Pansinusitis - nach OP im Kieferbereich

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08.05.12
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Hallo zusammen,

ich versuche mal so knapp wie möglich meine letzten Monate zu schildern:

Im Januar diesen Jahres hatte ich an einem bereits vor ca. 5 Jahren wurzelbehandelten und überkronten Zahn eine Entzündung. Ich stand vor der Wahl: Wurzelspitzenresektion (also aufschneiden und Wurzlen abschneiden) oder ziehen. Das Argument "Alles für den Erhalt tun, ziehen kann man immer noch" hat mich dann dazu gebracht die WSR zu wählen.
Erst aber sollte ich Antibiotikum nehmen (Clinda Saar 600), da die Entzündung und meine dicke Backe vor der OP weg sollte. Kurz vor der OP hat mich das Antibiotikum aber dahin gerafft, so verschob sich der Termin weiter um ca. 5 Wochen, in denen es mir aber gut ging - naja, das Antibiotikum hat gewirkt und die WSR ist ja eher dazu da, keine erneute Entzündung zu riskieren - ich sehe da noch ein, dass man sich dann nicht auf der aktuellen Gesundheit ausruht, sondern weiter behandelt um nichts zu riskieren.

Der Eingriff wurde dann anfang März gemacht, der Kieferchirurg meinte er musste entzündetes Gewebe bis in die Kieferhöhle entfernen (das habe ich am "Durchzug" während der OP dann auch gemerkt...). Die abgetrennten Wurzeln habe ich dann auf eigene Rechnung auch gleich versiegeln lassen. Trägt in Deutschland leider keine gesetzl. Krankenkasse, macht man es aber nicht, ist die Gefahr hoch, dass sich die Wurzeln trotzdem wieder entzünden. Da schonmal alles offen ist dachte ich mir, alles mögliche gleich miterledigen, wäre ja eine Schande, wenn ich nach so einer Tortur (schön wars wirklich nicht) noch etwas riskiere, nur weil es was kostet.

Nach der OP habe ich gleich wieder prophylaktisch eine Clinda Saar Packung verschrieben bekommen um eine Infektion zu vermeiden.
Tagelang hatte ich aber Schmerzen, anfangs schiebt man das ja noch auf Wundschmerz von der OP, ging aber nicht weg. Nachdem alle Fäden raus waren und ich trotzdem wegen Schmerzen noch weiter dort aufkreuzte, hieß es irgendwann "So kann ich sie nicht gehen lassen, haben Sie Zeit mitgebracht?" Es war alles vereitert und ich wurde wieder aufgeschnitten bzw. "punktiert" an zwei Stellen vom Zahnfleisch rein in die Kieferhöhle.
Es folgten daraufhin zwei Wochen lang alle zwei Tage Kieferhöhlenspülungen, die ich in der zweiten Woche täglich 4-5 Mal auch selber machen sollte. Nach der ersten Woche, in der ich immer noch Schmerzen hatte und einen dröhnenden Schädel habe ich vorgeschlagen ein anderes Antibiotikum zu nehmen, weil die Clinda Saar Einnahme mir so rein gar nichts brachte.
Wir sind dann umgestiegen auf Amoxicillin 1000 und es ging mir nach kurzer Zeit auch schon besser (endlich keine Schmerzmittel mehr nehmen!) und die Kieferhöhle wurde auch offensichtlich dann am Ende der zweiten Woche ganz frei, dass eine "plastische Deckung" gemacht wurde, also alles wieder zu.

Von der eigentlichen OP an der Zahnwurzel und dann die Punktierung ist alles okay gewesen aus chirurgischer Sicht. In Absprache mit dem Kieferchirurg habe ich nach 7 Tagen das Amoxicillin dann auch abgesetzt. Drei Tage nach Absetzung stellten sich allerdings wieder Kopfschmerzen ein. Ich sollte abwarten, ob es sich von alleine wieder beruhigt und wenn nicht, einen HNO-Arzt aufsuchen.
Ganz untätig wollte ich nicht rumsitzen und habe mir zumindest Sinupret Forte besorgt, brachte aber auch leider keine Besserung.

