Fruktoseintoleranz, Laktose auch

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Hallo zusammen,

nachdem ich doch ein Weilchen darüber gerätselt habe, warum mir nach Birnenquitten so komisch geworden ist, habe ich jetzt einmal über eine Woche sämtliches Obst weggelassen. Und siehe da - meine Beschwerden haben sich drastisch verbessert. Jetzt habe ich mir gerade diese Liste hier betrachtet - ich hab echt keine Ahnung - darf man auch keine gekochten Früchte essen? Die hatte ich nämlich zum Schluss noch versucht - war zwar besser als rohe, aber auch nicht ganz prickelnd. Danke für Hinweise.
 
Hallo Moehnchen,

Nein der Fruchtzuckergehalt ändert sich durch das kochen nicht und gekochte Früchte sind damit genauso unverträglich. Das Du trotzdem gekochtes besser verträgst, hängt mit der gestörten Darmflora zusammen. Viele mit FI berichten, dass sie (Gemüse)Rohkost schlechter vertragen.

Bei einer Fruktoseintoleranz ist auch Gemüse nur in begrenzter Menge verträglich, da es auch Fruktose enthält. Getreideprodukte gehen eigentlich auch nicht, da sie neben Fruktose auch Fruktane und Inulin enthalten.

Ich selbst vertrage Getreideprodukte deutlich schlechter als Gemüse. Was und in welcher Menge man verträgt, muss jeder individuell austesten.

Quitten enthalten Sorbit. Sorbit blockiert die GLUT-5 Transporter und behindert damit die Fruktosespaltung. Es ist also möglich, dass du Fruktose verträgst und nur Sorbit das Problem ist.

Einfach mal ausprobieren, ob es bei dir einen Unterschied macht, wenn die Obstsorte Sorbit und Fruktose enthält oder nur Fruktose.

Sorbithaltige Lebensmittel | Haut- und Allergie-Portal jucknix

Grüsse
derstreeck
 
Hallo.

Danke für die Infos. Das kannte ich noch gar nicht.
Ich weiß nur, dass ich, allerdings im Mund, immer schon mal Probleme mit Zahnpasta habe. Wenn ich ein und die selbe Sorte zu oft benutze, macht mir das da manchmal zu schaffen, das gibt dann kleine Bläschen. Von daher wäre es schon eine Option.

Bedeutet das denn gleichzeitig, dass man jetzt alle Sorten, die hier aufgeführt vertragen kann/muss, je nachdem, ob es nun eine Fruktose- oder Sorbitintoleranz ist?

Ich gehe mal davon aus, dass man da ausprobieren muss, oder?

Ich hatte auch schon immer oder länger Probleme mit Birnen. Die vertrage ich auch nicht wirklich. Haben die denn auch soviel Sorbit? Gibt es da auch spezielle Ernährungsformen für oder "nur" Auslassdiät?

Danke für Eure Hinweise.
 
Hallo Moehnchen,

sei froh, daß Du diese Intoleranzen hast. Sie können Dich zu einer wesentlich gesünderen Ernährung inspirieren - falls Du dazu bereit bist.

Eine Möglichkeit: Obst weglassen - und natürlich all die Zubereitungen, in denen Fruktose versteckt ist (z.B. als Mais-, Agavensirup usw.) Und die Fruchtsäfte. Ganz unabhängig von Intoleranz: Fructose ist - nach verbreiteter Auffassung (z.B. www.mercola.com) schlicht schädlich. Schlimmer als Glukose. (Und was man heut kaufen kann, ist fast durchwegs gezüchtet auf "süß" und "schön". Wenig essentielle Nährstoffe.)

Milch ist kein Getränk sondern Nahrung für Kälbchen. In der Natur für nichts anderes vorgesehen. Auch unser Wild wird ja im Winter nicht mit Weichkäse etc. gefüttert. Außerdem gelten die als extra schädlich, weil fast alle Milchprodukte pasteurisiert oder ultrahocherhitzt sind. Erstaunlich, daß Laktoseunverträglichkeit nicht noch weiter verbreitet ist. Sogar Krebswachstum (z.B. Prostata-Ca) soll durch Milchprodukte gefördert werden.

