Hallo Loup,
bisher habe ich immer nur passiv im Forum mitgelesen (und das hat mir sehr geholfen – vielen Dank für dieses tolle Forum!), aber jetzt denke ich, meine Erfahrungen und das Ergebnis meiner Recherchen könnten Dir vielleicht weiter helfen.
Also, ich hatte bisher zweimal nach fehlgeschlagener Wurzelkanalbehandlung und Wurzelspitzenresektion auch nach der Extraktion noch eine Entzündung im Kiefer. Beim ersten Mal besserte sich der Zustand schnell nach ordentlichem Auskratzen, Zunähen und Antibiotika (Clindamycin). Trotzdem verschlechterte sich das Ganze nach ein paar Monaten wieder (was sich mehr in Herderscheinungen wie Gelenkschmerzen als in Schmerzen an Ort und Stelle äußerte). Der KC machte die Extraktionsstelle noch mal auf, entfernte „weiches Material“, nähte zu und gab noch für ein paar Tage Clindamycin. Nach sechs Wochen ging es besser – seitdem ist die Kieferstelle ruhig.
Beim zweitenmal war es etwas heftiger. Nach dem Zähneziehen kam der Kiefer einfach nicht zur Ruhe. Dreimal wurde aufgemacht, rumgekratzt bzw. gefräst, zugenäht und Antibiotika gegeben (Clindamycin und Amoxicillin) – ohne durchschlagenden Erfolg. In meiner Verzweiflung habe ich es dann mit MMS (Gefeu-Lösung) versucht. Komischerweise hat das dann geholfen.
Zu MMS gibt es ja – auch hier im Forum - kontroverse Positionen (ein richtiger Monster-Thread). Das Wirkprinzip von MMS beruht meinem Verständnis nach darauf, daß Sauerstoff in den (relativ schlecht durchbluteten) Kiefer gebracht wird. Daher könnte ich mir vorstellen, daß man denselben Effekt mit Rizolen, mit Ozon-Infusionen oder auch der hyperbaren Sauerstofftherapie erreichen könnte. Rizole könntest Du auf eigene Faust nehmen, aber auch zu einem Heilpraktiker gehen, bei den Ozon-Infusionen müsstest Du auf jeden Fall zu einem Heilpraktiker und die hyperbare Sauerstofftherapie findet unter ärztlicher Aufsicht statt (die ist leider richtig teuer und wird i.d.R. nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen). Rizole habe ich auch mal genommen, sie kamen mir etwas stärker als MMS vor (Ozon ist ja auch ein stärkeres Oxidant als Sauerstoff) und sind auf jeden Fall weniger ekelig, allerdings auch teurer und scheinen mir mehr auf die Darmflora zu gehen.
Ich habe auch mal in einem Lehrbuch gestöbert (Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, Hrsg. Jarg-Erich Hausamen u.a.), war ganz interessant. Dort stand bei chronischer Kieferosteomyelitis das als Diagnose am allerbesten ein Knochenszintigramm sei, gefolgt von MRT, DVT und CT. Als Therapie wird empfohlen: 1. Chirurgie, 2. Antibiotika (hier auch nach Erreger- und Resistenzbestimmung), 3. hyperbare Sauerstofftherapie und zwar alles auf einmal. Wobei ich wirklich nicht weiß wie man z.B. eine Osteomyelitis von einer Osteitis unterscheidet. Interessant finde ich auch diese Seite, dort steht bei Adressen auch die Kieferchirurgie der Uni-Klinik Freiburg, vielleicht wäre das für Dich ja auch eine Möglichkeit, wenn nicht zu weit?
Bezüglich Abstrich wurde mir auch immer gesagt, das würde nicht gemacht, weil es nichts bringt – die Keime im Mund seien bekannt und so auch die Antibiotika, die dagegen helfen. Damit ist die Frage nach den Resistenzen natürlich nicht beantwortet. Vielleicht kannst Du ja so einen Abstrich privat bezahlen, wenn die Ärzte nicht über Kasse abrechnen können oder wollen?
Hoffentlich kannst Du damit was anfangen, ich weiß was für ein Sch… solche Entzündungen im Kiefer sind und wie hartnäckig sie sein können. Für mich klingen Deine Beiträge so, als ob sich die Entzündung im Kiefer ausbreiten würde und immer mehr Zähne ansteckt (wenn ich es richtig verstanden habe). Daher würde ich hier eher zuviel als zuwenig machen. Alles Gute und Fragen beantworte ich gerne, soweit ich kann,
Big Bird