Also, folgendes hat sich zusätzlich zu den beschriebenen Beschwerden nach dem Zeckenstich noch zugetragen:
Anfang September (also kurz VOR der zweiten, diesmal intravenösen Antibiose) kam sowohl der plötzliche Tinnitus im rechten Ohr dazu (von dem ich ja berichtet hatte), als auch eine Sache, die mir an meinem linken Fußknöchel aufgefallen ist: dieser tat urplötzlich von heute auf Morgen leicht brennend weh (ähnlich wie das sonnenbrandartige Gefühl am Unterarm 1 Woche nach Zeckenentfernung), so als ob ich ihn irgendwo angeschlagen oder wundgescheuert hätte. Beim Betrachten der Stelle fiel mir eine rötlich-leicht-violette Veränderung der Hautfarbe auf, mit einem deutlich in der Farbe hervorgehobenen Punkt, wie eine Art Stichstelle. Ich hab dies von Anfang an direkt mit Bildern dokumentiert, siehe Anhang (Anfang 1-3). Für ca. 2, 3 Tage tat der Knöchel noch weiterhin leicht brennend weh, dann verschwand der Schmerz plötzlich, der Knöchel blieb aber (bis heute) auffällig verfärbt und hat sich im Lauf auch von der Färbung verändert (siehe weitere Bilder im Anhang: November 1-2).
Mitte September ist mir beim Baden dann zuerst an meiner linken Fußsohle, dann auch an der rechten aufgefallen, dass es kleine, braune Flecken oder Punkte in der Haut gibt. Zuerst dachte ich, das wäre Dreck, aber da ich ja in der Wanne saß und es mit Wasser nicht wegging, wusste ich, dass dies nicht oberflächlich auf der Haut, sondern tiefer sein muss. Weh tat dies nicht, aber auch solche Flecken oder Verfärbungen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie.
Da ich damals zu dieser Zeit noch immer total wahnhaft in der Borreliose-Paranoia gefangen war (eigentlich bin ich das immer noch etwas, wenngleich dies nun auch durch eure Antworten hier etwas nachgelassen hat) - trotz der negativen Tests - war ich natürlich direkt überzeugt, dass dies alles auf jeden Fall etwas mit dem Zeckenstich und der sicherlich nicht erkannten Borreliose zu tun haben müsste, oder aber mit irgendeinem anderen Erreger, der durch die Zecke ausgelöst sein musste und der jetzt in meinem Körper rumkriecht oder rumkrabbelt.
Seit dem ersten Auftreten der Knöchelveränderung im September hab ich die Stelle natürlich mit Adleraugen täglich beobachtet. Mitte November, nach einem weiteren heißen Bad, sah die Stelle dann so aus: (Bild November 1 & 2). Ich glaubte zu erkennen und zu meinen, dass das Ganze nun auch vom Knöchel wegwandert und runter Richtung Fußrücken.
Das war der Moment, in dem ich dann Panik bekam (von wegen Akrodermatitis chronica atrophicans (AKA):
https://www.lgl.bayern.de/gesundhei...nkheiten_a_z/borreliose/lyme_therapie.htm#aca ) und ich mich sofort auf zum Hautarzt machte. Ich schilderte ihm die Veränderung, zeigte ihm die Bilder seit September, auch die mysteriösen Flecken an der Fußsohle und auch die ganzen Tonnen von Untersuchungen, die bislang seit des Zeckenstichs schon gemacht wurden (hatte ja einen ganzen Aktenordner mit chronologisch abgehefteten Unterlagen dabei).
