Naja, ein Bisschen Meldepflicht für MRSA gibt es schon:

HWelt - Krankenhaushygieneverordnung tritt zum Jahreswechsel in Kraft

Für MRSA (Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus) besteht seit dem vergangenen Jahr eine Meldepflicht. Mit dem direkten Labornachweis in Blut oder Liquor werden jedoch nur klinisch schwere Fälle mit Sepsis erfasst.

Hier ein paar Zahlen aus dem Epidemischen Bulletin 17/2009 des RKI

Es handelt sich um eine Untersuchung des Nationalen Referenzzentrums für Staphylokokken aus 2008 in dem steht, welche Krankheiten MRSA auslöst.

Wundinfektionen 51,67 % - Abszesse 6,12 % - Lungenentzündungen 15,37 %
Harnwegsinfektionen 9,91 % - Verschiedenes 6,35 % und das, was meldepflichtig ist – Sepsis 10,58 % !!!

Also sind fast 90 % der Krankheiten die durch MRSA hervorgerufen werden nicht erfasst.

Und es gibt noch viele andere Krankenhauskeime – die sind auch nicht erfasst.
 
Ja, eben...das ist dann wie ein wenig schwanger.
In jedem Bundesland ist es anders, in manchen ist überhaupt nichts vorhanden. Es scheint, als ob terretoriale Nähe zu Holland heilsame Wirkung auf die Gesundheitspolitik ausübt. Woher soll das RKI verlässliche Zahlen beziehen um daraus stimmige Aussagen zu formulieren? Man könnte auch die Kristallkugel bemühen.
 
Wie eine der größten Krankenkassen Deutschlands -die Barmer- feststellt, hat sich die Zahl der mit Krankenhaus-Keimen infizierten Patienten zwischen 2006 und 2009 mehr als verdoppelt! Trotz neuem Hygienegesetz ist noch kein einheitliches Handeln der einzelnen Bundesländer zu bemerken. Nun schlägt auch die Krankenkasse Alarm! Näheres unter:

Immer mehr Betroffene: Keime in der Klinik | RP ONLINE
 
Danke, Juliette für den Link!

In der Tat liegen die Ursachen nicht nur in der Humanmedizin und Hygiene, sondern leider auch durch Antibiotika in der Tierzucht. Schlimm finde ich die Tatsache, dass den Tieren ja nicht nur aus veterinärmedizinischer Notwendigkeit verabreicht werden sondern auch um schnellere Gewichtszunahme und damit verfrühte Schlachtreife künstlich herbei zu führen. Ein reiner Irrsinn! .... und dann kommt noch nicht einmal kennzeichnungspflichig dieser Schund auf den Teller des Verbrauchers.
Guten Appetit...
 
.... und dann kommt noch nicht einmal kennzeichnungspflichig dieser Schund auf den Teller des Verbrauchers.
Das ist leider so, wobei man auch als Verbraucher hinsehen sollte. Wenn man Fleisch ißt, dann könnte man bei einem Bauern mit eigener Schlachtung kaufen. Edeka führt die Firma Wassgau die Biofleisch verkauft. Wenn aber alles ganz, ganz billig sein soll, dann greift man zu Wiesenhof ect. und damit unterstützt man die Massentierhaltung.

Grüsse von Juliette
 
Lieber James,
vielen Dank, daß Du dich in Sachen MRSA weiterhin so angagierst.
Die Einstellungen hier im Forum über meine erste antibiotikafreie MRSA Sanierung, welche ich seinerzeit als ärztlicher Mitarbeiter der Firma Regena im sog." Regenabrief 1 " veröffentlichte, hat ja zu den unterschiedlichsten Reaktionen geführt...
Daher möchte ich hier zwei Dinge klarstellen. Für diesen Regenabrief 1 wurde mir von der Firma Regena ein Honorar von 50 Euro gewährt. Obwohl ich damals 3 Monate fieberhaft am pc gearbeitet habe, und quasi alle deutschen Universitäten welche mit diesem Thema beschäftigt sind, kontaktierte um eine größere Studie in dieser Sache anzuregen, alles in meiner Freizeit. Unter anderem führte dies dazu, daß ich mich von der Firma Regena distanzierte, nicht aber von den Regenaplexen.
Zweitens: Ist die Regenatherapie nur die Basis einer erfolgreichen antibiotikafreien MRSA Sanierung in meiner Praxis, entscheidend sind die spagyrischen und isopathischen Synergieschienen, ohne die man einen Patienten nicht mrsa-frei bekommen kann.
Beste Grüße aus München
dein mrsadoc
 
