Frage an Asperger-Betroffene

Hallo Tina 1964,:)

Es ist wirklich bewundernswert, dass du das trotz der Erkrankung immer weiter durchstehst.

Denn ich weiß sehr gut, wie das ist trotz schwersten körperlichen Beeinträchtigungen alles zu geben – und doch nicht „auf einen grünen Zweig zu kommen“. Immer nur auf „Reserve“ zu laufen, nie seine Kraftspeicher auffüllen zu können.

Und dann noch von pubertären Jugendlichen die Schuld umgehängt zu bekommen! Die hätten die körperliche und mentale Kraft was weiter zu bringen, aber haben aber einfach die Reife nicht..

Rückblickend kann ich sagen, dass ich versucht habe, mich mental zu stärken, damit ich all die Angriffe einigermaßen überstehe, meinen Beitrag zu leisten, soviel ich kann – aber mich nicht zu überforderen. Langsam hat sich alles gefügt. Heute versuche ich, darüber nicht allzu betrübt zu sein, dass die eigenen Leute so wenig Einsicht und Mitgefühl hatten bzw. haben wollten. Ich habe immer versucht allem, meiner körperlichen Verfassung entsprechend, gerecht zu werden.
Und dies tust du nach deiner Schilderung sicherlich auch.

Mein einziger Fehler – rückblickend – war, dass ich mir keine Hilfe von sozialen Einrichtungen gesucht habe. Ich meine jetzt Beratung für Betreuungs- und sonstige Arbeiten. Den Gang zu einer Hilfs-Stelle habe ich gescheut, wahrscheinlich hat mir die Kraft gefehlt. Ich hatte auch Angst, dass ich die Behörden-Hürde auf mich nehme, vielleicht wieder alle Hoffnung enttäuscht würde und dadurch noch kraftloser werde. Auch war eine gewisse Scham da, weil ich nicht alles selbst schaffe.

Heute – nach vielen Jahren – hat sich alles irgendwie geordnet, aber ich kann auf schlimme Situationen zurückblicken. Die ich jetzt als gemachte Erfahrungen annehmen kann. Meine Situation war zwar etwas anders als deine, aber von der Qualität her sicherlich ähnlich. Denn sonst hätte mich deine Schilderung nicht so stark berührt.

Damit wünsche ich dir viel, viel Durchhalte-Kraft!

Alles Liebe!:wave:
 
Hallo Tina 1964,:)

Es ist wirklich bewundernswert, dass du das trotz der Erkrankung immer weiter durchstehst.

Denn ich weiß sehr gut, wie das ist trotz schwersten körperlichen Beeinträchtigungen alles zu geben – und doch nicht „auf einen grünen Zweig zu kommen“. Immer nur auf „Reserve“ zu laufen, nie seine Kraftspeicher auffüllen zu können.

Und dann noch von pubertären Jugendlichen die Schuld umgehängt zu bekommen! Die hätten die körperliche und mentale Kraft was weiter zu bringen, aber haben aber einfach die Reife nicht..

Rückblickend kann ich sagen, dass ich versucht habe, mich mental zu stärken, damit ich all die Angriffe einigermaßen überstehe, meinen Beitrag zu leisten, soviel ich kann – aber mich nicht zu überforderen. Langsam hat sich alles gefügt. Heute versuche ich, darüber nicht allzu betrübt zu sein, dass die eigenen Leute so wenig Einsicht und Mitgefühl hatten bzw. haben wollten. Ich habe immer versucht allem, meiner körperlichen Verfassung entsprechend, gerecht zu werden.
Und dies tust du nach deiner Schilderung sicherlich auch.

Mein einziger Fehler – rückblickend – war, dass ich mir keine Hilfe von sozialen Einrichtungen gesucht habe. Ich meine jetzt Beratung für Betreuungs- und sonstige Arbeiten. Den Gang zu einer Hilfs-Stelle habe ich gescheut, wahrscheinlich hat mir die Kraft gefehlt. Ich hatte auch Angst, dass ich die Behörden-Hürde auf mich nehme, vielleicht wieder alle Hoffnung enttäuscht würde und dadurch noch kraftloser werde. Auch war eine gewisse Scham da, weil ich nicht alles selbst schaffe.

