Epigenetik / Epigenom

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die Epigenetik. Sie beschäftigt sich mit der Vererbung von Eigenschaften, die nicht durch Veränderungen der DNA-Sequenz bedingt sind. Diese neue Forschungsrichtung soll zu einem besseren Verständnis genetisch nicht definierbarer Krankheiten und von Krebs führen.
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Institute | Max-Planck-Institute | MPI für Immunbiologie und Epigenetik

Die Wissenschaft ist gerade dabei zu enthüllen, wie unsere genetische Partitur gespielt wird, und es scheint, dass diese Darbietung sich von Generation zu Generation grundlegend ändern kann, ohne dass sich dabei auch die DNA-Sequenz ändern würde. Die Epigenetik untersucht die Auswirkungen jener Mechanismen auf die Genomfunktion, welche die Art und Weise bestimmen, in der Gene verarbeitet werden. Epigenetische Faktoren umfassen sowohl räumliche Gefüge, wie zum Beispiel die Anordnung der DNA rund um Histonproteine (Chromatin), als auch biochemische Markierungen.
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Die Epigenetik liefert außerdem einen Weg auf dem sich genetisches Material an sich verändernde Umweltbedingungen anpassen kann.
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Die Umwelt kann ebenfalls epigenetische Veränderungen anregen, die Auswirkungen auf zukünftige Generationen haben. Kürzlich erfolgte Laborstudien an durch Inzucht erzeugten Mäusen haben gezeigt, wie sich Änderungen in ihrer Ernährung auf ihre Nachkommen auswirken können. ...
Epigenetik? - Wie gestaltet die Epigenetik das Leben? - Epigenome NOE

Es gibt hier schon einen Thread, der sich mit dem Einfluß der Ernährung auf das epigenetische Muster beschäftigt:
https://www.symptome.ch/threads/epigenetik-wenn-essen-auf-die-gene-schlaegt.47078/
Und mehr: https://www.symptome.ch/threads/stu...sen-genetische-defekte-auf.67389/#post-451422

Wenn man von "das liegt an den Genen" hört, liegt darin inmer auch eine Art Resignation: da kann man nix machen; - das ist genetisch!
Wenn aber Ernährung und Anderes tatsächlich Einfluß auf die Gestaltung der GEne hat, und zwar in zwei Richtungen - anschalten und abschalten - dann bestehen offensichtlich Möglichkeiten, da selbst etwas zu tun. Und das ist doch hoffnungsvoll ...

Grüsse,
Oregano
 
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Die Genforschung "blüht" zur Zeit mit allen dazu gehörenden Themen richtig auf. Dabei tauchen immer neue interessante und wichtige Entdeckungen auf.

Herr Spork hat dazu geschrieben:

Zeitungen & Magazine - Peter Spork

Der neue Blick auf die Entstehung von Krebs
Onkologen denken derzeit um: Nicht nur Mutationen bestimmen das Geschehen in den Krebszellen sondern auch Störungen bei der Regulation der Gene. Das könnte auch erklären, warum manche Lebensmittel das Tumorrisiko senken können.
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Krebsforschern aus den USA ist jetzt ein erstaunlich tiefer – und leider auch entsprechend komplizierter – Blick in die epigenetische Reaktionskaskade bei der Entstehung aggressiver Brustkrebszellen gelungen. Einem Bericht im Fachmagazin „Cell“ zufolge verpflanzten Su Jung Song und Kollegen menschliche Brustkrebszellen in Mäuse und untersuchten den Einfluss einer epigenetisch aktiven Botenmoleküls, dessen wichtige Rolle bei Brustkrebs schon länger bekannt war: die Mikro-RNA Nummer 22 (miR-22).

Zunächst zeigte sich, dass miR-22 die Krebszellen besonders aggressiv macht. Dann fanden die Forscher heraus, was dabei genau geschieht:
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Dass die Epigenetik aber nicht nur die Biochemie des Krebses durchleuchten hilft, sondern auch erklären kann, warum manche Lebensmittel eventuell das Risiko einer Krebserkrankung senken können, zeigt eine weitere Studie. Schon länger ist bekannt, dass die in Sojabohnen enthaltene Verbindung Genistein die Epigenetik von Zellen verstellen kann. Soja und Sojaprodukte wie Tofu galten deshalb schon länger als potenzieller Bestandteil einer präventiven, vor Krebs schützenden Nahrung.

Jetzt haben Ernährungsforscher um *Yukun Zhang aus den USA diese These in Experimenten mit Ratten eindrucksvoll untermauert, über die sie im Fachblatt „Carcinogenesis“ berichten. Sie fütterten Ratten zeitlebens mit einer an Genistein reichen Kost. Dann gaben sie einigen Tieren eine Krebs erregende Substanz und fütterten anschließend nur die Hälfte dieser Ratten weiterhin mit Sojaprodukten. Am Ende analysierten sie in den Darmzellen aller Tiere die Aktivität dreier Gene, die an der Bildung eines Krebs fördernden Botenstoffs namens Wnt beteiligt sind.
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Noch handelt es sich bei diesen Experimenten um Tierversuche, deren Übertragbarkeit auf den Menschen immer angezweifelt werden muss. Doch sie bestätigen erneut, dass die moderne Krebsforschung an der Epigenetik nicht mehr vorbeisehen kann. Vielleicht findet sich nun sogar ein Geldgeber für eine seriöse Untersuchung, die der Frage nachgeht, ob Menschen, die mehr Soja essen, tatsächlich seltener an Darmkrebs erkranken.