Der Besuch beim HNO-Arzt war mäßig, per Endoskop in die Nase und sah nichts... dann ein Ultraschall. Die linke Kieferhöhle sei voll, Verdacht auf Sinusitis maxillaris gestellt und ich solle zur CT und mit den Bildern wieder kommen. Gesagt getan...
Schon der Radiologe sagte mir dann, dass es eine Pansinusitis sei. Die Kieferhöhle links, an der Stelle, wo ich auch aufgeschnitten wurde, sei stark betroffen, der Rest aber auch, wenn auch nicht ganz so arg. Auf jeden Fall aber eine Schwellung aller Nebenhöhlen. Auf meine Angstfrage ob ich eine OP befürchten müsste sagte er nein, ich sei jetzt auch kein Notfall und ich werde wahrscheinlich dann ein Antibiotikum bekommen. Okay, der Radiloge ist kein HNO-Arzt, aber das hatte mir meine trüben Gedanken immerhin schonmal vertrieben - bis.......

Mit diesem Befund dann wieder zum HNO-Arzt, der mir dann wieder per Endoskop in die Nase schaute und wieder meinte nichts zu sehen, er würde aber mal sagen, dass da eine Operation fällig würde. Das ist nach zwei Monaten Aufschneiderei und Leiden nun nicht das, was ich gerne gehört habe. Leider muss ich auch sagen, dass ich diesen Arzt irgendwie merkwürdig finde. Erst nachdem ich beim CT war hat er jetzt VERSUCHT einen Abstrich zu machen - sowas hätte ich eigentlich ja direkt am Anfang erwartet - dass er mich dann parallel noch zur CT schicken würde okay, aber sollte man nicht erst den Erreger feststellen bevor man anfängt von Operationen zu reden? Und sollte man nicht beim erstenBesuch des Patienten schon alles dafür tun den Auslöser zu finden bzw. etwaige Proben zu nehmen, die ja auch wieder Tage brauchen bis sie analysiert sind?
Jedenfalls hat er dann einen Abstrich gemacht, war sich aber wohl nicht so ganz sicher was erwischt zu haben (hmmmm... weil er ja auch nie was sieht, wenn er bei mir rein guckt). Ein "Soll ich mal schnäuzen?" konnte ich mir dann nicht verkneifen, dann kann ich ihm mal zeigen, was er da sehen müsste... Ich war schon leicht genervt und zudem etwas schockiert von der OP-Diagnose.

Also ehrlich gesagt habe ich irgendwie gar kein Vertrauen zu ihm nach dem zweiten Termin. Er reitet auch immer darauf herum, dass mein Zahn schuld sei, aber der ist doch jetzt sowas von gekappt. Ich habe auch keine Zahnschmerzen und keine dicke Backe und NATÜRLICH ist die linke Kieferhöhle stärker betroffen, weil ich da aufgeschnitten wurde... Ich weiß, Eigendiagnosen sind grenzwertig, aber es kann doch nur sein, dass Bakterien da reingewandert sind und sich in den restlichen Nebenhöhlen weiter verbreitet haben, dafür spricht doch eigentlich auch die Einschätzung des Radiologen... Dass der kein HNO-Arzt ist, ist mir klar, aber der hat wenigstens das Wort Pansinusitis fallen lassen. Ich weiß nicht ob der HNO-Arzt mich für zu dumm hält, aber von ihm habe ich die Diagnose PAN... nicht mal gehört. Vielleicht hatte er auch keine Lust diesen "tollen" Fachbegriff mir nervendem Patienten zu erklären - wer weiß.

Also zusammengefasst habe ich diese Symptome nun schon länger:
- laut CT alle Nebenhöhlen geschwollen, auf der OP-Seite stark die Kieferhöhle.
- schnäuze grün / grün-gelbliches aus der Nase
- habe eine belegte Zunge (auch grün-gelb)
- habe (ohne 200mg Ibuprofen / Tag) linksseitig Kopfschmerzen (Stirnhöhle / Augenbrauenbereich)
Die Diagnose Pansinusitis ist ja denke ich auch unumstritten.