Heute – nach vielen Jahren – hat sich alles irgendwie geordnet, aber ich kann auf schlimme Situationen zurückblicken. Die ich jetzt als gemachte Erfahrungen annehmen kann. Meine Situation war zwar etwas anders als deine, aber von der Qualität her sicherlich ähnlich. Denn sonst hätte mich deine Schilderung nicht so stark berührt.

Damit wünsche ich dir viel, viel Durchhalte-Kraft!

Alles Liebe!:wave:


Hallo Crizei,
vielen lieben Dank für Deine aufmunternden Worte:kiss:
Es ist sehr schön, so eine Antwort zu bekommen, wenn sogar meine Mutter nicht viel für uns übrig hat und der Meinung ist, ich würde mich nicht genug anstrengen. Sie meint, weil ich zuhause bin, müsste ich meine Kids bedienen, sind ja auch Jungs und daher was besseres.... uns hat sie früher ganz andere Sachen erzählt, auch mein Bruder musste Geschirr abtrocknen, Blumem gießen und Waschbecken putzen. In den Ferien hatten wir einen Plan abzuarbeiten, inklusive Wäsche waschen und aufhängen, evtl. bügeln, Gemüse putzen, Essen kochen usw, sie brauchte sich nur noch hinsetzen und essen. Nix mit ausschlafen, weil Ferien. Und wehe, wir hatten etwas nicht gemacht...

Sehr froh bin ich, dass vorhin wahrscheinlich die Ursache meiner monatelangen schlimmen Kopfschmerzen gefunden wurde: es ist eine Mucocele, also eine Zyste in der Kieferhöhle. Am 11.10. wird sie mir entfernt, und dann geht es mir nach ein paar Tagen enndlich besser :freu:

Liebe Grüße
TINA1964
 
Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.
Aber bedenke bitte, daß die "Anderen", die "Normalen", eine invertierte Erwartungshaltung beim Betrachten eines Satzes vorlegen.

Fakt ist, daß dies ein zunehmendes Bild ist und die meisten Familien noch nichteinmal ahnen, warum ihre Sprößlinge so auf ihre Weise gar nicht der Autorität folgen.

Für die nicht Betroffenen sei hier erwähnt, daß Autisten grundsätzlich keine Autorität dulden. Weder über, noch neben sich. Sie wissen bereits, daß das nicht nötig ist und dieses Wort ist für die Außenwelt ein Gesetz.

Die einzige Ausnahme ist, daß man diese Kinder auf ihrem Sonderkanal erreicht, ich sage mal die berühmte "Wolke 7". Ihr nennt es Liebe und das ist eigentlich die einzige Möglichkeit, daß ein Autist sich voll öffnet und keine "Symptome" an den Tag legt. Erst so tritt das volle Potential zutage. Verläßt er dieses Sicherheitsfeld, so verschließt er sich automatisch auf maximale Sicherheit.

Bei der Partnerwahl eines Tages, da fließen die Hormone. Nicht selten kommt es da zu Begegnungen aus denen dies besondere Stück Lebensqualität besteht. Wäre es da nicht gut, wenn der oder die Liebste dann auch jemanden hat, wo man nachfragen kann, wie mit einer Situation richtig umgegangen werden kann?

der Postbote

Hallo Postbote,

ich kenne auch einige Menschen mit Autismus mit unterschiedlicher "Ausprägung", sowohl sogenannte Asperger, sogenannte Kanner high funktening und auch Autisten mit Kannersyndrom, die auch geistig behindert scheinen.

Ich will da keine Wertung reinbringen. Alle haben es schwer, in der "Normalität" zurechtzukommen. Aber die "schweren" Fälle, die als geistig behindert gelten oder es auch sind (ich vermag es nicht zu beurteilen), die haben nicht einmal die Chance, einen Partner zu finden, wenn ihre Hormone ins Spiel kommen. Das finde ich total tragisch!