In Gemüse (wobei Blattgemüse Vorrang hat vor Wurzelgemüse), Salat, Gras und Wildkräutern sind sehr geringe Mengen von Fruktose enthalten.(Freilich, wenn man Rote Beete oder Karotten in großen Mengen ist, kann's schon zu süß werden.) Vor allem, wenn es nicht erhitzt wird. (Wenn Rohkost nicht vertragen wird, hat das in aller Regel andere Gründe.)

Guten Appetit wünscht
Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dass Fructose, unabhängig von einer Intoleranz, so schlimm ist, ist mir auch erst in den letzten Wochen klar geworden. Wahnsinn, dass das allgemein gar nicht so bekannt ist.

In Gemüse (wobei Blattgemüse Vorrang hat vor Wurzelgemüse), Salat, Gras und Wildkräutern sind sehr geringe Mengen von Fruktose enthalten.(Freilich, wenn man Rote Beete oder Karotten in großen Mengen ist, kann's schon zu süß werden.) Vor allem, wenn es nicht erhitzt wird.
Ich versteh's nicht ganz, was ist vor allem, wenn es nicht erhitzt wird? Du meinst, es ist weniger Fructose in nicht-erhitzem Gemüse, oder wie meinst Du das?

(Wenn Rohkost nicht vertragen wird, hat das in aller Regel andere Gründe.)
Welche denn? Ich hab neulich irgendwo gelesen, dass Rohkost, grade wenn bio, für den Darm nicht so gut wäre (kann sein, dass das Labor das geschrieben hat im Zusammenhang mit meiner Darmflora).
 
Und ich hab gerade nicht verstanden welches Gemüse man denn nun gut verträgt.

Also - ich hab jedenfalls rausgefunden, wenn ich Süppchen, Kartoffeln, Möhrchen, Nudeln, Tomaten esse, vielleicht noch etwas Fisch, also schön brav bleibe, geht es soweit gut. Dieser Tage war kein Brot da, ich hatte (da Sonntag) nur die Option auf ein Stück Kuchen. Waren Kirschen drauf, ratsch hatte ich wieder was (wenn auch wenig diesmal).

Wie tastet Ihr Euch denn da ran?

Danke für weitere Infos.
 
Hallo Damdam,

ja, ich hatte ein wenig unpräzis formuliert. Sorry.

Beim Erhitzen von Nahrung verändert sich die Menge der Kohlenhydrate nicht wesentlich. Aber es entstehen aus schwer spaltbaren Kohlenhydraten schnell aufnehmbare Zuckerarten ("Dextrinisierung"). Deshalb schmecken etwa gekochter Reis oder gekochte Kartoffeln und Karotten süßer als dieselben Nahrungsmittel roh.

Darum dürfen Diabetiker rohe Salate und rohes Blattgemüse ohne Mengenbegrenzung und ohne BE-Anrechnung verzehren. (In gewissen Grenzen auch Wurzelgemüse.) Nach Erhitzung enthalten diese Nahrungsmittel einen wesentlich größeren Anteil schnell aufnehmbarer Kohlenhydrate, der also nach dem Essen viel schneller ins Blut geht (M. O. Bruker: "Diabetes und seine biologische Behandlung", Lahnstein, 2011).

Ursachen der Unverträglichkeit von Rohkost sind z.B.: Kombination erhitzter und roher Speisen in derselben Mahnzeit. -- Einmalige erhebliche Fehler (gekaufte Obstsäfte, Kuchen) können die Verdauung stören - u.U. erst nach einigen Tagen. -- Verzehr von zuckerhaltigem Fabrikfutter, Obst, Honig, Trockenobst schädigt die Darmflora (führen v.a. zur raschen Vermehrung von Darmpilzen) - u.U. auch erst nach einigen Tagen Beschwerden verursachend. Während Rohkost die Darmflora positiv beeinflußt. -- Getreide, Samen und Nüsse - an sich beschränkt zulässig - enthalten Fraßschutzgifte, die unsere Verdauung behindern, vielfach auch Schimmelgifte. Wenn man schon Getreide essen will, so am besten gekeimt - dadurch werden die Kohlenhydrate und die Fraßschutzgifte reduziert - und bevorzugt glutenfreie Arten. Auch Samen und Nüsse sollten eingeweicht oder am besten angekeimt sein. Ausnahme: Leinsamen ist generell verträglich.