In meiner Verzweiflung hab ich mich natürlich erstmal selbst wieder versucht schlauzumachen durch Eigenrecherche und bin auf solche Dinge gestoßen:
Borrelien-asoziierte Morphea:
https://www.lmu-klinikum.de/dermatologie
Mediziner des Münchner Universitätsklinikums gehen von einem bislang unbekannten Zusammenhang zwischen Borrelien und der Autoimmunerkrankung Morphea aus.
www.deutsche-apotheker-zeitung.de
Auch dies habe ich dem Hautarzt gezeigt. Dieser meinte dann nur, wenn die bisherigen Borreliose-Tests alle negativ ausgefallen seien, hätte diese Knöchelveränderung nichts mit Borreliose zu tun. Zur Sicherheit würde aber auch er nochmal Blut abnehmen und nochmals einen WesternBlot machen lassen (das war dann mittlerweile der 8te) und falls DA auch wieder nichts rauskäme, könnte ich das Thema Borreliose getrost abhaken.
Von dem positiven LTT-Borreliosetest wollte er nichts wissen und meinte, das sei ein in der Medizin nicht anerkannter und nicht verifizierter Test auf Borreliose mit vielen falsch-negativen und positiven Ergebnissen.
Natürlich fiel auch der 8te WesternBlot Test wieder negativ aus: für den Hautarzt war damit das Thema Borreliose vom Tisch. Was aber genau diese Verfärbungen und die Flecken sein sollten, das konnte er mir nicht erklären.
Gefrustet bin ich zu einer großen Hautarzt-Klinik gefahren, weil ich eine Zweitmeinung dazu wollte. Dort kam man zuerst auf dieselbe Schiene: "ich hätte doch eine leitliniengerechte Antibiotika-Behandlung bekommen, da dürfte nichts mehr da sein, selbst wenn etwas dagewesen wäre, bla bla". Zum Glück hat die Ärztin aber den Professor zur Sicherheit noch dazu geholt, um ihm den Fall zu zeigen.
Dieser meinte dann, Borrelien könnten u.U. auch im Körper von der Einstichstelle in andere Gebiete "wandern" und eventuell könnte das hier der Fall gewesen sein, dass sie in den linken Fußknöchel gewandert seien. Er bot mir an, eine Hautbiopsie von der Stelle zu nehmen und ins Labor zu schicken für einen histologischen Befund.
Gesagt getan: der histologische Befund: unklar, kein Beweis für eine Wanderröte (also ein Erythema Chronica Migrans) und auch sonst kein Beweis für eine Borrelieninfektion. Der Bericht ist auch im Anhang.
Bei der Besprechung der Ergebnisse meinte der Prof dann, das einzige, was sie jetzt noch tun könnten (und das eher meiner Sicherheit bzw. Beruhigung wegen), wäre, eine PCR-Analyse auf Borrelien zu machen, sprich bei dem entnommenen Hautstückchen gezielt mittels PCR auf Erreger zu suchen. Dies wäre ein Direktnachweis.
Das Ergebnis steht allerdings noch aus - ich rufe morgen früh mal an und frage nach, denn die Rechnung vom Labor ist bereits gekommen, dann gehe ich davon aus, dass das Ergebnis auch schon vorliegen muss.
Zu den ominösen Flecken an der Fußsohle: Mitte September erfolgte ja (aufgrund des positiven LTTs) die intravenöse Antibiose beim Hausarzt mittels Ceftriaxon 2g für 3 Wochen. Ich weiß nicht, ob es was damit zu tun hat, aber seitdem sind diese Flecken an der Fußsohle verschwunden.
Der Knöchel ist aber aktuell immer noch nach wie vor verfärbt und ich meine auch, dass die Stelle neurologisch taub ist, sprich ich Empfindungen auf der Oberfläche der Haut schlechter bis kaum wahrnehme als am rechten, gesunden Knöchel.
Ihr versteht sicher, dass mir diese ganzen körperlichen Entwicklungen seit Juli furchtbare Angst machen. Ich weiß nicht, was da lost ist, aber 1 Woche nach Zeckenstich gings los, ihr kennt ja die Beschwerden vom ersten Beitrag. Dann Tinnitus Anfang September, dann der Fußknöchel, die Fußsohle. Die jetzt immer noch anhaltenden leichten Muskel-, Gelenkschmerzen...
Es macht mir wirklich Angst, aber egal, wo ich hinrenne, entweder findet man nichts, oder es wird runtergespielt...