Aber die Ablehnung von Autorität kann ich aus dem Kennen bestätigen. Und dass nur die Liebe eine Verständigung ermöglicht, auch. Nur die Geduld aller Beteiligten wird wohl auch auf eine Probe gestellt. Ich habe schon Situationen erlebt in Familien, wo es einfach nicht mehr ging, denn die "Normalität" verlangt ja, dass man den gesellschaftlichen Regeln folgen muss, wenn nicht die ganze Familie in der Isolation und im sozialen Abseits landen will. Auch das habe ich mitbekommen. Alle sind unglücklich.

Oft gibt es keine andere Lösung, als eine Heimunterbringung und die guten Heim für solche Menschen sind rar, wenn es überhaupt was adäquates gibt...

Was mich weiter interessiert, ist die spezifische Art zu denken. Da kannst Du sicher weiterhelfen. Vielleicht kennst Du auch gute Bücher von Autisten?

Herzlichen Gruß
Anuka
 
Anuka schrieb:
ich kenne auch einige Menschen mit Autismus mit unterschiedlicher "Ausprägung", sowohl sogenannte Asperger, sogenannte Kanner high funktening und auch Autisten mit Kannersyndrom, die auch geistig behindert scheinen.
Es gibt Differenzen in der Priorisierung und somit Ablauf der Informationsverarbeitung, die eine Kommunikation oftmals ausschließen, solange sie keinen Zustand der Konsistenz erreicht haben. Desweiteren hat nicht jedes Exemplar das "Bedürfnis" konventionell zu kommunizieren. Die anderen Kommunikationsarten werden oftmals gar nicht oder nur fragmentell wahrgenommen.

Anuka schrieb:
Ich will da keine Wertung reinbringen. Alle haben es schwer, in der "Normalität" zurechtzukommen. Aber die "schweren" Fälle, die als geistig behindert gelten oder es auch sind (ich vermag es nicht zu beurteilen), die haben nicht einmal die Chance, einen Partner zu finden, wenn ihre Hormone ins Spiel kommen. Das finde ich total tragisch!
Die Tragik liegt allenfalls in den gesellschaftlichen Formen der Wegfindungsmotivation.

Anuka schrieb:
Aber die Ablehnung von Autorität kann ich aus dem Kennen bestätigen. Und dass nur die Liebe eine Verständigung ermöglicht, auch. Nur die Geduld aller Beteiligten wird wohl auch auf eine Probe gestellt. Ich habe schon Situationen erlebt in Familien, wo es einfach nicht mehr ging, denn die "Normalität" verlangt ja, dass man den gesellschaftlichen Regeln folgen muss, wenn nicht die ganze Familie in der Isolation und im sozialen Abseits landen will. Auch das habe ich mitbekommen. Alle sind unglücklich.
Mangelnder Mut vor Erkenntnis und massive Angst, daß diese sonderbaren Exemplare womöglich dem Rest etwas voraus haben könnten, sind die Basis der Mauer, die Du beklagst.

Anuka schrieb:
Oft gibt es keine andere Lösung, als eine Heimunterbringung und die guten Heim für solche Menschen sind rar, wenn es überhaupt was adäquates gibt...
Es gibt Varianten, in denen eine professionelle Basisbetreuung sinnvoll ist. Da kann die beste Familie manchmal nichts dran ändern. Das System (Gesellschaft) will das offenbar nicht, ansonsten gäbe es kein so krankhaftes Bild des Umgangs.

Anuka schrieb:
Was mich weiter interessiert, ist die spezifische Art zu denken. Da kannst Du sicher weiterhelfen. Vielleicht kennst Du auch gute Bücher von Autisten?
Es gibt eine Psychologin (Autistin) in Deutschland, die schreibt auch Bücher. Das Schreiben ist vielen Autisten eher eine zu langweilige Form der Kommunikation. Über die Kommunikationsform von Schrift/Büchern verstehen Menschen in aller Regel die Darbietung von gemeingültigen Erkenntnissen. Ein falscher Freund, wie man hier im Forum an meinem Beispiel bestens nachvollziehen kann. Da wird orakelt, in der Kaffeetasse gewühlt, mitunter gar die Glaskugel zitiert und in die Tütensuppe interpretiert, statt einfach nur das zu lesen, was geschrieben steht. Insbesondere dann, wenn es spezifisch auf jemanden als Antwort adressiert war. Das können nur Wenige aus einander halten.