Ja James, du hast recht! Bis zum Jahre 2009 wurde Vancomycin, die letzte Waffe gegen MRSA als Wachstumsbeschleuniger in der Massentierzucht "legal" eingesetzt.
Ein Irrsinn der sprachlos macht, denn jeder Medizinstudent im 1.Semester lernt, daß Bakterien lernen in einer antibiotikahaltigen Umgebung zu überleben, und geben dieses Wissen als Erbinformation an ihre Nachkommen weiter (Plasmidbildung) - wenn wir dieses Fleisch zu uns nehmen, haben wir antibiotikaresistente Keime in der Nahrung, ins uns...
mrsadoc
 
Wenn' stimmt, wäre das doch sehr erfreulich:

...
Neues Antibiotikum führt zur Fehlsteuerung eines wichtigen Enzyms

Während herkömmliche Antibiotika normalerweise bestimmte Reaktionen in Bakterienzellen hemmen, greifen die Acyldepsipeptide (ADEPs) an einer ganz anderen Schlüsselstelle in den Stoffwechsel der Bakterien ein. Sie führen zu einer Fehlsteuerung eines wichtigen Enzyms. „Diese ClpP-Protease bewirkt normalerweise das Recycling von defekten Proteinen des Bakteriums, welches ein ganz strikt kontrollierter Prozess ist“, berichtet Prof. Brötz-Oesterhelt. „Die ADEPs setzen diese strikte Kontrolle der ClpP-Protease außer Kraft, wodurch nun auch bestimmte gesunde Proteine abgebaut werden“, sagt Dr. Sass. „Die Bakterien begehen regelrecht Selbstmord, da die eigene ClpP-Protease nun das für die Zellteilung wichtige FtsZ-Protein zerschneidet und verdaut.“ Dadurch gerät die normale Steuerung außer Rand und Band, die Zellteilung und dadurch die Vermehrung der Erreger wird verhindert.

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Untersuchungen eine auf ihrem Forschungsgebiet neue Methode aus der Grundlagenforschung. Dr. Sass machte am Zentrum für Bakterielle Zellbiologie an der Universität Newcastle (England) mit einem extrem hoch auflösenden Fluoreszenzmikroskop Aufnahmen von Bakterien. „Wir markierten das FtsZ-Protein und viele weitere Proteine in den Bakterien mit einem grün fluoreszierenden Farbstoff und machten dann Echtzeitaufnahmen von den mit ADEPs behandelten und auch von unbehandelten Erregern“, berichtet Dr. Sass. Durch diesen Vergleich konnten die Forscher beobachten, was im Stoffwechsel der gefährlichen Bakterien anders lief, wenn sie mit dem neuartigen Antibiotikum behandelt waren. „Nach der Gabe von ADEP gelangten im Bakterium wichtige Proteine nicht mehr zu der Stelle im Stoffwechsel, wo sie für die Zellteilung gebraucht werden“, ergänzt Prof. Brötz-Oesterhelt.

