:danke: liebe hildegard,
vielen lieben dank, dass du mir geschrieben hast!
und sorry, dass ich mich erst jetzt melde.
aber mir ging nicht so doll gut.
es ist mal wieder alles zu viel für mich.
ja das mit dem nervös sein vor einem vorspiel...
die alte leier...
in hochschulen machen sie ja sogar extra kurse für lampenfieberbewältigung und so.
ich denke, auch wenn leute sagen, sie seien vor einem konzert nicht nervös, dann sagen sie das nur so.
ein bisschen ist wohl jeder nervös.
denn das ist ja auch gut bis zu einem gewissen masse.
weil das setzt ja das nötige adrenalin frei, damit man gut spielt.
ohne adrenalin spielt man ja nicht so gut.
und genau dieses adrenalin mag ich auch so.
das gibt so einen kick.
vor allem, wenn es vorbei ist, da ist dann noch adrenalin da, aber das lampenfieber weg.
das gefühl liebe ich.
das lampenfieber mag ich gar nicht.
ich hatte mal eine klavierlehrerin, welche mich sehr fest getrimmt hat.
weil der schuldirektor fand, wie gut ich gespielt hätte, fand die lehrerin, das seien jetzt die ansprüche an mich, dass ich immer so gut spiele.
da hat sie mich voll unter druck gesetzt.
so fest, dass ich meine hände so fest verkrampfte, dass ich sie gar nicht mehr öffnen konnte.
ich hatte sehr schlimme sehnenscheidenentzündungen immer und konnte nicht mal mehr sachen halten.
schon nur, wenn ich im radio ein klavierkonzert hörte, begann ich zu zittern.
das war echt der horror.
doch dann ging ich auf einen kurs zu einer georgischen pianistin aus paris.
ethery djakeli.
diese frau war bei der sekrätärin von franz liszt im unterricht.
und diese sekrätärin war eben auch pianistin und hat bei franz liszt gelernt.
auf alle fälle wendet ethery die methode von franz liszt an.
und genau mit dieser methode lernte ich, mich nicht mehr zu verkrampfen.
meine hände gingen wieder auf und die entzündungen gingen weg.
ich konnte wieder spielen.
und ich konnte sogar so spielen, dass ich nicht mehr das dolle lampenfieber hatte.
ich zitterte nicht mehr, beim spielen.
ich zittere nur noch, wenn ich an die zeit zurückdenke.
da flattern meine hände nur noch so über die tasten.
dann muss ich schnell an ethery denken und tief in die tasten greiffen und dann ist es wieder gut.
ich muss mir dann immer vorstellen, dass niemand da ist, der zuhört.
niemand, ausser kartoffelsäcke.
dann geht es.
ach; für was erzähle ich das eigentlich alles?
magst du mir was von dir erzählen?
alles liebe; deine shelley :wave:
p.s.: die methode von marie jaëll:
Marie Jaëll: The Magic Touch, Piano ... - Google Buchsuche