Es gibt verschiedene Formen und Ausprägungsstufen. AD(H)S etc. sind nur die Vorstufen. Gelingt es, die Ursache zu finden, läßt sich dieser Notmechanismus stoppen, bevor die Vollversion erreicht wird. Gelingt es nicht, oder man agiert kopflos mit Chemie einer Wissenschaft, die noch nichteinmal ihre eigene Definition verstanden hat, geht der Schuß nach hinten los. Am Ende heißt es dann Endlösung bzw. bezahlter Parkplatz.

Jeder Fall ist spezifisch und individuell. Da muß man sich schon die Mühe machen, jeden Einzelnen zu analysieren. Es gibt nur wenige, die dieses System ansatzweise verstanden haben. Noch weniger derer, die überhaupt fähig sind, diesen Weg "gefahrlos" zu gehen. Wer das wirklich schaffen will, der muß verstanden haben, daß ein Individuum etwas "Einzigartiges" ist.
 
Lieber Postbote,

Wie heißt die autistische Psychologin? Kannst Du mir den Namen nennen. Wenns hier nicht geht, dann per Pn. Ich brauche das vielleicht für ein paar betroffene Eltern, die keine Lust auf Forum haben.

Danke.

Griß
Anuka
 
Lieber Postbote,

danke für die informativen Links. Sie helfen auf jeden Fall weiter.:kiss:

Herzlichen Gruß
Anuka
 
Auch wenn hier lange Zeit keiner mehr geschrieben hat. Möchte ich ungern ein neues Fenster zum Thema Asperger Syndrom eröffnen. Zu allererst ist es schade, dass ich erst jetzt ins Forum eingetreten bin. Habe aber leider erst letztes Jahr als ich Depressionen und Generalisierte Angststörung zum Asoerger Syndrom dazu bekam erst eure Internetseite entdeckt. Jetzt wo es mir schon wieder etwas besser geht, wollte ich mich nun aktiver mit beteiligen am Forumsaustausch.
Am Anfang ging es hier viel um die Beziehung von Putzteufelchen und ihre Tochter.
Da würde ich gerne ansetzen. Ich leide sehr unter der Beziehung zwischen mir und meiner Mutter. Daher würde ich natürlich gerne wissen wie ihr im Erwachsenenalter zu euren Eltern steht. Ist die Beziehung eher harmonisch oder auch mit vielen Konflikten bereichert? Über Antworten wäre ich euch sehr dankbar.
 
TinkerBell;1062485... schrieb:
ch leide sehr unter der Beziehung zwischen mir und meiner Mutter. Daher würde ich natürlich gerne wissen wie ihr im Erwachsenenalter zu euren Eltern steht. Ist die Beziehung eher harmonisch oder auch mit vielen Konflikten bereichert? Über Antworten wäre ich euch sehr dankbar.

Hallo!;)
Kannst du dir vorstellen, dass wir alle uns unsere Eltern aus wichtigen Gründen aussuchen?
Das hat mir immer wieder geholfen.
Ist das für dich vorstellbar oder nicht?
 
Hallo Crizei,

wie meinst du das? Aus Sicht der Abhängigkeit? Denn wenn ich meine Eltern nicht hätte, die mich unterstützen sei es bei Behördengängen oder auch finanziell dann würde vieles nicht gehen. Ich weiß auch das es meine Eltern nur gut mit mir meinen. Ich hab sie ja auch lieb. Nur sind wir eben sehr verschieden. Ihr lebt alle sicher nicht mehr zu Hause, wo sich die Situation sicher nicht so zu spitzt. Das ist halt bei mir alles anders.
 
