Hallo Eliane,
die Krise dauerte fast ein Jahr - oder ziemlich genau ein Jahr, von den ersten Vorfällen an gerechnet, dem Herzrasen nach dem Hefeteigkuchen in Kombination mit Fruchtmolke und ein paar Schluck Kaffee und schliesslich ähnlichen Nahrungsmitteln und Kombinationen.
Mittlerweile glaube ich aber nicht mehr an eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, zumindest nicht an eine effektiv gesundheitsbedrohliche. Es scheint eher eine Nervengeschichte gewesen zu sein, etwas, das die Nerven angriff und in Folge auch Stoffwechsel und Verdauung.
In der Ursachensuche drehe ich mich noch im Kreis. Jemand vom Bundesumweltamt hat mich angerufen und gefragt, welche Untersuchung des Hausstaubes ich explizit haben möchte und dann gesagt, dass es noch eine Weile dauern wird.
Bis dahin muss ich mich noch gedulden.
Ich "hoffe" sehr, dass man in unserem Hausstaub Schadstoffe über dem Limit findet, damit die Suche ein Ende hat.
Eine andere Theorie, warum ich bei der Nahrungsaufnahme plötzlich überreagierte, wäre eventuell auch meine lange falsche Ernährung, die irgendwann zum Supergau führte. Oder der W-LAN-Router monatelang hinter meinem Kopf beim Schlafen - er könnte auch mein Nervensystem belastet haben.
Und dass es mir nach dem Abspecken von fast 20 kg dann noch schlechter ging, könnte ich mir eventuell mit dem Freiwerden der Schadstoffe aus dem Fettgewebe erklären. Dazu passt auch die enorme Lymphdrüsenschwellung am Hals, die ich kurzfristig hatte und zu der eine böse Nachbarin bemerkte, ich hätte bestimmt Morbus Hodgkin...
In Wahrheit hat mein Körper wahrscheinlich verzweifelt versucht, mit den entfesselten Schadstoffen, die nun im Blut zirkulierten, fertig zu werden!
Das würde dann bedeuten, dass ich an meinen "eigenen" Schadstoffen schwer erkrankt war und nicht an jenen aus meinem Umfeld... ja, klingt paradox...
Aber das Gefühl einer "schleichenden Vergiftung" war immer präsent, wenn ich im Morgengrauen mit rasendem Herzschlag und starkem Harndrang auf einer Bank draussen bei der Gartentür saß und dachte, ich würde jeden Moment sterben. Sicher kam dann Panik auf. Aber dass das Panikattacken waren, glaube ich dennoch nicht. Die Zeit des Auftretens passte zur Zeit der Entgiftung des Körpers. Der Körper versucht ja vermehrt über Nacht Schadstoffe loszuwerden.
Grund zum Feiern gibt es noch lange nicht. Die Alte bin ich nicht mehr und werde ich wahrscheinlich auch nicht mehr werden. Das Fettgewebe hat mich vor vielem "geschützt". Aber mir ist klar, dass das ein fragwürdiger, falscher Schutz war. Es war nur alles einfacher.
Jetzt muss ich viel Wasser trinken, mich viel in frischer Luft bewegen und die Wohnräume ständig lüften, um meine Gesundheit zu halten. Vorher hat mir mein Fettgewebe vorgetäuscht, dass alles in bester Ordnung sei...
Aber ich warte jetzt erst mal das Ergebnis der Hausstaubuntersuchung ab.
LG Sandra