Hat Topinambur 10 Gramm reinen Zucker oder unverdauliches Inulin?

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04.08.10
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Hallo,

ich habe erst vor kurzem das erste mal Topinambur probiert und esse diese seitdem fast jeden Tag ca, 200 gramm. Jetzt habe ich gelesen, dass Topinambur relativ viel Zucker (10 gramm Zucker pro 100 gramm ) enthält. Ist das reiner Zucker/Stärke oder unverdauliches Inulin?

Weiß das jemand zufällig? Möchte nämlich generell meinen Zuckerkonsum reduzieren und da wären 10 gramm Zucker auf ein Lebensmittel schon viel.

LG Rose
 
Hallo Rose,

Topinambur wird auch Diabetikern empfohlen, weil er viele gute Inhaltsstoffe und relativ wenig Kohlehydrate enthält:

...
für eine diabetesfreundliche Ernährung geeignet ist:

  • Inulin hat wenig Kalorien: Der Körper kann die pflanzliche Energie im Inulin nicht nutzen somit fallen kaum Kalorien an.
  • Inulin sorgt für Sättigung: Das gequollene Inulin bewirkt, dass du dich länger satt fühlst.
  • Inulin reguliert den Blutzuckerspiegel:Der Blutzucker bleibt konstanter, da der Stoffwechsel andere Nährstoffe langsamer aufnimmt.
Außerdem weisen Studien darauf hin, dass durch den Ballaststoff Inulin der Körper leichter Calcium für die Knochen aufnehmen kann.

Aber Achtung: Obwohl Topinambur gesunde Effekte hat, kann er auch unangenehme Begleiterscheinungen mit sich bringen. Der übermäßige Verzehr besonders der Schale und der rohen Knolle kann zu Blähungen und Durchfall führen. Das liegt an den vielen Ballaststoffen.

In welcher Form ißt Du denn Topinambur? Zur Zeit kann man es ja kaum als Knollen kaufen?

Dieses Rezept gefällt mir gut:
...
Für zwei Portionen vegane Topinambursuppe brauchst du:
  • 500 g Topinambur
  • 1 Zwiebel
  • 2 Möhren
  • 1/2 Lauchstange
  • 2 EL Pflanzenöl
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 30 g Pinienkerne
  • Salz
  • Pfeffer
  • Petersilie zum Garnieren
Die Suppe ist in etwa zwanzig Minuten zubereitet. Und so gelingt’s:

  1. Reinige die Topinambur und schneide sie in mundgerechte Stücke.
  2. Schäle die Zwiebel und schneide sie in Würfel.
  3. Putze die Möhren und schneide sie in Scheiben.
  4. Schneide die Lauchstange in Ringe.
  5. Erhitze das Pflanzenöl in einem ausreichend großen Topf.
  6. Dünste das Gemüse darin etwa zwei bis drei Minuten lang an.
  7. Lösche das Gemüse mit etwa drei Viertel der Gemüsebrühe ab. Lass das Ganze etwa zehn Minuten lang köcheln.
  8. Röste die Pinienkerne in der Zwischenzeit an.
  9. Püriere das Gemüse mit einem Pürierstab oder im Mixer durch.
  10. Gib die restliche Gemüsebrühe hinzu, bis die Suppe die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
  11. Lass die Suppe erneut für zwei bis drei Minuten aufkochen.
  12. Schmecke sie mit Salz und Pfeffer ab.
  13. Garniere die Topinambursuppe mit etwas Petersilie und den gerösteten Pinienkernen.
Tipp: Zur Topinambursuppe passen selbstgemachte Croutons.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

vielen dank für die Info. Ich esse den gerne pur. Schmeckt für mich wie Nüsse

LG Rose
 
Hallo Kate,

auch dir vielen Dank für die Info. Da ist der Zuckergehalt nur 2,2 gramm statt 10 gramm was ich gelesen habe. Auf alle Fälle lass ich mir dann weiterhin nun meine Topinambur schmecken ;-)
 

Das ist so eine Sache, die Zucker-Rübe wurde einmal ausgewählt für den Anbau, nachdem man verschiedene einheimische Pflanzen auf den Gehalt an Zucker(stoffen) untersuchte. Aber auch da muss der Zucker in einem aufwendigen Verfahren erst aus den Rüben gewonnen werden - Zuckerrübe selber schmeckt, na ja, als Kinder haben wir es probiert auf dem Feld ....