Hallo TinkerBell

Ich habe seit sehr langer Zeit keinen Kontakt zu meinen Eltern, zum Vater hatte ich ohnehin nie Kontakt, schon als Kind nicht, zur Mutter brach ich diesen dann ab, weil es definitiv nicht zwischen uns funktioniert.

Und dennoch stehe ich gerade jetzt vor einer Entscheidung, die ich einfach nicht treffen kann, da ich nicht weiss, wie ich adäquat reagieren soll. Nach zehn Jahren der Kontaktsperre habe ich nun also einen kurzen Brief meiner Mutter erhalten, das war bereits im Februar. Ich habe oftmals Handlungsblockaden (Dyspraxie), insbesondere dann, wenn ich mir unsicher bin, wie ich genau vorgehen soll. Ich erkenne aus dem Schreiben nicht, was meine Mutter eigentlich von mir will, eine Entschuldigung steht da natürlich auch nicht drin, nicht mal ansatzweise auch nur ein Eingestehen ihrerseits, dass sie doch stark daran beteiligt war, dass ich den Kontakt abgebrochen hatte.

Dieses schlechte Verhältnis zu meiner Mutter ist sicherlich nicht nur daraus entstanden, dass ich Autistin bin und sie nicht, aber es ist ein wesentliches Kriterium. Sie hat nie verstanden, weshalb ich in manchen Situationen vollkommen anders reagiert habe als sie es je tun würde und hat dies stets verurteilt - mich verurteilt. Da sehe ich - zumindest in ihrem Schreiben - noch keinerlei Veränderung, nicht mal eine angedeutete Veränderungsbereitschaft.

Mein 21-jähriger Sohn hingegen hat eine sehr intensive und vertrauensvolle Beziehung zu mir. Er lebt noch bei mir, weil er als Autist (noch?) nicht in der Lage ist alleine zurechtzukommen, es läuft derzeit noch ein IV-Verfahren.

Es kann also durchaus funktionieren, dass man eine gute und stabile und vorurteilsfreie Eltern-"Kind"-Beziehung führen kann.
Natürlich ist mein Sohn in gewisser Weise "abhängig" von mir, aber ich versuche meinen Sohn gleichwertig zu behandeln. Ich weiss gar nicht, wie ich das nun erklären soll, was ich damit meine. Ich schaue nicht auf ihn hinab, weil er derzeit nicht in der Lage ist, ein normales Berufsleben zu führen und für sich selbst zu sorgen. Ich würde ihm niemals zu verstehen geben, dass er ja von mir abhängig wäre. Ich nehme ihn ernst in seinen Aussagen und Handlungen, in seinen Sorgen, aber auch in seinen Begabungen, zeige Interesse daran. Ich beziehe ihn ein in sämtliche Entscheidungen/ Veränderungen/ Anschaffungen, was auch immer, die unser gemeinsames Familienleben betreffen.

Wie läuft das Familienleben denn bei dir zu Hause ab?
Was belastet dich dabei?

LG Annette
 
Hallo Annette,

zu meinem Vater habe ich keinen Bezug, da er sich immer zurückzieht. Er beschäftigt sich immer mit seinem Hobby. Sein Hobby ist sein Leben. Zu meiner Mutter habe ich eine angespannte Beziehung. Sie hat sich eine Tochter gewünscht die offener ist sprich kontaktfreudiger. Sie hätte am Besten studieren und Doktor oder sonst etwas werden sollen, womit man viel Geld verdient. Auf klar Deutsch sie kam mit mir noch nie klar. In der Kindheit war mein Opa immer für mich da. Doch als er gestorben ist, wo ich 10 Jahre alt war, brach für mich alles zusammen. Ich stürzte mich mit 12 Jahren in die erste Beziehung. Welche natürlich nicht lange hielt. Danach hatte ich immer wieder mal Beziehungen gehabt. Zur Zeit bin ich sehr glücklich mit meinem Partner. Der mir sehr viel Halt und Kraft gibt.Naja und so richtig selbstständig konnte ich nie werden, da sich meine Mutter in vieles einmischt bzw. ich auch nicht mehr einschätzen kann wozu ich sie wirklich brauche und wozu eben nicht. Zur Zeit bin ich leider auch noch finanziell von ihr abhängig. Das wirft sie mir natürlich immer vor, wenn es zu Streits kommt. Werde bald eine Umschulung bzw. berufliche Reha beginnen und dann ausziehen. Das ist zu mindest mein Ziel.Das ist noch ein langer Weg, aber ein sehr wichtiger. Denn sonst spitzt sich die Situation nur weiter zu.
 
