen Dienst des KH zu sprechen.

Der Arzt will meine Ma heute auf Station verlegen. Medizinisch vermutlich okay... Wie sie da "so alleine" klar kommen soll, weiß ich allerdings nicht. Werde mir das wohl ansehen müssen, ob die Pfleger da wie versprochen tatsächlich ständig nach ihr gucken können...

Nun habe ich allerdings erfahren, dass man versucht, sie mit einer anderen MRSA-Infektion zusammen zu legen. Menschlich aus meiner Sicht tausendmal besser, als schon wieder und längerfristig alleine. Sie versteht ja überhaupt nicht mehr, was da passiert. Aber ist das aus Infektions-Gründen okay?? Der Doc sagt, solange beide nicht "mobil" sind, wäre das okay....

LG Anja
 
Das Zusammenlegen hat nach meiner Meinung Vor- und Nachteile. Vorteilhaft wäre, wenn sich Deine Mutter sonst zu allein fühlt und die Psyche spielt ja immer bei Heilungsprozessen eine Rolle. Schwierig ist es jedoch jedweden Ping-Pong-Effekt zu vermeiden. Das klappt nur, wenn wirklich kein Körperkontakt (auch nicht über Gegenstände, Licht-Schalter, Armaturen) möglich ist und sich Ärzte, Pflegekräfte und Rinigungspersonal nach allen Regeln der Hygiene verhalten. Eine Übertragung durch die Luft ist ziemlich unwahrscheinlich.

Gruß, James
 
Hallo James,

genaus so sehe ich das auch!! Ich denke, meine Ma ist unmittelbar vor oder gar in einer schweren Depresssion!! Insofern finde ich Zusammenlegen vermutlich sehr hilfreich. Ob das mit der Hygiene klappt weiß ich nicht...

Auf Intensiv machte alles einen super-korrekten Eindruck, wenn ich da war... Auf Station vorher "beklagte" meine Ma, dass Ärzte ohne "Vollverkleidung" zu ihr kommen... Aber ob die dies vom Nachbar-MRSA-Zimmer oder vom Nachbarbett machen, ist wohl eher ein kleiner Unterschied. Die Pfleger scheinen alle ihren Job ordentlich zu machen, (wenn ich da bin!!!).

LG Anja
 
Meist kann man sich auf sein "Bauchgefühl" verlassen. Bei der Hygiene wird oft weniger "Theater" gespielt als in anderen Bereichen...entweder ist man immer relativ korrekt, oder eben nicht.
Ich denke auch, dass etwas Abwechslung gut ist und andere Gedanken aufkommen lässt....

Gruß, James
 
Werde Euch morgen auf dem Laufenden halten, wie sich das "neue Zimmer" und die entsprechende Pflege zeigt.

Schön, dass es dieses Forum gibt!!!

Danke, an alle Beteiligten...

LG Anja
 
Hallo Anja,

alles ok oder gibt es Schwierigkeiten? Ich mache mir schon Sorgen, weil ich ein paar Tage nichts von Dir gehört habe...

Gruß, James
 
Hallo James,

danke für deine "Sorge" um mich und meine Ma.... Ich war ein paar Tage fast nur im KH, da sie nicht wirklich Besserung zeigte und ich dann versucht habe, gemeinsam mit dem sozialen Dienst eine Verlegung in eine Akut-Geriatrie zu organisieren.

Seit gestern Nachmittag ist aber auch das wieder "nur mein kleinstes Problem". Sie hat nun auch einen Infekt, vermutlich auch MRSA, an der Herzklappe. Einzige, theoretische "Heilungschance" ist eine neue Herzklappe!!? Eine Herz-OP in ihrem Zustand?? Und selbst wenn sie das noch schaffen sollte, kommt dann nächste Woche die Niere, die Leber oder was auch immer.... Habe um 11.00 einen weiteren Termin beim Chefarzt, werde aber wohl nicht für die OP sein....