Für mich steht halt fest, dass durch die OP-Wunde Bakterien eingedrungen sind und weiter gewandert sind. Meine Frage, ob man das Amoxicillin nicht vielleicht doch hätte länger nehmen sollen, weil vielleicht nach der einen Woche nicht alles auskuriert / abgetötet war, hat er auch eher abgetan. Zudem habe er ja mehr Erfahrung meinte er. Das will ich ihm so ja nicht streitig machen, aber bitte doch nicht direkt mit dem Skalpell kommen und alle Nachfragen meinerseits so boykottieren, dass ich am Ende da raus gehe und ausser, dass er mich unters Messer bringen will keine konkreten Aussagen aus diesem termin mitnehmen konnte.
Die einzige kleine Hoffnung, die er machte war: Sollte beim Abstrich ein Erreger dabei sein, der nicht von Clinda Saar oder Amoxicillin erfasst wurde, kann man es mit einem anderen Antibiotikum probieren. Um mir aber auch gleich wieder reinzuwürgen, dass er eine OP für unumgänglich hält.

Das ist doch - ich klammer mich immer noch an jede Hoffnung - doch nicht ganz normal von einem Arzt, oder?

Ich werde definitiv ohne zweite und evtl. dritte Meinung sicher keine OP machen lassen. Ich habe 2 1/2 Monate jetzt unter jeder vorhergehenden OP gelitten und die Nase voll (haha...). Kann es mir auch nicht denken, dass so rein gar nichts medizinisch machbar ist oder nicht zumindest erst mal probiert wird. Was wäre denn das für eine OP, mir bei einer Pansinusitis SÄMTLICHE Nebenhöhlen auszuschaben? Die Schmerzen danach möchte ich mir schon gar nicht ausmalen! Das kann es ja nicht sein, zudem wird doch auch davon kein Erreger abgetötet, nur für mehr Belüftung gesorgt. Ich sehe es ein, dass die Nebenhöhlen durchlüftet werden müssen, aber das schaffe ich auch so. Ich benutze vielleicht 2-3 Mal / Tag Nasic Spray, wenn wirklich alles zu ist, ansonsten trinke ich viel Wasser, Pfefferminz- und Kamillentee, schmeisse Eukalyptusbonbons ein und nehme auf sein anraten jetzt statt Sinupret Forte dann eben Gelomyrtol Forte... Wird aber alles ja die gleichen Effekte haben - besser durchzuatmen, aber keine Bekämpfung der Ursache. Und alles in allem kann ich ja auch atmen und laufe nicht mit verstopfter Nase rum. Schlecht Luft kriege ich selten am Tag, meist eher morgens nach dem aufstehen, aber nur weil ich im Schlaf den "Dreck" nicht rausschnäuzen kann und dann natürlich einiges fest sitzt, was erst mal gelöst werden muss, aber auch das kriege ich hin.

Ich werde mir am Donnerstag anhören, was er zu sagen hat. Wenn er mir aufgrund des Abstrich-Ergebnisses ein Antibiotikum gibt, werde ich das auch nehmen, aber alles andere werde ich ablehnen bzw. mich dann mit einer Bitte um Bedenkzeit entfernen und nicht wieder auftauchen und mir einen andere Arzt suchen und fragen was er meint. Ich habe schon im Bekanntenkreis recherchiert und werde evtl. uch die Krankenkasse um rat bei der Arztwahl bitten. Alternativ: Wer kommt aus Köln und hat Vertrauen zu seinem HNO-Arzt (gesetzl. KV, nichts privates...)?
Mein Bekanntenkreis rät mir ja schon jetzt dazu woanders vorstellig zu werden, möchte aber irgendwie ja doch dem Arzt nun wenigstens die Chance geben mir etwas sinnvolles vorzuschlagen/zu verschreiben.