Grüsse,
Oregano
 
hallo oregano ,

das endlich einmal etwas "wirkliches " gegen krebs gefunden wird,kann ich nur jedem betroffenen wünschen .

aber so recht kann ich hier das nicht wirklich glauben :eek:)

Jetzt haben Ernährungsforscher um *Yukun Zhang aus den USA diese These in Experimenten mit Ratten eindrucksvoll untermauert, über die sie im Fachblatt „Carcinogenesis“ berichten. Sie fütterten Ratten zeitlebens mit einer an Genistein reichen Kost.
was mich daran stört ist das wort " zeitlebens ".

selbst chinesen die „(fast) zeitlebens“ soja „ zu sich nehmen erkranken an krebs , und hatte man nicht irgendwann mal herausgefunden das für den europäer "zu viel soja " krebs erzeugen kann .:confused:
aber vielleicht geht es auch nur wieder auf :
Vielleicht findet sich nun sogar ein Geldgeber für eine seriöse Untersuchung, die der Frage nachgeht, ob Menschen, die mehr Soja essen, tatsächlich seltener an Darmkrebs erkranken.
hinaus .
lg ory
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ory,

daß es ausgerechnet Soja sein soll, gefällt mir gar nicht, weil ich Soja nicht vertrage.
Ja, vielleicht geht es um einen Geldgeber. Immerhin: es wäre doch gut, wenn mehr Lebensmittel helfen könnten, Genmutationen u.a. zu verhindern bzw. zu beheben.

Grüsse,
Oregano
 
hallo oregano ,
Immerhin: es wäre doch gut, wenn mehr Lebensmittel helfen könnten, Genmutationen u.a. zu verhindern bzw. zu beheben.
das wäre einfach wunderbar .

lg ory
 
In der Epigenetik gibt es auch sogenannte ganz entscheidende "Zeitfenster" in denen die Gene ganz massiv sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung beeinflusst werden können.

Unsere Gene sind über die Vorgaben in der DNA hinaus das ganze Leben hindurch in Bewegung, wobei es einzelne Phasen gibt, in denen der Mensch ganz besonders sensibel für Anpassungen an die Umwelt ist, sowohl im Positiven als auch im Negativen.

Die drei großen "epigenetischen Wandlungsphasen" sind:

- die drei ersten Monate der Schwangerschaft,
- die drei ersten Jahre nach der Geburt und
- in der Pubertät

In diesen drei Zeitfenstern entscheidet sich also großenteils das Leben eines jeden Individuums.
Alles, was sozusagen an Negativem oder Positivem auf die Jüngsten in diesen drei Lebensphasen einwirkt, kann den Lauf, den ihre Biographie nehmen wird, entscheidend beeinflussen.
Zum Beispiel setzen alle Suchtmittel, permanent laute oder disharmonische Musik und selbst Lasershows, denen sich die Schwangere aussetzt, schon das Ungeborene unnötig unter Hochstress.
Kommt dann noch eine mit Chemiekalien und Giftstoffen belastete Ernährung hinzu, sind Krankheiten und eine Vielzahl "moderner" Störungen schon fast vorprogrammiert, ohne dass eine genetische Disposition bestanden hätte.

In den letzten beiden Phasen kann es in vielen Fällen auch zum plötzlichen Auftreten oder Verschwinden der Krankheiten kommen - je nachdem wie die Ernährung, die psychologischen Einflüsse und die Lebensumstände aussehen.

In diesen Zeiten wird auch verstärkt die Basis für eine gesunde Psyche und ein gesundes Immunsystem gelegt.

Eine ungünstige Umwelt verändert auch unsere Gene zum Schlechten, und Vater und Mutter haben durch ihr Verhalten wesentlich mehr Einfluss auf die Genentwicklung ihres Nachwuchses, als viele immer noch glauben.

Halten wir von dem Gesagten mal das Positive fest, denn statt der destruktiven lässt sich eine ererbte Veranlagung zur Erkrankung durch geeignete Maßnahmen und Verhaltensweisen auch günstig beeinflussen.

Das Potential zur Erkrankung mag nun zwar bestehen bleiben, sie kommt aber nicht zum Ausbruch.

Mit gezieltem Fasten oder durch gezielte Reduktionskuren lassen sich zum Beispiel die Gene auch zum Positiven verändern.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Ich poste hier dann auch mal den tollen Klinghardt-Vortragstipp von Traumdenker:

https://www.symptome.ch/threads/kli...itende-protokolle.100736/page-12#post-1006146

https://www.youtube.com/watch?v=1kxqfE2VfD8&

Themen, die jeweils kurz angesprochen werden: Methylierung, Traumata (über Generationen), Epigenetik, Impfungen (Aluminium, Quecksilber), ja auch Chemtrails (Aluminium, Strontium), Pestizide, Entzündungen (immer wieder kurz), Parasiten (sehr interessant, ganz am Ende), Herpes/Alzheimer/Parkinson/Borreliose (aber immer nur kurz erwähnt), WLAN etc.

Wirklich sehr empfehlenswert und nicht wirklich "abgelutschtes" dabei. Geht eine gute Stunde, aber spannend. Auf die Epigenetik geht er ziemlich am Anfang des Vortrages ein.
 
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Internationales Konsortium kartiert Epigenom den "Zweiten Code" des Lebens
Bestandsaufnahme der Erbgut-Modifikationen in 111 Zellen und Geweben unseres Körpers

"Etwa 30 Prozent des Gensatzes, den wir tragen, wird in den Geweben unterschiedlich ausgelesen, je nachdem, von welchem Elternteil wir diese Variante geerbt haben"

scinexx | Epigenom: "Zweiter Code" des Lebens kartiert: Bestandsaufnahme der Erbgut-Modifikationen in 111 Zellen und Geweben unseres Körpers - Epigenom, Erbgut, DNA - Epigenom, Erbgut, DNA, Methylierung, Epigenetik, Chromosom, Vererbung, Krebs, Karti

Epigenome Roadmap

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