Speziell zum Fruchtzucker. Das ist nicht - wie häufig propagiert - ein freundlicher Zucker, den Diabetiker glücklicherweise unbegrenzt essen dürfen. Der Anteil von Fruktose in der Nahrung hat extrem zugenommen: durch Züchtung möglichst süßer Obstsorten und durch Zusetzung in vielen industriellen Fertiggerichten. Ca 1/3 der Bevölkerung haben eine Absorptionsstörung; dabei kann Fruktose unverdaut in den Dickdarm gelangen. Dort fördert er Gärung, Blähungen und u.U. durch den Überdruck eine Öffnung der Ileozöcalklappe, sodaß Bakterien in den Dünndarm eindringen können, die da nicht hingehören. Ihre Stoffwechselgifte können zu Darmentzündungen führen. Außerdem bindet Fruktose Zn, Cu und Tryptophan. Ein Mangel dieser Aminosäure führt zu einem Mangel an Serotonin (also Depression) und an Melatonin (Schlafstörung). Außerdem können Immunstörungen (Zn), Migräne, Haarausfall, frühzeitige Alterung usw. auftreten. -- Fruktose ist auch in so leckeren Dingen wie Johannesbrotkernmehl und Tamarinde enthalten. Saccharose besteht zu gleichen Teilen aus Glukose und Fruktose. Sorbit verstärkt die Fruktosemalabsorption, möglicherweise auch Xylit. Nur Stevia ist ein empfehlenswertes Süßungsmittel. -- Aprikosen und Bananen enthalten wenig Fruktose (dafür mehr Glukose), sind also eher verträglich. Die einzigen Obstsorten, die kaum Fruktose enthalten, sind Papaya und Kaktusfeigen.

Ich halte die Bezeichnung "Fruktoseintoleranz" für irreführend. Klingt als handle es sich um eine Krankheitsdiagnose. Aber wieso sollen wir krank sein, wenn wir an unsere denaturierte Nahrung nicht angepaßt sind - für die wir eben seit Urzeiten nicht ausgelegt sind? Vielleicht ist Fruktoseintoleranz ein Zeichen von Gesundheit? Dasselbe wir bei der sog. EHS (Elektrohypersensitivität). Das ist auch keine Krankheit sondern eine völlig normale Reaktion auf Strahlung, die nicht in unsere Lebensräume gehört und die alle schädigt, auch die noch nicht Hypersensitiven.

Liebe Grüße
Windpferd
 
Hallo Moehnchen.

welches Gemüse man gut verträgt, fragst Du. Ich vermute: so ziemlich jedes. Am besten biologisch angebautes. (Von dem braucht man übrigens weniger, um satt zu werden.)

Eine wichtige Unterscheidung ist noch die zwischen Wurzel- und Blattgemüse (dem, was unter, und dem, was oberhalb der Erde wächst). Empfohlen wird, daß ersteres 20 - 25% und letzteres 75 - 80% unserer Rohkost ausmachen. Vor allem wegen des Chlorophylls und einer Reihe von Enzymen, Vitaminen und Vitaminoiden. Und wegen des viel geringeren Fruktosegehalts.

Und es gibt Gemüsesorten, die speziell bei bestimmten Erkrankungen helfen sollen. Für diese Listen reicht leider mein Gedächtnis nicht aus.

Jedenfalls: guten Appetit!
Herzlich
Windpferd
 
Hallo Windpferd,

Ursachen der Unverträglichkeit von Rohkost sind z.B.: Kombination erhitzter und roher Speisen in derselben Mahnzeit. -- Einmalige erhebliche Fehler (gekaufte Obstsäfte, Kuchen) können die Verdauung stören - u.U. erst nach einigen Tagen.

Das ist doch ein praxisferner Tipp. Wenn jemand mit einer Fruktoseintoleranz auf Rohkost umsteigt, bekommt er erst mal richtige Verdauungsbeschwerden. Wie lange soll man denn das durchhalten? Hattest du denn überhaupt eine Fruktoseintoleranz?

