Hi
@evalesen,
danke für die Rückmeldung. Mit ACE meinst Du ACE Rezeptoren, die verstärkt gebildet werden?
Da Du erfreulicher Weise hier mitliest: weißt Du zufällig wie lange es dauert, bis man sein Mikrobiom verändert kann? Hast Du Ideen zum Nachfolgenden?
Konkret: wenn man lange Zeit Carbs meidet, entzieht man bestimmten Bakterienfamilien das Futter.
Frage ist, was machen die - sterben? In "Stasis" gehen und auf bessere Zeiten hoffen? (sowohl/als auch?)
Umlernen und Eiweiß verdauen? (frage ich mal so provokant, weil es heißt, dass auch div. Pathogene schnell draufkommen, dass sie keine Carbs mehr bekommen und auch ihren Stoffwechsel umstellen (sich bis zu gewissem Grad "Keto-adaptieren" können), wenn ich da richtig eingelesen bin). Ev. ist das auch eine "urban legend", oder trifft nur auf Parasiten/komplexere Stoffwechsel-Gäste zu?
Ich weiß nur, dass zB Pilze, sehr gut im Körper überleben. Und sobald nach 0 Carbs ein bissi KH reinkommen, sie sofort explodieren (die kleinste Chance nutzen). (Dr. Boz hatte dazu vor kurzen ein spannendes Video - weil es auch ihr passiert ist, dass Hautpilze fröhliche Urständ gefeiert haben, nachdem sie ein paar Tage minimal Carbs erhöht hat)
Schon interessant die "Petrischalen in uns"....
Es war grad "Keto-Con". Eine mehrtägige Konferenz zum Thema ketogenes Leben. Dort wurde in einem Vortrag erwähnt, dass die massiven Hungegefühle und Aggressionen/Zustände, die manche in den ersten Tagen nach Absetzung der KH haben, auch stark von der Darmflora abhängig sind. Die Bakterien (auch von unserem M-Biom), die KH brauchen, senden Notsignale aus, die Carb Zufuhr triggern sollen. Quasi Bakterien, die "ihren Menschen" beeinflussen wollen doch wieder Carbs zu essen. Sachen gibts....

)
Somit die Frage an Dich: wenn man nach längerer "0-Carb-Zeit" wieder mit KH beginnt, wird vermutlich kaum passende Darmflora da sein?
Also müsste man theoretisch gemeinsam mit KH auch passende Bakterienstämme futtern, weil sonst die Wiedereinführung der Carbs ja automatisch scheitern MUSS?
Allerdings müsste sich die Natur dazu was einfallen haben lassen (unterschiedliche Nahrung Sommer/Winter, solange es keine Haltbarmachung von Lebensmitteln gab). Wobei - in den Zeiten wurde ja auch viel Erde/Dreck mitgefuttert. Also quasi die passenden Probiotika immer mitgeliefert. Hmmm...
Ich stell mir die Frage, warum viele, die dank Carnivore (oder "nur Keto") heilen, nicht nach ihrer Heilung mehr und mehr Nahrungsmittel wieder einführen. (Also quasi "Auslassdiät" und dann wieder mehr und mehr Nahrungsmittel dazu nehmen).
Gebe mir selbst die Antwort: weil es ihnen mit Carbs nicht gut geht- es fehlt ja die Infrastruktur, damit die Carbs gut verdaut werden. Soweit ich bei jenen reinschaue, die es probiert haben - die meisten haben sofort wieder die Finger davon gelassen.
Ich merk bei mir, dass ich zwar gut on/off gehen kann. Mich auch am Anfang mit Carbs wohl fühle. Aber die Energie mit den Tagen abnimmt. vA Enzündungsgeschehen langsam aber sicher wieder hoch geht UND der Heißhunger mehr wird. (auch da würde die Bakterienhypothese gut greifen - die Carb-essenden-Bakterien werden mehr und mehr und schreien lauter und lauter. Wie clever die Natur doch ist...)
Das würde aber auch bedeuten, dass gewisse Gäste (vA Bakterien) sehr resistent sind und sofort wieder aufwachen/aus ihrer "Stasis" rausgehen, wenn passendes Futter reinkommt?
Damit wäre dann aber eine Strategie, dass man mit Wiedereinführung von Carbs auch gleich ein passendes Probiotikum dazu nimmt, und damit die "alten Stämme", die in einem sind, ev. gar nicht mehr so stark werden lässt, und durch andere/bessere ersetzt bzw. sie sich den Platz teilen müssen.
Ev. steht auch was im GAPS Buch zu dem Thema (da gibt es ja verschiedene Phasen, wenn ich mich richtig erinnere).
Wie hast Du das nach Deiner Keto Phase diesbezügl. gemacht?
lg togi