Wirkung gegen mehrere gefährliche Bakterienarten

Das neuartige Antibiotikum wirke nicht nur gegen den gefürchteten multiresistenten Erreger Staphylococcus aureus (MRSA), sondern auch gegen Streptokokken, die etwa Mittelohr-, Lungen-, oder Hirnhautentzündungen auslösen können, so die Forscher. Außerdem stoppt es die Vermehrung von Enterokokken, die zum Beispiel für Harnwegsinfekte, Blutvergiftung oder eine Entzündung der Herzinnenhaut verantwortlich gemacht werden.
....
Neues Antibiotikum treibt Bakterien in den Selbstmord

Grüsse,
Oregano
 
Im ZDF kommt morgen um 13:25 auch ein Bericht über dieses Thema:

ZDF-Dokureihe "planet e." berichtet über gefährliche Keime in der Abluft von Großmastanlagen

ZDF-Dokureihe "planet e." berichtet ber gefhrliche Keime in der Abluft von Gromastanlagen | ZDF | Presseportal.de

Wenn man sich die Liste „Infektionen von A-Z“ vom RKI mal ansieht, hat man das Gefühl, dass die für Afrika zuständig sind – da findet man die abenteuerlichsten Infektionskrankheiten – aber Pseudomonas oder ESBL sucht man vergeblich.

www.rki.de/DE/Content/InfAZ/InfAZ__node.html

Die Experten vom RKI sollten vielleicht mal von ihren grünen und runden Tischen hochsehen und sich hier im Forum schlau machen! Dann wüssten die, was im richtigen Leben los ist!

LG
 
Bin neu hier im Forum.

Habe nicht alles überMRSA gelesen, aber wenn ich lese der Keim entweicht den grossen Tierhaltungsanlagen dann Frage ich mich ob die Bauern schon alle gestorben sind, oder eine erhöhte Sterblichkeit haben?
 
@Ratmann

Wenn man sich mit dem Keim ansteckt, merkt man das nicht. Man ist dann "Träger". Erst wenn noch andere ungünstige Faktoren dazu kommen (so zB. der Keim wird durch OP in das Innere des Körpers verschleppt und das Immunsystem ist zu schwach) wird es kritisch. Dann schwebt man in Lebensgefahr.
Zudem ist "MRSA" eher eine Sammelbezeichnung, es gibt über 1.000 bekannte Stämme mit unterschiedlicher pathogener Wirkung auf den Menschen. MRSA der Nutz-Tiere schaden denen scheinbar weniger als den Pflegern/Verarbeitern. Statistiken gibt es aber (leider) nicht.
Mehr dazu im Wiki MRSA
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo James,

sie schreiben:
MRSA der Nutz-Tiere schaden denen scheinbar weniger als den Pflegern/Verarbeitern.

Werden denn nicht hauptsächlich unsere Lieblinge (Hunde, Katzen, Pferde ....) nicht zu Überträgern des Keims?
Sollte man nicht auch das Krankenhauspersonal auf diesen Keim testen und Maßnahmen ergreifen.
In den Hochburgen der Viehhaltung und Verarbeitung sind keine erhöhten MRSA Patienten in den Krankenhäusern zu verzeichnen!
PS: Viele hier eingestellte Links sollten mal hinterfragt werden, damit sich eine objektive Meinung gebildet werden kann!

Gruß Ratmann
 
@Ratmann,

das Dilemma sind ja die lückenhaften Erhebungen, so dass wir immer noch auf Vermutungen oder Infos aus den Niederlanden angewiesen sind.
Inzwischen weiß man aber durch die Veterinäre (bei denen gibt es sogar Statistiken!!!), dass über die Hälfte unserer Schweinebestände aus der Massentierhaltung mit einem MRSA-Stamm besiedelt sind. Dieser Stamm ist für die Tiere nicht pathogen, lediglich bei den Pflegern und deren Kontaktpersonen scheint die Infektionsrate erhöht zu sein. Darüber gibt es einige Berichte, die aufzeigen dass ganze Dörfer fast durchgängig betroffen waren. Im Humanbereich aber fehlen dann weitere Statistiken, man hat lediglich die Trägerschaft aber nicht die weiteren Auswirkungen festgestellt:mad: Das hat neben politischen sicher auch versicherungsrechtliche Gründe...
Man darf vermuten, dass es nicht nur bei Nutztieren sondern auch bei Haustieren einen Ping-Pong-Effekt gibt. Bei Pferden ist es nachgewiesen, über Kleintiere wie Hunde und Katzen gibt es bisher nur wenig Material. Es ist aber zu vermuten, dass auch hier die Verhältnisse ähnlich gelagert sind.
Sicher kann man die Links hinterfragen und manche Aussage mag auch juornalistisch überhöht dargestellt sein. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass mit wenig Aufwand (im Vergleich zum Schaden) das Problem hätte eingedämmt werden können...
Bezeichnend ist doch auch, dass Ärzte und Pflegepersonal selbst auf Intensivstationen vieler Kliniken eben nicht getestet werden und so ein unkalkulierbares Risiko für ihre Patienten darstellen können.
 