Und zu allem Überfluss habe ich einen Bruder, der sich seit 30 Jahren nicht um seine Mutter kümmerte, aber jetzt den großen Zampano miemt und mir droht, und fordert und die Ärzte kirre macht.... Habe schon einen Anwalt eingeschaltet....

Habt ihr Erfahrungen mit MRSA und Hospiz?? Wenn meine Ma nicht operiert wird, wird sie das Ganze wohl nicht überleben, laut Arzt von gestern.... Was habe ich für Möglichkeiten, ihr dann wenigstens das Sterben zu erleichtern???

LG von einem verzweifelten Floh
 
Hallo Floh,

ich teile Deine Sorge, denn der Zustand lässt Befürchtungen aufkommen. Nach meiner Erfahrung gebe ich dem Arzt Recht, ohne OP wird das nicht ausheilen können. Es ist nun die Frage, ob man so einen Eingriff dem Patienten noch zumuten kann. Da bin ich natürlich mit meinem Latein am Ende.
Ich persönlich habe für so einen Fall (da ich MRSA hatte und vermutlich auch wieder bekommen werde) eine Patientenverfügung um mir einen langen Weg, der lediglich von der Gerätemedizin bestimmt wird zu ersparen. Aber so etwas ist natürlich von dem Empfinden des Betroffenen abhängig.

Gruß, James
 
hallo
bei meiner mutter war es vor zwei jahren bevor sie verstorben ist ähnlich. eine infektion kam zur anderen. schlussendlich wurde sie von der klinik in der sie seit praktisch zwei jahren von einer abteilung zur anderen weitergereicht worden ist in ein alten- und pflegeheim abgeschoben.

meine mutter hatte in einem offenen bein das über lange zeit nicht zugewachsen war einen mrsa-keim entwickelt, andere stellen kamen dazu, es gab diese und jene folgekrankheit u.a. einen leichten herzinfarkt als sie plötzlich nach hause entlassen worden war ohne dass ich vorher darüber informiert war und eine niereninsuffizienz.

da meine mutter bis zuletzt immer wieder positiv getestet wurde kam nur ein einzelzimmer in frage für einen aufenthalt. da sie kein heim aufnehmen wollte im wohnkanton (wir leben in der schweiz) mussten wir suchen bis wir endlich etwas gefunden hatten das überhaupt bereits war sie aufnzunehmen. wir stellten anträge über anträge.
schlussendlich und nach bezahlung einer happigen aufnahmegebühr, einer ständigen ausserkantonalen monatspauschale durfte sie die klinik verlassen und übersiedeln. drei wochen lebte sie in einem kleinen zimmerchen isoliert vom leben und von den menschen bis sich ihr zustand so verschlechterte dass sie gestorben ist.
ein hospiz in der schweiz haben wir nicht gefunden, das bereit war sie aufzunehmen. die pflege die sie aber in diesem pflegeheim bekam und die zuwendung von ihrer persönlichen betreuerin war sehr gut, diese hat sich neben mir sehr liebevoll und engagiert um meine mutter gekümmert.

leider hatte ich damals noch keinerlei ahnung von diesem forum hier, ich habe es später erst entdeckt.

ich wünsche dir von herzen eine gute entscheidung und einen ort wo deine mutter gute pflege bekommt und sich doch noch alles zum guten wenden kann und natürlich auch ganz viel kraft.
lg susann
 
hallo James,

weiß du, wo ich Informationen zu meinen Rechten als Patient, bzw. als Bevollmächtigte erhalte??? Das Ganze wird immer "bunter"....

Meine Mutter hat (soweit sie überhaupt verstanden hat, worum es geht) sich gegen die OP entschieden!! Meine volle Unterstützung hat sie!! Ich weiß aus langen und vielen Gesprächen mit ihr, dass sie niemals "freiwillig" zustimmen würde. Ich denke, sie und ich sind uns einig, dass sie nur noch in Würde, schmerz- und angstfrei sterben möchte.