Ich finde die Erklärungen durchaus plausibel und Reis mit Hühnchen, was bei FI geht, ist ja auf Dauer keine gesunde Ernährung und wenn der Umstieg auf Rohkost die Lösung wäre, das wäre echt der Wahnsinn! Was völlig fehlt bei deinen Beiträgen und in den Büchern Dr. Mutter sind die Erfolgsberichte, noch ein wenig Motivation, damit zu beginnen.

Was soll denn ein neuer User, der gerade die Diagnose FI bekommen hat mit deinen Beiträgen anfangen? Wenn man etwas im Forum stöbert, findet man nur Berichte von anderen die sagen, Rohkost geht gar nicht.

Ich meine, man muss erst mal wegkommen von den Beschwerden, der Darm muss sich beruhigen mit einer verträglichen, fruktosearmen Ernährung und dann kann man darüber nachdenken ob man sich weiter so eingeschränkt ernähren will oder ob man der Rohkost mal ein paar Wochen die Chance geben will, zu zeigen was sie kann.

Gibt es denn Berichte von Fruktoseintoleranz-Betroffenen bei denen es funktioniert hat? Die Frage ist nicht ob es Leuten im allgemeinen mit Rohkost besser geht, daran habe ich keine Zweifel.

Die Frage ist: Hat bei der Umstieg auf Rohkost jemals funktioniert bei einem Fruktoseintoleranten?

Grüsse
derstreeck
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Moehnchen,

Also - ich hab jedenfalls rausgefunden, wenn ich Süppchen, Kartoffeln, Möhrchen, Nudeln, Tomaten esse, vielleicht noch etwas Fisch, also schön brav bleibe, geht es soweit gut. Dieser Tage war kein Brot da

Alle Gemüsesorten enthalten Fruktose und gehen nur in begrenzen Mengen. Kartoffeln sind fruktosearm. Ich nehme noch Zucchini, Karotten und Kürbis aber kann diese nicht mehr als fruktosearm bezeichnen.

Brot und Nudeln enthalten Inulin und Fruktane und verursachen meist noch mehr Beschwerden als das Fruktose im Gemüse. Die Tomate würde ich ganz weglassen.

Der einfachste Weg rauszufinden, was man verträgt ist es von Null anzufangen. Also erstmal was finden, was Null Beschwerden verursacht. Am einfachsten ist es auf seine Blähungen zu achten, welche 6 - 10 Stundne nach dem Essen auftreten. Das könnte sein nur Reis, Hühnchen, Kokosöl, Salz und Wasser für mehrere Tage, bis man völlig beschwerdefrei ist und dann kann man jeden weiteren Tag etwas ausprobieren. Jeden Tag etwas neues dazu nehmen, wie etwas Brot oder eine Tomate und dann abwarten, ob sich Blähungen einstellen. Solange man mehrere Sachen gleichzeitig ist wie, morgens Brot und mittags Karottensuppe, wird man nie rausfinden, von was die Blähungen nun kommen.

Grüsse
derstreeck
 
Guten Tag, derstreek,

„Das ist doch ein praxisferner Tipp,“ schreibst Du. Nun, rein logisch: Das hängt von der „Praxis“ des Betroffenen ab. Wenn es zu dieser Praxis unabdingbar gehört, nach den Mahlzeiten ein fruchtiges Dessert zu genießen – dann kann ich ihm nur guten Appetit wünschen. Mit Bedauern.

„Wenn jemand mit einer Fruktoseintoleranz auf Rohkost umsteigt, bekommt er erst mal richtige Verdauungsbeschwerden,“ schreibst Du weiter. -- Genauso ist es. Weil die Leut sich fast durchwegs nicht an die „praxisfernen Tipps“ halten. Daß jemand „Rohkost nicht vertrage“, hör ich alle paar Tage. Das klärt sich bei Nachfragen nach den Details.

„Wie lange soll man denn das durchhalten?“ -- Man „soll“ nicht – man ist eingeladen. Man „soll“ auch E-Smog nicht meiden – aber manche finden das dennoch eine gute Idee.

Das „Durchhalte-Problem“ löst sich, wenn man sich an eine der Nahrungsmittel-Tabellen hält, beispielsweise
Tabelle: Fruktosegehalte
(Es gibt noch umfangreichere.) Tatsächlich wird bei Fruktoseintolerenz eine „Karenzzeit“ von mehreren Wochen empfohlen, in der die Auswahl noch stärker eingeschränkt ist. Auch dies steht in den meisten Tabellen. Man verhungert definitiv nicht.