Über Nebenhöhlen-OPs habe ich natürlich auch schon viel gelesen, allerdings auch gesehen, dass viele dagegen sind und meinen, dass dies heutzutage nicht mehr unbedingt erforderlich ist - da hängt gerade all meine Hoffnung dran. Müsste doch zu schaffen sein die Bakterien mit einem Medikament zu töten und so die Schwellung auch entsprechend zurückgehen zu lassen. Im Endeffekt läuft doch alles darauf hinaus den Erreger zu killen, aber alles was ich von Sinupret über Gelomyrtol bis zur OP höre sind für mich nur Bekämpfung der Symptome. Die OP würde sicher die Baktrien nicht mit entfernen - oder sehe ich das falsch

Ich schreibe hier also in der Hoffnung, dass
- jemand Erfahrung mit einer bakteriellen (Pan)Sinusitis hat und irgendwelche weiteren Tipps für mich hat
- jemand mir hoffentlich zustimmt, dass dieser Arzt wohl die falsche Wahl ist
- jemand hier ist, der so etwas ähnliches an bakterieller Infektion / bakterielle Sinusitis durchgemacht hat
- jemand mir einen vertrauenswürdigen HNO-Arzt in Köln empfehlen kann, der mich nicht gleich in den OP schieben will

Gruß
Patrick
 
Hallo Patrick,
ich versuche mal,die Situation zu erklären:

1.) Die meissten Zahnärzte und Kieferchirurgen wissen nicht,dass jedes Zahnfach seine ihm ganz eigene Abwehrkraft hat. Funktioniert also eine WB auf Dauer nicht,kann man annehmen,dass die Abwehrkraft hier nicht ausreichend ist. Somit hat auch eiune nochmalige WB (Revision) kaum Chancen,und noch viel weniger eine Wurzelspitzen-Resektion !

2.) Nervtote obere Backen-Zähne, mit WB oder ohne,bzw. schlechter WB, können die darüber liegenden Kieferhöhlen infizieren. Umgekeht geht es nicht.

3.) Ist eine KH infiziert gibt jeder Arzt in der Regel ein Antibiotikum. Und da fängt die Schwierigkeit an: welches AB ist für die vorhandenen Bakterien wirksam? Muss man natürlich vorher testen,wird aber nie gemacht. Und,wenn Viren oder vielleicht Parasiten am Werk sind,helfen AB's ohnehin nicht. Beides könnte bei Ihnen der Fall gewesen sein.

4.) Eine weitere Möglichkeit ohne AB's wäre eine Bioenergetische Methode.
Bei der wird,ähnlich wie der Physiker eine bestimmte Wellenlänge ( = Farbe ) z.B. aus dem Sonnen-Licht löschen kann, ebenfalls die Wellenlänge des entspr. Erregers "gelöscht",auf die er reagiert.

5.) Sicher kann man auch mit Homöopathie oder anderen Naturheilmitteln versuchen zu heilen,aber dazu kann ich Ihnen nichts Genaues sagen.

6.) Wenn es um die Frage geht,ob der Zahn erhalten werden kann,wäre ein Test mit der EAV der aussagenkräftigste.Röntgen und alle anderen schulmedizinischen Methoden können nicht beurteilen,ob der Zah ein Störfeld ist,also auch negative Auswirkungen auf den Gesamt-Organismus hat oder nicht.Ein Röntgenbild kann allenfalls (im Spätstadium) eine s t a t i s c h e Situation erkennen lassen,nie aber ob von dem Objekt eine Streuung ausgeht.

Nur eines noch : Sie sprachen davon,dass man die gekappten Wurzelenden "versiegelt" hätte und Sie dafür extra hätten bezahlen müssen. Das ist höcht ungewöhnlich ! Oder handelt es sich vielleicht um das Auffüllen der OP-Knochenwunde mit knochenbildendem Material? Dafür würde man etwa € 80.-- selbst bezahlen müssen.
Nachtjäger
 
Also ich bin der Meinung, dass nach solchen Geschichten nur noch eine Lösung existiert - Extraktion und Sanierung.
WSR ist immer eine Katastrophe.
LG, Esther.
 
Okay, generell steht ja erst mal fest, meine Kieferhöhle wurde infiziert, höchstwahrscheinlich durch Bakterien (Amoxcillin wirkte 1 1/2 Wochen, nahm es aber nur 7 Tage, empfohlen laut Packungsbeilage 7-10 Tage) und die sind nun weiter in andere Nebenhöhlen übergegangen.

