Hallo Chivi,
zu deiner Frage:
Kupfer im Serum: das ist die Menge an Kupfer in der gelblichen Blutflüssigkeit (die entsteht, wenn man z.B. durch Zentrifugation die Blutzellen sowie die Gerinnungsfaktoren entfernt)
Kupfer im Vollblut: das ist Gesamtmenge an Kupfer in den Blutzellen UND der Blutflüssigkeit
Bei Morbus Wilson ist das Kupfer im Serum typischerweise erniedrigt. Interessant wäre dann zusätzlich der Wert Coeruloplasmin (Kostenpunkt je nach Labor ca. 10 Euro), der typischerweise hier ebenfalls erniedrigt ist.
Aus den beiden gerade genannten Werten kann man das sogenannte freie Kupfer errechnen, das ist dann in der Regel deutlich erhöht.
Ich möchte nun sicher nicht behaupten, dass du Morbus Wilson hast, denn ein Kupfermangel kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Bist du dir sicher, dass in dem Präparat von Kyberg kein Zink enthalten ist (Zink senkt ja den Kupferwert, du weißt es ja)?
Wie sieht dein Urin aus, eher hell oder dunkel?
Ein typisches Symptom bei M. Wilson ist starke Müdigkeit. Ich erwähne es nur, weil du über CFS nachdenkst ...
Wann gingen die gesundheitlichen Beschwerden bei deinem Vater los? Was hatte er noch außer parkinson-ähnlichen Beschwerden (M. Wilson kann mit einem Parkinson verwechselt werden)?
Margie, die ich schon öfter erwähnte, schrieb, glaube ich, dass bei M. Wilson auch gehäuft Eisenmangel auftritt. Ich hoffe, Margie liest deinen Beitrag ... Mich würde ihre Meinung interessieren, sie hat ein sehr umfangreiches Wissen.
Alles Liebe
andra
Hallo andra,
vielen Dank für die Erklärungen.
Das mit dem Coeruloplasmin werde ich berücksichtigen. Bin eh bald wieder beim Blutabnehmen.
Ich habe mir nochmals die Symptomatik bei Morbus Wilson durchgelesen. Da paßt einfach nichts. Ich zittere nicht, habe keine vergrößerte Leber oder Gelbsucht. Ich spreche und schreibe noch sehr gut.
Das glaube ich einfach nicht.
Mein Vater hatte schon immer Probleme. Hauptsächlich Magen/ Darm. Er zitterte schon, als ich noch klein war. Kein auffälliger Tremor, aber wenn er Suppe gegessen hat, dann schwappte da schon ein wenig vom Löffel runter. Was ich NICHT habe. Er war nie sehr sportlich. Wurde mit dem Alter immer weniger. Hatte Probleme mit Konzentration. Leider weiß ich nicht so viel, da mein Vater nicht viel darüber gesprochen hat. Meine Eltern waren geschieden und ich habe meinen Vater nicht sehr oft gesehen. Und dann hatte er noch Probleme mit seinen Knien. Einmal im Jahr fuhr er in eine Privatklinik, um sich Spritzen geben zu lassen.
Er nahm ebenfalls Nahrungsergänzungsmittel, hatte aber keinen Eisenmangel. Apothekenmittel zur Beruhigung hat er auch mal einige Zeit genommen.
Gegessen hat er alles, aber nicht vertragen. Nur, mein Vater hielt nicht viel von "Unverträglichkeiten" oder so. Er aß hochwertig und fettarm. Machte Rollkuren und nahm kiloweise Mittel gegen Schleimhautentzündung, Blähungen usw.
Mit Anfang 60 ging er am Stock, etwas später saß er dann im Rollstuhl. Konnte nichts mehr alleine machen. Die Beine gehorchten nicht mehr. Zittern.
Er wurde mehrfach von Professoren untersucht, der Darm gespiegelt. Er war sogar bei einem Neurologen. Aber es gab keine Diagnose. Er wirkte immer gebrechlich und kränklich.
Wir sind uns nicht in allem gleich. So hat mein Vater gute Zähne gehabt. Ich zittere nicht und habe nichts mit den Knien.
Alles so komplex. Alleine schon deshalb hat kein Arzt Lust auf diese Thematik (und auf mich)
Urin ist eigentlich immer sehr hell. Meist wie Wasser, also durchsichtig.
LG
Chivi