„Hattest du denn überhaupt eine Fruktoseintoleranz?“ -- Was tut das zur Sache? Hätte ich keine gehabt, dürfte ich vielleicht zu dem Thema nichts sagen? Das wäre nicht das Vorgehen einer rationalen Heilkunde. Da geht es um mehr als Einzelfälle. (Wenn man etwas belegen will, findet man immer einen „Fall“, der passt.) Ich kenne Ärzte, die sich auf schwere neurologische Krankheiten spezialisiert haben – mit Erfolg, soweit überhaupt noch möglich -, ohne jemals selber an MA, ALS, MP, MS, PNP gelitten zu haben.

(Nebenbei, falls Deine Frage aus Mitgefühl kam: Ich habe Fruktoseintoleranz, richtig getestet. [Allerdings noch andere, wesentlich schwererwiegende Erkrankungen.] Krieg immer noch die Anfangssymptome, wenn wir jemand Zwetschgenkuchen mitbringt. Weil ich, charakterschwach, dem nicht widerstehe. Sonst stört’s mich nicht. Auch nicht, wenn ich mal viel rohe Karotten esse. Bin ich jetzt glaubwürdiger? Ich hoffe nicht.)

“Wenn der Umstieg auf Rohkost die Lösung wäre, das wäre echt der Wahnsinn“, meinst Du. -- Nein: Der Wahnsinn ist, dass wir meinen, wir müssten unser völlig degeneriertes Futter vertragen, und wenn wir das nicht tun, seien wir krank. (Vermute, dass demnächst eine neue Krankheitsbezeichnung erfunden wird: „Intoleranz für Monsantofutter“, das genmanipulierte. Dann wird die Industrie auch dafür Medikamente mit gefälschten „Studien“ in den Markt drücken.)

Oder denk an Pottenger’s berühmte Katzenexperimente („Pottenger’s Cats“, die Publikation): Wenn man Katzen ausschließlich pasteurisierte Milch gibt, sterben sie in der 4. Generation aus; mit Rohmilch gedeihen sie. Aber nicht das ist „echt der Wahnsinn“. Der ist vielmehr, dass man überhaupt meinen kann, lebende Organismen könnten mit denaturierter Nahrung überleben. Damals war man noch nicht so weit wie heute: man hat keine Krankheit erfunden „Pasteurisierungsintoleranz“. Sondern man hat den Katzen Rohmilch gegeben und sie Mäuse fangen lassen.

Fruktoseintoleranz ist überhaupt keine Erkrankung sondern eine normale Reaktion auf Nahrung, für die wir auf Grund unserer Stammesgeschichte nicht ausgelegt sind. Genauso wie Elektrohypersensitivität keine Erkrankung ist sondern eine normale Reaktion auf unzumutbare, uns von Menschen aus wirtschaftlichen Gründen aufgezwungene Umweltbedingungen. Die EHSler haben eine schärfere Wahrnehmung, eine bessere Propriozeption. Gut für sie.

Gewohnheitsmuster sind schwer zu ändern. Geht nur bei erheblichem Leiden. (Oder, in seltenen Fällen, wenn jemand sehr hell ist.) Und die Nahrung unserer Kindheit, was Mama so alles gekocht hat und wie lecker das war, sind vielleicht für viele die tiefste der bewussten Wurzeln. Vielleicht kaufen wir immer noch bei EDEKA ein wie Mama vor Zeiten. Aber, bei näherer Betrachtung: Bei EDEKA gibt es heute ganz andere Dinge. Auch wenn sie ähnlich ausschauen. Viel giftiger eben. Klar, dass dann die Meinung sich bildet, „Rohkost geht gar nicht.“

„Was völlig fehlt bei deinen Beiträgen und in den Büchern Dr. Mutter sind die Erfolgsberichte, noch ein wenig Motivation, damit zu beginnen.“ -- Dafür gibt’s einfache Lösungen: Meine Beiträge einfach vergessen. Dr. Mutter nimmt sehr gern Verbesserungsvorschläge entgegen. (Ganz ohne Ironie gesagt.) In der Regel antwortet er darauf. Wenn er’s zeitlich schafft.