Hallo Crizei,

wie meinst du das?.... Ich weiß auch das es meine Eltern nur gut mit mir meinen. Ich hab sie ja auch lieb. Nur sind wir eben sehr verschieden..
Schwierig das rüber zu bringen. Ich versuche es:
Ich meine das aus einer ganzheitlichen Sicht, die besagt, dass wir in einem anderem Seinszustand vor dem Leben unsere Eltern auswählen. WIR waren es, die unseren Eltern diese Verhaltensmuster auferlegten, weil wir in unserem weisen vorgeburtlichem Zustand genau wussten welche Erfahrungen wir brauchen werden, um zu sein wer wir jetzt gerade sind. Auch wissend, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt möglich sein würde diese prägenden und viel mehr noch uns zwingenden Verhaltensmuster aufzulösen.
(Auszug aus Text-Quelle: Michael Amira)

Aus einem anderer Quelle:
16.4.2015
Wenn sich Gegensätze ergeben, lass deinen Frust nicht an der Umwelt aus. Tauche ein in die Welt der Gegensätze und überwinde sie. Hab keine Angst vor Veränderungen. Suche in deinem eigenen Inneren nach Lösungen. Du sehnst dich nach einer Idealwelt, in der einem alles zufällt. Konzentriere dich lieber auf Tatsachen als auf das, was eine andere Person meint. Stärke dein Selbstvertrauen, wachse über dich hinaus.
bestimmung | Kosmische Heilenergien Numerologie Astrologie

Verstehst du?;)
 
Schwierig das rüber zu bringen. Ich versuche es:
Ich meine das aus einer ganzheitlichen Sicht, die besagt, dass wir in einem anderem Seinszustand vor dem Leben unsere Eltern auswählen. WIR waren es, die unseren Eltern diese Verhaltensmuster auferlegten, weil wir in unserem weisen vorgeburtlichem Zustand genau wussten welche Erfahrungen wir brauchen werden, um zu sein wer wir jetzt gerade sind. Auch wissend, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt möglich sein würde diese prägenden und viel mehr noch uns zwingenden Verhaltensmuster aufzulösen.
(Auszug aus Text-Quelle: Michael Amira)

Wow - das muss ich jetzt erstmal sacken lassen.....
Also, nur damit ich das richtig verstehe -
ICH hatte mir also einen kriminellen Vater bewusst ausgesucht, damit er mich die Treppe hinuntertritt, mich schlägt etc., ach ja und ICH habe es mir dann wohl auch bewusst ausgesucht, mit eben diesem Mann, der da mein Vater war, Drogengeschäfte mitzuerlebe, und natürlich war es auch in meinem Sinn - vor der Geburt -, dass ich eine Mutter erhalte, die mich jahrzehntelang anklagt, schlechtredet und beleidigt. Da bin ich wohl ziemlich masochistisch veranlagt, das wusste ich noch gar nicht.
Oh, jetzt habe ich das gerade nochmal durchgelesen, das stimmt so ja dann auch nicht, denn demnach habe ICH meine Eltern zu solchen Handlungen gebracht, wohlgemerkt vor meiner Geburt.
Jetzt fühle ich mich richtig schlecht.
 
Hallo TinkerBell

Kann es sein, dass dein Vater auch autistische Tendenzen aufweist? Kam mir nur so in den Sinn, weil du von der intensiven Beschäftigung mit seinem Hobby erzählst.

