Gesundheitliche Probleme nach Lumbalpunktion (keiner hilft mir)

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02.03.14
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Hi, das ist mein erster Beitrag hier und es kostet mich viel Kraft und Überwindung diesen zu schreiben.

Kurz zur Vorgeschichte:

Allgemeine Ablauf

7. Januar ins Krankenhaus.
10. Januar Unterdrucksyndrom bis 28.01 andauernd
seit dem Problematik siehe unten
30.01 Erster einseitiger wandernder Muskelkrampf Bein -> Arm - Gesicht
30.01 Rettungsstelle
31.01 Zweiter einseitger wandernder Muskelkrampf
07.02 Dritter einseitig wandernder Muskelkrampf

Symptome vor Lumbalpunktion

- Anfang Januar hatte ich 5 Tage sehr starken Nachtschweiß und 1x ein brennen auf der Kopfhaut und Stirn.

Auf Grund dieses Problems bin ich ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Folgenden wurde Untersucht:

- CMRT -> OK
- NERVENWASSER -> OK
- EEG -> OK
- EKG -> OK
- BLUTBILD -> OK
- BLUTDRUCK -> OK

Jedoch habe ich trotz der negativen Befunde ein SCHWERES UNTERDRUCKSYNDROM erlitten. Dieses Dauert knapp 3 Wochen an. Das Krankenhaus wollte rotz bitte kein Blutpatch durchführen, da sich das ganze meist von selber heilt.

Problematik nach Lumbalpunktion und Unterdrucksyndrom

Nach dem ich wirklich 3 Wochen gelitten habe bin ich seit ca. 4 Wochen wieder in der Lage zu Laufen und zu Sitzen. Jetzt habe ich doch sehr sehr große Probleme wieder ins Leben zu finden.

Ich hatte eine sehr schlimmer Erfahrung kurz nach den 3 Wochen.

Ich habe aus heiterem Himmel an 3 verschiedenen Tagen 3 EINSEITIG WANDERNDE KRAMPFERLEBNISSE bzw. eine WANDERNDE MUSKELSTEIFHEIT erlebt (Dauer ca 30min).

Es spielte sich so ab das auf einmal mein linkes Bein total verkrampfe und steif wurde -> diese Steifheit/Krampf ist dann in meiner linken Körperhälfte nach oben in den Arm gewandert -> von dort dann in die linke Gesichtshälfte.

Natürlich habe ich den Notarzt gerufen. Hatte echt große Panik und Angst das ich einen Schlaganfall bekomme weil das Unterdrucksyndrom so lange angedauert hat. Im Krankenhaus führe man sofort ein CT vom Kopf durch was aber OK war (wie auch ein Blutbild und EKG)

Seit dem habe ich:

- Schmerzen in den Beinen,
- schwere Beine
- Schmerzen in den Armen,
- mir ist immer mal wieder Schwindelig
- Krampf in Brustmuskeln
- Schmerzen in den Muskeln

Ich habe ständig Angst das ich wieder diese einseitigen Mukselversteifungen bekomme und das ist wirklich grausam. Im Krankenhaus meinten die Ärzte das es keine Epilepsie sein kann weil für kurzen erste die ganzen Diagnosen durchgeführt wurden.

ICH BIN ECHT VERZWEIFELT. Da mir keiner sagen kann warum diesen 3 "Anfälle" gekommen sind, was diese ausgelöst haben (Stress meinten der eine Arzt) und was ich dagegen machen kann wenn das nochmal passiert.

Vor 2 Monaten war ich top fit. Ich habe 22 Jahre Leistungsport gemacht und nie Krämpfe bekommen. Konnte 3x die Woche 1h Joggen gehen. Seit her Quäle ich mich jeden Tag und weiß echt nicht weiter.

Hat jemand von euch ne Idee.

Zu mir:

Bin 29 Jahre, sportlich, 184cm, 78kg, Nichtraucher, trinke keinen Alkohol.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Free,

das klingt gar nicht gut, und ich kann mir gut vorstellen, daß solche "Zustände" nicht gerade beruhigend sind.