Mich persönlich beeindrucken und beeinflussen weniger „Erfolgsberichte“ (die stehen in jeder Werbung) sondern Informationen über die Prozesse, die heilen.

“Man muss erst mal wegkommen von den Beschwerden, der Darm muss sich beruhigen mit einer verträglichen, fruktosearmen Ernährung.“ -- Genau. Dazu dient die o.g. Karenzzeit.

„Dann kann man darüber nachdenken ob man der Rohkost mal ein paar Wochen die Chance geben will, zu zeigen was sie kann.“ Tut etwas weh, Deine Sprache. Es ist nicht so, dass wir der Rohkost eine Chance geben. Sie ist vielmehr die Chance. Eine große, m.E. (Und ein paar Wochen – da verkennst Du die Inkonsequenz der Menschen, ihre Neigung zu Rückfällen. Es ist für die meisten sehr mühsam. Zumal wenn der Rest der Familie Schweinebraten und Semmelknödel futtert.)

“Die Frage ist: Hat bei der Umstieg auf Rohkost jemals funktioniert bei einem Fruktoseintoleranten?“ -- Das mag Deine Frage sein. (Ich kann sie, nebenbei, mit Ja beantworten: bin selber ein „Fallbeispiel“. Aber Einzelfälle sagen wenig, können durch Suggestion bedingt sein usw.). Die viel wichtigere Frage, m.E.: Sind die Mechanismen, die zu Symptomen führen und diejenigen, die lindern, bekannt, konsistent, physiologisch plausibel, erwiesen?

Besten Gruß
Windpferd
 
Hallo Moehnchen,

bist Du denn auf FI positiv getestet worden? Oder sind das nur eigene Erfahrungen? Aber da kanns ja auch was anderes sein als FI...
Normalerweise fängt man bei FI erst mit einer mehrwöchigen Karenzzeit an, bei der man alles wegläßt, wo Fructose drin ist (Reis ist ok, hat sehr geringe Mengen an Fructose). Es heißt, man darf nur weniger als 1-2g Fructose essen. In der Zeit darfst Du (von seiten der FI) so grob nur tierische Sachen essen (Fleisch, Fisch, Ei, Milchprodukte) und polierten Reis, gewässerte Kartoffeln und Weißmehlprodukte. Manche sagen auch Buchweizen, Kräuter und wenige GEmüsesorten (schau mal auf Portal - LIbase - Internetportal für Laktoseintoleranz und NMU, da ist eine gute Auflistung, was man essen darf). Mir wurde gesagt, Kräuter und Feldsalat, Endivien, Kopfsalat, grüne Erbsen und Spinat wäre ok. Aber das scheint auch individuell zu sein, daher im Zweifel lieber lassen. Wenn man beschwerdefei ist, soll man das bisherige etwa beibehalten, kann dieses aber wieder auf die Vollkornvarianten und ungewässerte Kartoffeln umstellen. Und nach und nach fructosearmes Obst und Gemüse mit dazunehmen, immer nur einzeln, und schauen, was Du verträgst. Am besten orientierst Du Dich in der Zeit an den Listen mit den Fructosegehalten (hier oder auch auf Libase).
Ach ja, und Haushaltszucker geht halt gar nicht (Stichwort KUchen)... Wenn was süßes, dann Traubenzucker, Stevia, Süßstoff oder Reissirup.

derstreeck schrieb:
Also erstmal was finden, was Null Beschwerden verursacht. Am einfachsten ist es auf seine Blähungen zu achten, welche 6 - 10 Stundne nach dem Essen auftreten. Das könnte sein nur Reis, Hühnchen, Kokosöl, Salz und Wasser für mehrere Tage, bis man völlig beschwerdefrei ist und dann kann man jeden weiteren Tag etwas ausprobieren.

Also Du meinst, es müssen null Blähungen sein?! Tue mich da etwas schwer zu verstehen, weil ich zuvor kaum Magen-Darm-Probleme hatte (sondern ganz andere Probleme) und zwar schon Blähungen, aber nicht soviel, als dass ich da jetzt drunter gelitten hätte. Geht null Blähungen überhaupt? Wäre sonst natürlich super, das als Indikator zu haben.
 
