Fragen eines Neulings zu Histamin

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11.09.24
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Hallo,

ich wurde "frisch" mit Histamin-Intoleranz diagnostiziert und hätte jetzt ein paar Fragen, auf welche ich keine sinnvollen Antworten bislang gefunden habe :( Hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen, würde mich sehr freuen!

Kurz zu mir: Ich habe keine "akuten" Symptome nach der Einnahme von Histamin, bei mir ist es so, dass seit ein paar Monaten mein Körper extrem empfindlich ist, so sind etwa berührungen oft unangenehm.

Hier meine Fragen:

1. Express Reis aus der Mikrowelle

Ist der in Ordnung? Oder sollte man Reis immer frisch kochen?

2. Haltbarkeit von Lebensmitteln

Gibt es Lebensmittel, die man auch später/länger essen kann? (denke hier z.B. Reis in der Früh kochen und zu Mittag essen, gekochte Erdäpfel erst später essen, etc.)

3. Joghurt/Skyr

Ist ein Bifidus-Joghurt ok? Ist Generell Natur-Joghurt ok oder ist Skyr besser? Darf auch schon "offener" Joghurt verwendet werden? (ich kaufe idR den großen Becher und esse den innerhalb von 1-2 Wochen)

4. Abgepacktes Fleisch vs. Frischfleisch von der Theke

Hierzu habe ich im Internet unterschiedliche Meinungen gelesen; kann man abgepacktes Fleisch euer Meinung nach essen oder nicht?

5. Geht Dosenmais oder nicht?


Ich freue mich über konstruktive Antworten und stehe für Gegenfragen natürlich gerne zur Verfügung!

Lg,
Atron
 
Kurz zu mir: Ich habe keine "akuten" Symptome nach der Einnahme von Histamin, bei mir ist es so, dass seit ein paar Monaten mein Körper extrem empfindlich ist, so sind etwa berührungen oft unangenehm.
Hallo Atron, herzlich willkommen bei uns.

Wie bist du bzw. dein Arzt auf Histamin-Intoleranz gekommen wenn du keine "akuten Symptome" während deiner Aufnahme von Lebensmittel hast.....könnte nicht auch ein anderer Grund dahinter stecken wenn dein Körper extrem empfindlich auf Berührungen reagiert?

Gruß Ory
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ory!

Ich habe einen bluttest gemacht und der hat einen diaminoxidase Wert von 4 u/ml ergeben. Zwei Ärzte haben mir gesagt, dass das eine starke Histaminintoleranz ist.

Aktuell habe ich auch Epstein-Barr-Virus und Long covid, wobei mein Arzt davon ausgeht, dass das die Histaminintoleranz ausgelöst hat.

Hast du vlt auch eine Antwort zu meinen Fragen? 😊

Lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mein Artzt (Internist und Gastroenterologe) sagt: Es gibt keine Histamin-Intoleranz sondern nur Histamin-Abbaustörungen.
Das sehe ich auch so.
Welche Laborwerte wurden bei Dir schon dahingehend erhoben?
Bei mir kam z.B. heraus, dass einige der Histamin-Abbauwege nicht ablaufen (lt. IMD-Labor vermutlich genetisch bedingt).
Für den, der noch funktioniert brauche ich Kupfer und B6 (wo ich zu dem Zeitpunkt im Mangel war).

Zu Deinen konkreten Fragen:
Reis würde ich nie im Kochbeutel/Mikrowellenbeutel kaufen: Den wässere ich vor dem Kochen für einige Zeit um den Arsengehalt zu senken. Danach abspülen und dann erst kochen.

Was ich komplett vermeide ist Sauerkraut, Tofu, geräuchertes.
Fisch kaufe ich grundsätzlich nur tiefgekühlt und taue den direkt vor der Zubereitung auf.

Fleisch esse ich nur Bio-Huhn. Das ich mal beim Biosupermarkt aber auch beim Discounter (die haben einen hohen Durchsatz). Beim Biosupermarkt habe ich meine Histaminproblematik mal angesprochen - die geben da sehr bereitwillig Auskunft, wie frisch das aktuell ist.

Rind würde ich histaminbedingt nicht essen. Schwein aus anderen Gründen nicht.