Lumbalpunktion ...
Nebenwirkungen sind am häufigsten ausgeprägte lageabhängige (beim Aufstehen) Kopfschmerzen, die bei aufrechter Körperhaltung deutlich zunehmen und sich bei Flachlagerung entsprechend bessern. Ursache ist, dass sich das Loch im Duralsack nicht schließt, es entsteht ein lumbales Duraleck zu anhaltendem Liquorabfluss in den Epiduralraum (in MRT-Myelographie sichtbar). Der hierdurch verursachte Liquorunterdruck führt über eine kompensatorische Weitstellung der intrakraniellen Gefäße und über die kaudale Hirnverlagerung mit Zug an schmerzempfindlichen Strukturen wie Dura, Nerven und Gefäßen zu den charakteristischen orthostatischen Kopfschmerzen. Durch die Verwendung (deutlich teurerer) atraumatischer, dünnlumiger Punktionskanülen mit konisch abgerundeter Spitze (z. B. 21 - 22-G-Punktionskanüle nach Sprotte) kann die Häufigkeit postpunktioneller Kopfschmerzen auf ca. 5 % für die diagnostische LP reduziert werden.

Das Liquorunterdrucksyndrom
Das Duraleck verschließt sich meist ohne spezifische Maßnahmen spontan und die Beschwerden verschwinden in 1-3 Wochen. Mehr als 70 % der Patienten sind bereits nach einer Woche unter symptomatischen Maßnahmen beschwerdefrei.
In sehr seltenen Einzelfällen kann ein Liquorunterdrucksyndrom jedoch über Monate anhalten. Dieses ist wenn es erkannt wird gut behandelbar. Mit der epiduralen Eigenblutinjektion („epidural blood patch”) steht ein wirksames Verfahren zur Verfügung, um das lumbale Duraleck zu verschließen. Dabei werden 15 - 20 ml Eigenblut in den dorsalen Epiduralraum auf Höhe der Lumbalpunktion instilliert. Erfolgsquote über 80 %. Auch diese Verfahren hat allerdings kurzzeitige Nebenwirkungen, vorübergehende Rücken- und Nackenschmerzen, deutlich seltener vorübergehendes Fieber, ein Nervenwurzelreizsyndrom oder eine akute aseptische Meningitis sind nicht ganz selten.
Die prophylaktische Wirkung der Eigenblutinjektion ist besser als die therapeutische, eine regelmäßige Durchführung wäre deshalb bei Verwendung der billigen Nadeln vertretbar- sinnvoller ist aber gleich atraumatische Nadeln zu verwenden.
...
Lumbalpunktion

Ist bei Dir so eine "epidurale Eigenblutinjektion" schon gemacht worden?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Das

sinnvoller ist aber gleich atraumatische Nadeln zu verwenden

sollte sich jeder merken/ aufschreiben und im Fall man soll ne Lumbalpunktion bekommen, die atraumatischen Nadeln einfordern.

Grüße von Datura
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch beiden, ich hoffe es ist nicht falsch rübergekommen. Dieses Unterdrucksyndrom (Kopfschmerz, Tinitus, etc.) haben zwar ewig angehalten sind aber seit 3,5 Wochen vorbei. Nur habe ich halt die Probleme wie oben verschrieben.

Das große Problem für mich an der ganzen Sache ist der Fakt, dass ich bis vorher NIE nicht EINMAL in meinem Leben auch nur einmal solche Beschwerden hatte. Weder solche Art von "Anfällen" noch Bein-/Arm- und Muskelschmerze. Mir geht es erst so schlecht, seit ich dieses Unterdrucksyndrom überstanden habe. Ich habe keine Kopfschmerzen mehr etc. aber mein ganzer Körper füllt sich sehr sehr schlecht an. Mein Hausarzt hatte mich auch schon grob durchgecheckt und meinte es ist nix auffälliges (Lunge röntgen, EKG, Blut, Thrombose alles OK).

Ich versuche es jeden Tag mit Magnesium, Dehnung, 15min ganz leicht Sport, leichte Nahrung, aber ich komme einfach nicht zu meiner alten Leistungsfähigkeit zurück wo ich vor 2 Monaten war. Schon beim aufstehen früh habe ich Beinschmerzen, bei den täglichen Liegestützen zittern mir die Arme. Ich habe echt tierisch Angst das ich so einen wandernden Anfall wieder zu erleiden weil mir bisher NIEMAND sagen kann woher das kommt :(.