Da aber laut Arzt eine zumindest theoretische Chance auf "Heilung" besteht, besteht er auf Einhaltung der Vorgaben nach medizinischen Standards. Sprich, er "verlangt" 6 Wochen Antibiotika-Behandlung mit dem bei ihr bisher angewandtem Reserve-Antibiotikum und danach Absetzen und schauen, was passiert... Mit dem natürlich vorhandenen Risiko, dass sich der Zustand sofort weiter verschlechtert oder gar das nächste Organ dran ist...

Ich halte das für "Quälerei" und denke, man sollte sich jetzt nur noch auf Beschwerde-Reduzierung und würdevolles Sterben einlassen....

Verlegung in eine akut-Geriatrie ist vom Tisch, da Mobilisierung nicht mehr wichtig ist, sondern nur noch Keim-Behandlung.... Krankengymnastik, sprich Bewegung von Gelenken, ist ebenfalls vom Tisch, weil das "eh nichts bringt", solange der Keim da ist....

Ich bin völlig verzweifelt. Möchte jegliche "Gesundungsversuche" einstellen und "sterben helfen". Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten.... Wer hilft mir, das umzusetzen???

Meine Mutter stöhnt und schreit übrigens seit gestern sehr häufig und langanhaltend. Wenn ich frage, warum, weiß sie nicht, dass sie stöhnt oder schreit... Ist das Gehirn ebenfalls infiziert???

Was kann ich tun????

Anja
 
@agnetae,

das war ja dann zusätzlich zur Erkrankung noch ein großes Problem....
hier in Deutschland gibt es ebenfalls sehr große regionale Unterschiede bei der Behandlung und Unterbringung von MRSA-Betroffenen.

@ floh,

die Reaktion, die Dein Bruder entwickelt kenne ich zur Genüge. Meist steckt ein schlechtes Gewissen (zB Jahre kein Kontakt gehabt) dahinter und es mündet in blinden Aktionismus. Oft ist es den Menschen nicht bewusst. Entschärfen kann man nach meiner Meinung nur dadurch, dass man auf diese Person zugeht und Verständnis zeigt. Das fällt aber sehr schwer und manchmal steckt die "Karre schon zu tief im Dreck"..Für den betroffenen Patienten erschwert solche Situation die Lage...
LG, James
 
@ floh,

hat sich überschnitten...

Vermutlich hat Deine Mutter keine Patientenverfügung gemacht...das erschwert die Lage. Hast Du in der Nähe ein Hospiz oder einen Verein, der Dir Hilfe bieten kann? Es gibt bei größeren sozialen Trägern auch regionale Selbsthilfekontaktstellen. Allein bist Du überfordert, auch weil Deine Mutter Dich braucht und Du andere Sorgen hast. Du benötigst dringend sachkundige Hilfe!
Heute Abend kann ich Dir vermutlich mehr anbieten, da sich meine Frau in diesen Fragen besser auskennt....

LG, James

Nachtrag:
Das Gehirn ist vermutlich nicht betroffen, es sind die giftigen Abbauprodukte der Bakterien im Blut. Betroffene merken das meist nicht und leiden in der Regel auch nicht stark darunter. Man bewegt sich wie in einer Scheinwelt und nimmt äußere Einflüsse nur gering wahr. Belastend in dieser Situation sind eher so etwas wie Albträume...zumindest habe ich das damals so empfunden (ich war aber erst Mitte 50 und bei sonst guter Kondition).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo James,

sie hat eine Patientenverfügung!!! Aber die gilt ja "nur" bei "unheilbar" krank... Sagt der Arzt... Ich sehe das ganz anders!! Mittlerweile kommt die Frage auf, ob der Arzt so "stur" ist, weil das ein stock-katholisches Krankenhaus ist.