Bisher ging ich davon aus, dass ich mittels Antibiotika und entsprechend wochenlanger Gesundheit vor der ersten OP erst mal wieder auf dem Damm war - fast 2 Monate beschwerdefrei und nur warten auf den OP-Termin. Umgeworfen hat mich die OP erst. Nach jedem der beiden Eingriffe habe ich die übliche dicke Backe bekommen und erst nach der ersten OP begann ich Eiter in der Kieferhöhle zu bekommen, daher bin ich mir auch irgendwie der Meinung, dass das nicht mehr die Schuld des Zahnes ist, evtl. also etwas hineingewandert oder etwas beim Entferen des entzündeten Gewebes übersehen. Da die OP bis in die Kieferhöhle ging, sie also offen lag, ist der Gedanke des Eindringens von Bakterien durch so eine nette offene Abkürzung ja nicht von der Hand zu weisen, oder?

Ich scheine es auch nicht ganz so gut zu vertragen, wenn man an mir rumschnippelt, eine dicke Backe danach ist bei mir Standard. Meine Schnippel-Erfahrung plus die Angst vor einem so erheblichen Eingriff im Kopf lassen mich daher erst mal auf Abstand gehen, wenn man mir eine Nebenhöhlen-OP in Aussicht stellt, das werde ich ohne mehrere Fachmeinungen so noch nicht hinnehmen.

Eine WSR werde ich auch nie wieder machen und jedem der mich fragt davon abraten, aber man vertaut halt dann auch viel auf Ärzte - worauf auch sonst, man weiß es als Patient doch nicht anders. Jetzt habe ich natürlich die Skepsis gepachtet und stelle vielleicht zu viel in Frage.

Ich hoffe morgen zeigt der Abstrich einen eindeutigen Befund, der einem eine Richtung anzeigt. Noch habe ich ein wenig Hoffnung auf eine Aussage wie "Ach, das ist DAS Bakterium, ja dann nehmen sie mal dieses AB und alles wird gut." Träumen wird man noch dürfen, bevor der nette Herr mir morgen sicher nochmal was von OPs erzählen wird.

Vielleicht meldet sich ja noch jemand, mit einem ähnlichen Verlauf bzw. eigener Erfahrung mit bakterieller Sinusitis und wie es bei ihm/ihr behandelt wurde.

Mit dem abgestimmten AB stimme ich vollkommen überein - sicherlich würde ich parallel dazu auch andere Dinge versuchen, solange sie dem AB nicht in die Quere kommen, ich greife nach allem, was es gibt und bin für Anregungen offen und deswegen ja auch hier. Daher war ich auch etwas arg enttäuscht, wie spät der HNO-Arzt bei mir auf die Idee kam einen Abstrich zu machen. Dass mein Kieferchirurg das nicht tat, kann ich noch nachvollziehen, aber ein HNO-Arzt? Das hätte ich als allererstes erwartet und mich nicht erst mal zur CT schicken und weitere Tage verstreichen lassen (Termin für CT machen, Entwicklung der Bilder, dann hatte seine Praxis geschlossen...). Man scheint zwar erst mal (auch der Radiologe) davon auszugehen, dass ich kein Notfall bin, aber man muss nicht alles auf die lange Bank schieben. Einen Abstrich und auf Testergebnisse warten dauert ohnehin schon fast eine Woche, ich hätte schon beim letzten Termin ein Ergebnis des Abstriches und die Bilder der CT haben können in der Hälfte der mittlerweile verplemperten Zeit.
Das verstehe ich halt nicht. Beides getrennt zu machen bedeutete jetzt für mich zwei Wochen weiter so leben und 200mg Ibu am Tag nehmen. Davon will ich ja nun auch mal loskommen, weil ich es schon zu lange nehme. Fühle mich halt einfach nicht ernst genommen, wenn ich etwas äußere bei diesem Arzt. Der muß doch als Arzt eigentlich ein Interesse daran haben, dass wir mich möglichst schnell auf ein Level ohne Schmerzmittel bringen, ob ich davon geheilt bin oder nicht ist ja eine andere Sache, das wird nicht in einer Woche gegessen sein, das ist mir leider auch klar. Irgendwie macht mich das auch wütend, wie man mit dem Zustand des Patienten so spielt - es sollte jedem klar sein, dass ich nicht wochenlang weiter Ibu nehmen kann, mich dann aber zwei Wochen "behandelt" ohne mich zu behandeln.