Oh, als ich die Frage mit der Rohkost stellte, war es nicht meine Absicht, hier so ein ganz neues Fass aufzumachen. Ich finde es sehr spannend, aber wäre es nicht besser, das in einem anderen Thread zu weiterdiskutieren? Wäre einfacher für Moehnchens Fragen und für andere, die sich für den Zusammenhang Rohkost und FI interessieren.

derstreeck schrieb:
Ich meine, man muss erst mal wegkommen von den Beschwerden, der Darm muss sich beruhigen mit einer verträglichen, fruktosearmen Ernährung und dann kann man darüber nachdenken ob man sich weiter so eingeschränkt ernähren will oder ob man der Rohkost mal ein paar Wochen die Chance geben will, zu zeigen was sie kann.

Ja, so in etwa denk ich mir das auch. Wobei ich schon beruhigt bin, dass Windpferd nicht schrieb, man müsse sich 100% von Rohkost ernähren, damit es klappt, das hab ich nämlich auch schon gehört. Ich hab dagegen in einem Rohkostblog gelesen, dass es niemanden gibt, der es länger als 15 Jahre mit reiner Rohkost geschafft hat, irgendwann musste man (was auch immer die Gründe dafür sind) dann doch wieder gekochte Kost mit dazunehmen. Und langsam den Rohkostanteil steigern, könnte ich mir mit FI auch noch vorstellen, bei einer abrupten Umstellung auf 100% hätte ich Zweifel.

derstreeck schrieb:
Die Frage ist nicht ob es Leuten im allgemeinen mit Rohkost besser geht, daran habe ich keine Zweifel.
Die Frage ist: Hat bei der Umstieg auf Rohkost jemals funktioniert bei einem Fruktoseintoleranten?

Ja, genau. Nun gut, offenbar beim Windpferd. Wäre natürlich mal interessant zu wissen, ob das auch noch bei anderen ging.

Windpferd schrieb:
Einmalige erhebliche Fehler (gekaufte Obstsäfte, Kuchen) können die Verdauung stören

Du meinst, gekaufter Obstsaft und Kuchen wäre ein lebenslanges Tabu, sobald man auf Rohkost umgestellt hat (nicht wg. der Fructose drin sondern wegen "gekocht")?

Windpferd schrieb:
Getreide, Samen und Nüsse - an sich beschränkt zulässig - enthalten Fraßschutzgifte, die unsere Verdauung behindern, vielfach auch Schimmelgifte. Wenn man schon Getreide essen will, so am besten gekeimt - dadurch werden die Kohlenhydrate und die Fraßschutzgifte reduziert

Fraßschutzgifte = Phytine?
Du schreibst "beschränkt zulässig" - wovon wird man dann satt?
Als ich es letzten Sommer probiert habe, bin ich nicht satt geworden davon. Hatte irgendwann eine Abneigung dagegen (grüne Smoothies). Salat dagegen als "Beilage" zum Brot ging dagegen immer. Ich glaube, die Abneigung war, weil es den Magen füllte und trotzdem nicht satt machte.
Von manchen Rohköstlern las ich, die riesige Mengen aßen und trotzdem auf über 2000 kcal kommen. Für mich nicht vorstellbar, wie das klappen soll.

Windpferd schrieb:
Das „Durchhalte-Problem“ löst sich, wenn man sich an eine der Nahrungsmittel-Tabellen hält [...]. Tatsächlich wird bei Fruktoseintolerenz eine „Karenzzeit“ von mehreren Wochen empfohlen, in der die Auswahl noch stärker eingeschränkt ist. Auch dies steht in den meisten Tabellen. Man verhungert definitiv nicht.

Was meinst Du jetzt hier? Dass man schon in der Fructose-Karenzzeit roh isst? Oder war das, unabhängig von Rohkost, eine Antwort an Moehnchen?

Windpferd schrieb:
Mich persönlich beeindrucken und beeinflussen weniger „Erfolgsberichte“ (die stehen in jeder Werbung) sondern Informationen über die Prozesse, die heilen.

Na ja, ich finde es ein schwieriges Feld. Es gibt soviele Ernährungslehren, die alle einen Heilungsanspruch haben und alle haben ein Erklärungsmuster dafür, nur leider widersprechen sie sich. Aber gut, Statistik ist auf einem Feld wie Ernährung auch nicht unproblematisch, finde ich.