Es gibt ja verschiedene Zuckerarten, Zuckerstoffe in verschiedenen Pflanzen, "rein" oder "raffiniert" (Raffinade) wird der Zucker erst in aufwendigen Verfahren, losgelöst von allen Pflanzeninhaltsstoffen und -begleitstoffen, zum Beispiel auch Ballaststoffen.

 

Wer Wissenschaftler:innen mit dem Stichwort "Zucker" konfrontiert, bekommt direkt eine Gegenfrage gestellt: Worum genau soll es gehen? Es gibt nämlich nicht den einen Zucker.

Hinter dem Begriff verstecken sich verschiedene Arten, zum Beispiel Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker) oder Lactose (Milchzucker). Daneben existieren noch Stärke, etwa in Kartoffeln, oder Saccharose (typischer Haushaltszucker).
 
Ja das weiß ich ja alles ;-) wollte halt nur wissen ob der gesamte enthaltene Zucker /Stärke von Topinambur verstoffwechselt wird oder so ähnlich ;-)
 
Ja das weiß ich ja alles ;-) wollte halt nur wissen ob der gesamte enthaltene Zucker /Stärke von Topinambur verstoffwechselt wird oder so ähnlich ;-)

ich esse sie auch gerne roh, die schmeken gut, allerdings blähen sie mich derart stark auf, dass es peinlich ist, wenn ich im Bus sitze, ich frage mich ob es dir auch so geht.?
 
Hallo Kandyra,

ja ich finde der schmeckt roh wirklich toll, ähnlich wie Nüsse.

selbstverständlich geht es mir auch so ;-). Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich generell meine Ernährung umgestellt habe mit viel Gemüse und viele von denen blähen generell (weißkohl, etc.) dann kommt es auf den Topinambur auch nicht mehr darauf an ;-)

LG Rose
 
Inulin gilt als wertvolles Futter für gute Darmbakterien, besonders Bifidos:

Vielleicht treten die Blähungen nur bei den Menschen auf, die keine oder zu wenig Bifidos haben? Wer in diesem Fall aber das Inulin frißt und ob das gute Bakterien sind, weiß ich nicht. Generell weiß man noch zu wenig über das Mikrobiom, um sich mit allem ganz sicher zu sein.

Vermutlich sollte man besser jeden Tag ein bißchen Inulin zuführen, um die Bifidos gut zu päppeln, als einmal ein Pfund Schwarzwurzeln auf einmal. ;)
 
Da ich auch Topinambur im Garten habe und ab und zu die Knollen esse, kann ich bestätigen, dass sie Blähungen erzeugen. Das dabei es unterschiedlich stark bei einzelnen Menschen wirkt, hat, so wie ich gelesen habe, mit der Zusammensetzung der Darmbakterien zu tun. Je höher der Anteil "guter" Dambakterien ist, je stärker wird das Inulin verstoffwechselt, denn nur sie sind dazu in der Lage...wir können es nicht, dazu sind die Ketten zu lang.
 
Jepp! Viel Luft...hervorragende Darmflora (müsste ja eigentlich Darmfauna genannt werden). Die Blähungen entstehen durch deren Verstoffwechselung. Wir selbst können Innulin nicht aufspalten. Ob wir vom Endprodukt etwas profitieren, weiß ich leider nicht. Die Crux der "modernen" Ernährung ist ja das fehlen solcher "Ballaststoffe" (völlig falsche Bezeichnung!). Denn genau diese schaffen das notwendige Gleichgewicht und wir haben das auf die ungünstige Seite verschoben. Ab und Zu etwas innulinhaltiges ist auf jeden Fall zu empfehlen! Und das gilt auch für Diabetiker.
 
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