Es gibt die unabhängie Patientenberatung. Dort meint man, ich muss meine Ma da raus holen. Ich könnte den Arzt nicht "zwingen" die Behandlung abzubrechen... Mit MRSA kann ich sie aber schwer wo anders unterbringen. Eine Hospiz hat bereits abgesagt, eine zweite steht noch an. Dann bleibt erstmal nur der Versuch einer Kurzzeitpflege. Aber auch da hab ich nicht wirklich Hoffnung...

Ich brauche einfach jemanden, der mir hilft das auch zeitlich alles zu klären. Ich habe einen fulltime-Job, aber seit Wochen nicht mehr fulltime gearbeitet. Heute hab ich schon wieder einen Tag Urlaub, um mich um ein paar Dinge zu kümmern.

Albträume hat sie auch. Sie sieht überall im Bett "Krabbeltiere" und fleht mich ständig an, die weg zu machen....
 
Hallo Anja,
soviel von dem, was Du beríchtest erinnert mich an das, was ich mit meinen Eltern erlebt habe – inklusive Bruder.

Gib Deine Mutter nicht zu früh auf – viele Symptome können durch die Behandlung entstehen.

Du solltest so schnell wie möglich die Krankenakten von beiden Krankenhäusern anfordern und Dich genau über die Medikamente informieren. Die Halluzinationen können von einer falschen Medikamentengabe kommen. Viele Antibiotika erzeugen welche. Besteh darauf, dass Deine Mutter regelmäßig Physiotherapie bekommt, damit sie von Liegen keine Schmerzen bekommt. Dann können die Schmerzmittel reduziert werden – bekommt sie z. B. Morphin? Bei meinem Vater wurde z. B. die Digoxindosis zu hoch gesetzt, davon bekommt man auch Hallus.

Die Aussage, dass sechs Wochen mit demselben Antibiotikum behandelt werden soll, verstehe ich nicht – wenn ist es das Richtige ist, darf die Behandlung nicht so lange dauern. Es muss unbedigt abgeklärt werden, welche Keime sie hat. Es ist oft so, dass man einen weiteren Keim bekommt, weil das Immunsystem durch die Antibiotika geschwächt wird – wenn dieser Keim gegen das gegeben Antibiotikum resistent ist, kann er sich explosionsartig ausbreiten – dann muss unbedingt ein weiteres Antibiotikum gegeben werden. Laß Dir die mikrobiologischen Berichte kopieren! Bestehe darauf, dass Blut, Urin und Stuhlproben und wenn sie Husten hat auch das Sputum untersucht wird und nicht nur irgendwelche Abstriche!

Versuche herauszufinden, ob Deine Mutter ausreichend ernährt wird und vor allen Dingen genügend Flüssigkeit bekommt!

Guck mal hier:

Durchgangssyndrom

Hast Du schon mal mit der Krankenkasse gesprochen? Vielleicht können die Dir helfen.

Ich denke an euch!

Ganz liebe Grüße
Silke
 
hallo Agnetae,

danke für deine guten Wünsche. Ich bin entsetzt zu sehen, was für "Leidenswege" hier beschrieben sind. Deine Mutter hat 2 Jahre mit dem Keim gekämpft und dann den Kampf verloren???

Wie habt ihr denn in der Zeit "Alltag" gelebt?? Was ist denn mit Isolierung, wenn du aus dem KH raus bist?

Ich sehe im Moment meine Mutter bis ans Ende ihrer Tage nur noch von Menschen in Kittel, Mundschutz und Haarnetz umgeben.... Eingesperrt in einem Einzelzimmer.... Könnte verrückt werden, bei dem Gedanken so hilflos zu sein.

LG Anja
 
Hallo Silke,

es ist mittlerweile recht schwierig an irgendwelche Berichte zu kommen. Die Ärzte sind alle nur noch genervt, die Pfleger völlig unterbesetzt und Berichte kopieren dürfen sie nicht, der sagen sie zumindest.