Windpferd schrieb:
Aber Einzelfälle sagen wenig, können durch Suggestion bedingt sein usw.). Die viel wichtigere Frage, m.E.: Sind die Mechanismen, die zu Symptomen führen und diejenigen, die lindern, bekannt, konsistent, physiologisch plausibel, erwiesen?

Na ja, das ist die Theorie, aber die kann auch wichtige Faktoren übersehen. Daher am besten beides :)
 
Na ja, ich würde nur jemandem empfehlen sich dauernd von Rohkost zu ernähren, der nach einer Zeit X ein neues Problem möchte - Kälte im Körper. Das wird nämlich früher oder später dazu führen.

Ansonsten finde ich das ganze sehr interessant hier, wenn ich mich auch gerade noch etwas schwer tue vielem zu folgen. Das ist bei mir nicht getestet worden. Ich habe bisher "nur" die Erfahrung gemacht, dass ich zunächst meine Ernährung umgestellt habe, auf ein mehr an Obst und Gemüse und dann diese Story mit den Birnenquitten kam und ich mir mein ganzes Innenleben total verdorben habe.

Ich habe mich bei der Ernährungsumstellung übrigens mit TCM beschäftigt. Dort geht es ja mehr darum, dass man sich relativ viel warm ernährt, wenn man nicht ein Yang ++ Typ ist, der sich etwas herunterkühlen möchte. Das ist mir bis dato auch gut bekommen, aber ich denke, ich habe aus Unkenntnis, auch ein paar Fehler gemacht, z.B.
a) Die Birnenquitten zu lange genossen, weil ich mir keine Gedanken über deren Verwandtschaft gemacht habe und meine Beschwerden, die auftraten, leider falsch interpretiert habe
b) mein Essen nicht abwechslungsreich genug gestaltet habe, teils aus Bequemlichkeit, teils aus, ich esse halt das, was mir gut schmeckt
c) man wohl nach einer Zeit X nochmal nachjustieren hätte müssen
d) mir wicher auch ein paar Kenntnisse der Materie fehlten
So hatte ich ein rebellisches Magen-Qi was meiner eh schon vorhandenen (falschen) Hitze den letzten Nerv getötet hat.
 
Hallo Windpferd,

Ja praxisfern für jemanden der gerade erst von seiner FI erfahren hat. Da möchte man erstmal eine Linderung erfahren und nicht wochenlangen Durchfall in Kauf nehmen. Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich es gerne probieren würde aber ich bin 10 Stunden beruflich unterwegs und dann muss ich mich um meinen Sohn kümmern. Wie soll das gehen mit Rohkost und Durchfall, wo ich noch nicht mal weiss, wie lange das eigentlich anhalten wird?

Es macht schon einen Unterschied ob du von einer Theorie berichtest, wozu es keine Erfahrungsberichte in Bezug auf Fruktoseintoleranz gibt oder ob du davon berichtest, was dir geholfen hat. Da wird man doch eher aufmerksam auf ein Thema. Wenn du positives zu berichten hast, gehört deine Erfahrung in diesen Thread und das wie und warum gehört in einen anderen Thread, vielleicht sogar ins Wiki und dann kann darauf einfach verlinken.

Vielleicht ist eine Fruktoseintoleranz keine Erkrankung, sondern ein Warnsignal unseres Körpers aber normal ist es trotzdem nicht.

Grüsse
derstreeck
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo damdam,

Also Du meinst, es müssen null Blähungen sein?!
Nein jeder Mensch produziert eine gewisse Menge an Gasen, das ist normal. Für mich ist das schon ein Indikator, bevor ich etwas von einer Fruktoseintoleranz wusste, waren die Blähungen echt ein Problem. Mit einem Verzicht von Fruktose hatte ich dann von einem Tag null Blähungen, subjektiv.

Grüsse
derstreeck
 
Also meiner Meinung nach variiert die Art der Blähungen. Ich halte es für normal eine bestimmte Menge zu haben. Wenn die aber aufsteigt, hochzieht, Krämpfe verursacht, dann sehe ich das schon als Warnsignal.

Mir geht es auch so, dass ich schon ein paar Sachen probiert habe, aber noch nicht wirklich einen Rhythmus gefunden habe.
 
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