Hat dir das deine Mutter so mitgeteilt, dass sie sich eine Tochter wie von dir beschrieben wünscht?
Manchmal wünschen sich Eltern, dass die Kinder den Erfolg (z.B. beruflich, sportlich...) haben, den sie sich für sich selbst immer erhofft und gewünscht hatten, aber niemals erreichen konnten.
Man muss den Eltern dann vielleicht deutlicher mitteilen, dass man eigene Vorstellungen vom Leben hat, so wie die Eltern ihrerseits dies doch für sich selbst beansprucht haben, und dass diese Vorstellungen gut und richtig sind, auch wenn sie womöglich nicht im Sinne der Eltern sind.

Schön, dass du einen Partner gefunden hast, der zu dir steht und für dich da ist.
Die Frage nach der Selbständigkeit ist durchaus gerechtfertigt - wie weit wärst du tatsächlich in der Lage, wenn du selbständig handeln müsstest, also ohne Unterstützung deiner Mutter (Eltern) wärst. Ich frage mich das auch immer mal wieder in Bezug auf meinen Sohn. Unterstützung und Anleitung ist sehr wichtig (ich habe diesbezüglich ja nie Unterstützung erhalten und das war definitiv nicht der richtige Weg), aber man sollte sich als Eltern stets vor Augen halten, dass ein junger Mensch auch nur erwachsen und selbständig werden kann, wenn man ihm/ihr nicht jede Handlung, die schwierig für das "Kind" ist, abnimmt. Also ich muss mich da schon auch mal selbst disziplinieren und ihm nicht alles automatisch abnehmen, sondern wirklich nur anleiten, anregen, motivieren. Das braucht wesentlich mehr Zeit, Geduld und Energie, aber es lohnt sich.

Super, dass du die Umschulung machen kannst und ans Ausziehen denkst. Ich wünsche mir das auch für meinen Sohn, dass er es schafft auf eigenen Beinen zu stehen, oder ggf. mit ein wenig Hilfestellung.
 
Wow - das muss ich jetzt erstmal sacken lassen.....
...vor meiner Geburt.
Jetzt fühle ich mich richtig schlecht.

Sorry, ich bin nur der Überbringer der Botschaft.
Zu früheren Zeiten wurden solche Boten geköpft.

Es bleibt dir überlassen, ob du es glaubst...wenn du es ablehnst, halte ich es auch für ok.
 
Meine Mutter meint immer er hätte kein Asperger Syndrom. Denn er versteht Ironie und kann auch selbst Witze machen. Er ist einfach nur faul und kommandiert andere. Dennoch denke ich, dass sich Asperger Syndrom bei jedem anders äußern kann. Ausgezogen bin ich ja mehr oder weniger schon. Wir haben zwei Häuser auf dem Grundstück. In dem einen wohnen meine Eltern und in dem anderen ich. Dennoch wäre es besser ich würde ganz wegziehen. Mitteilen tut sie mir das Indirekt, dass sie sich eine andere Tochter gewünscht hätte. Meist dann wenn wir uns streiten, fällt dann meist der Satz Tina ist so und so. Sie ist in meinem Alter und ist die Tochter einer Freundin von meiner Mutter. Naja das tut mir dann halt schon sehr weh. Ich habe gehört, dass man einen Begleiter bekommen könnte, wenn man Asperger Syndrom hat.Dieser hilft dann bei Behördengängen und löst Arbeitsprobleme auf, stimmt das? Hast du auch so jemanden gehabt bzw. hat das dein Sohn. Genauso soll er in der Schule behilflich sein. Das klingt eigentlich ganz gut. Denn dann wäre ich von meiner Mutter unabhängiger.
 
Ich fürchte, deine Mutter hat sich nicht allzu intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt, das wäre vielleicht von Vorteil, wenn sie dies mal machen würde. Autismus ist ja bekanntlich ein sehr weites Spektrum und äusserst sich in so vielen unterschiedlichen Facetten, dass man es unmöglich aufgrund eines einzelnen Kriteriums ausschliessen könnte, so wie das deine Mutter bezüglich Ironie meint.