Ich bin aber auch nicht sicher, was es mir bringt, genau zu wissen welcher MRSA (gibt es verschiedene??) es ist, wenn ich nicht weiß, welches AB dann genau das Richtige ist. Wie soll ich als Laie das denn kontrollieren???

Man macht wohl derzeit keine weiteren Untersuchungen von Urin, Stuhl, Blut, Sputum... Sagt man.... Kann ich aber natürlich auch nicht kontrollieren. Sie liegt im Übrigen in einer kleinen Klinik auf einer relativ kleinen Station, mit 4 isolierten Patienten und 2 Pflegern/Schwestern je Schicht...

Genügend Flüssigkeit?? Sie bekommt, soweit ich das weiß 1000 ml täglich intravenös Amino...?? Oder so ähnlich... Mehr Flüssigkeit soll sie nicht bekommen und ich soll ihr möglichst wenig zu trinken geben... Verstehe ich auch nicht... Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie ständig Durst, soll aber nicht trinken... Blutzucker ist allerdings okay....

Essen tut sie wohl vor allem, wenn ich sie füttere. Wenige Löffel Suppe, Joghurt o.ä. je Mahlzeit....

LG Anja
 
Hallo Anja,
schau Dir mal dieses Bild von meinem Vater an.

IMAG0098.jpg


Er hatte im Mai 2010 einen schweren Schlaganfall, bekam in der REHA Pseudomonas aeruginosa, MRSA und noch ein paar andere Keime.

Dieses Bild habe ich Anfang Oktober 2010 zuhause aufgenommen – er hatte nach wie vor MRSA und war zu diesem Zeitpunkt 92 Jahre alt.

LG Silke
 
Hallo Anja,
Amino… wird wohl Aminoven (Glucose/Elektrolyte-Infusionslösung) sein? Davon enthalten 1000 ml 10%-Lösung 400 Kalorien….. – das dürfte wohl nicht genug sein!

Hat Deine Mutter Ödeme ? Oder warum soll sie so wenig trinken? Führen die eine Ein- / Ausfuhrliste?

Ihr habt das Recht Kopien von der Akte zu bekommen. Wenn Du sowieso Kontakt zu einem Rechtsanwalt hast, frag die, ob Du den einschalten sollst! Versuch es bei der Verwaltung des Krankenhauses und frag, ob die eine Beschwerdestelle haben.
BGB § 630g Einsichtnahme in die Patientenakte
(1) Dem Patienten ist auf Verlangen unverzüglich Einsicht in die vollständige, ihn betreffende Patientenakte zu gewähren, soweit der Einsichtnahme nicht erhebliche therapeutische Gründe oder sonstige erhebliche Rechte Dritter entgegenstehen.
Es gibt verschiedene MRSA – Stämme. Die meisten werden in Krankenhäusern übertragen (ha-MRSA). Die, die man sich in der Landwirtschaft (laMRSA) oder z. B. beim Sport (caMRSA) einfangen kann, sind in Deutschland (noch) extrem selten.
Beim haMRSA gibt es auch verschiedene Stämme – verschiedene Krankenhäuser können auch verschiedene Stämme haben – aber bei den meisten helfen die gleichen Antibiotika. Aber – wie gesagt – ist die Gefahr groß, dass Deine Mutter noch andere Krankenhauskeime bekommen hat und die müssen auch behandelt werden. In den mikrobiologischen Berichten steht drin, welches Antibiotikum hilft. Wenn Du sie hast, kannst Du sie hier ja mal hochladen, wenn Du nicht sicher bist - oder Du kannst sie mir auch per E-mail zuschicken. Die Adresse steht auf meiner Seite.
LG Silke
 
hallo Agnetae,

Deine Mutter hat 2 Jahre mit dem Keim gekämpft und dann den Kampf verloren???

Wie habt ihr denn in der Zeit "Alltag" gelebt?? Was ist denn mit Isolierung, wenn du aus dem KH raus bist?