Wenn' stimmt, wäre das doch sehr erfreulich:
Neues Antibiotikum führt zur Fehlsteuerung eines wichtigen Enzyms

Neues Antibiotikum treibt Bakterien in den Selbstmord

Grüsse, Oregano

Wenigstens muß ich nicht mehr lesen, daß die Bakterien gegeneinander Krieg mit chemischen Waffen führen. Oder das Bakterien so eine Art "Giftblase" besitzen, woraus sie dann vermehrt Gift beim Absterben freisetzen. Eine Bakterie mag ja Stoffwechselprodukte ausscheiden, die wir dann als Gifte bezeichnen, doch sie produzieren keine Gifte, um damit zu kämpfen. Sie scheiden etwas aus, während ihr Stoffwechsel läuft. Wenn sie jedoch aufhören zu existieren (oder ins falsche Milieu geraten), stellen sie einfach nur ihren Stoffwechsel ein, kapseln sich ab und warten auf bessere Zeiten ...

Bakterien sind auf die Symbiose mit Tausenden anderen Bakterien und Pilzen angewiesen, weil Bakterien untereinander ihre DNS austauschen müssen. Nur dadurch können sie sich erhalten /reparieren. Werden Bakterien isoliert, sterben sie ab, denn dieser DNS-Austausch ist die biochemische Grundlage der Sexualität. Und nun bekommen sie ein Verhüterli ...
 
Dass in den Niederlanden die MRSA-Infektionsrate im Gegensatz zu Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr gering ist, ist den Lesern unserer Seiten sicher hinreichend bekannt.
Warum dies aber so ist, verdeutlicht folgender Bericht.
Originaltext:
bron: nu.nl | Het laatste nieuws het eerst op nu.nl
Opnamestop afdeling Jeroen Bosch wegens MRSA
20 november 2011
DEN BOSCH - De locatie Den Bosch van het Jeroen Bosch Ziekenhuis (JBZ) heeft zondag een opnamestop afgekondigd voor de verpleegafdeling Orthopedie.
Het ziekenhuis zag zich hiertoe genoodzaakt nadat bij een onderzoek een MRSA-bacterie was geconstateerd, zo maakte het ziekenhuis zondag bekend.
Het JBZ heeft naar eigen zeggen alle noodzakelijke maatregelen genomen om verdere verspreiding van de bacterie te voorkomen. Alle medewerkers en patiënten op de betrokken afdeling worden gescreend op de MRSA-bacterie. Patiënten worden bovendien voorlopig in quarantaine verpleegd.
Het is onduidelijk hoe lang de maatregelen van kracht moeten blijven.
MRSA is een ziekenhuisbacterie die vooral voorkomt in buitenlandse ziekenhuizen, maar die soms ook in Nederland wordt geconstateerd. Een besmetting leidt overigens maar zelden tot een infectie.
Actueel | Medische missers en fouten|SIN-NL (sin-nl.org/index/actueel&nieuws=397)

Überstetzung in Kurzform:
Im J.Boschkrankenhaus in der Orth. Abteilung wurde ein Fall von MRSA gefunden.
Für diese Abteilung gilt ein Aufnahmestopp. Patienten dieser Staiton werden sofort isoliert und alle Mitarbeiter der Station und weitere Patienten der Station werden auf MRSA untersucht. Es ist unbekannt wie lange die Quarantäne bestehen bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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