Ansonsten kann ich die Webseite histameany.de sehr empfehlen. Auch mit einigen der Produkte dort habe ich gute Erfahrungen gemacht.
 
Aktuell habe ich auch Epstein-Barr-Virus und Long covid, wobei mein Arzt davon ausgeht, dass das die Histaminintoleranz ausgelöst hat.
Bei Long COVID Betroffenen häufen sich tatsächlich mögliche Histamin Intoleranzen, nur sollte ein unterschied zu der "normalen" Intoleranz zu Histamin beachtet werden.

Bei einer "normalen" Histamin-Intoleranz kann/könnte durch eine gute ausgewählte Ernährungstherapie der Verlauf sich wieder verbessern.

Eine reine Auslass-Liste scheint laut meiner Info hier nicht erfolgsversprechend zu sein und führt im Gegenteil langfristig eher zu einer Verstärkung der Probleme.

Eine Intoleranz durch Long COVID muss nicht unbedingt an Histamin starken Lebensmitteln liegen.
Keime/Viren, Stress , sowie vor allem auch starke Belastungen können einen Histamin-Schupp auslösen.
*Hier wäre es angebracht die individuellen Trigger Faktoren mittels eines Ernährungs- und Symptomtagebuches herauszufiltern, idealerweise mit einem erfahrenem Therapeuten der sich mit MCAS auskennt.
Womöglich könnte die Ursache, warum dein Körper die letzten Monate extrem empfindlich auf Berührungen reagiert auch von Long COVID stammen.

* Wenn bisher keine akuten Symptome einer Histamin Intoleranz vorhanden/vorkamen, könntest du doch mit ein paar Histamin reichen Lebensmittel ein wenig experimentieren und dich dabei genau beobachten wie/was du dabei fühlst.

Gruß Ory
 
Danke mal für die Antworten! Ich war jetzt bei meiner neurologin die mir schon empfohlen hat, mich mal einen Monat histaminarm zu ernähre.

Mir würde es wirklich helfen, wenn ihr meine konkreten Fragen beantworten könntet, das würde mir den Alltag erleichtern.

Vielen Dank.
 
Hallo Atron,

ich wünsche Dir, daß mit dem Heilen der post-Corona-Symptome auch die HIT wieder verschwindet. Es gibt Hoffnung (y) !

... sollte man Reis immer frisch kochen?
Ich würde das machen, am besten so wie wusel es beschreibt. Als Nebeneffekt sparst Du da noch Plastik ein.
Ich koche immer eine größere Portion und friere die dann in kleineren ein.

Gibt es Lebensmittel, die man auch später/länger essen kann? (denke hier z.B. Reis in der Früh kochen und zu Mittag essen, gekochte Erdäpfel erst später essen, etc.)
Die gibt es für mich auf jeden Fall: Kartoffeln, Reis, Nudeln, harte Eier, Salate aus Karotten, Kraut, Fleisch- und Gemüsebrühe, Suppen z.B.
Es kommt auch auf die Empfindlichkeit an, die man austesten muß. - Sehr vorsichtig bin ich mit Fleisch und Fisch jeder Art.

Ist ein Bifidus-Joghurt ok? Ist Generell Natur-Joghurt ok oder ist Skyr besser? Darf auch schon "offener" Joghurt verwendet werden? (ich kaufe idR den großen Becher und esse den innerhalb von 1-2 Wochen)
Das dürfte individuell verschieden sein. Ich vertrage Yogurt sowieso nicht und meide ihn deshalb. Ich esse als Milchprodukt nur Frischkäse, den ich vertrage.

... kann man abgepacktes Fleisch euer Meinung nach essen oder nicht?
Im Prinzip ja. Aber es besteht immer die Möglichkeit, daß die Frischhaltekette nicht eingehalten wurde oder auch, daß das Fleisch umgepackt wurde und nicht mehr so frisch ist wie angegeben. Deshalb bevorzuge ich frisches Fleisch vom Metzger, das ich dann selbst einfriere oder gleich esse.

5. Geht Dosenmais oder nicht?
Ich habe keine Probleme damit, wobei ich weiß, daß es HITler gibt, die Mais sowieso nicht vertragen. Ich kaufe aber keine Dosen sondern ich kaufe den Mais in Gläsern.

