[...] zur Schilddrüsendiagnostik gehört immer eine Ultraschalluntersuchung, egal, um was es geht.
Man muss wissen, wie gross die Schilddrüse ist, wie ihre Struktur (also das Gewebe) beschaffen ist und ob es möglicherweise Knoten gibt (dann wäre unbedingt noch ein Szintigramm notwendig).
Hallo Malve,
weshalb? Grundätzlich weil es eben so sein muss, oder um den untersuchenden Arzt in seiner Diagnose zu bestätigen? Ihm Sicherheit zu geben?
Ich habe mir diese Fragen gestern lange durch den Kopf gehen lassen, und kann deiner Aussage nicht unbedingt zustimmen. Das "
immer" irritiert mich.
Es gibt ganz ausgezeichnete Diagnoseverfahren bei denen keinerlei Innenansicht durch Sono oder Szinti oder Schnitt nötig ist. Ich denke ganz konkret an Verfahren der TCM, die - u. a. - mit Puls- und Zungendiagnostik sowie ganzheitlicher Betrachtung des Patienten und seiner Lebensumstände stichhaltige Diagnosen ermöglicht. Wusstest du dass die Ärzte der frühen chinesischen Kaiser nicht einmal Direktanblick auf die Patienten (weibliche Mitglieder des Kaiserhauses wenigstens) hatten? Sie sahen nur den Arm von den Fingern bis zum Ellenbogen, der Rest des Körpers war verborgen. Und damit mussten sie diagnostizieren und heilen, denn sie wurden nur bezahlt wenn der Patient gesund war. Das ist natürlich ein extremes Beispiel, doch dadurch waren die Ärzte gezwungen alternativ zu denken. Die alten Chinesen schnitten übrigens auch nie, und - soweit ich weiß - kannten sie erstaunlicherweise die Schilddrüse nicht einmal.
Für meinen Fall: mein Arzt hat durch Laborwerte und mit Hilfe der Anamnese einen Hashimoto diagnostiziert. Er sagt eine Ultraschalluntersuchung sei nicht nötig, geht die Krankheit ursächlich an und ich nehme in der Folge lang- bzw. längerfristig verschiedene Präparate. In gewissen Abständen werden die Laborwerte erneut gecheckt (Vollblutanalyse sowie Dunkelfeld). Dies alles auf Basis der Erfahrungen meines Arztes.
Wenn dann nach einer bestimmten Zeit die Werte wieder passen und sämtliche Symptome verschwunden sind: weshalb sollte es mich dann interessieren, bzw. wieso sollte es nötig sein zu wissen wie groß meine Schilddrüse ist/war und welcher Art das Gewebe?
Nicht dass mich jemand falsch versteht: ich spreche mich keinesfalls gegen eine Ultraschalluntersuchung aus, und ich stimme zu dass diese sicher in den meisten Fällen durchgeführt werden muss. Ich wende mich nur gegen das "immer". Letztlich geht es auch um die Glaubwürdigkeit meines Arztes.
Weil mich die Frage wirklich sehr stark beschäftigt werde ich ihn morgen bei meinem Termin nochmals konkret darauf ansprechen.
Liebe Grüße
Andrea
PS: Passt zwar nicht zum Thema, aber egal: Ein großes Danke schön, Malve, an deine tolle Moderation hier :klatschen