Kopie
Amalgam
Metall-Legierung mit Quecksilber,
plastisches Füllungsmaterial, engl.:
amalgam,
mercury alloy; entsteht, indem eine Feilungspulver (alloy; i.d.R. Silber u. Zinn) etwa im Verhältnis 1:1 mit
Quecksilber vermischt wird. Dieses universell - aus kosmetischen Gründen im nichtsichtbaren Bereich - zu verwendende Füllungsmaterial wird i.d.R. als "
Silberamalgam" verarbeitet; das früher in der Kinderzahnheilkunde eingesetzte
Kupferamalgam ist inzwischen nicht mehr
zugelassen.
Nach Schätzungen wurden 2000 in Deutschland etwa 20 Tonnen Amalgam verarbeitet, um
Kariesfolgen ("Löcher") wieder zu beheben.
A. wird im plastischen Zustand in die
Kavität eingebracht und verdichtet (
Amalgamkondensation); es weißt nach Aushärtung eine große Stabilität und Kantenfestigkeit auf. Unter den bekannten Füllungsmaterialien gilt
A. als "
gutmütig" zu verarbeiten, da es z.B. nicht die strenge Trockenheit der
Kavität wie bei den
Komposites benötigt, da es kaum einen
Randspalt kennt, eine äußerst
lange Haltbarkeit besitzt (meist länger als 10 Jahre), bakterienfeindlich ist (Kariesvorbeugend;
oligodynamische Wirkung) und nicht zuletzt zu einem akzeptablen Preis eingegliedert werden kann.
A.
darf nicht verarbeitet werden bei schweren Nierenfunktionsstörungen und
nachgewiesenen Allergien (selten); bei
Schwangeren und Kindern bis zum 6. Lebensjahr wird im Sinne eines
vorbeugenden Gesundheitsschutzes davon abgeraten, ohne dies wissenschaftlich belegen zu können; bei
retrograden Wurzelfüllungen sowie
Aufbaufüllungen unter
Metall-Kronen, wenn der Aufbau in mittelbarem Zusammenhang mit der Kronenanfertigung steht.
Eine breit angelegte und von pseudo-wissenschaftlichen Nachweisen gestützte Diskussionen über potenzielle
gesundheitliche Beeinträchtigungen durch
A. haben zu einer großen Verunsicherung sowohl in der Bevölkerung als auch unter der Zahnärzteschaft geführt und lassen die Verwendung dieses jahrzehntelang bewährten Werkstoffes als Füllungsmaterial nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Dies, obwohl der
Weltzahnärzteverband und die
WHO (
Konsenserklärung zu Amalgam), die strenge US-amerikanische Zulassungsbehörde (
FDA-Zulassung), eine Risikobewertung durch das
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bonn (BfArM) (
Neu: Amalgame in der zahnärztlichen Therapie" - Stand 8/2003, Risikobewertung-BfArM) und auch seriöse Pressemeldungen erschienen sind (
NZZ-Artikel). Auch jüngste Gerichtsentscheidungen (
Gerichtsentscheidungen) sehen keine begründete Gefahr durch das Verwenden von Amalgam.
Ende 2004 veröffentlichte das unabhängige US-amerikanische "
Life Science Research Office" eine
Meta-Analyse von über 300 wissenschaftlichen Studien (Zeitraum 1996-2003) zu vermeintlichen Gesundheitseinflüssen von Amalgam. Der Bericht endet: "The report concludes that there is little evidence to support a causal relationship between mercury fillings and human health problems." Übersetzung etwa: "Der Report stellt fest, daß es nur wenige Beweise gibt, die ein Problemen zwischen Quecksilberfüllungen und der menschlichen Gesundheit herstellen könnten." Original unter
https://www.lsro.org/ .
Das von
Amalgamgegnern häufig verwendete Argument, dass in Schweden
A. ab 2001 als Füllungsmaterial verboten ist, trifft zwar zu, hat aber einen anders gelagerten Hintergrund: Bedingt durch ein jahrzehntelanges Übermaß an quecksilberhaltigen Konservierungsstoffen in der holzverarbeitenden Industrie wurde ein generelles Verbot des Einsatzes jeglicher Quecksilberverbindungen ausgesprochen. Darunter fällt dann auch das Amalgam.
Bemerkenswert ist zusätzlich, dass
Zahnärzte und deren Assistenzpersonal, welche früher fast ausschließlich
A. als Füllungsmaterial verarbeitet haben und durch den täglich zigfachen Umgang damit schwer krank sein müssten, keine nachweisbaren Gesundheitsstörungen bei sachgemäßer Verarbeitung erlitten haben.
Wissenschaftlich nicht belegt sind aufwendige
Schutzmaßnahmen beim Entfernen alter Amalgamfüllungen, die unter Praxisbedingungen nicht gerechtfertigt sind,
Besondere Schutzmaßnahmen beim Entfernen alter Amalgamfüllungen?: "... nach der Entfernung von Amalgamfüllungen kommt es kurzfristig zu einem Anstieg der Hg-Werte im Blutplasma, der ohne Kofferdam geringfügig höher ausfällt als mit Kofferdam. ...", da keine wissenschaftlichen Belege für eine derart aufwendige Methode bekannt sind ("... Konzept zur Amalgamentfernung vorstellen, welches sich in Zusammenarbeit mit Heilpraktikern bewährt hat. ...". Zu beachten ist, dass eine Entfernung nur feucht (
Spray) und unter Absaugung - so wie allgemein seit jeher üblich - erfolgen soll.
Kontaktstellen/-adressen durch
Anklicken dieses Textes
Amalgame in der zahnärztlichen Therapie" - Stand 8/2003
Amalgamalternativen,
Amalgamausleitung,
Amalgambonding,
Amalgamtätowierung,
Amalgamunverträglichkeit,
Behandlung von Milchzähnen,
Feilung,
Folienamalgam,
Füllungsmaterialien,
Füllungsmaterialien-Nebenwirkungen,
Galvanismus im Mund,
"Giftigkeit" von Komposite-Füllungen,
Haltbarkeit von großen Füllungen,
Haltbarkeit von zahnärztlichen Arbeiten,
HCSC-Amalgam,
Kaugummitest,
Kondensation,
Kupferamalgam,
Mobilisationstest,
Nocebo-Effekt,
oligodynamische Wirkung,
Quecksilberfreisetzung aus Amalgamfüllungen,
Quecksilbervergiftung,
Seitenzahnkomposite
www.dgzmk.de/stellung/quecksilberbelastung.pdf
www.schmerzselbsthilfe.de/schmerz/therapie/fragwuerdig/amalgam01.php
unpolierte Amg.-Füllung
ca. 15 Jahre alte Amg.-Füllung