Ganz allgemein: HIT ist eine schwierige Geschichte, nicht wirklich gut erforscht, sehr individuell. Oft ist sie mit anderen Unverträglichkeiten (Intoleranzen und Allergien) vergesellschaftet, die man kennen sollte.
Wenn man von chronischen Entzündungen oder Krankheiten bei sich weiß, sollte man die ebenso wie ständigen Stress möglichst beheben, u.a. auch durch Techniken wie Meditation, Tai Chi, QiGong usw.
100% zuverlässige Tests auf HIT gibt es nicht, weil so viele Faktoren Einfluß auf die HIT nehmen können, z.B. auch Stress.


Alles Gute,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit welchen Untersuchungen wurde denn die Diagnose "LongCovid" gestellt? Wenn modRNA-Injektionen dazugekommen sein sollte, würde ich erst mal nicht sehen, dass das nicht auch die größere Rolle bei den Problemen spielen kann.

Wenn Du schon Probleme beim Darm-Mikrobiom vermutest (Dr. Sabine Hazan hat ja z.B. mal geäußert, dass sie bei ihren Untersuchungen eine extreme Reduktion der Bifido-Stämme nach modRNA festgestellt hat.

Ich glaube aber nicht, dass man da therapeutisch mit Joghurt weit kommt.
 
Ich hätte noch ein paar Fragen...

Meine Frau hat mir Muffins gemacht mit Weinstein-Backpulver... Jetzt habe ich nur gesehen, dass Zitronensäurepulver drinnen ist... glaubt ihr das ist ein Problem?

Und kann man die Muffins auch morgen/übermorgen noch essen? Wie sieht es da mit Lagerung aus?

Vielen Dank für konstruktive Antworten!
 
Hatte die Muffins jetzt über Nacht im Kühlschrank und würde Sie heute NM essen, glaubt ihr das geht? Werde mir wohl sicherheitshalber ein DAOzym davor nehmen.
 
Ich habe einen bluttest gemacht und der hat einen diaminoxidase Wert von 4 u/ml ergeben. Zwei Ärzte haben mir gesagt, dass das eine starke Histaminintoleranz ist.
Meinst Du tatsächlich Diaminoxidase oder ~-Aktivität? Mein Stand ist, dass die letztere relevant ist. Zudem gibt es ein zweites histaminabbauendes Enzym, die HNMT.

Welche Laborwerte wurden bei Dir schon dahingehend erhoben?
Bei mir kam z.B. heraus, dass einige der Histamin-Abbauwege nicht ablaufen (lt. IMD-Labor vermutlich genetisch bedingt).
Meinst Du hier Polymorphismen von DAO oder HNMT? Das kann tatsächlich interessant sein, denn da hätte man eine Komponente, die dauerhaft vorhanden ist (was nicht heißt, dass man da "nichts tun" kann). Bei mir arbeiten passend zur gefühlt leichten HI beide Enzyme heterozygot eingeschränkt.

Fisch kaufe ich grundsätzlich nur tiefgekühlt und taue den direkt vor der Zubereitung auf.
Den taue ich garnicht auf, sondern er kommt gefroren ins Kochwasser/Essen (oder selten mal die Pfanne mit Butter). Soweit ich weiß entsteht schon während des Auftauens eine Menge Histamin - bei Fisch kann man da sozusagen zugucken.

Ansonsten kann ich mich zu Deinen Fragen teils @Oregano anschließen, teils weiß ich es nicht. Eine Mikrowelle z.B. nutze ich nicht. Abgepacktes Fleisch kaufe ich, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erst frühestens nach einer Woche abläuft (hier gibt's auch nur noch einen Bio-Schlachter auf einem Wochenmarkt, bei dem man das "offen" kaufen könnte).

Wenn mal was gefühlt "schiefgegangen" ist mit dem Essen (in den Kühlketten steckt man ja nicht drin), könnte ein Anti-Histaminikum helfen und dessen Wirkung hätte auch gleichzeitig eine diagnostische Aussage (kommen die Beschwerden vom Histamin?).
 
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