Dass dich diese Vergleiche mit der anderen Frau verletzen, kann ich gut verstehen. Das ist schon sehr unfair. Jeder Mensch funktioniert anders und das muss man einfach akzeptieren.

Doch, es gibt die Möglichkeit, dass man einen Coach/Assistenten erhält, der dann genau solche Angelegenheiten trainiert, die dir schwerfallen.
Ich hatte das für mich selbst leider nie.
Mein Sohn hatte bis vor einem Jahr einen solchen Coach, dann hat die IV ihm diesen gestrichen. Er hat sehr wertvolle Arbeit geleistet, ihn auf Behörden begleitet, bei seinem Studium (keine Universität/ Fachhochschule) geholfen, bei Arbeitsblockaden geholfen und zwischen ihm und Dozenten vermittelt. Ohne diesen Coach hätte er dieses zweijährige Teilzeitstudium kein halbes Jahr durchgehalten und definitiv keinen Abschluss erreicht.
Seither ist er ohne Begleitung - und ohne Arbeit. Gerade haben wir den Bescheid der IV erhalten, sämtliche Leistungen wurden abgelehnt. Das lässt mich nun doch ein wenig verzweifeln, scheinbar habe ich tatsächlich alles falsch gemacht, dass man ihn so sehr fallen lässt und ich weiss zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht mehr weiter....

Ich kann einen Berufscoach auf jeden Fall empfehlen.
 
Naja ich würde mal meinen meine Mutter liest das Falsche vom Asperger Syndrom oder will nur das drunter verstehen, was sie verstehen will. Denn sie informiert sich schon recht ausführlich und geht auch zu Vorträgen. Finde es schwierig mit ihr eine gute Beziehung wieder herstellen zu können. War heute bei BFW. Die sagten, dass ich nach der Arbeitserprobung in eine andere Stadt gehen müsste, um die Umschulung beginnen zu können. Vielleicht war es Schicksal, das es so kommt. Was meinen Vater anbetrifft, denke ich auch, dass er Asperger Züge hat. Aber da er schon in Rente ist spielt die Diagnose hier nicht so eine große Rolle. Er würde darin keinen Sinn sehen zum Psychiater bzw. zum Psychologen zu gehen. Bei mir war das alles anders. Ich hatte viele steinige Wege in meinem Leben gehabt. Daher auch die Diagnose vor ein paar Jahren.
 
Hallo Ann Iris
Und dennoch stehe ich gerade jetzt vor einer Entscheidung, die ich einfach nicht treffen kann, da ich nicht weiss, wie ich adäquat reagieren soll. Nach zehn Jahren der Kontaktsperre habe ich nun also einen kurzen Brief meiner Mutter erhalten, das war bereits im Februar. Ich habe oftmals Handlungsblockaden (Dyspraxie), insbesondere dann, wenn ich mir unsicher bin, wie ich genau vorgehen soll. Ich erkenne aus dem Schreiben nicht, was meine Mutter eigentlich von mir will, eine Entschuldigung steht da natürlich auch nicht drin, nicht mal ansatzweise auch nur ein Eingestehen ihrerseits, dass sie doch stark daran beteiligt war, dass ich den Kontakt abgebrochen hatte.
Ich weiss nicht ob du auf diesen Beitrag eine Antwort gesucht hast, ich schreib jetzt trotzdem mal was.
Ich denke wenn man sehr lange keinen Kontakt hatte ist es "normal", erst mal einen "netten" Brief zu schreiben, und nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Sondern mehr so wie "SmallTalk" zu schreiben.
Vielleicht will sie einfach nur wissen wie es dir geht und würde sich freuen zu erfahren, dass es dir gut geht, du dein eigenes Leben hast, eine Wohnung etc...
Falls du ihr etwas antworten möchtest, dann würde ich empfehlen auch nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen sondern eher was leicht verdauliches, nettes zu schreiben.

Liebe Grüsse,
Johanna
 
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