Das mit den Wellenlängen wäre auch noch eine Idee. Nur eine Praxis finden, in der man wirklich einen kompetenten Arzt findet, der auch entsprechende Behandlungsmethoden anbietet [Kölner mit guter HNO-Arzt Erfahrung bitte melden!] und mich nicht direkt in eine OP schicken will. Bevor man das Wort OP überhaupt ausspricht erwarte ich ein Mindestmaß an VERSUCHEN - das kam bisher nicht. Außer ich soll Sinupret nehmen... ich sagte das nehme ich schon (habe ich auch beim ersten Termin bereits gesagt, also Notizen werden wohl auch nicht gemacht, was ich seit wann wie lange einnehme...) und dann meint er dann soll ich eben Gelomyrtol nehmen. Hätte er mir Sinupret empfohlen, wenn ich Gelomyrtol gesagt hätte? Naja.

Über den Punkt 6 / EAV werde ich mich mal weiter informieren - kannte ich noch nicht.

Zu der Frage wegen der Füllung:
Wenn die Wurzel abgeschnitten ist, liegt ja ein offener Wurzelkanal vor, die (von der WB stammende Füllung geht nicht bis ganz runter, geschweige denn ist an den Seiten 100%ig dicht - so mein Kieferchirurg). Als private Leistung wurde hier angeboten die Wurzelkanäle also an der Schnittstelle nochmal zu säubern und aufzufüllen, also quasi eine Wurzelfüllung andersherum, die dann aber dicht ist. Das wurde pro Wurzelkanal mit 84 EUR abgerechnet und hat die Dauer der OP von 30 min. auf 60 min. erhöht. Ich habe leider die entsprechenden Fachwörter vergessen und die Rechnung weist nur eine mikroskopische Behandlung der Wurzeln aus.
Meinst du ich bin verarscht worden und er wollte nur noch etwas Geld rausschlagen? Laut dem Kieferchirurg wäre die Kassenleistung "aufschneiden, Wurzel abschneiden, zumachen". Das Versiegeln der Wurzelkanäle von unten erklärte er mir ist sinnvoll, aber keine Kassenleistung. Das Auffüllen des weggebohrten Knochen hat er nicht gemeint, es wurden ja auch 3x84 EUR für die drei Wurzeln berechnet. Und soweit mir erklärt wurde, füllt sich das Weggebohrte ja mit Blut auf und wird dann mit der Zeit von selbst zu Knochenmaterial. Herrje, ich hoffe mir wurde da die Wahrheit erzählt, mein vertrauen in Ärzte schwindet sonst immer mehr.

Gruß
Patrick
 
Ein kleines Update:

Ich habe heute mit meinem HNO-Arzt telefoniert. Der Abstrich ergab: Keine Keime / Bakterien... da sei nichts.
Auf mein "und was kann man nun machen?" kam dann "Ja, das habe ich Ihnen ja schon gesagt, eine OP."

Ich habe mich dann mit "Werde ich mir überlegen" verabschiedet und hole mir Montag morgen bei einem anderen HNO-Arzt eine zweite Meinung ein.

Dass ich NICHTS in den Nebenhöhlen habe, kann doch nicht sein, dagegen spricht doch schon grün / grün-gelbes Sekret. Wenn wirklich nur alles angeschwollen ist und das laut meinem Arzt abgetragen werden muss, dann hätte ich doch wahrscheinlich nur Atemprobleme oder evtl. klares Sekret, oder?

Er scheint jedenfalls nicht bereit zu sein mir außer einen OP-Termin etwas anderes vorzuschlagen. Ich habe so langsam keine Lust mehr...

Da der zweite HNO-Arzt, den ich mir nun ausgesucht habe keine Termine vergibt - wurde mir zumindest gesagt, wäre ich noch offen für Arztempfehlungen im Bereich HNO in Köln.
 
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