LG Anja
hallo anja
ja, wir haben zwei jahre lang gekämpft. das krankenhaus und die spitex die vorher die beine meiner mutter zu hause hat versucht zu versorgen, d.h. sie haben unmengen von verbandmaterial angeschleppt und infektionslösungen haben einander gegenseitig die schuld an dem keim zugeschoben. irgendwo muss sie sich damit angesteckt haben...leider konnte ich das nicht herausfinden.

von allem anfang an wollten sie ihr gleich das bein beim knie amputieren weil sie nur so eine chance sahen, meine mutter hat verzweifelt gekämpft und ich habe sie darin natürlich unterstützt.
das schlimmste fand ich dann allerdings auch dass sie einfach nach hause entlassen wurde, ohne info an mich, sie lebte vorher allein in einer wohnung. pflegebett und notruf und alle möglichen hilfen die ich ihr inzwischen organisiert hatte, falls sie wieder nach hause zurückkehren konnte. die ärzte machten uns immer wieder hoffnung und meine mutter griff darnach wie nach einem strohhalm. sie hatte zur anfangszeit noch ein intaktes netz an freunden und nachbarn die sie täglich besuchten.

natürlich ist die isolation das schlimmste überhaupt - und die reinigung der beine, die jeden tag stunden in anspruch nahm und sehr schmerzhaft war. die spitex kam immer häufiger ohne voranmeldung, besucher wurden weggeschickt, irgendwann kamen sie nicht mehr...das war am anfang der zwei jahre danach lernte sie praktisch sämtliche abteilungen der klinik kennen. und wir alle schutzmassnahmen, ausser der wäsche die hätten wir zuhause waschen dürfen weil sich da nichts einnistet wie uns der hygienebeamte erklärt hatte.
tja wie war es für uns? einige freunde haben wir auf der strecke gelassen weil sie selber angst hatten, sich bei uns anzustecken. viel zeit um freundschaften zu pflegen blieb irgendwann auch nicht mehr übrig weil neben der arbeit und zwei hunden, haushalt und mann mit regelmässigen besuchen und betreuung da blieben wir ein stück weit auch selber auf der strecke...

die isolierung wurde uns immer wieder gesagt, sobald die mutter aus der klinik raus ist, gelten andere regeln - auf meine fragen warum und wieso, erhielt ich keine antwort. meine mutter wollte keine antwort wissen weil sie nur nach hause wollte - selbstverständlich begreife ich das auch.

ich weiss nicht, ob es inzwischen mit der betreuung besser aussieht ob man sich eher als mensch behandelt fühlt - manchmal dachte ich wir hätten alle aussatz.
schau dir gut anja, dass du selber nicht nur auf der strecke bleibst.
lg susann
 
Hallo Anja,

wenn Deine Mutter eine Patientenverfügung hat kannst Du sie mit Hilfe eines Anwaltes durchsetzen. Wenn es klar daraus hervor geht und sie es selber so noch formulieren kann, ist die OP der Herzklappe nicht durchzuführen (wäre Körperverletzung!). Schwieriger ist es die Antibiotika-Behandlung anzulehnen, da diese nach dem Verständnis der Schulmedizin helfen könnte. Das aber liegt im Ermessensspielraum und der richtet sich auch nach den sonstigen Umständen.

@agnetae,

das mit der Wäsche ist mir unverständlich! Sie ist genau so infektiös wie jeder andere Genenstand der Körperkontakt hat. Eine glatte Lüge des "Hygienebeamten"!
Ansonsten kann ich die Schiderung voll bestätigen. Auch heute werden noch Patienten mit dem Keim entlassen. Manche sogar ohne jede Aufklärung....
Ich bin meine MRSA-Infektion auch nicht los geworden. Erst als ich die Schmerzen nicht mehr ertragen wollte, habe ich mir auf eigenen Wunsch den Unterschenkel (der Fuß war bis zum Knöchel innerhalb der Knochen infiziert) in einer anderen Klinik amputieren lassen.

LG, James
 
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