Ist es wirklich möglich das das Unterdrucksyndrom so traumatisch war das es im Nachhinein zu solchen Beschwerden wie den wandernden Krämpfen die komischer Weise ALLE 3 ca. 30min gedauert haben?
 
Hier

Wichtiger erscheint im Zusammenhang mit der Platzierung der Führungskanüle im Epiduralraum die Gefahr von Blutungen durch Verletzung vom venösen periduralen Venenplexus. Hier spricht die Statistik von ca. 20 %. Allerdings sind lokale Hämatome selten.

Diese Gefahr läßt sich reduzieren, wenn der Gerinnungsstatus des Patienten vorher bestimmt wird und auf gerinnungshemmende Medikamente vor und nach der Punktion verzichtet wird. Das Risiko bleibender Schäden durch Nervenverletzung und Blutung wird auf 1 zu 11.000 geschätzt. Theoretisch sind weiterhin Verletzungen des hinteren Längsbandes mit der Entwicklung eines Bandscheibenprolaps sowie einer aseptisch oder aseptischen Bandscheibenentzündung (Discitis) möglich.

Zu den seltenen Komplikationen sind persistierende Liquorfisteln bei Verletzung der Dura oder die Erzeugung von interspinalen Epidermoiden durch eingebrachtes Hautmaterial bei Verwendung von Kanülen ohne Stilett zu zählen. Verletzungen von Dura und Nervenwurzeln sind ebenfalls nicht auszuschließen aber bei vorsichtigem Vorgehen äußerst selten. Die Infektion des subkutanen Bereiches oder des Wirbelkanals ist selten und deren Häufigkeit wird unter 1 % angegeben. Ein steriles Vorgehen ist selbstverständlich und unerlässlich. Bei bestehenden Infekten oder Sepsis ist die Anwendung des Multifunktionskatheters kontraindiziert

Katheter sind selbstverständlich infektgefährdeter und die Infekthäufigkeit wächst mit der Liegezeit des Katheters. In der Anlage 1, Seite 30, können die Komplikationen der Lumbalpunktion tabellarisch entnommen werden. Nochmals muß betont werden, daß hier die komplette Lumbalpunktion, das heißt die Punktion des Subduralraumes gemeint ist. Da der Katheter epidural liegt ist diese Punktion an sich schon eine Komplikation, welche in noch selteneren Fällen die Komplikation der Lumbalpunktion hervorrufen kann.

gibt's noch ein paar mehr Spätfolgen. Ich weiß natürlich nicht, ob eins bei Dir zutrifft.
Besonders blöd ist, wenn sowas wie bei Dir tatsächlich auftreten kann, aber alle Beteiligten sagen, "neieien, kann gar nicht von der Lumbalpun ktion kommen", dann kannst Du versuchen, das Gegenteil zu beweisen, bis Du schwarz wirst.

Ich würde im Krankenhaus insistieren, dass Du diese und jene Beschwerden hast und jetzt wissen willst, woher das kommt (oder gleich einen Anwalt nehmen oder anderes Krankenhaus aufsuchen). Womöglich ist das ein Spätschaden, den sie nicht vorher angegeben haben, dann sind die angeschmiert.

Alles Gute für Dich!

Datura

Ich denke an ein Hämatom, welches auf irgendwelche nervenwurzeln drückt.
 
Danke an all die fleißigen Antwortenschreiber/innen,

Aber mal echt, jemand der vor dem ganzen "fast" Kerngesund war und jetzt solche Auswirkungen, und jeder Arzt sagt einem das kann nicht von der Lumbalpunktion kommen bzw. vom Unterdrucksyndrom - das ist der Wahnsinn und macht mich echt total fertig. Quäl mich jeden Tag durch mein Praktikum...

Versuch trotz allem alles wie immer zu machen, aber es wird nicht besser. Weiß auch nicht mehr zu welchem Arzt ich gehen soll. Solche Muskulären Probleme hab ich NIE NIE gehabt :/

Es kann doch nicht sein das solche einseitigen wandernden Muskelversteifungen/krämpfe (2x link 1x rechts - einmal aus dem Schlaf heraus, einmal Abends, einmal Mittags) aus dem nichts passieren obwohl man "angeblich" Kern gesund ist oder?

Ich finde selbst im Internet ÜBERHAUPT NIX zu diesen einseitig wandernden Krämpfen so das ich wenigstens nen Anhaltspunkt habe....
 
Hallo Free,

im Moment fällt mir leider nichts zu Deinen Problemen ein.
Aber eine Frage: warum wurde denn die Lumbalpunktion gemacht?

Grüsse,
Oregano
 
Wegen 5 Tagen in Folge mit extremen Nachtschweiß und brennen auf der Kopfhaut.

Ps: Während ich das tippe habe ich schon wieder total harte verspannte Muskeln am ganzen Körper. Das ist soooo wahnsinnig unangehm und zerrt an meinen Kräften nervlich wie auch körperlich.
 
Hallo Free,

sind eigentlich Deine Calcium-, Magnesium-, Phosphatwerte nach der Punktion schon einmal bestimmt worden?
Wie sieht das Parathormon (Nebenschilddrüse) aus? Wie Vitamin B12? -
Vitamin B12 sollte nicht im Serum bestimmt werden sondern als Methylmalonsäure aus dem Blut oder Urin oder als Holotranscobalamin-Wert. Als Therapie bei einem Mangel sollte zusätzlich zum B12 ein Vitamin-B-Komplex genommen werden.

Gab es bei den Blutwerten, die doch sicher bestimmt wurden, auffallende Werte?

Grüsse,
Oregano
 
Alle Blutwerte ob im Krankenhaus, der. notaufnahme (2x) und bei meinem Hausarzt sind ohne die geringste Auffälligkeit. War gerade eben ne ganz leichte runde joggen. Das echt abartig. Meine Beine sind extrem schwer verhärtet und nach kurzer kommt das gefühl das die Beine anfangen zu nesseln und das wie blitze durch die Beine schießen (kann es nicht anders beschreiben sorry). Magnesium nehme ich jeden Tag 500mg in der Hoffnung das es mir Hilft. Beim Treppensteigen vorhins haben meine beine richtig gezittert...

Weiß echt nicht so richtig weiter.... Bin normal ein lustiger optimistischer Mensch der immer nen Plan A B C .... hat aber das ist das erste mal in meinem Leben wo ich an einem Punkt bin wo ich nicht weiter weiß....


 
Hallo,

mich würde es interessieren, ob deine Beschwerden nun weg sind und wie lange es hierfür gedauert hat?

Ich hatte vor einer Woche eine Lumbalpunktion und mache mich echt fertig...

LG
 
Hallo...

Ich wurde auch gerne wiesen wie es bei dir weiter gelaufen ist. Ich hatte auch ende April eine lumbalpunktion und alles was Du hast/hattest ist auch bei mir.
Vorher war ich immer fit und sportlich... und jetzt ich kann nicht mal lange stehen. Alle Ergebnisse sind perfekt und ok.

Wie gehts Dir Heute?


Alan aus Wetzlar
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich hatte auch am 10.5.2017 ein Lumbalpunktion. Es ging mir daraufhin richtig dreckig. Übelkeit konnte nichts mehr essen, Rückenschmerzen seit einer guten Woche, Schwindel sogar im Bett konnte ich nicht mehr die Augen offenhalten.

Seit etwa Freitag gehts mir besser. Kann wieder etwas essen und zumindest eine Weile auf den Beinen bleiben.

Hab nur noch etwas Schwindel und muss mich daher nach einer Weile wieder hinlegen. Mir hat eine sogenannte Ringerfusion,was immer auch das ist geholfen.

Auch das Brennen im Gesicht, Armen und Beinen in Ruhestellung ist weg. Das einzige was bei mir rausgekommen ist, dass ich Narben im Gehirn habe und immer noch an den Folgen der Lumbalpunktion zu knabbern habe.

Liebe Grüße und gute Besserung
 
Hatte einer von euch auf tinitus mit Lichtempfindlichkeit und Schwindel nach einer Punktion und wie lange dauert es bis es weg ist ?
 
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